vor einigen Wochen und Monaten liess mich nach weit über 20 Jahren störungsfreiem Betrieb mein guter HM 605 das erste Mal im Stich. Gerade als ich einen Messaufbau zum Thema "Wobbeln" vorbereitete, das Scope eben eingeschaltet hatte, machte es "Zuck" und die Zeitlinie hatte nur noch etwa die halbe Länge. Beim Verstellen des X-Pos. Potis blieb der Strahl beidseitig etwa 2 1/2 Skalenteile vor dem Bildschirmrand "klemmen". Lange Gesichter...
Nun denkt man, dass wird irgendein Transistor im Horizontal-Ablenkverstärker sein, aber nein, weit gefehlt. Transistoren waren alle in Ordnung. Hmm... Die Kiste erst einmal beiseite, es gibt ja noch andere Arbeiten zu erledigen.
Nun - heute abend wurde kräftig weiter geforscht. Spannungsversorgung... alles bestens, Spannungen passen genau. Die diversen Potis im betroffenen Schaltungszug... alle ok. Grübel, grübel...
Nach zwei Stunden verzweifelter Suche dann: Horeka! Ein unscheinbarer 1/4-Watt-Widerstand, R 3105 (68kOhm/2%) - diese Ratte - hochohmig bis Ultimo! In dem symetrisch aufgebauten Schaltungszug gibt es einen "Bruder" dazu, R 3106. Einerseits liegen sie an der +140Volt-Versorgung, ihre anderen Enden liegen an den Emittern der Vorstufen-Transistoren T 3100 und T 3101 und haben damit Einfluss auf deren Arbeitspunkt. Das Fiese daran ist, dass der Fehler spannungsmässig kaum messbar ist. Natürlich wurden beide "Gauner" zum Deibel gejagt. Sogar besser: Statt Kohleschicht- gibt es jetzt 1%ige Metallschichtwiderstände. Wenn die auch wieder über 20 Jahre halten...
Wie dem auch sei - Fehler gefunden, "nur" noch nachkalibrieren und dann kann er wieder zurück auf seinen angestammten Platz.
Freundliche Grüsse, Jürgen rf
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Ja Jürgen, das mit den weggelaufenen Widerstandswerten kenne ich. Vor gut 2 Jahren konnte ich einen Marconi TF1101 Sinusgenerator, 10Hz-200kHz, für unter 25 Euro bekommen. Riesenteil mit insgesamt 10 Röhren und 4-fach-Drehko!. Leider war die Ausgangsspannung alles andere als ein feiner Sinus. Die Sucherei brachte heraus, daß fast alle Massewiderstände ihre Werte teilweise um das 1,5-5-fache geändert hatten und damit auch die Arbeitspunkte der Röhren. Die Geräte-Unterlagen dazu bekam ich aus UK. Alle Widerstände wurden erneuert, Koppel-Cs und Elkos auch. Die frequenzbestimmenden Widerstände habe ich auf 0,1% aus Metallschichtwiderständen zusammengesetzt und paarweise abgeglichen. Die anschließenden Frequenz- und Klirrfaktormessungen ergaben Werte, die die Werksangaben sehr gut einhielten. Leider ist das Ding nichts für meine kleine Werkbank, 220x310x370mm und gut 13kg schwer. Steht deshalb unter dem Tisch.
Auch um dieses Gerät wäre es schade, wenn es untergehen würde.
So ein Fehler wäre für mich,der sich ja nur begrenzt auskennt,ein Alptraum. Da ist man ja quasi drauf angewiesen,alle,wirklich alle Bauteile einmal zu prüfen. Bei Geräten mit umfangreichen Schaltungen wäre das suchen dann fast schon "ein Jahresprojekt".
Wenn ich zurückschau auf die Reparatur vom 556, da waren auch alle ratlos... und zuguterletzt beim willkührlichen Messen von Widerständen in der Gegend kam er dann zum Vorschein, der 20k der keiner mehr war..
Was mir bei alten Scopes noch aufgefallen ist, merkwürdigerweise ändern sich extrem hochohmige Widerstände in der HV-Ecke gern nach oben, zB ein 3,9M der zum 5M geworden ist... da hilft nur Austausch. Leider gehen nur wenige Multimeter bis 10M, oft geht es nur bis 2M und der Fehler bleibt verborgen.
ja - auch ich bin sowas von froh, dass dieses Scope wieder funzt. Es ist eines meiner wichtigsten und meist benutzten Messgeräte, hat hunderte Betriebsstunden auf dem Buckel und eine Bildröhre, die immer noch hell und scharf ist wie ein Schweissbrenner. Davon trennt man sich daher nur ungern und bewegt alle Hebel, die Heilung versprechen (könnten!).
Der Fehler hat mich Nerven gekostet, war doch an den Emittern der Vorstufentransen ein Unterschied von "nur" etwa 100mV bei Strahlmitte feststellbar. Da ist man leichtfertig geneigt, dies unter "plausible Toleranzen" zu verbuchen, gestützt von der Tatsache, dass diese Messwerte ja auch noch von der Einstellung des X-Pos.-Potis abhängig sind. Und schon hat man sich wunderschön bilderbuchmässig verrannt. Ist was dran: Wer misst, misst Mist...
Freundliche Grüsse, Jürgen rf
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Fein Jürgen, daß Dein HM605 es wieder tut. Hamegs sind doch schier unverwüstlich. Hameg hat auch, soweit möglich, Standardbauteile verwendet, so daß der Ersatz auch von Halbleitern gut möglich ist.
Auch mein altes Grudig RV3 kann viele Ohm messen oder, am oberen Ende des Meßbereiches, anzeigen. Sogar bei 1GOhm ist noch ein Ausschlag zu sehen. Siehe Bild Besonders schön ist hier die große Skala, wie bei einigen anderen Grundig Meßgeräten.
da fällt mir siedend heiß ein: Habe ich Dir eigentlich schon ein Frohes Neues Jahr gewünscht? (Gewissen - klopp, klopp, komm bei...)
Freundliche Grüsse, Jürgen rf
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Hallo, nach langer Zeit melde ich mich als Rentner wieder und habe gleich eine Bitte an Euch. Ich repariere gerade meinen Hameg HM307, nicht die Version HM307-3, sondern mindestens eine frühere. Auf der Platine steht als Datum der 1.6.77, hat jemand von Euch die Schaltpläne vom 307 bzw. 307-2? Danke schon im Voraus! Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang.