deine Formel zur Berechnung der Gesamtinduktivität gilt für autonome Spulen, die sich nicht gegenseitig beeinflussen. Bei zyl. Einzelspulen, deren Länge >> ggü. dem Durchmesser ist, folgt die Induktivität jeder einzelnen Spule folgender Gesetzmäßigkeit: L=N^2*µ0*µr*A/l, mit N=Windungszahl, l=Spulenlänge, A=Querschnittsfläche sowie den Konstanten µ. Würde man 2 solcher Spulen hinereinander schalten, käme deine Formel zur Anwendung, da l den doppelten Wert annimmt.
Bei der HF-Litze liegt jedoch eine Verkopplung der einzelnen Leiter vor, s.d. die wirksame Länge l konstant bleibt. Der Grund für die HF -Spule wurd bereits genannt: Steigerung der Güte, da der Strom nicht nur in einem Leiter an der Oberfläche (Skin) fließt, sondern entsprechend der Adernzahl auf mehreren und somit größer ist. Allerdings wirst du Recht haben, wenn du 2 lange Leiter parallel führst mit möglichst geringer Kopplung, dort wird sich die Gesamtinduktivität reduzieren. Aber vllt. liege ich auch daneben und ein anderer Leser weiß es besser? rock
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Bei Parallelschaltung zwei gleicher HF-Litzen verringert auf jeden Fall die Gesamtinduktivität. Bei Nichtverkopplung ist das wie bei der Parallelschaltung von 2 gleichen Widersänden Halbieren würde sie sich nur im Idealfall , wenn keine mehr voder weniger große Verkopplung beider HF- Litzen vorläge. Da man meiner Meinung aber nicht davon ausgehen kann, wird die Gesamtverringerrung der Induktivität nicht automnatisch die Hälfte des Einzelwertes betragen. Joe, wenn Du Deine Spule aus einer einzelnen Ader wickeln könntest, was wegen der mechanischen Stabilität nur rein theoretisch möglich ist, würde sich die Induktivität sehr deutlich erhöhen. Damit würde die Resonanzfrequenz Deines Rahmens zu den längeren Wellen hintendieren, Du müsstest dann die Windungszahl verringern. Probiere einfach die Verdopplung durch mechanisch vorsichtiges Verdrillen, und vergleiche die Ergebnisse mit der Einzelvariante. Gibt es da eine merkliche Verbesserung, die den Aufwand rechtfertigt? Wäre schön, wenn Du uns "Neugierigen" das mitteilen würdest
ich werde das Verhalten an zwei kleineren, baugleichen Luftspulen die Tage untersuchen. Wenn ich ein Ergebnis habe, melde ich mich noch mal zu diesem Thema.
Ich habe 3 kleine Spulen mit HF- Litze D=0.5mm und je 25 Einzeladern bewickelt und komme zu folgenden Ergebnissen.
Spule 1 40W auf 32 mm Papprolle / Länge 40 mm Berechnete Induktivität = 40µH Gemessene Induktivität = 35µH Gemessener Widerstand = 837 mOhm
Spule 2 40W auf 32 mm Papprolle / Länge 40 mm / HF- Litze 2x0.5mm verdrillt Berechnete Induktivität = 40µH Gemessene Induktivität = 32µH Gemessener Widerstand = 417 mOhm
Spule 3 40W auf 32 mm Papprolle / Länge 40 mm / HF- Litze 2x 0.5mm nicht verdrillt Berechnete Induktivität = 40µH Gemessene Induktivität = 33µH Gemessener Widerstand = 420 mOhm
1.
Das Verdrillen der HF- Litze ist nicht zu empfehlen. Hierbei kann es zur Bildung von Knoten kommen ( wie beim Gummimotor eines Modelflugzeugs) ,die das Bewickeln der Spule unmöglich machen.
2.
Ein positiver Effekt des Verdrillens ist nicht festzustellen. Wenn die beiden Litzen eng parallel laufen ist es ausreichend. Die Gesamtinduktivität wird geringfügig kleiner. Wichtig ist nur, dass sich die Abmessungen der Spule sich nicht verändern. ( Länge + Durchmesser)
3.
Der ohmsche Widerstand beträgt bei der doppelt gewickelten Spule, genau die Hälfte. (Parallelwiderstand)
Abschließend:
Ich werde die Rahmenantenne mit 2x 45/0.07 bewickeln. Und komme so auf mehr Drahtoberfläche und einen geringeren Widerstand.
Danke noch mal für eure Tipps
Joe
P.S. Fragen an Rainer zum Forum:
Da ich neu im Forum bin komme ich mit ein paar Dingen noch nicht richtig klar.
Wie kann ich eine Bewertung zu einem Beitrag abgeben?
Wie kann ich einen Beitrag schließen oder beenden? Oder macht das immer der Admin ?
Wie kann ich in älteren Themen navigieren ohne das ich einen Suchbegriff habe ?
Beim Schreiben einer Antwort verschwindet bei mir immer der gerade aufgerufene Beitrag. Wie kann ich das verhindern ?
fein, dass deine Messungen meine Einschätzung bestätigen, dass nämlich die Induktivität sich durch die Adernzahl nicht ändert. Alles andere wäre wohl auch schwer erklärbar. Interessant erscheint mir der sehr geringe Unterschied zwischen verdrillten und nicht verdrillten Drähten; dort hätte ich größere Differenzen erwartet.
danke für Deine Antwort. Ich hätte das auch erwartet. Es war halt auch nur eine kleine Spule um Draht zu sparen. Vielleicht wirkt sich der Paralleldraht auf der Rahmenantenne etwas negativer auf die Gesamtinduktivität aus. Die Verdrillung bei der kleinen Spule war auch nicht besonders stark, da ich beim Abspannen der 4m verdrillter Litze gleich diese Knoten bekam, musste ich wieder etwas zurückdrehen. Also bei kleinen Spulen ist das Parallelschalten wohl kein Problem, aber ein Verdrillen für die Rahmenantenne wäre wohl ziemlich nervig geworden. Ich war mir auch wirklich nicht sicher, ob das Ganze nicht zu einer Parallelschaltung wird, da beim Wickeln ja eigentlich immer nur ein Draht / Drahtsorte benutzt wird.
Welche Auswirkung das auf die Güte der Antenne hat, wird dann die Praxis zeigen.
ich habe das mit dem Verdrillen von HF-Litzen auch mal für größere Längen gemacht, ich habe mir das aus 3 Litzen mit je 180 Adern eine 540er gebaut. Bei den großen Drahtlängen (war in dem Fall für eine MW-Luftspule mit 10cm Durchmesser) macht das Verdrillen aber keine Freude, die einzelnen Leitungen waren so um die 20m lang. Ich habe letztlich auf einer Seite die Drähte durch Bohrungen in einem Stück Holz geführt und hinten fest verknotet. Das Holzstück mit Draht um einen Zaunpfahl gebunden, auf der anderen Seite habe ich die Drahtenden mit recht viel Textiltape an einem alten Bohrer befestigt. Bohrer in den Akkuschrauber, dann vorsichtig die ganze Sache gespannt und langsam verdrillt. Es geht so, aber Spaß ist was anderes ;)
Generell bringt die Anhebung der Einzeladernzahl schon etwas, allerdings muß der Rest des Aufbaus dann passen. Bei einer Spinnennetzspule bewickelt mit 460x0.02 HF-Litze läßt sich bei 1.6 MHz eine Leerlaufgüte von 900...1000 messen. Der Resonanzwiderstand selbst eines belasteten Schwingkreises geht dann in Richtung 1 MOhm. Hänge ich da den Kopfhörer über ein steinzeitliche Germaniumdiode aus der Bastelkiste dran, ist die mühsam errungene Güte durch die horrende Fehlanpassung dahin und man spürt Null Unterschied. Da hilft nur ein entsprechend hochohmiger Anpaßübertrager auf der NF-Seite, auch die Diode muß entsprechende Eigenschaften mitbringen. Die Dioden sind dann das kleinere Problem (es gibt einige geeignete Schottkydioden), hochohmige Anpaßtrafos sind rar weil sowas eigentlich kaum jemand sonst braucht. Auch die Anpassung zur Antennenseite muß da passen. Die Frage ist freilich, ob man das wirklich braucht ;)
Bei einer Rahmenantenne macht so eine riesige Einzeladerzahl aber keinen Sinn, die Eigenkapazität der Rahmenspule begrenzt den sinnvollen Aufwand recht deutlich. Allerdings ist eine Litze aus mehr Drähten dicker und entsprechend mechanisch stabiler, eine doppelte Umspinnung ist da auch nicht schlecht. Ich habe mir einmal den Draht aus meiner ersten Rahmenatenne beim Platzwechseln zerrissen, bei 90cm Seitenläge ist so ein teil echt unhandlich. Der Nachfolger hatte dann recht dicke und eben zweifach umsponnene HF-Litze verpaßt bekommen, von der Adernzahl meinem Gefühl nach zu viel (weil kein Unterschied im Empfang zu vorher), dafür aber deutlich robuster. Bisher war der Draht jedenfalls stark genug ;)
ich habe Deine Antwort erst heute gelesen. Völlig übersehen ....
Das Verdrillen der HF- Litze fand ich auch ziemlich nervig und ich hatte auch den Eindruck, dass das nichts bringt. Für meine Versuche und Messungen hatte ich aber auch nur kleine Spulen gewickelt. Das Induktivmessgerät ging nur bis 200kHz. Dann war Schluss. Die Spulen setzte ich dann für KW ein. Beide hatten fast den gleichen Frequenzgang. Die doppelte Wicklung finde ich aber trotzdem interessant, da sich ja der Wirkwiderstand halbiert.
Die Abmessungen Deiner Rahmenspule wäre mir auch zu groß. Ich will eigentlich eine kleine Spule, die mir aber genug HF einfängt, um damit einen Röhren- Einkreiser mit Rückkopplung zu betreiben.
Ich habe nach einer Anleitung einen ersten Veruch aufgebaut. Dafür aber ersteinmal nur Lackdraht benutzt. Die Spule soll für 200-700m Wellenlänge sein. Das Rahmenkreuz hat auch nur 60cm und obwohl ich den richtigen Windungsabstand habe, ist bei 600 kHz das untere Band schon erreicht. Zu wenig, also müssen mehr Windungen her. Den größten Schreck bekam ich, als ich meine Rückkopplung in Betrieb nahm. Durch die Anzapfung gingen mir noch mal 200 kHz verloren.
Ich hatte nämlich nicht daran gedacht, dass die Anzapfung an der Katode einen so starken Effekt haben würde. Also,.. warscheinlich ein richtiger Anfängerfehler. Zum Glück ist die Rahmenspule nur ein Provisorium. Erst wenn alles stimmt, bau ich den Rahmen ein zweites mal aus anderen Materialien auf. ( Buche oder Pertinax ... mal sehen)
Gibt es eigentlich für Rahmenspulen eine Annäherungsformel, die einfach zu benutzen ist?