ich hatte eigentlich erwartet, dass totale Begeisterung zum derzeitigen Detektorempfang ausbricht. Die Wetterlage in Deutschland ist anscheinend ausgezeichnet und auf MW und KW konnte ich sehr guten Detektorempfang beobachten. Ich habe mir dazu eine kleine KW- Spule auf Keramikkörper gebastelt und bin wiedermal überrascht wieviele Stationen auf KW z.Zt. einfallen. Einen deutschsprachigen Sender konnte ich temporär auf dem 49m Band empfangen....ansonsten Trauer. Die großen ausländischen Stationen sind aber noch on air, ansonsten manchmal deutschsprachige Sendeungen auf Taiwan, Korea usw. über Relaisstationen in Europa. Trotzdem für den Detektorfreund sehr unterhaltsamer DX- Radiosport!
Antenne 9m vertikal / Gesamtlänge 15m
Hier die Schaltung und der Spulenaufbau:
Version geändert!
Gut ist es an Massepunkt 1 doch eine Erde zu montieren... diese aber nur ganz lose koppeln und z.B. den Draht nur isoliert über die Heizungsmasse / Wassehahn legen.
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Schön, dass das so gut klappt. Ich habe gleich mal meinen Jubiläums Zweikreiser (Mann, Mann, Mann, ich muss mir mal richtige Schilder anfertigen, damit ich das Teil endlich mal bei Wumpus auf der Gäste Seite vorstellen kann) angeschmissen und Du hast recht, sehr guter Empfang. Ich werde mir heute vielleicht mal einen KW Detektor zusammenknüppeln.
KW- Empfang mit dem Detektor ist eine windige Sache, da man ja nur die maximalen Spitzen der Feldstärke aus dem Äther fischt und sich dabei die Stationen auf einen sehr kleinen Abstimmungsbereich konzentrieren. Bei meiner Schaltung, dass 75m, 49m, 41m und 31m Band. Auf 25m ist praktisch keine Abstimmung möglich und es besteht eine sehr große Bandbreite bei voll herausgedrehten Kapazitäten. Das Fading der Sender führt dann zum typischen "Kommen" und "Gehen" der Stationen, sodass manchmal nur wenige Minuten Kontakt besteht. Ein 5kHz- Raster ist mit solch einem einfachem Gerät nicht hinzubekommen, da müssten wieder extrem hohe Spulengüten her...vielleicht einen KW- Topfkreis mit gewaltigen Ausmaßen!
Interessant fand ich Griechenland zu empfangen..ich dachte das dieser Sender im Zuge der Sparmaßnahmen abgeschaltet wurde. Ich konnte diesen aber zwischen 20-24:00 MEZ zeitweise sehr lautstark empfangen. Für Freunde des KW- Empfangs noch eine Anmerkung. Nicht jede Sprache die ihr hört, kommt auch aus dem jeweiligen Land und man gerät schnell in Euphorie über die erzielten Reichweiten. Häufig wird der Auslandsrundfunk über Relaisstationen agewickelt und kommt somit leider doch nicht direkt aus Kanada, China oder Korea.
Eine bekannte KW- Relaisstation ist Skelton in GB. Wenn ihr also Korea hört...dann kommt die Sendung aus Skelton....trotzdem eine schöne Entfernung mit dem Detektor.
Im Gegensatz zur MW, lohnt sich ein KW- Detektor schon am Nachmittag...und der Reiz liegt darin, mit immer neuen Einstellvarianten den Empfang zu verbessern. Da das Fading aber sehr extrem ist, ist das nicht so einfach zu beurteilen und manche Sender sind zeitweise so stark, dass diese ein komplettes Band dicht machen. Das sogenannte DX- Wetter spielt für den Detektor eine besondere Rolle. Ich habe schon Zeiten erlebt, da dachte ich das Gerät ist kaputt, da nicht ein Sender zu empfangen war. Morgen will ich nochmals an den Draht gehen und hören ob sich die Bedingungen wieder verschlechtert haben.
Hier noch der schnelle Aufbau eines einfachen KW- Detektors. Mit der gleichzeitigen Anzapfung für Antenne und Diode läßt sich schon eine verblüffene Trennschärfe erzielen.
Gruß
Joerg
Kurze Antennen können auch direkt am Kreis probiert werden. Ansonsten auch mal eine Erde probieren.
ich sehe schon einen "Über"-detektor aus deinem Labor rollen, der Dank "parasitäter" HF- Spannungsversorgung eine ganze Disko unterhalten kann. Muss doch möglich sein bei den Feldstärken ....
man könnte noch einen Hauch mehr Empfangsempfindlichkeit mit resonanten Antennen erreichen. Also z.B. für das jeweilige KW-Band einen /4 Draht von der Impedanz gut in den ersten Kreis einkoppeln. Also z.B. für das 49 Meter-Band 12,25 Meter oder 31-Meter-Band 7,75 Meter, usw. Hier müßte nur der richtiger Einkoppelpunkt an der Schwingkreisspule ermittelt werden. Wird so bei 30 - 50 Ohm liegen. Kommt ein wenig auf "Erde" an.
Auch über Verlängerungsspule verkürzte /4 würden gegen eine willkürliche Drahtlänge noch was bringen.
die Antennensituation kann ich leider nur mit größerem Aufwand ändern..in dem weiter oben gezeigten Aufbau existiert die Verlängerungsspule (Bild), nur halt induktiv an den Detektorkreis gekoppelt (Plan). Der Abgriff dient zur Antennenanpassung und bewirkt eine Verkürzung der Spule je nach Wellenlänge. Eine weitere Beeinflussung ist zusätzlich über den zweiten Drehko möglich. Die Gesamtlänge des Antennendrahtes beträgt z.Zt. ca. 15m.
Die Simpelschaltung (2. Schaltbild) ist nur als schneller Bauvorschlag gedacht und ist Bestandteil meines Reisedetektors mit LW, MW, KW. Gästegerät Nr. #22
Kurzwelle mit dem Detektor ist schon eine Herausforderung, wenn man mehr als das Übliche will. Ich vertreibe mir gerade die Wartezeit im Funkenprojekt...deswegen die kleine Exkursion in den guten alten Detektorempfang. Vielleicht baue ich mir aus der gezeigten Volldrahtspule einen kompletten Spulensatz zum Aufstecken für meinen Experimentierdetektor. Die Antennenspule könnte man ja dann wie einen induktiv gekoppelten Collins Filter ausführen. Was meinst Du? Der Yaesu FTR 7700 ist beeindruckend, da er absolut passiv arbeitet. Ich hatte erst gezuckt und gedacht, dass das Gerät eine Stromversorgung braucht. Also für einen Detektor erlaubt.
Mit SP- Hörer macht natürlich die KW besonders Spaß, da man so gewaltige Lautstärken erreicht...zu mindestens temporär.
Gruß
Joerg
PS: Zum Yaesu FTR 7700 und KW- Detektorgrundschaltung habe ich Dir noch was in den Postkasten gelegt.
wenn es um jedes µV geht wird die Auswahl der Diode immer interessanter. Ich schlag euch vor mal ein Altertümchen da reinzulöten, OA5 diese schwarzen Töpfchen beweisen daß Germanium ein Quäntchen besser ist als Schottky
es geht dabei eigentlich nicht darum ob man Germanium- oder Schottkydioden verwendet. Das Problem an der ganzen Detektorei ist die Anpassung des jeweiligen Resonanzwiderstandes an den Demodulationskreis. Der sogenannte Nullpunktwiderstand der Diode sollte zum Resonanzwiderstand des Kreises passen. Die Diode dann wiederum zum Ausgangsübertrager bzw. Kopfhörer.
Da die Resonanzwiderstände von der Wellenlänge abhängig sind und somit bei unterschiedlichen Frequenzen andere Anpassungen nötig werden, sollte die Diode und der Hörer gut passen. Bei der oberen KW ist es wirklich so, dass bei Resonanzwiderständen um 60k eine Diode mit diesem Widerstand und ein alter Kopfhörer mit 15k Impedanz durchaus gut zusammen passen. Eine Fehlanpassung von 1:4 ist nämlich noch nicht hörbar,...geht es aber nun weiter hinab mit der Frequenz, entstehen größere Diskrepanzen und der Empfang wird wirklich leiser. Deswegen auch der Ausgangsübertrager mit 100k und eine entsprechende Diode. Der Kopfhörer ist hier ein Sound- Powered- Headphone und wird niederohmig mit 1k sekundär angepasst.
Es gibt einen Trick um eine niederohmige Diode an einen hohen Resonanzwiderstand anzupassen. Es ist eine Anzapfung. Diese Versuche habe ich auf MW mit einer sehr niederohmigen HSMS-2850 durchgeführt. Die Lautstärke stieg ständig an, bis zu einem Drittel der Windungen vor Masse,...dann nahm sie natürlich wieder ab. Generell versuchen die Detektor- DX- Freaks aber Anzapfungen zu vermeiden, da mit jeder die Kreisgüte sinkt.
Ist der Demodulationswiderstand zu klein gewählt entsteht auch noch ein weiteres Problem. Die Trennschärfe wird durch die starke Schwingkreisbelastung reduziert und damit die Resonanzkurve zu breit um nahe liegende Sender noch zu trennen. Umgekehrt ist die Lautstärke zwar geringer...aber die Trennschärfe bleibt,...vorausgesetzt die Güte ist einigermaßen gut.
Wenn Dich die Theorie zu dieser Thematik interessiert schau mal hier... leider nur in Englisch. (Erste zwei Punkte)
Martin.M:... Ich schlag euch vor mal ein Altertümchen da reinzulöten, OA5 diese schwarzen Töpfchen beweisen daß Germanium ein Quäntchen besser ist als Schottky
Hallo,
vermutlich spielt hier der Umstand eine Rolle, dass es sich bei der OA5 um eine GE-Golddrahtdiode handelt. Dadurch liegt die Sperrschichtkapazität wesentlich unter der einer pn-Flächendiode; mit dem Halbleitermaterial dürfte es weniger zu tun haben.
unsere klassische Diodenmessung mit dem Multimeter zeigt uns schon die Tendenz an, ob die Diode niederohmiger ist oder nicht. Also mit einem niedrigem Wert ist die Diode niederohmiger. Wir freuen uns dann meistens, dass wir so eine schöne Diode gefunden haben und erwarten beste Ergebnisse ! Dann setzen wir diese für MW,... anstatt für die obere KW, ein. Damit ist die Anpassung schlecht und das Resultat mau.
Die OA5 kann durch ihre geringe Sperrschichtkapazität sehr gut geeignet für hohe Frequenzen sein. Dies ist immer eine positive Eigenschaft. Die Schottkydioden z.B. BAT15 oder HSMS-2850 eignen sich deswegen auch für sehr hohe Frequenzen (UKW) und sind obendrein sehr niederohmig. Diodenmessung < 200mV !! Es gibt aber auch welche, die haben eine sehr geringe Eigenkapazität und sind eher für niedrige Frequenzen geeignet. Dazu zählen z.B. die HSMS-2860 und die 5082-2835. Letztere ist sehr hochohmig und bekommt dann noch eine parallele oder sogar drei bauartgleiche dazu. Ohne Trafo sollte man diese Dioden aber nicht einsetzen, da die Fehlanpassung sonst zu groß ist.. an einem 15k- Hörer. Für MW/LW sehr gut geeignet.
Gruß
Joerg
P.S. Germaniumdioden haben gegenüber den modernen Schottkydioden noch einen Nachteil. Der Kennlinienverlauf ist viel flacher.