[ Startbeitrag leer ] Telegraphie und alte Empfangstechnik: gefundene zeitnahe Quellen.
-Edit 2024-12-05- Hier eine kurze Auflistung der bisher gefundenen Quellen, welche oft Anlaß für kleine Aufbauten waren, um ihre Funktion nachzuvollziehen.
Schwerpunkt SAQ (Sender) und SAK (Empfangsstation Kungsbacka) SAK Nach einem Hinweis aus dem "Alexanderson-Forum" auf archive.org gefunden. Es ist eine Ausgabe einer Technischen Zeitschrift von1924, in der ausführlich die komplette Empfangsanlage beschrieben ist. "TEKNISKA MEDDELANDEN FRÅN KUNGL TELEGRAFSTYRELSEN", 1924, Nr.3-4 s.17f Sogar ein etwas detaillierterer Prinzipschaltplan ist abgebildet. h t t p s://archive.org/details/tekniska-meddelanden-fran-kungliga-telegrafstyrelsen-vol-4/page/16/mode/2up?view=theater
Der Synchron-Detektor ist beschrieben, bezugnehmend auf eine Arbeit von W.Hull: "THE MAGNETRON", IRE-Jouernal 1921,sept. s.723
Für das Ding brauchte er eine wirksame Verstärkerröhre, und da kam Langmuir ins Spiel, der den Gasdetektor ("Audion") von de Forest zur brauchbaren Hochvakuum-Verstärker-Röhre weiterentwickelte.
Die Entwicklung in den USA ist sehr ausführlich auf "earlyradiohistory" zu finden, hier der entsprechende Abschnitt über den Anfang der Alternatoren, die von Fessenden ausging: https://earlyradiohistory.us/sec008.htm
--------------------- Hinweis vom Admin: basteljero hat diesen Startbetrag seines Threads selbst entleert und durch Kurztexte ersetzt. Somit ist dieser Thread mit seinen etwaigen Antworten anderer Nutzer stark beeinträchtigt!
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
es dürfte eher an der geringen Leistung liegen, die man jetzt nach dem Antennenschaden vor ein paar Jahren macht. Am 24.10.2020 konnte man bei einem Kameraschwenk deutlich sehen, dass das Instrument für den Antennenstrom nur ein paar Millimeter ausschlug. Die obere Skala geht bis 1200 (Ampere?), der Wert lag bei 400.
Gruss Walter
Nachtrag:
Radio Central WQK, New York/Rocky Point, Oktober 1921 18,3 kHz 200kW Die Station könnte heute ihren 100.Geburtstag feiern, wäre sie nicht in den 1950-ern abgerissen worden. Verwendet wurde ein Alexanderson 200kW Alternator - galt damals als stärkster Sender weltweit. 50kW Varianten gb es schon 1917, die Löschfunkensysteme ablösten. Je Antenne (anfangs 2) waren nötig: 12 Antennentürme 140m hoch, die 400m auseinander standen, Dipollänge 4km, 40km Antennendraht, 400km Draht im Gegengewicht.
Doppelte Feldstärke entscheidet nicht über das Zustandekommen des Empfangs in den USA, 10dB wie vermutlich hier aber schon. Die 4 dB Differenz im obigen Diagramm sind aber auch recht moderat.
basteljero: Die Atmosphärischen Störungen lagen bei etwa -95 dBm (Hintergrund "dunkelblau") DH038 brachte ungefähr -75 dBm Signal ("hellblau").
Hallo Jens,
sei mal ein wenig vorsichtig mit dem Begriff der atmospherischen Stöungen auf Längstwelle. Lokaler Störnebel und "man made noise" gehören nicht zu den atmosphärischen Störungen. Zu viele Web-SDR-Radios verwenden Miniwhip und Standartkoaxkabel. Diese Kombination ist eigentlich nicht besonders für Längstwelle geeignet. Die Miniwhip ist schnell übersteuert, die Herkunft der Störungen (meist aus ganz anderen Frequenzbereichen) auch mit angeschlossenem Spektrumanalyser nur schwer nachzuvollziehen (anders als bei Intermodulationsprodukten). Das Koaxkabel verändert sein Verhalten irgendwo zwischen 70 und 100 kHz. Oberhalb ist die Impedanz bzw. der Wellenwiderstand ohmsch und konstant, darunter veränderlich und komplex. Die analogen Fernsprechtechniker kannten das damals gut und hatten mit "bespulten" Leitungen und Kompensationskapazitäten zu tun. Das Fachgebiet heisst Leitungstheorie, die auch ihre Grenzen hat:
Nicht ohne Grund verwendete man in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts kein Koxkabel oder nur selten. Meine Verwendung einer "Hühnerleiter" bis zum Dipolspeisepunkt bringt mir auch heute noch wesentliche Vorteile gegenüber einer Koaxspeisung. Was hat das aber mit dem SAQ-Empfang zu tun? Nun, Axel hat es in seinem 2tube-Video selbst erzählt. Er musste die Schirmung einseitig abtrennen. Es gibt keinen Grund, für Längstwelle einen Mast zu verwenden, es sei denn, man will den Störungen des fahrenden Computers entgehen. Durch die Fehlanpassung auf Längstwelle geht die Abschirmung des Koaxkabels und damit der Schutz vor lokalen Störungen zu einem Grossteil verloren, die Leitung ist hier eigentlich nur noch ein Parallelkondensator. Nähme man 600-Ohm NF-Kabel, könnte die Miniwhip irgendwo wild schwingen. Ich habe da auch keinen Rat. Die technisch sauberste Lösung ist die Verwendung von symmetrisch geschirmtem Zweidrahtleitung und einer Loop, aber Du hast dich auf TV-Kabel und Printtrafos festgelegt, was zufällig auch gehen mag, aber ohne Messaufwand kaum nachvollziehbar ist (schon gar nicht für einen Nachbauer reproduzierbar). Für meinen letzten SAQ-Aufbau habe ich zwei gelochte 20cm-Ferritstäbe verwendet. Die könnte man eventuell auf dem Koaxkabel am Fusspunkt einer Miniwhip verwenden.
Wenn sich die Sonnenaktivität weiter steigert (heute SSN = 81 und 10.7-cm Flux 101 SFU) ist es mit den Fernausbreitungseffekten via Raumwelle auf Längstwelle erst einmal vorbei. Deine Grafik aus dem Jahr 1923 entstand auch genau im Fleckeminimum zwischen Zyklus 15 und 16. Allein die Bodenwelle erlaubt stabilen Betrieb. Calbe konnte täglich mit Tokio Funkbetrieb machen.
Bei den U-Boot-Sendern weiss man nie, wieviel Leistung und welches Antennendiagramm sie gerade verwenden. Für die US-Sender kommt noch die Mehrfachnutzung an verschiedenen Standorten hinzu.
Der Begriff des ionosphärischen Wellenleiters ist verhältnismässig spät aufgekommen und zum Teil umstritten. Pegelmomentaufnahmen über lange Distanzen durch den Nachtweg sind auf Längstwelle ohne Aussagekraft, weil eine Schwundphase sehr lang ist. Man kommt an einer Pegelregistrierung über mindestens eine Stunde nicht vorbei. Das optimale Frequenzfenster wird auch bestimmt von der geforderten Wassereindringtiefe, dem Zielgebiet und dem Senderantennenwirkungsgrad, der sich zwischen 15 und 60 kHz mehr als verdoppelt. Theoretische Betrachtungen mit einem 15kHz-Vertikaldipol ohne Gegengewicht sind m.E. abwegig. Ich erinnere nur an den gescheiterten polnischen Ballonversuch.
Gruss Walter
Nachtrag 29.07.2022:
Auch die weiteren Quellen verwundern nicht weiter. Eine verbesserte Nachtausbreitung im Sonnenfleckenminimum auf VLF ist völlig nachvollziehbar. SID dürfte eher ein Bastelclub sein, der sich Pegelregistrierungen zum Hobby gemacht hat. Die mässigen Einbrüche in Schwundminima kann ein Empfänger gut ausgleichen, zumal FEC zur Anwendung kommt (Forward Error Correction). "Sudden" ist auch eine völlig unangebrachte Bezeichnung, denn auf VLF geht nichts "sudden", sondern alles sehr gemächlich ab. Ordinaten werden nicht vernünftig beschriftet, sehr unwissenschaftlich.