innerhalb eines 6V6 Projekts und aufgrund der Verwendung eines Quarzes zur Erzeugung einer sehr stabilen und schmalbandigen Oszillatorfrequenz, ergab sich eine neue Fragestellung. Kann man solch eine Quarzfrequenz beeinflussen und in welche Richtung? Meine Gesamtschaltung, auf die ich hier nicht vertieft eingehen will, zeigt am Gitterkreis folgende Beschaltung. Ein Colpitts- Oszillator bestehend aus den Keramikkondensatoren C1 und C2 und dem zugehörigen Quarz.
Im www fand ich zur Thematik eine für meinen Aufbau passende Schaltungsweise, welche hier durch L1 und C3 vereinfacht dargestellt ist. Versuche zeigten, dass der Versatz zur Quarzfrequenz bis zu 3.5kHz beträgt. Das funktioniert aber nur wenn L und C großzügig (200uH, 100pF) variabel aufgebaut sind. Wird das L allerdings zu groß setzt die Schwingung aus, C zu groß ist eher unproblematisch, hat dann aber als LC- Kombination in diesem Bereich keine frequenzverändernde Eigenschaft mehr. Ist L und C montiert lässt sich geringfügig auch über C1 die Frequenz beeinflussen. Die Bandbreite von <100Hz wurde nicht negativ beienflusst.
Was ich nicht verstehe, warum lässt sich der Quarz nur auf höhere Frequenzen ziehen? Bei diesem Schaltungsaufbau hätte ich genau das Gegenteil erwartet und an eine Absenkung der Quarzfrequenz gedacht. Gibt es eine Schaltung mit der sich die Frequenz absenken lässt? Hierbei meine ich keinen Frequenzteiler, also Schaltungen die eine Frequenz eines Signals in einem bestimmten Verhältnis herunterteilt. Es geht hier um maximal +/- 1.5kHz….also eine Art Feinabstimmung... denn große Frequenzsprünge lassen sich ja durch das Aufstecken eines anderen Quarzes erreichen. Habt ihr dazu Erfahrungen und weitere Ideen?
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Quarze kann man nur Ziehen, wenn sie gesteckt sind
Der Quarz wird bereits durch 22pF + G/K-Kapazität gezogen dann geht es in diese Richtung nicht mehr sehr weit, aber in die andere Richtung durch die Spule - denke ich mir jetzt mal so. Zu weit gezogen wird die Frequenz aber unstabiler.
Viele Grüße Bernd
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)
die Firma Elecraft brachte 1998 den Transceiver K2 als Bausatz heraus. Elementarer Bestandteil war das Ziehen von Quarzen über Kapazitätsdioden des Typs MVAM108, deren Abstimmspannung aus der Microcontrollersteuerung bereitgestellt wurde. Im Einzelnen wurden so über mehrere kHz folgende Komponenten abgestimmt:
ZF-Quarzfilter auf 4915 kHz (Bandbreite von 200 Hz bis 2000 Hz) BFO-Oszillator (Produktdetektor mit SA602) auf 4917 kHz PLL Referenz Oszillator auf 12096 kHz
Insbesondere der BFO wurde über 10 kHz gezogen. Zur einwandfreien Funktion des Geräts waren minimal 12 kHz Ziehbereich notwendig . Tatsächlich ausgenutzt wurde davon nur knapp die Hälfte. Kurzzeit- und Langzeitfrequenzstabilität unter Berücksichtigung der Quarzalterung spielen dabei eine wichtige Rolle. Ich habe damals 47 Geräte gegen Honorar zusammengebaut. Bei einigen Geräten konnte der BFO bis zu 20 kHz gezogen werden! Es wurden dabei 2 Quarze parallel geschaltet. Schaltungsdetails finden sich im Handbuch K2, das auf der Elecraft-Webseite heruntergeladen werden kann.
Die Quarze wurden selbstverständlich frequenzmässig nach unten gezogen!
Wenn Du die Serieninduktivität erhöhst und die Serienkapazität reduzierst müsste die Frequenz sinken Gruß Hans http://axtal.com/Deutsch/TechnInfo/Quarzkochbuch/ auf Seite 258 im pdf (Seiten sind etwas merkwürdig nummeriert)
vielen Dank für die vielen hilfreichen Infos. Nochmal kurz zurück zum Ausgangsbeitrag. Das Ziehen funktioniert bei meinem Experimentieraufbau ja auch. Das Problem ist nur die Richtung. Es gelang nie die Frequenz unter die jeweilige Quarzfrequenz zu drücken. Oberhalb ist das kein Problem ein paar kHz zu gewinnen und das ohne die sehr guten Eigenschaften des Oszillators zu verlieren. Gerade eine hohe Induktivität zieht bei meinem Aufbau die Frequenz stark nach oben, aber leider nie nach unten. Um hier versuchsweise flexibel zu sein und alle Konstellationen durchzuprobieren, habe ich Anfangs ein KW- Variometer und dann eine MW- Ferritspule eingesetzt. Am weitesten nach oben ging es durch Verschieben des Ferritstabs bei relativ hoher Drehkokapazität. Auch C1 hatte ich durch einen Trimmer ersetzt.
Hans, ich habe das Quarzkochbuch online als komplettes pdf. gefunden. Hier der Link. Echt komplex die Angelegenheit.