hübsche Idee, der BFO mit subharmonischer Erregung durch das TX4b-Thyratron!
Ein kurzer OT-Ausflug zur altersbedingten Zündunwilligkeit solcher Röhren (siehe den Thread "Umgang mit eventuell radioaktiven Röhren"): Bei Bedarf sollte man einmal versuchen, den Entladungsraum mit einem Magnetfeld senkrecht zum Weg der Ladungsträger zu durchsetzen. Durch den Magnetron-Effekt wird deren Weg spiralig verlängert, wodurch sich die Wahrscheinlichkeit für eine Stoßionisation der Gasmoleküle erhöht. Bei Glimmentladungen ist das unter dem Begriff "magnetische Druckerhöhung" bekannt (siehe auch [1]). Wenn man es aber übertreibt, zündet die Röhre gar nicht mehr, da die Ladungsträger-Bahnen die Anode nicht mehr erreichen - also: ausprobieren! Für einen Test reicht ein manuell geführter Ferritmagnet; beim inneren Aufbau der TX4b (danke für Deine pdf-Zusammenstellung; bei Google an prominenter Stelle unter "Anwendung der TX4b" zu finden) könnte man auch gut eine Spule um den Röhrenkörper legen bzw. wickeln und mit DC erregen. Testergebnisse würden mich interessieren!
[1] Penning, F. M. : Die Glimmentladung bei niedrigem Druck zwischen koaxialen Zylindern in einem axialen Magnetfeld; in: Physica, Volume 3, Issue 9, Nov. 1936, pp. 873-894
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Hallo Tom, Mit der TX4b wurden noch keine Versuche mit Magnetfeld durchgeführt. Bei anderen Röhren war die Wirkung enttäuschend gering oder überhaupt nicht vorhanden.
Wahrscheinlich muß die Anode sehr langgezogen sein und auch einen Schlitz haben, damit kein Kurzschluß-Strom innerhalb der Anode entsteht. In diesem Aufbau sollte ungefähr das nachvollzogen werden, was Alexander Meissner gemacht hat, bevor die Lösung mit der rückgekoppelten Lieben-Röhre angewendet wurde: Man hat einen Funkensender in den Hof gestellt, der als Überlagerer diente. (Meissner berichtet darüber in der Festschrift "50Jahre Telefunken")
Sowas würde natürlich extreme Störungen verursachen, und wie der Lichtbogen im großen, so hat ja auch die Glimmentladung im kleinen einen negativen Widerstand.
Zwar kann man auch mit 1/2, 1/3, 1/4 der 16,5 kHz-Frequenz den Hörton erzeugen, er ist aber etwas leiser, beim Detektor ein "nogo".
Zu der Zeit (Anfang 1913) hat man vermutlich mit Hochdruck an der Entwicklung des Empfängers für die Station "Sayville" in den USA gearbeitet, von der Station wird in den "Proceedings" (IRE, 1913) berichtet. Man hält sich da aber bezüglich der Lieben-Röhre bedeckt, zahlreiche Patente grenzen den Zeitraum recht gut ein. ---- In den proceedings of the IRE 1913 findet sich auch dieser lesenswerte Artikel : "THE HETERODYNE RECEIVING SYSTEM, AND NOTES ON THE RECENT ARLINGTON-SALEM TESTS", wo auch auf mechanischem Wege das Überlagerer-Signal hergestellt wurde. Es wird von "16-facher Verstärkung" berichtet, in Deutschland wäre wohl der Begriff "Empfindlichkeitssteigerung" vorgezogen worden. Denn es kam ja keine Verstärkerröhre zum Einsatz, lediglich ein kleiner Alternator:
Dennoch konnte die Reichweite stark erhöht werden gegenüber anderen Systemen: ---- Wie mag wohl der Sayville-Empfänger ausgesehen haben ???
Zumindest einen Anhaltspunkt geben folgende Ausgaben der "AWA-review": h t t p s://www.antiquewireless.org/wp-content/uploads/Vol.-20.pdf (HF-Verstärker EV75 und NF-Verstärker EV72 je mit Lieben-Rohr) - h t t p s://www.antiquewireless.org/wp-content/uploads/1993-AWA-Review-Vol-08-1.pdf Bilder der Empfangsanlage der "S.S. Vaterland und des Überlagerers. Das Schiff wurde mit Kriegseintritt der USA beschlagnahmt und natürlich mit eigener Technik ausgerüstet. Gibt also auch einen CIA-Bericht darüber, leider behandelt der AWA-Artikel nicht de n Empfänger, sondern Röhren. Aber man hat schon mal einen Auszug und auch die Nummer des CIA-Berichtes:
"U. S. Navy report on equipment from the S. S. Vatertand", RY 42A 106, May 10, 1918 Es wird dermaßen viel auf archive.org eingestellt, vielleicht tut den ja auch mal jemand rein. - Die Sayville-Station wurde schon vorher dichtgemacht: Ein findiger US-Funkamateur kam auf die Idee, die Nachrichten auf einen Wachszylinder aufzuzeichnen und konnte so herausfinden, das diese verschlüsselte Nachrichten enthielten. Somit sahen die USA ihre Neutralität verletzt.
basteljero:Mit der TX4b wurden noch keine Versuche mit Magnetfeld durchgeführt. Bei anderen Röhren war die Wirkung enttäuschend gering oder überhaupt nicht vorhanden. Wahrscheinlich muß die Anode sehr langgezogen sein und auch einen Schlitz haben, damit kein Kurzschluß-Strom innerhalb der Anode entsteht.
Ja, bei Versuchen zur magnetischen Druckerhöhung bzw. zum Magnetroneffekt gibt es bei "normalen" Röhren fast immer das Problem, das extern erzeugte Magnetfeld "passend" in den Entladungsraum zu bringen. Die Anoden sind meist mehr oder weniger geschlossene Blechrohre aus ferromagnetischem Material (Nickel, Eisen), die eine deutliche Abschirmwirkung für das Feld haben und magnetisch attraktive Nebenwege für den eingebrachten Fluss bieten. Deine Beschreibung der TX4b lässt mich hoffen, dass es bei ihrem speziellen Aufbau besser funktionieren wird. Bei Interesse einfach mal testen, ob die axiale Annäherung eines Ferritmagneten irgend etwas an den zeitlichen Verläufen ändert - ich bin gespannt!