ich habe hier einen Beitrag von 2014 auf 2016 umbenannt und möchte euch erweiternd von meinen aktuellen Erkenntnissen zum KW- Detektorempfang berichten. Von meinem russischen KW- Empfänger R-311 inspiriert und aufgrund von neuen Teilen vom letzten Garitzflomarkt, bastele ich wieder einen Detektor. Diesmal puristisch....keine Schalter oder Kontakte...kein Schnickschnack. Empirische Versuche sollen das Beste rausholen. Diesmal interessiert mich eher der Empfang über 10 MHz. Hier haben meine älteren Versuche immer in etwa geendet.
Hier das Konzept als Plan:
Hier die noch etwas improvisierte Lösung.
Die beiden Übertrager müssen isoliert auf dem Gehäuse liegen. Eine Verbindung des Kerns zum Drehkogehäuse verschlechtern extrem das Ergebnis in seiner Lautstärke. Das Gehäuse des versilberten Doppeldrehkos reagiert extrem auf Handkapazitäten. Es gibt auch eine kapazitive Wirkung des Gehäuses auf die Innereien. Wie groß diese Kapazität ist, muss ich noch überprüfen. Im Plan seht ihr die beste Lösung um die Erde zu kontaktieren. Es gibt also keine direkte Verbindung zum Schwingkreis. Die Erde wird nur kontaktiert um die Frequenzen < 10MHz zu erfassen. > 10MHz darf die Erde nicht angeschlossen werden. Die Resonanzkurve wird dann extrem breit und die Selektion sehr schlecht, Lautstärke gering. Nur mit Antenne, ohne Erdanschluss, lassen sich prima Frequenzen 10MHz bis 16MHz erfassen. Sehr beieindruckend, da gerade am Tage bis in die späten Nachmittagsstunden hier einiges los ist. Die Spule ist aus 5mm Kupferrohr gebogen und hat etwa 3,5 uH. Restkapazität etwa 20pF. Interessant auch die Ankopplung der Antenne am kalten Ende der Spule.
Dieser Drehko ist eigentlich etwas groß..... aber durch den Feintrieb läßt er sich super einstellen und ich brauche keine KW- Lupe.
Hier die Skale des russischen Drehkos mit großem Stellknopf.
Dazu ein Einblick in das Getriebe...
Wie im Plan ersichtlich, ist als Demodulator eine Schottkydiode BAT15 am Start (SMD). Diese brachte die beste Trennschärfe bei größtmöglicher Lautstärke. Um die Schwingkreisbelastung klein zu halten und den S-P-Hörer anzupassen sind zwei Calrad- Übertrager in Reihenschaltung. Für die hohen Frequenzen müssten die Übertrager eigentlich parallel geschaltet werden, da aber die Fehlanpassung 4:1 nicht hörbar ist, habe ich die Reihenschaltung fest verdrahtet (Primärwicklung). Sekundär ist die Reihenschaltung notwendig um die Impedanz des Hörers optimal anzupassen (1k).
Eine Sache ist sehr interessant und wurde nur durch einen Zufall entdeckt. Mir war aufgefallen, dass auf 3,6- 3,8MHz manchmal Sprachfunk- Stationen durchschlugen. Da SSB,... natürlich nicht wirklich verständlich. Ich habe dann den Mess- Sender schwach induktiv an die Antenne gekoppelt und konnte doch tatsächlich eine Art BFO- Signal damit erzeugen und den Sprechfunk damit kodieren. Empfangsfrequenz - Mess-Sender Frequenz ergab die notwendige Zusatzfrequenz. Gleich mehrere Stationen konnte ich empfangen. Mein Eindruck ist aber auch, dass es eine Art Entdämpfung im Schwingkreis gab. Nahm ich als Referenz eine echte aber sehr leise Radiostation, konnte der angebliche Entdämpfungeffekt nicht verifiziert werden. Funktionierte nur bei SSB. Total
Mess- Sender als BFO?
Des Weiteren setzte ich auch eine 6m Zimmerantenne ein. Das funktionierte gar nicht mal schlecht...überhaupt wenn ich dieses KW- Variometer als Anpasser in den kurzen Antennenstrang einfügte.
Ein weiterer Versuch war die Überlegung die Güte des Kreises auf eine ungewöhnliche Weise zu verbessern. Ein handelsübliches Koaxkabel mit 5m Länge (Lambda 1/4) und einseitigem Kurzschluss-Stecker sollte eine Art Resonator oder Lecherleitung bilden. Das hat funktioniert. Das Kabel so zusammengerollt wie auf dem Bild. Keine Handkapazitäten vorhanden! Allerdings ist es schwer den richtigen Ein- und Auskopplungspunkt zu finden, da ja das Kabel geschlossen ist. Drehkondensator, Diode und Einkopplung zerstörten dann aber die theoretisch vielleicht vohandene Gütesteigerung. Da muss ich noch forschen....dies wäre vielleicht ein Weg, um durch hohe Kreisgüte die Resonanzkurve zuverbessern und die teilweise überlappenden KW- Signale letztendlich aufzulösen. Prinzipiell funktioniert dieser Schwingkreis und ich konnte über 12MHz eine Radiostation empfangen.
Soweit meine Versuche...Detektor macht also auch 2016 auf KW viel Spaß und auf MW sowieso!
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eigentlich dürfte auch über 10 MHz eine Erdung nicht zur Verschlechterung der Resonanzkurve führen, wenn Antenne und Erde entsprechend angekoppelt werden.
Du koppelst die Antenne auf der der Diode gegenüber liegenden Seite ein. Das geht zwar, aber ich würde doch eher klassisch aufbauen. Die Antenne würde ich auch über einen Kondensator so schwach wie möglich auf der Diodenseite der Spule ankoppeln. Ich würde Erde generell verwenden und die Statoren des Drehkos dann damit verbinden. Die Handempfindlichkeit wäre dann auch weg.
Um die Empfindlichkeit aufrecht erhalten zu können, ist bei dieser klassischen Anordnung die richtige Ankopplung der Antenne entscheidend. Bei einem DX-KW-Detekter, sollte die Antenne für jedes KW-Band optimiert einstellbar sein.
Das ist im Prinzip eine Art pi-Filter. Er kann fast jede Antennenlänge so anpassen, dass der nachgeschaltete Empfänger immer 52 Ohm sieht.
Das setzt aber die Anpassung des Antenneneingangs des KW-Detektors auf 52 Ohm voraus. Das wiederum kann man mit einer Antennen-Koppelspule hinbekommen. In Deinem Fall mit vielleicht einer oder zwei Windungen. Muss man durch Versuch anpassen. Es gibt auch Bauvorschläge für solche passiven Tuner.
Durch einen solchen Tuner wird der Detektor zu einem "Zweikreiser". Die Einstellung ist aber komplizierter ...
p.s. Der Koax-Detektor ist eine gute Idee, habe ich auch schon praktiziert. Aber im Grunde geht das immer nur für eine Frequenz optimal, man muss auch den Verkürzungsfaktor berücksichtigen. Ich habe früher diese Koax-Kreise zum Ausblenden beim Fernsehempfang von AFU-Störungen genutzt (Stubs).
Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
"Vom Mund zum Ohr auf dem Strahle der elektrischen Kraft!"
hier liegt die Inspiration das Thema neu anzufassen. Bei diesen ersten Versuchen wollte ich mich nur mit dem reinen Primärempfänger beschäftigen und später dann erweitern. (fig.8 - fig.14) Halt die Beste Lösung empirisch ermitteln.
Du hast ja auch einen Mystery Vorschlag umgesetzt. Hier sieht man die mögliche Antennenaufschaltung am Fußpunkt des L. Bzw. wird dann das heiße Ende des Antennenkreises gedreht. Hier für MW http://www.welt-der-alten-radios.de/dete...ry-set-185.html
Mit Kondensator seriell zur Antenne und Masseverbindung zum Gehäuse des Drehkos und Spule habe ich natürlich gespielt .....aber das beste Ergebnis war die oben abgebildete Schaltung. Die Erdung macht mir Probleme.....denn ich habe festgestellt, dass eine erhebliche Antennenwirkung an meiner Zentralheizung besteht. Beim Mystery- Detektor sitzt die Erde am Detektorkreis und geht eine induktive Verbindung zum Antennenkreis ein. Bei meiner Schaltung geht diese kapazitive Wege über das Blechgehäuse des Kondensators. Bei Mende sieht man die Schaltung eines einfachen KW- Detektors. Hinweis... durch die Kopfhörer ist eine Erdverbindung gegeben. Das stimmt...aber halt eher bei hohen Frequenzen.
Mit dem Koax muss man spielen. Man braucht ein paar kürzere Koax- Leitungen und eine Art geschirmtes Zwischenstück, vielleicht ein kleines Alugehäuse. Hier müsste die Ein- und Auskopplung stattfinden und am einen Ende einen Abstimmtrimmer schalten und das andere Ende mit Kurzschluss- stecker abschließen.
Matu: Im 49 und im 41m Band habe ich mehrere Sender klar und laut hören können. ( sind heute Überreichweiten? )
Speziell das 49m Band ist diesen Winter mit sehr vielen starken Sendern (auch und vorallem in deutscher Sprache) belegt. Man kann den ganzen Abend bequem und gut mit einem Monobandradio deutsches Radio hoeren.
was mir bei den neuen Versuchen gut gelungen ist, sind die Empfangserfolge auf 10- 16 MHz. Ganz oben schwächelt meine Apparatur ein bisschen, aber das läßt sich vielleicht noch ändern. (Restkapazitäten) Das Problem ist generell die Kreisgüte auf KW. Die müsste eigentlich noch viel größer werden, um das Trennen der Signale auf den sehr eng liegenden KW- Bändern zu verbessern. Mein Ziel ist es auch die Resonanzbreite beim Detektorempfang mal eindeutig zu definieren. Da kann man im www recherchieren,...aber keiner mehrt sich dazu richtig aus. Ohne Entdämpfung der Kreise wabert das natürlich ganz schön heftig und Stationen müssen recht weit auseinanderliegen um klar zu trennen. Das Fading macht sich besonders stark beim Detektor bemerkbar. Hat man einen Sender klar eingestellt....dann verschwindet dieser auch schon wieder und im Hintergrund tauchen neue aus dem Äther auf.
Die Lautstärke mit dem SP- Hörer ist manchmal echt krass und ist wahrscheinlich die Ursache dafür, dass ich die Kopplungsentfernung so weit auseinanderfahren kann. Bei hoher Signalstärke schalte ich dann einen 25pF- Trimmer zur Antennenanpassung zu und klemme C5 ab. Jeder hat mit seinem Aufbau immer etwas andere Ergebnisse. Dies hängt hauptsächlich mit der jeweiligen Antennen- und Erdsituation zusammen.
Viel Erfolg wünscht
Joerg
P.S @ Matu, ich kann das Video nicht ansehen....auch mit YT- Anmeldung nicht. Ist privat!
Achtung im Schaltbild L1/L2 in der Beschreibung verwechselt. L2 hat 4W mit 140mm...sieht man später noch.
na ja, einige Hinweise zum KW-Detektor-Selektionsproblem gibt es auf meinen (Gollum)-Detektorseiten schon. Auch der Hinweis, es doch auch mal mit Sperrkreises zu probieren, wenn es sich bei den durchschlagenden Sendern nicht um Nahfrequenzstörungen handelt:
....aber ich meine halt eher mal so eine Angabe zur Breite der Resonanzkurve in kHz. B. Bosch hat das ja bei seinem MW- Detektor gemacht und konnte etwa um 2-3 Kanalbreiten sicher trennen. Also etwa 18- 27kHz.....mit Top- Spulengüten, Bandfilter und optimaler Anpassung von Diode und Hörer.
gestern war auf KW echt mau! Anscheinend keine guten Ausbreitungsbedingungen. Alle Frequenzen betroffen. Heute sah die Welt auf 10- 16MHz wieder etwas besser aus und auf 80m 49m 41m habe ich noch nicht probiert.
Das Konstrukt ist aus meiner Sicht in dieser Form ausgereizt. Da geht nicht mehr Selektivität, höchstens noch etwas mehr Signalstärke. Das Grundproblem bleibt....die Selektion im Detektorkreis (Dämpfung). Daran kranken alle Schaltungen die ihr im Netz findet. Meine Resonanzkurve liegt im Bereich von etwa 200- 500kHz (Mess-Sender). Das führt zu diesen engen Frequenzbändern mit dem typischen Kommen und Gehen mehrerer eng aneinander liegenden Stationen. Dieses ist auch immer abhängig von der Lautstärke der einfallenden Stationen. Ohne Entdämpfung des Detektorkreises (z.B. Audion) ist einfach nicht mehr drin. Die Kreisgüte muss hoch, dann wird es noch etwas besser werden. Es geht dabei aber um eine elementare Gütesteigerung und nicht um ein paar Punkte rauf....durch versilbern, Isolation, Aufbau, Kern oder Luftspule.....
Was meint ihr? Lambda 1/4 Resonator aus Kupfer im Garten? 12m lang !! Oder doch mit dem Koaxkabel weiter forschen? Habt ihr Ideen?
Gruß
an alle Dektorfreunde
Joerg
P.S. Spaß macht es trotzdem....aber der Satz für den Detektorempfang gilt; so höher die Frequenz um so schlechter die Selektion bei gleicher Kreisgüte. Anpassung hin oder her!
Hallo Jörg, da fällt mir zur Verschmälerung der Resonanzkurve noch der Cockaday Spulensatz ein, lose Kopplung mit zweitem Kreis doppelter Frequenz. Ob es mit KW geht, müsste ausprobiert werden. http://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/...r-55_116.html#4 Viele Grüße, Jan