Hallo Forumer, nach nur wenig Schlaf sitze ich recht zerknirscht wieder an meinem neuen Sorgenkind, einer Phlips Capella 663. In der Bucht ergattert, kam sie gestern wohl verpackt bei mir an.
Erster Eindruck: alles original und unverbastelt, außer zum Entstauben offensichtlich noch nie eine Werkstatt gesehen. Dem Drang des sofortigen Einschaltens habe ich erfolgreich widerstanden, um nicht den Tod der Lautsprecher zu riskieren, falls die entsprechenden Elkos nichts mehr taugen.
Also habe ich mich in aller Ruhe an den Tausch der Elkos gemacht: C 1, 2, 3, 5 und 6 im Netzteil, dazu noch C 127 und 128
In der Endstufe: C 117 + 118 C 120, 121, 122, 123 C 105
Danach noch alle Ero Papierkondensatoren und Wimas gewechselt.
Mit dem Finger am Schalter der Steckdosenleiste das erste Einschalten: Röhren heizen, nirgends steigt Rauch auf......
Aber zu meiner großen Enttäuschung kein Ton, auch kein Brummen über TA beim Berühren der entsprechenden Eingänge.
Gemessene Spannungen an C 1-3 im Durchschnitt ca 10V zu hoch, an C 5+6 stimmen sie. An C 117 + 118 (Kathodenelkos) liegen 8V, die Werte an C 120 - 123 stimmen auch mit denen im Schaltplan überein.
Alle erneuerten Bauteile habe ich schon zigmal nach selbst eingebautem Fehler kontrolliert, auch da nichts gefunden oder einfach nur übersehen.
Nun bin ich also etwas ratlos und hoffe auf Eure Hilfe, insbesondere beim Thema eisenlose Endstufe, was für mich völliges Neuland ist.
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Hallo Dirk, da hast Du Dir ein schönes High-End-Gerät ausgesucht: 2 eisenlose aufwendige Gegentakt-Endstufen in Zweikanal-Technik. Mit wohl 5 hochohmigen (400 oder 800 Ohm) - Lautsprechern.
Ich denke, Du musst mit konsequenten Messen ran, wenn die direkte Brummprobe an den jeweils unteren Steuergittern der beiden Endstufen null Ergebnis hat. Alle Spannungen dieser 4 Röhren messen. Gitter1, Kathode, Schirmgitter, Anode.
Berichte mal vom Messergebnis. Wenn Du auf UKW bist, zeigt das Geräte eingestellte Sender auf dem Mag.Auge an?
Ist beim Umschalten der Wellen zumindest ein Knacken zu hören?
Wenn Du das Gerät aus der Steckdose ziehst, während es an ist, ist da irgendein Geräusch aus den Lautsprechern zu hören?
Bei diesen Geräten neigen die hochohmigen Lautsprecher zum Ausfallen. Aber alle 5 ???
beim Um- und/oder Ausschalten keinerlei Geräusche aus den Lautsprechern. Lediglich beim Messen an der ECC83 heute Nacht hatte ich an einem Kontakt ein Brummen, als ich mit der Meßspitze dran war, weiß aber leider nicht mehr an welchem genau.
Die EM80 wird zwar noch halbwegs hell, aber keinerlei Ausschlag wenn ich auf UKW durch drehe.
Und eben wegen den empfindlichen LS habe ich das Gerät nicht eingeschaltet, bevor ich die Cs getauscht hatte. Deshalb weiß ich jetzt auch leider nicht, ob der Fehler von Anfang an war oder ob ich ihn mir durch das Tauschen der Bauteile selber eingebaut habe.
Jedenfalls werde ich in einer ruhigen Stunde auch mal alle Spannungen an den EL86 messen und diese hier posten.
Hallo Zusammen, mit Lupe bewaffnet habe ich mir nochmal alle Bauteile genau angesehen, und siehe da: eingebaute Fehler sind immer die schönsten Fehler. Also Asche auf mein Haupt Ein Widerstand wohl aus Versehen verbogen, daß er auf Masse lag. Zurecht gebogen, eingeschaltet und der Klang bläst einem die Ohren durch
Hut ab vor dieser eisenlosen Endstufe......
Jetzt gehts noch an die Feinarbeiten: Skalenantrieb quitscht ein wenig, hier ist wohl etwas Fett nötig. Und dann muß ich mir noch Gedanken machen, wie ich das Gehäuse wieder schön kriege.
Auch von mir Glückwunsch zu dem Radio. Tolles Teil, und was das wichtigste war das die Spezial - LS mit 800 Ohm leben. Gerade bei dem Teil sollte man dem Einschalt - Probierdrang nicht nachgeben. Diese LS sind nicht so einfach zu bekommen. Hab schon von Notlösungen mit 100V LS Übertragern gelesen. Viel Erfolg bei der weiteren Arbeit, oder sollte man sagen Vergnügen.
vielen Dank für die Glückwünsche. Bin heilfroh, daß durch den versehentlich kurzgeschlossenen Widerstand nicht mehr passiert ist. Und das speziell bei dieser Endstufe nicht direkt eingeschaltet werden sollte, hatte ich zum Glück im Buch von Eike Grund gelesen.
Was mir aber noch nicht ganz klar ist, ist der Skalenantrieb: auf MW, LW und KW bewegt sich nur der entsprechende Zeiger. Auf UKW bewegen sich aber beide und macht auch üble Geräusche. Werde ich mich wohl noch in die Mechanik vertiefen müßen.