hier zur Stopfung des Sommerlochs die Vorstellung meines Telefunken E 149/UK 2. Dies ist ein UKW-Empfänger mit durchgehendem Frequenzbereich von 65..175MHz und beherrscht AM, SSB und Schmalband-FM. Gebaut wurde er ursprünglich zur Überwachung des UKW-Funkbereichs, ich nutze ihn als Flugfunk- und Amateurfunkempfänger. Durch einfachen Tausch des HF-Teils könnte er auch im Bereich 20..80MHz betrieben werden, leider habe ich diesen HF-Teil nicht. Gebaut wurde das Gerät in den 1960er-Jahren. Es gibt noch ein interessantes Detail: Das Chassis wurde in zwei Versionen gebaut, einmal 19-Zoll-kompatibel und einmal nach einer deutschen Norm. Das Gerät bringt etwa 40kg auf die Waage, nicht gerade ein Leichtgewicht. Der Allgemeinzustand ist gut, aber am Oszillator hat sich mal jemand vergriffen und die Frequenzstabilität ist weit ausserhalb der Spezifikation (hat vermutlich einen Zusammenhang).
Zur Technik: NF-seitig wird es von ziemlich jedem Röhrenradio geschlagen, als Endröhre dient eine halbe E88CC, die etwa 0.5W liefert, und auch der Lautsprecher erinnert eher an ein Taschenradio. Die Qualitäten sind im HF-Teil, hier die Kurzdaten:
Das Gerät ist in 4 Teilen aufgebaut (siehe Bild): vorne in der Mitte der austauschbare HF-Teil, rechts davon das Netzteil, hinten der ZF-Teil und links die Demodulatoren, Regelschaltung und der NF-Teil.
Das Antennensignal wird nach einem ersten abgestimmten Kreis mit einer E88CC in Kaskodeschaltung verstärkt, danach folgt ein zweikreisiges Bandfilter und eine EF80 als zweite HF-Stufe, und nach einem weiteren Bandfilter kommt der Mischer mit einer E88CC. Die insgesamt 5 HF-Kreise werden induktiv abgestimmt, die Bandbreite beträgt etwa 1MHz, so dass die Gleichlaufprobleme beherrschbar bleiben. Der Oszillator ist als Gegentaktschaltung mit einer weiteren E88CC aufgebaut und arbeitet aus Stabilitätsgründen auf der halben Frequenz. Danach folgt eine EF80 als Frequenzverdoppler mit ebenfalls einem abgestimmten Kreis. Die Oszillatorkreise sind ebenfalls induktiv abgestimmt, aber mit einem separaten Vario. Der Heizstrom der beiden Oszillatorröhren ist mit einem Eisen-Wasserstoff-Widerstand stabilisiert, und die Anodenspannung mit einer Stabilo-Röhre. Der Mischerausgang führt einerseits an die Rückwand, um eine Panorama-Anzeige anzuschliessen, andererseits zum ZF-Teil. Das Oszillatorsignal wird zwecks Frequenzmessung ebenfalls an die Rückwand geführt.
Der ZF-Verstärker ist mit 5 EF80 und 5 zweikreisigen, quarzgekoppelten Bandfiltern aufgebaut, die ZF beträgt 10.7MHz. Die Regelung erfolgt über die Schirmgitterspannung, dafür gibt es extra einen Regelverstärker.
Nach dem ZF-Teil geht das ZF-Signal einerseits zu einem weiteren Stecker auf der Rückseite, um extern weitere Auswerteeinrichtungen anzuschliessen, andererseits zum AM- und SSB-Demodulator und nach einer Begrenzerstufe zum FM-Demodulator. Der SSB-Demodulator hat als BFO einen Quarz mit fixer Frequenz in der ZF-Mitte, so dass man das LSB und USB gleichzeitig empfängt. Dieser wird auch verwendet, wenn man die exakte Sendefrequenz bestimmen will. Der AM-Demodulator liefert auch die Regelspannung, welche von einer weiteren halben E88CC verstärkt wird und so als Schirmgitterspannung für die ZF-Röhren dient. Die EF80 im HF-Teil und die Kaskode wird damit ebenfalls geregelt. Durch die hohe Regelverstärkung ist der NF-Pegel völlig unabhängig vom HF-Pegel, und die Regelung ist sehr schnell. Bei Bedarf kann man bei AM- und SSB-Betrieb die automatische Regelung auch abschalten und die HF-Verstärkung von Hand einstellen.
Der NF-Teil ist wie schon angedeutet eher minimalistisch und besteht aus 1 1/2 E88CC, zwei Trioden dienen als Vorstufen mit dem schalbaren LC-Tiefpassfilter und die 3. Triode als Eintakt-Endstufe.
Das Anzeigeinstrument kann wahlweise den NF-Pegel oder die gleichgerichtete HF-Spannung (wie bei den magischen Augen) anzeigen.
Hier noch die Bilder vom Gerät:
Eine der vielen E88CC (ich darf nicht daran denken, was für Summen dafür zum Teil bezahlt werden):
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gute Bezeichnung, wusste ich vorher nicht... Die Vorgänger wären als Anker wohl noch besser geeignet, dieser hat ja immerhin schon einen Selengleichrichter, ein paar Germaniumdioden für den AM- und FM-Demodulator und einen Transistor-Eichmarkengeber. Die optionale Rauschsperre (habe ich leider nicht) hat sogar ein IC drauf. Damit es dann aber nicht zu klein und zu leicht wird, haben sie diesem Modul gleich einen eigenen Netztrafo zur Versorgung spendiert...
Der nächste Winter kommt bestimmt, dann widme ich mich mal dem Oszillator, dann kann ich noch Fotos von den Innereien des HF-Teils machen, der sieht noch richtig aufwendig aus (alles handverdrahtet).