Hallo zusammen, es wird wohl ein weiterer Mittelwellensendemast (sogar mit UKW-Antenne, die aber aktuell nicht genutzt wird) von der Bildfläche verschwinden: https://muehlacker-tagblatt.de/region-mu...-schnell-gehen/ Die Stadt will zwar das Gelände kaufen, das werden die sich aber eher nicht leisten können. Es wurde sogar laut einigen Berichten mal dem SWR kostenfrei zur Verfügung gestellt, nur will er aber Geld für das Ganze. Mitbekommen habe ich das über https://mediumwave.info Dort gibt es zu MW- und LW-Sendebetrieb Informationen, selbst zu Kleinstsendern mit 1W.
In Mühlacker standen noch viel mehr Antennen. Ein KW-Dipol, ein AFN-Mittelwellensender sowie 2 Reflektormaste (auch Reserveantennen) für MW sowie ein Mobilfunkmast. Heute steht wieder ein Mobilfunkmast dort, der auch UKW-Antennen trägt. Warum man nicht die UKW-Antennen vom großen Mast genutzt hat, kann man nur mutmaßen.
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Re: Abrissgenehmigung für MW-Sender Mühlacker erteilt
Das ist eine wirklich kluge Entscheidung im Angesicht drohender Katastrophen auch die letzten Möglichkeiten der analogen, einfachen Kommunikation zu zerstören. Dekadenz hat schon andere Zivilisationen vernichtet.
Re: Abrissgenehmigung für MW-Sender Mühlacker erteilt
Zitieren:Das ist eine wirklich kluge Entscheidung im Angesicht drohender Katastrophen auch die letzten Möglichkeiten der analogen, einfachen Kommunikation zu zerstören.
Ist halt wieder einer weniger, vor allem einer für große Leistung, wenn auch da kein Sender mehr eingebaut sein soll (2010 wurde ein Halbleitersender installiert, dann nach Kasastan? verkauft, der 300kW-Röhrensender und der 100kW-Röhrensender wurden wohl entsorgt. Auch am UKW-Funkbetrieb hat man wohl kein Interesse, was aufgrund der Masthöhe gut nutzbar wäre.
Ich glaube aber eher dass in Katastrophefällen (da wird dann sicher das Internet abgestellt/stark eingeschränkt) wohl eher vom Ausland Informationen kommen, in England und in Russland stehen noch sehr viele MW-Sender, in Russland viele, die für hohe Leistungen und gerichtete Abstrahlung ausgelegt sind (man denke nur an die ARRT-Arrays in Bolshakovo).
Aber der SWR will den Unterhalt natürlich nicht mehr zahlen und verschenken auch nicht (keine Ahnung ob das bei sowas wie einem derartigen Bauwerk so einfach geht), irgendwas muss auch gewartet werden (irgendwelche Schlösser, finde das gerade nicht mehr) und der Auftrag ist schon vergeben. Da ich Pessimist bin: Das war es mit dem einstigen Ortssender, den ich sogar in Österreich 2011 hören konnte.
Re: Abrissgenehmigung für MW-Sender Mühlacker erteilt
Im von mir verlinkten Artikel vom 7.3.20 steht, dass der SWR bereits den Abriss beauftragt hat. Eine Sache ist mir jedoch unklar: Warum vermieten die nicht die UKW-Antenne von dem Teil? Ist bei der Höhe eigentlich recht attraktiv.
Re: Abrissgenehmigung für MW-Sender Mühlacker erteilt
Die Frage ist ganz klar: Wer bezahlt dafür?
In anderen Ländern, die die nicht mehr nutzen, vergammeln die, siehe z.B. электростал in der Nähe von Moskau. Die Dinger sind derart verrostet und heruntergekommen, das könnte man sich in Deutschland gar nicht vorstellen, die wären da schon 10 Jahre vorher zwangsabgerissen worden. Hier muss so eine Anlage regelmäßig geprüft und gewartet werden. In Mühlacker müssen meines Wissens Sperrschlösser getauscht werden. Irgendwer muss das bezahlen. Privat kann sich KEINER so etwas leisten. Entweder die Anlagen sind noch in Betrieb, wie z.B. Freiburg, Kaiserslautern oder Burg, oder die werden irgendwann zu teuer im Unterhalt und werden abgerissen.
Das wird mit Felsberg, Mühlacker und Wilsdruff laut meiner Glaskugel demnächst passieren, denn kaum einer kann die Wartungskosten bezahlen.
Wie machen das eigentlich die Funkamateur in Ulm-Jüningen, die den dortigen SWR-MW-Sendemast gekauft haben? Ist zwar nicht so groß wie Mühlacker aber trotzdem erfordert auch dieses Teil Wartung.
Re: Abrissgenehmigung für MW-Sender Mühlacker erteilt
Pentium4User:Die Frage ist ganz klar: Wer bezahlt dafür?
Irgendwer muss das bezahlen. Privat kann sich KEINER so etwas leisten. ... denn kaum einer kann die Wartungskosten bezahlen.
Das ist eine Frage der Interessensabwägung. Das könnte der Katastrophenschutz bezahlen. Das könnte auch eine Stiftung bezahlen, die sich um den Erhalt historischer Technik bemüht. Das könnte von den GEZ-Gebühren zumindest teilweise bezahlt werden, die ansonsten in ganz anderen Töpfen versickern (überzogene Zahlungen für Übertragungsrechte, sinnlos viele Programme, die sich gegenseitig konkurrenz machen usw.). Das sollte in einem reichen Land eigentlich möglich sein.
Re: Abrissgenehmigung für MW-Sender Mühlacker erteilt
Meine persönliche Verschwörungstheorie ist, dass man im Katastrophenfall auf keinen Fall Mittelwelle, Langwelle oder Kurzwelle haben will, denn dann kann jeder aus dem Ausland Informationen empfangen. UKW ist da aus Staatssicht viel lieber, denn da geht nur an den Grenzen was vom Ausland rein. Man bedenke welchen Aufwand die UdSSR betrieben hat, um den Empfang von ausländischem Programm zu verhindern, sie hat es aber trotzdem nicht geschafft. Das alles ist bei UKW oder DAB+ nicht mehr notwendig. Im Krisenfall wirst du ausreichend über Channel292, Europa 24 und Shortwaveradio Winsen mit Programm versorgt, wenn das Powerline des Nachbarn nicht stört. Das ist nämlich das nächste Problem, die AM-Störungen nehmen immer weiter zu, an vielen Orten geht gar nichts mehr auf bestimmten Bereichen.
Re: Abrissgenehmigung für MW-Sender Mühlacker erteilt
Im Falle eines Stromausfalls sind AM-Störungen eher kein Problem denke ich. Die Sparsamkeit eines einfachen AM-Empfängers könnte aber Kommunikation über einen längeren Zeitraum ermöglichen.
Die (begrenzte) Nutzung von AM-Empfängern könnte aber in der Bevölkerung die Sinne schärfen für Störungen, die (sonst schwerer zu identifizieren) die Funktionsfähigkeit ihrer digitalen Begleiter beeinträchtigen und die Umwelt mit unnötigem Elektrosmog verschmutzen.
Re: Abrissgenehmigung für MW-Sender Mühlacker erteilt
ingodergute:Im Falle eines Stromausfalls sind AM-Störungen eher kein Problem denke ich. Die Sparsamkeit eines einfachen AM-Empfängers könnte aber Kommunikation über einen längeren Zeitraum ermöglichen.
In der Theorie ja, aber wer hat denn noch AM-Radios mit Batteriebetrieb und die Kenntnis dazu, wie AM funktioniert? Mich würde mal interessieren auf der Straße wer mit dem Begriff Mittelwelle was anfangen kann.