man brachte mir einen "Kellerfund" eines Radios: Schau mal rein, da kann nicht viel dran sein!
Das Radio kam auf den Tisch. Die Netzteilelkos etwas formiert, Sichtkontrolle. Eingeschaltet. Röhren heizen, sogar das Mag.Auge zeigt ein wenig an, wenn auf UKW abgestimmt wird. Kein Grundbrummen, kein Ton. Aber bei höherer Lautstärke ein gewisses Zirpen vom NF-Ausgangstrafo. Ah ja!
Also das Gerät um 90 Grad gekippt, um an die untere Schaltung ranzukommen. Und siehe da, das Radio spielt. Gerät wieder richtig hingestellt, Ton weg, usw, usw.
Ursachen: Der eine Draht, der zum Lautsprecher-Chassis ging, war dort NICHT verlötet, sondern schlackerte locker in der Lötöse herum. Die kleine Schwerkraft des Drahts brachte diesen frei von der Kontaktgabe. Stand das Gerät 90 Grad hochkant, konnte der Draht sich gegen die Lötöse legen.
Bei genauer Betrachtung sah man wenig Restlötzinn an der Lötöse. Ein Tropfen heißes Lot auf die Stelle und das Radio brüllt wieder wie am ersten Tag.
p.s. Ich bringe gern mal wieder in diesem Zusammenhang folgenden Beitrag des WGF in Erinnerung:
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
Den Beitrag-Betreff bei Antworten auf Threads nicht verändern!
Ab Min. 22:50 ein Beitrag zu diesem Thema. Leider wird dieser Film nicht ewig in der Mediathek zu finden sein. Darum werde ich meinen Beitrag dann wieder löschen.
Dein Radio erinnert mich an die berühmte "Spechtschaltung". Meine Eltern und Großeltern haben immer, wenn der Fernseher oder das Radio nicht ordentlich funktionierte, durch einen kurzen Schlag mit der Hand, Faust oder ähnlichem - je nach Frust - versucht, die Funktion wieder zu gewährleisten. Die Kontaktprobleme korrodierter Röhrensockel oder ähnliches konnten damit vielleicht im Einzelfall kurzzeitig verringert werden. Manchmal ist aber auch ein Fehler erst durch das Klopfen manifestiert worden - z.B. durch Totalausfall einer Röhre oder endgültiges Herausrutschen eines Steckers. Das Klopfen auf fehlerhafte Geräte ist heftiger ausgefallen, je massiver das Gehäuse ausgeführt - ein Umstand, dem heutige Geräte wohl das Aussterben dieser Tradition verdanken. Kunststoffgehäuse hätte solche Behandlung sicher nicht lange ohne Schaden überstanden.
die "Klopfprüfung" wurde m.W. auch Hersteller seitig mit einem spez. Gummihammer durchgeführt, um eventl. Kontaktfehlern auf die Schliche zu kommen. Da es sich damals überwiegend um solide Holzgehäuse handelte, stand dieser Prüfung nichts im Wege; selbst mit der nötigen Vorsicht wäre sie bei Kunstoffgehäusen praktikabel.
Selbst im Handwerk wurde diese Prüfung nach erfolgter Reparatur manchmal durchgeführt, um mögliche Kontaktfehler zu erkennen.
Und wer sich noch an die Filme mit Alfred Tetzlaff erinnert, kennt vllt. die Szene mit dem defekten TV, der leichte Schlag auf das Gehäuse beförderte das Gerät endgültig in's Jenseits. So unbekannt war diese Vorgehensweise wohl damals auch unter den Besitzern/Kunden nicht.