mir sind Wabenspulen der niederländischen Firma Rumol aus Utrecht zugelaufen. Sie werden um die 100 Jahre alt sein.
Zunächst hatte ich keine Ahnung, welche Induktivität der einzelnen Typen zuzuordnen ist. Wenn ich Typ=Windungszahl unterstelle, ergeben sich folgende Abstimmbereiche:
Die beiden Mittelwellenspulen mit vermutlich 50 und 75 Windungen fehlten natürlich. Vielleicht ist die Tabelle für andere WGFler hilfreich. Es stellt sich die Frage, was ich damit anfangen werde. Vielleicht einen RO433 Nachbau für Langwelle?:
Gruss Walter
Nachtrag: Sämtliche Kontaktprobleme liessen sich durch Nachverzinnen der Drahtenden und Einlegen der Stecker in einer Lösung mit Gebissreiniger beheben. Die Zinkoberfläche glänzt wieder wie neu!
Nachtrag vom 26.02.2023:
Leider komme ich zu dem Schluss, dass die Rumol-Wabenspulen nicht viel taugen. Jedenfalls in puncto Güte in einem Empfänger mit der Mehrfach- röhre 3NF(B).
Vergangenes Wochenende habe ich mich mit den Röhren 3NFB und der 3NF-Bat-Replique von Kryska beschäftigt, die in meinem OE333-Nachbau
nicht vernünftig funktionierten. Zum einen benötigen diese Röhren in der Vorstufe eine andere Vorspannung. Ausserdem verlangen sie für eine akzeptable Lautstärke eine höhere Anodenspannung, bei der es in meinem Nachbau regelmässig zu wilden Schwingungen kam, vor allem bei nach- lassender Batterieleistung und dadurch steigendem Innenwiderstand.
Als mir dann die oben abgebildeten Wabenspulen von Rumol zuflogen, entschloss ich mich zum Nachbau des RO433 von 1930, wahlweise mit und ohne Rückkopplung. Zur Umschaltung muss ich nur die Röhre entnehmen und den Kupfer-Kontaktbolzen im Zentrum der Original-3NF-Fassung heraus- ziehen. Dieser drückt auf eine Bronzefeder, die auf der Unterseite der Röhrenfassung verschraubt ist.
Um den Nachbau zu erleichtern, habe ich für die Versorgung A1+2 zwei 39V-Zenerdioden in Serie und diese parallel zu einem Elko gelegt. Der Vorwiderstand nach A3 hat eine Grösse von 47 kOhm. Hier lässt sich problemlos und frei von wilden Schwingungen eine Anodenspannung von 90 bis 200 Volt anlegen. Zwischen 100 und 200 Volt ändert sich die erzielbare Lautstärke nur wenig. Es stellt sich bei beiden Röhren ein Strom zwischen 5 und 10 mA ein, wenn G3 entsprechend negativ vorgespannt wird. Auch hier bin ich vom Original abgewichen und habe zwei bedrahtete Lithium-Zellen eingelötet.
Zu meiner Überraschung ergab sich in dieser Konstellation die grösste Lautstärke, wenn der G1-Eingang gleichspannungsmässig das gleiche Potential wie H- bekam.
Leider überzeugten die Rumol-Wabenspulen in ihrer Güte nicht wirklich. Für die 3NFB mit ihrer ultra-hochohmigen Eingangsstufe liess sich nicht die gewohnte Selektivität erzeugen. Zielgrössen der Röhre waren hier 0,01 mA in der Vorstufe bei einem Anodenwiderstand von 3 MOhm und einem angestrebtem Durchgriff von 1% sowie 5 mA Anodenstrom in der Lautsprecherröhre, die meim Exemplar # 555972 auch noch problemlos aufbringen konnte 1). Die optimale Kreisgüte ist mit einer skelettierten Polystyrol-Flachspule und 460x0,02mm HF-Litze erreichbar, wie hier gezeigt:
Während ohne Rückkopplung die Selektivität des Einkreisers ausreicht, so lässt die Lautstärke bei Fernempfang bei guter Aussenantenne Wünsche offen. Die Lösung durch Einführung einer Rückkopplung ist eine zwei- schneidige Angelegenheit, denn man verliert dabei auch die Hochohmig- keit und damit auch Selektivität. Dem internen Anodenwiderstand von 3 MOhm liegt ein externer von 330 kOhm parallel. Während die Rück- kopplung für die Kryska-Röhre eher schon zu schwingfreudig war, so reichte der Wert für meine 3NFB nicht aus. Trotzdem reichte es für eine gute Zimmerlautstärke für die BBC auf Langwelle und Kossuth Radio auf Mittelwelle. Übrigens war das Langwellenergebnis der Replique mit und ohne Rückkopplung sehr bescheiden. Auf der Längstwelle konnte die 3NFB das Morsesignal von RDL auf 18,2 kHz noch im Nachbarraum beschallen. Hier war die Antennenkoppelspule aber bewusst mit der Dachkapazität in Serienresonanz gebracht worden und ein Messsendersignal über eine daneben liegende Rumol-Spule eingespeist.
Zum Ende gab es noch ein Experiment mit einer Radiomann-Ribeck-Spule, die dann zusammen mit der Röhrenreplik im Empfänger verblieb. Abstimm- sowie Rückkopplungseinstellbereich und Lautstärke waren hier sehr überzeugend.
1) Seite 1-34 Eisenbarth, Die Loewe Mehrfachröhren
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.