Tschechische Rundfunksender weiter aktiv. |
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22.05.23 10:00
WalterBar WGF-Premiumnutzer
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22.05.23 10:00
WalterBar WGF-Premiumnutzer
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Re: Tschechische Rundfunksender weiter aktiv.
Hallo zusammen,
die Aussendung auf 1233 kHz wurde zwischen 21:00 und 22:43 UTC vom "Schwarzen Radio" aus Prag unterbrochen. Die Einspeisung erfolgte auf der Drahtseite des Zubringers zum Sender, und die Experten rätseln noch, wie das unbemerkt passieren konnte. Dieser Umstand führte dazu, dass Herr Scharfetter meine Aufzeichnung in das System Cohiradia des RM.org übernommen hat.
Eine Archivierung ist auch von Radio Dechovka gemacht worden:
radiodechovka.cz/zaznamy-poradu/
Marcos Annahme bezüglich des Antennentyps in Liblice wird wohl stimmen. Widerspruch von meiner Seite kommt in puncto Abstrahlcharakteristik. Kommt die vertikale Antennenlänge in den Bereich Lambda 5/8, durchläuft das Vertikaldiagramm ein Minima im Abstrahlwinkel. Diese tschechische Aussendung gehörte bei mir in 1000 km Entfernung damals zu den stärksten erreichten Pegeln überhaupt, gefolgt von Solt aus Ungarn.
Übrigens gab es Lambda 5/8 Strahler auch im Betriebsfunk auf 2m. Man erkannte sie an der Fusspunktspule aus Edelstahl.
Gruss Walter
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22.05.23 10:13
HB9 WGF-Premiumnutzer
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22.05.23 10:13
HB9 WGF-Premiumnutzer
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Re: Tschechische Rundfunksender weiter aktiv.
Hallo Walter,
es ist richtig, dass ein 5/8-Lambda-Strahler maximal flach strahlt, er hat aber eine 'Nebenkeule', die steil nach oben strahlt. Die ist zwar relativ klein, kann aber in der näheren Umgebung des Senders zu stark störendem Selektivschwund führen, wenn die Bodenwelle und die reflektierte Steilstrahlung etwa gleich stark sind. Deshalb wurden die 'schwundarmen' Antennen entwickelt, die nach meinen Kenntnissen immer vertikale Halbwellenstrahler waren (allenfalls leicht verkürzt), weil diese nur eine einzige, relativ flache Strahlrichtung haben.
Auf grössere Entfernungen spielt die 'Nebenkeule' wegen der geringen Reichweite keine Rolle mehr, bei mir war der Sender auch sehr stark und im Winter auch tagsüber hörbar.
Hier gibt es noch einen interessanten technischen Artikel zur 'neuen' Antenne für den Mittelwellensender Beromünster: h t t p s://www.sarganserland-walensee.ch/radio_tv_historisch/AM_Sender/PTT_1940/PTT_1940.htm
Gruss HB9
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22.05.23 10:26
Pentium4User WGF-Premiumnutzer
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22.05.23 10:26
Pentium4User WGF-Premiumnutzer
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Re: Tschechische Rundfunksender weiter aktiv.
Was mich interessieren würde ist, warum es hier 2 Reusen gibt. Die russischen ARRT-Antennen haben nämlich nur eine Reuse. Da gibt es 2 Typen: Welche, bei denen die Reuse bis ganz nach oben geht und welche, wo die nur bis zur Mitte geht und dann ein Schirm nach oben geht mit Drähten.
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22.05.23 14:07
WalterBar WGF-Premiumnutzer
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22.05.23 14:07
WalterBar WGF-Premiumnutzer
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Re: Tschechische Rundfunksender weiter aktiv.
Hallo HB9,
klar, es gibt einen Nebenzipfel, der aber vermutlich bei der relativ niedrigen Frequenz 639 kHz keine grosse Rolle gespielt hat. Kai Ludwig vom RBB schrieb einmal:
"Die neu aufgebaute Antenne wurde darauf ausgelegt, ausschließlich die auch tagsüber wirksame Bodenwelle zu erzeugen. Die Masten mit der für die Mittelwelle ungewöhnlichen Höhe von 355 Meter strahlten deshalb extrem flach ab. Noch in 190 Kilometer Entfernung war die in den oberen Atmosphärenschichten reflektierte Raumwelle um mindestens 8 Dezibel abgeschwächt."
Leider kennen wir nicht die weiteren Randbedingungen wie Erdnetz und Bodenleitwert. Grundsätzlich werden bei dieser Antennenkonstruktion die Verluste aber eher gering sein. Einen tschechisch sprechenden Fachmann kenne ich leider auch nicht. Mal abwarten, wer mit 25 kW die Frequenz eines Tages wieder belegen wird.
Nachtrag: Dem Vernehmen nach Country Radio, das von der Frequenz 1062 kHz umziehen wird, wenn Zbraslav abgerissen wird.
Gruss Walter
Zuletzt bearbeitet am 23.05.23 16:34
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