Kurzwellenempfang. Das Erkämpfen eines fernen Radiosenders
Hallo zusammen,
das Internet bietet mir an die 30000 sogenannte Internet-Rundfunk-Sender, deren Stream ich zumeist ruckelfrei aus aller Welt mithören kann. Das ist einfach und bereitet kaum Probleme.
Wie schwierig war es dagegen weltweiten Rundfunk-Empfang auf Kurzwelle zu erzwingen. Was mußte der DX-Radiohörer bedenken?
1) einen guten empfindlichen und trennscharfen Weltempfänger nutzen. 2) eine gute Antenne verwenden 3) einen störungsarmen Empfang sicherstellen (Elektro-Smog, usw) 4) die richtigen Sendefrequenzen kennen. 5) die exakte UTC kennen 6) das Programm-Schema des jeweils interessierenden Senders kennen (Was sendet der wann) 7) die "on air"-Zeiten des interessierenden Senders kennen 8) Die Ausbreitungenbedingungen des gewünschten KW-Bandes kennen. 9) Die Tages- und Jahreszeit kennen und in Empfangs-Chancen umdeuten 10) Den aktuellen Stand des 11-Jahre-Sonnenflecken-Zyklus kennen 11) Aus allen diesen Faktoren das beste Band, die beste Tageszeit, die beste Jahreszeit erkennen
Dann stand dem Empfangsversuchen nichts mehr entgegen. Unzumutbare geistige Qualen? Ja, aber genau das machte den Reiz aus. Radioempfang auf KW aus Neuseeland erzwingen!
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Re: Kurzwellenempfang. Das Erkämpfen eines fernen Radiosenders
Hallo Rainer,
ergänzend sei angeführt, dass früher auch viele Kurzwellenempfänger selbst gebaut wurden. Da galt es dann, diese Geräte zu entwerfen, zu bauen und ggf. zu optimieren.
Ebenso diese Punkte fielen mit dem Aufkommen des Internet-Empfangs leider weg.
Re: Kurzwellenempfang. Das Erkämpfen eines fernen Radiosenders
Hallo Rainer, hast du jetzt zufällig konkrete Informationen darüber, dass auch Neuseeland keinen AM Rundfunk mehr verbreiten wird? Oder war das nur ein Beispiel? Ich mache mir oft Gedanken in welche Richtung das Hobby geht und welche Länder nicht dem totalen Abschaltwahn verfallen sind. Kurios: deutsche Fussballergebnisse erfahren wir schon jetzt von CRI, natürlich auf deutsch. VG Björn
Es strahlen die Sender Bild, Ton und Wort elektromagnetisch an jeden Ort -Kraftwerk-
Re: Kurzwellenempfang. Das Erkämpfen eines fernen Radiosenders
Hallo Raine und zusammen,
wumpus:das Internet bietet mir an die 30000 sogenannte Internet-Rundfunk-Sender, ...
mit Deiner Auflistung hast Du sicher recht.
Den größten Unterschied zwischen dem Hören von Internet-"Sendern" und von Kurzwellen-Rundfunksendern sehe ich aber woanders. Die Sendungen von deutschen Kurzwellensendern für das Ausland und von Auslandssendern in deutscher Sprache - um nur einen kleinen Teil des Gebotenen herauszunehmen - waren und sind in aller Regel Informationssendungen, wobei die angebotenen Informationen jounalistisch recherchiert und redaktionell aufbereitet wurden.
Ich kenne natürlich nicht alle 30 000 oder mehr Internet-"Sender". Aber nachdem, was mir bisher begegnet ist, handelt es sich in weit mehr als 90% aller Fälle um die Aussendung reiner Konserven, meist Musikkonserven + Werbung. Wenn man gar die Sendungen ausnimmt, wie z.B. die ARD-Internet-Beiträge, die in erster Linie für die konventionelle Ausstrahlung über Funk produziert wurden, wird der Prozentsatz der Internet-"Sender" mit redaktionellen Beiträgen wahrscheinlich verschwindend klein.
Für den, der sich im Hintergrund berieseln lassen möchte mit Musik seiner Geschmacksrichtung, sind Internet-"Sender" sicherlich praktisch. Unter "Rundfunk" und "Sender" stelle ich mir aber etwas anderes vor.
Re: Kurzwellenempfang. Das Erkämpfen eines fernen Radiosenders
Hallo zusammen,
eine Frage in die Runde. Wer hört heute noch aktiv und gezielt nach Fahrplan die Kurzwelle ab? Sehr wenige. Ich höre noch gelegentlich bis selten Hörerpostsendungen der Auslandsdienste, die aktiven Hörer sind dort immer die selben und können an einer Hand abgezählt werden. Früher war ich aktiver im Abhören der Bänder, der Beruf brachte es mit sich. Sendebetrieb mache ich nicht mehr. Die QSOs auf den Bändern sind zu lokalen Plauderrunden verkommen. Die Einstellung der Lang- und Mittelwellen werden viele nicht mitbekommen. RTL auf Mittelwelle ist nur noch Dudelfunk, die Engländer haben Ihr Musikprogramm stark umgebaut. Fast unhörbar. Alle Sender gibt es auch auf UKW, Satellit und Internet in besserer Qualität unabhängig von Ausbreitungsbedingungen. Meine alten Radios können alle UKW. Ab Werk oder durch Umbau. Im Bastelkeller habe ich lange ein selbstgebautes UKW-Radio am Kabelanschluss betrieben. Heute höre ich fast ausschließlich Digitalradio. Eigene Musik wird auf UKW umgesetzt oder einfach auf den Röhren-NF-Teil gelegt. Der hörenswerte Inhalt in der heutigen Radio- und Medienlandschaft geht fast gegen Null.
Re: Kurzwellenempfang. Das Erkämpfen eines fernen Radiosenders
Hallo Heinz,
ich habe letztes Jahr in Südfrankreich fast täglich abends DLF auf Mittelwelle gehört (sogar ein Hörspiel) sowie auch dieses Jahr in Schottland. Auf Kurzwelle bekomme ich ja leider keinen Heimatsender in deutscher Sprache. Als die Deutsche Welle noch sendete, habe ich auf Mallorca, Fuerteventura, in Skandinavien, wo immer wir im Urlaub waren, DW auf Kurzwelle gehört, weil mir die evtl. vorhandenen deutschsprachigen Urlaubs-Dudel-Sender zuwider waren. Das geht nun aber nicht mehr und wenn AM in Deutschland ganz aus ist, dann bin ich im Urlaub eben ohne heimatliche Infos. Internet will ich im Urlaub garnicht haben - wäre in manchen Ländern aber ohenhin nur sporadisch verfügbar. In Schottland hatte ich nichtmal flächendeckend Handynetze geschweige denn Internet. Insofern ist die Abschaltungsbegründung ("Wir sind ja im Netz") ein Hohn. Als die Stimme Russlands bei uns noch auf LW sendete, habe ich sie oft auf dem Heimweg von der Arbeit im Auto gehört - ist leider auch schon Geschichte. Im Garten auf der Terrasse abends höre ich gern deutsche Auslandsdienste mit verschiedenen alten und neuen Empfängern auf Kurzwelle - solange es sie noch gibt. Ich finde es auch viel spannender als das gleiche im Internet zu tun, wo man so schnell abgelenkt ist und wo landet, wo man nicht hinwollte...
Nach "Fahrplan" habe ich auf Kurzwelle nie gehört. Ich habe einfach, wenn Zeit dafür war, gehört, was es gibt.
Re: Kurzwellenempfang. Das Erkämpfen eines fernen Radiosenders
Hallo Ingo,
ich höre im Urlaub deutsches Radio über Satellit. Ich habe eine winzige Planarantenne und im Digitalempfänger ein NF-Verstärker und Lautsprecher eingebaut. Damit fällt der Fernseher als Tonwiedergabegerät weg. Der Empfang funktionierte bisher in jeder Ecke Europas. Vom nördlichen Dänemark bis nach Kalabrien ohne Aussetzer. Nach dem Abschalten von DLF und DW habe ich die KW und LW nicht mehr vermisst. Auch die Suche nach den aktuellen Sendeplänen fällt weg und es gibt Empfang zu jeder Tageszeit.
Re: Kurzwellenempfang. Das Erkämpfen eines fernen Radiosenders
Hallo zusammen,
ganz so trostlos ist es auf der Kurzwelle noch nicht: Auch (oder gerade) in den mediteranen Urlaubsgebieten sollte man auf Kurzwelle den Euskirchener Sender "Radio 700" auf 3985, 6005 oder 7310 kHz in deutscher Sprache empfangen können. Diese Frequenzen teilt sich der Sender zu verschiedenen Uhrzeiten mit Radio Belarus, "Popradio Ostfriesland", Radio Slowakei International, leider auch irgendwelchen Halleluja-Schleudern und auch fremdsprachlichen Diensten. Jedenfalls kann man fast rund um die Uhr irgendwelche Sendungen in deutscher Sprache empfangen. Außerdem gibt es das "Hamburger Lokalradio" auf Kurzwelle, 6190, 7265 u. 9485 kHz, Österreich Ö1 sendet noch auf 6155 kHz (früh morgens), und natürlich noch einige Auslandsdienste in deutscher Sprache.