Knöpfe - selbstgegossen |
|
|
1 2 3
|
1 2 3
|
01.12.14 20:37
klaus65555 WGF-Nutzer Stufe 3
|
01.12.14 20:37
klaus65555 WGF-Nutzer Stufe 3
|
Re: Knöpfe - selbstgegossen
Moin Bernd, ich schließe mich Friedrich an. Ausgezeichnet geworden. Der blanke Knopf - wie frisch aus dem Laden, der matte sieht aus als ob er antik ist. Klasse.
Gruß Klaus
|
|
|
|
01.12.14 22:04
MB-RADIO WGF-Premiumnutzer
|
01.12.14 22:04
MB-RADIO WGF-Premiumnutzer
|
Re: Knöpfe - selbstgegossen
Hallo Friedrich,
so perfekt bin ich auch noch nicht, daß die Knöpfe völlig fehlerfrei werden. Bei mir sieht aber wenigstens die Vorderseite ordentlich aus. Dein Problem ist wohl nicht das Gießen , sondern das Abformen.
Das Anrühren des Silikonkautschukes muß sehr vorsichtig geschehen. Das Verrühren von Kautschuk und Härter muß ganz langsam geschehen, damit keine Luftblasen untergerührt werden. Den Knopf öle ich ganz leicht mit Silikonöl ein und wische ihn mit einem fusselfreien Lappen ab . Kurz befor ich den Knopf mit dem Silikon eingieße, pinsele ich ihn mit mit selbigem Silikon ein, so daß er völlig bentzt ist. Dann gieße ich erst nur soviel Silikon in die Form, daß die Vorderseite (nach unten) gerade so verschwunden ist und kippe den Formbehälter seitlich paarmal, damit eventuelle Blasen entweichen können. Danach fülle ich den Formbehälter weiter auf. Sehr dünnflüssiges Silikon ist von Vorteil, da die eventuelle Blasen schnell aufsteigen - ansonsten eben Vakuum (Staubsauger o.ä.).
Der Knopf wird nie besser als die Form und das Original. Selbst feinste Kratzer vom Original werden wieder genauso abgebildet.
Als Silikon verwende ich "Efko hochelelastisch Silikon-Kautschuk RTV/NV" bisher ohne Vakuum. Lediglich beim Epoxidharz müßte ich Vakuum verwenden. Und achte auch auf die Verarbeitungstemperatur bei beiden, da dürfen im Zimmer ruhig mal über 25°C sein, je wärmer um so dünnflüssiger wird das Zeug.
Falls Du garnicht zurecht kommst ,muß ich halt paar abformen und gießen.
Viele Grüße Bernd
|
|
|
03.12.14 16:05
friedrich-kutnik WGF-Premiumnutzer
|
03.12.14 16:05
friedrich-kutnik WGF-Premiumnutzer
|
Re: Knöpfe - selbstgegossen
Hallo Bernd,
Du hast recht, ich soll zu erst eine richtige Form anschaffen. Ich glaube da liegen alle meine Probleme. Bis jetzt habe immer versucht die Knöpfe gießen mit einfache Form, und das war der Fehler. Ich werde versuchen eine zweiteilige Form zu bauen. Habe noch nie gemacht ...
MfG Friedrich
|
|
|
03.12.14 18:50
MB-RADIO WGF-Premiumnutzer
|
03.12.14 18:50
MB-RADIO WGF-Premiumnutzer
|
Re: Knöpfe - selbstgegossen
Hallo Friedrich,
grundsätzlich ist es egal , ob die Form ein-oder zweiteilig ist , aber die Abformung muß 100% blasenfrei geschehen. Bei Youtube gibt es ein paar Videos dazu, die ich aber momentan nicht mehr finde.
Viele Grüße Bernd
|
|
|
03.12.14 19:00
Franknicht registriert
|
03.12.14 19:00
Franknicht registriert
|
Re: Knöpfe - selbstgegossen
MB-RADIO: die Abformung muß 100% blasenfrei geschehen. Wenn die Abformmasse, also das Silikon, einigermaßen flüssig ist müßte man das Blasenfrei hinbekommen wenn man es auf so was wie eine kleine "Rüttelplatte" legt.
Gruß Frank
|
|
|
03.12.14 19:13
MB-RADIO WGF-Premiumnutzer
|
03.12.14 19:13
MB-RADIO WGF-Premiumnutzer
|
Re: Knöpfe - selbstgegossen
Hallo Frank,
mit dem Silikon , das ich habe , reicht meine Methde, da es sehr flüssig ist.
Das, was Friedrich verwendet kenne ich nicht.
Aber Vakuum ist sicher die beste Möglichkeit blasenfrei abzuformen.
Viele Grüße Bernd
|
|
|
03.12.14 19:39
Franknicht registriert
|
03.12.14 19:39
Franknicht registriert
|
Re: Knöpfe - selbstgegossen
Hallo Bernd
Wie meinst du das mit Vakuum? Meinst du damit den Knopf abformen und dann, wenn die Form noch flüssig ist, unter eine Vakuumglocke legen? Da würde ich aber dann zusätzlich noch eine Rüttelplatte drunter bauen, nicht daß sich die Blasen nur vergrößern statt rauszukommen...
Gruß Frank
|
|
|
03.12.14 21:40
MB-RADIO WGF-Premiumnutzer
|
03.12.14 21:40
MB-RADIO WGF-Premiumnutzer
|
Re: Knöpfe - selbstgegossen
Hallo Frank,
Du kannst das Formgefäß in ein Glas mit Blechschraubdeckel, welcher ein Loch hat, stellen und ebenso die Halterung des Knopfes.
Einen Teil des Silikon einfüllen, Deckel drauf und mal mit dem Staubsauger Unterdruck erzeugen. Deckel ab und die Halterung mit dem mit Silikon bestrichenen Knopf mit in das glas stellen, das glas etwas schwenken, daß eventuelle Blasen unter dem Knopf seitlich aufsteigen, Silikon noch bis zur gewünschten Höhe auffüllen, Deckel drauf und wieder mit dem Staubsauger unterdruck erzeugen. Eventuell mit Unterbrechungen saugen und auch etwas Rütteln oder Schwenken. Das alles muß zügig erfolgen und hat nur Sinn solange das Silikon noch flüssig ist - dann läßt man es stehen , bis es ausgehärtet ist und lieber noch etwas länger.
Wie gesagt , ich habe das auch noch nicht mit Vakkuum gemacht.
Die Formen meiner ersten Knöpfe habe ich aus Plasteline (Kinderknetmasse gemacht) - geht natürlich nur, wenn der Knopf konisch nach hinten größer wird. Die Knete wird bei hoher Zimmertemperatur ganz weichgeknetet und dann an den mit Trennmittel behandelten Knopf gleichmäßig in den Kneteklumpen drücken - kühl stellen , Knopf entnehmen und wenn der Abdruck gut aussieht kann gleich Harz eingefüllt werden. Man bekommt aber meist nur ein Teil aus einer Form.
Viele Grüße Bernd
|
|
|
04.12.14 03:51
achim01 WGF-Nutzer Stufe 3
|
04.12.14 03:51
achim01 WGF-Nutzer Stufe 3
|
Re: Knöpfe - selbstgegossen
Hallo zusammen,
noch ein paar kleine Tipps. Was das Silikon angeht möglichst nur A-Silikone, also dadditionsvernetzende Silikone verwenden. Kondensationsvernetzende Materialien sind aus dem Profibereich praktisch komplett verschwunden und das aus gutem Grund. Sie schrumpfen stärker, werden mit der Zeit brüchig und spröde und die genaue Härterzugabe ist bei kleinen Mengen ohne Feinwaage problematisch. A-Silikoine erkennt man immer daran, dass die beiden Komponenten 1:1 gemischt werden.
Die Silikone sind in unterschiedlichen Shore-Härten erhältlich. Hat man Objekte ohne große Hinterschneidungen sind härtere Silikone oft besser geeignet, vor allem bei zweiteiligen Formen oder bei Formen mit großem Volumen. Hier kann sich die Form bereits durch ihr Eigengewicht verformen. Es ist daher empfehlenswert, keine Becher, Töpfe, oder ähnliches als Form zu verwenden sondern ein Stück HT-Rohr oder ähnliches das auf eine Glasplatte gestellt und dort fixiert wird. Damit erhält man einen perfekt ebenen Boden so dass die Form allseitig gleichmäßig abgestützt ist und es zu keinen Formveränderungen kommt. Bei sehr kleinen Formen ist dieser Punkt vernachlässigbar, bei größeren nicht. Den Arbeitstisch vorher mit der Wasserwaage überprüfen ob er exakt "im Wasser" ist. Bei einem Philettaschildchen z.b. das nur 2mm dick, aber rund 10cm lang ist, kann ein schiefer Tisch bereits eine merkliche Ungenauigkeit in der Dicke des Schildchens hervorrufen, denn das Silikon richtet sich ja immer genau aus.
Nicht an der falschen Stelle sparen. Zu dünne Wandstärken der Form sind ungünstig. 1cm allseitige Wandstärke sollte das Minimum sein.
Silikone sind leider nur während der ersten 2 Minuten nach dem Anrühren optimal fließfähig. Danach beginnt bereits eine deutliche Versteifung. Das Anrühren sollte also möglichst schnell gehen. Statisches Vakuum, also Vakuum ohne gleichzeitiges Rühren bringt nicht allzuviel. Generell vergrößert Vakuum lediglich die eingerührten Blasen. Dadurch steigen sie schneller an die Oberfläche und platzen dort. Wenn das allles nicht schnell genug geht, dann ist das ganze Prozeder unter Umständen kontraproduktiv weil das Silikion sich bereits zu stark verdickt hat bis man endlich zum Einfüllen kommt. Im Profibereich benutzen wir dafür Maschinen die das innerhalb von 30 sec. erledigen. Also nicht zu lange warten mit dem Einfüllen.
Ob man eine einteilige oder zweiteilige Form macht hängt vom Objekt ab. Einteilige Formen haben immer eine Seite die nicht abgeformt ist, also "gegen Luft" geht. Bei Knöpfen die auf der Rückseite plan sind genügt eine einteillige Form. Die ist viel einfacher herzustellen. Ist eine zweiteilige Form unumgänglich, dann muss man sich vorher genau überlegen wo man die Trennlinie legen will. Den Übergang von der einen zur anderen Formhälfte wird man immer ein ganz klein wenig sehen und nacharbeiten müssen. Auch dürfen die Hinterschneidungen nicht zu groß werden.
Die beiden Formhälten müssen natürlich präzise fixierbar sein. Das kann man so machen wie Bernd es gezeigt hat, z.B. mit Messingröhrchen. Man kann auch passende Kügelchen zur Hälfte mit eingießen die man vor dem Gießen des zweiten Formteils wieder entfernt. Damit bekommt man zwei Formhälften die sich selbst zentrieren und die präzisesten Ergebnisse. Bevor man die zweite Formhälfte auf die erste gießt, muss diese mit einem Trennmittel behandelt werden, ansonsten lassen die beiden Hälften sich nie wieder trennen. Ganz gut bewährt hats sich dafür eine hauchdünne Schicht Vaseline. Es gibt dafür auch spezielle Sprays, z.B. von Shera-Chemie die aber ziemlich teuer und nicht unbedingt erforderlich sind. Herkömmliche Wachstrennmittel aus dem Formenbau funktionieren auch.
Alle Kunststoffe greifen die Form an und zerstören sie langfristig. Am agressivsten sind PMMAs. Da ist die Form nach 10-20 Ausgüssen kaputt. Am vertzräglichsten ist PU, da sind bis zu 100 Ausgüsse möglich wenn sonst alles passt.
Für blasenfrei Ausgüsse gibt es noch einen guten Trick. Den Kunststoff nicht in die Form gießen sondern in eine Einwegspritze mit dicker Kanüle füllen. Die Kanüle schleift man vorher stumpf damit die Form nicht verletzt wird. Die Form wird dann von unten nach oben gefüllt, was die Gefahr von Lufteinschlüssen noch mal deutlich verringert.
Beim Ausgießen von zweiteiligen Formen sollte man, je nach Geometrie des Objekts, auch bedenken, dass die Luft irgendwie raus muss. An der höchsten Stelle bringt man deshalb einen Entlüftungskanal an. Im einfachsten Fall sticht man einfach eine dicke Kanüle durch so dass die Luft dann entweichen kann. Ansonsten hat man immer auf der Oberseite irgendwo eine Luftblase.
Gutes Gelingen!
Gruß, Achim
|
|
|
04.12.14 21:02
MB-RADIO WGF-Premiumnutzer
|
04.12.14 21:02
MB-RADIO WGF-Premiumnutzer
|
Re: Knöpfe - selbstgegossen
Hallo Achim,
das sind nicht nur kleine , sondern wichtige Tipps.
Das Meiste lernt man ja aus eigenen Fehlern. Nur kann man auch nicht nach jeden Tipp neue Materialien kaufen, da die alle sauteuer sind. Da man aber meist nur wenig davon braucht , muß man halt selbst experimentieren . Die Hauptsache ist ja, daß die Vorderseite ordentlich aussieht, und das ist so , wie ich beschrieben habe schon möglich. Aber perfekte Vorn- und Hintennachgüsse erfordern mehr Erfahrung, als man selbst mit paar Knöpfen sammeln kann. Aber auch nicht so gut gewordene Teile kann man recht gut nacharbeiten, zumindest die Dunklen.
Viele Grüße Bernd
|
|
|
|
1 2 3
|
1 2 3
|