ich habe beschlossen, meinen einzigen verbliebenen Röhrenempfänger an einen netten Arbeitskollegen zu verschenken. Der hätte gerne etwas Stilechtes für seine Almhütte. Bei mir geht es einfach nicht mehr; meine Plattenspieler- und Bandgerätesammlung ist zu umfangreich, der Platz ist knapp geworden.
Nun zu meiner Frage. Das Radio (ein österreichisches Gerät, das nun wieder in die Heimat zurückkehren wird) heißt ' Hornyphon Souverän 61' und hat ein nicht mehr Vertrauen erweckendes, geflicktes Netzkabel, das ich vor der Übergabe auf jeden Fall austauschen werde. Ich habe in Erinnerung, daß das Radio nur dann so richtig gut funktioniert hat, wenn man die Buchse 'Erde' auch tatsächlich mit etwas Geerdetem verbunden hat. Da liegt es m.E. doch nahe, beim Austausch des Netzkabels gleich ein dreipoliges zu verwenden. Ich könnte die Erdeleitung fest verlöten oder vor dem Radio herausführen, mit einem Bananenstecker versehen und es so dem neuen Besitzer überlassen, ob er den Stecker in die vorgesehene Buchse steckt oder nicht. Oder doch besser beim zweipoligen Kabel bleiben?
Da ich mich mit Röhrengeräten so gar nicht auskenne und einen höllischen Respekt vor den hohen Spannungen darin habe, bitte ich um eine Einschätzung, was besser wäre. Ich möchte ja nichts falsch machen, aber mit dem vorhandenen Netzkabel gebe ich das Radio nicht aus der Hand.
Danke und Gruß und an alle ein schönes Weihnachtsfest! Heinz
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Hallo Heinz, das Netzkabel würde ich nicht durch eine voll angeschlossene 3-Ader-Netzleitung ersetzen. Ich weiss nicht, wie die Rechtslage in Österreich ist, aber ich denke dort ist es auch nicht anders.
Sie können zwar eine dreiadrige Leitung nehmen, aber nur zwei Adern nutzen. Es sollte dann aber ein zweipologer Isolier-Flachstecker verwendet werden, der ausdrücklich als Nichtschuko-Stecker erkennbar ist. Eine nachträgliche Umwandlung einer Zweidraht-Anschluß-Struktur sollte vermieden werden.
Ist der Souverän 61 aus dem Jahr 1960/61? Dann wird es kein Allstromgerät mehr sein, sondern ein Wechselstrom-Radio? Bei Allstromradios ist noch mehr Vorsicht angebracht. Siehe die Sicherheitshinweise oben auf der Startseite des Forums!!!
Sie können auch "Erde" durch ein weiteres isoliertes Stück Antennendraht ersetzen, das einfach unter dem Teppich oder auf dem Fussboden in einer Zimmerecke verlegt wird. Er sollte ungefähr die gleiche Länge wie die u.U. angeschlossene externe Antenne sein.
Bei Nutzung in einer Almhütte ist das Problem anzusprechen, dass das Radio dort im Winter starken Minus-Temperaturen ausgesetzt ist und im Sommer hohen Temperaturen. Das ist für ein Radio-Oldtimer Gift. Deshalb würde ich dem neuen Besitzer empfehlen, es im Winter nicht dort zu lassen.
MFG Rainer
Möge die Welle mit uns sein und kein Mögel-Dellinger-Effekt auftreten.
Hallo Rainer, vielen Dank, ich werde die Tipps befolgen. Noch ein Wort zur 'Almhütte' : mein Kollege wohnt in Kitzbühel, also in Almnähe, und die 'Hütte' ist ein regelmäßig benütztes Nebengebäude. Also sind wohl keine extremen Temperaturen zu erwarten. Das Radio wurde von meinen Eltern anfangs der Sechziger gekauft und gehört schon zu den moderneren Typen mit zwei Endstufen, die eine stereophone Wiedergabe von Platten oder Band ermöglichen, aber der UKW Empfang ist nur für Mono ausgelegt. Stromversorgung: nur Wechselstrom. Ich werde also ein zweipoliges Kabel montieren, doch beim Stecker tendiere ich zum Schukostecker, da mich die Flachstecker immer wieder durch mangelnde Kontaktsicherheit ärgern, wenn man sie in eine einzelne Schukodose steckt. Erde- und AM- Antennenkabel (der Ferroceptor ist nur eingeschränkt nutzbar, da die Drehmechanik irreparabel defekt ist) werde ich anfertigen und lose beilegen. Nochmals Danke und einen schönen Gruß, von Heinz
Hallo,wegen besserer Kontaktfläche rate Ich auch zu einem Schukostecker.Aber um irgendwelche Trug schlüsse von Schutzerde zu vermeiden bitte einen Stecker verwenden wo die Schutzkontakte entfernt sind.Bei vielen Schukosteckern lassen sich die Schutzkontakte leicht entfernen.Ich mache das immer so. mfg.j.werner
Hallo zusammen, machen kann man viel. Es ist nur so, dass Abweichungen von der Norm gefährlich werden können. Der Durchschnittsmensch geht bei einem Schukostecker von einem Kurzschluss-Schutz in Verbindung mit einem Stromschlagschutz aus. Da kann aber ein wie ein Schukostecker aussehender Nichtschuko-Kontakt besitzender Stecker falsche Sicherheitssignale "senden".
Es wird ja zwischen Schutzisolierung (realisiert oft durch flache Zweikontaktstecker) für Geräte mit keinen leitenden Metallteilen zur Aussenseite des Gerätes und eben den Schutzkontaktstecken mit leitenden Metallteilen an der Aussenseite unterschieden. Ein Blick in Wikipedia zeigt die Details. (Schuko, Schutzisolierung, usw)
Wenn also ein altes Radios Original keinen Schuko hatte, sollte eben auch ein Steckerersatz klare Verhältnisse schaffen.
MFG Rainer
Möge die Welle mit uns sein und kein Mögel-Dellinger-Effekt auftreten.
Hallo zusammen, ich kann zwar keine Gefahr sehen, wenn ich einen Schukostecker verwende und die Erdekontakte frei lasse, aber ich habe mich hier natürlich nicht angemeldet, um auf meiner Meinung zu beharren. Da übernehme ich schon mal eine Expertenmeinung, ohne sie zu hinterfragen. Die Suche in meiner Teilekiste hat zwei geeignete Kabel (zweipolig, mit angespritzem Stecker in Schukoabmessungen) zutage gebracht, die ich verwenden kann und die den o.g. Empfehlungen entsprechen. Schönheitsfehler dabei: ein Kabel ist in edlem Vorwerk - Grün gehalten, das andere gar in blendendem Black & Decker - Orange. Aber beide sind doppelt isoliert, und das ist ja schon ein bedeutender Fortschritt gegenüber dem Originalkabel. Ist eben doch gut, wenn man alles aufhebt und nichts wegwirft. So werde ich's machen und bedanke mich nochmals für die Tipps und Erläuterungen. Gruß Heinz
Hallo Heinz, kaufe Dir Schnürsenkel (schwarz oder braun), entferne die inneren Teile und ziehe den Mantel über die Plastikkabel. Auf diese einfache Art wird die Optik doch etwas verbessert. Viele Grüße Horst
Hallo Heinz, wenn Du ein Netzkabel mit brauner oder schwarzer Stoff-Ummantelung brauchst, schreib mir doch eine email (kann auch über das Forum sein), dann teile ich Dir eine Beschaffungsquelle mit.
MFG Rainer
Möge die Welle mit uns sein und kein Mögel-Dellinger-Effekt auftreten.
Guten Morgen Rainer, vielen Dank, aber das ist nicht nötig. Ich habe das Radio gestern zu mir geholt und das Netzkabel noch einmal besichtigt. 25 cm Kürzen hat ausgereicht, das restliche Kabel ist noch verwendbar und sicher. Ich habe mich da ohnehin auf etwas eingelassen: das Radio war zuletzt jahrelang in der Werkstätte meines Vaters und sieht innen entsprechend aus: ein schöner, dicker Teppich aus Staub. Da muß ich noch mit Staubsauger und Druckluft ran; das Tastenaggregat braucht manchmal gutes Zureden, ebenso die Kontakte und die Potis; da werde ich noch ein paar Stunden Arbeit haben. Aber immerhin: gestern angesteckt und eingeschaltet: läuft mit schönem Klang. Eine Frage noch zu dem Erdekabel, das bloß unter dem Teppich verlegt wird: heißt das, daß man es gar nicht an die Wasserleitung o.Ä. anschrauben muß? Ich dachte immer, das müsse sein. Also nur ein langes, isoliertes Kabel an unauffälliger Stelle auf dem Boden verlegen, und fertig? Gruß Heinz
Hallo Heinz, klicke mal auf diesen Link: http://www.oldradioworld.de/gollum/hantenna.htm Dort findest Du die notwenigen Infos zur "Ersatzt-Erde". Eine richtige Erde (aber nicht der Schuko-Kontakt) ist aber zumeist die bessere Lösung.
MFG Rainer
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