Gruß an das Forum. So einige Radios habe ich durch Eigenreparatur schon hinbekommen. Ich habe auch vor langer Zeit in der Berufsschule elektrisches Messen erlernt. Mir ist nur als Autodidakt im Bereich der alten Röhrenradios nicht so richtig die Strategie klar, wie man zielstrebig einen Fehler eingrenzen kann. Ich probiere mal hier und mal da.
Ich habe auch vom Flohmarkt alte Bücher mit dem Tenor "Wie repariere ich ein Radio", aber da ist immer gerade der Fehler wie ich ihn gerade habe, nicht beschrieben. Sollte man vom Antenneneingang zum Lautsprecher durch die Stufen gehen oder umgekehrt?
Hallo Karlheinz, Umgekehrt also vom Lautsprecher über die NF Endstufe bis zum Antenneneingang. Beim Abgleichen genauso zuerst die letzte ZF, danach immer näher bis zum Antenneneingang bis HF Vorstufe. Die häfigsten Fehler treten in den Leistungstufen also NF Endstufe und Netzteil auf weil dort die grössten Ströme fliessen. Deshalb immer zuerst die Endstufe und deren Stromversorgung prüfen.So erspart man sich häufig unnötige Suchzeit.
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Hallo Karlheinz, ergänzend zum Daniel kann noch gesagt werden: Für einige Fehler stellt quasi das Radio selbst die Prüfmöglichkeit bereit. Das NF-Teil ist so auch als Signalverfolger zu betrachten oder zumindestens die Endstufe, falls ein Fehler in der NF-Vorstufe vorliegt.
Die berühmte Brummprobe mit dem Zeigefinger am Metallteil eines kleinen Schraubenziehers bringt schnell Klarheit über die grundlegende Funktionsfähigkeit der NF-Endröhre oder der Vorstufen-Röhre. Dabei so das Steuergitter der jeweiligen NF-Röhren berühren, es muß ein deutliches Brummen, insbesondere bei der Vorstufen-Röhre hörbar werden. Das gilt bis zur Anode der Gleichrichter-Röhre. In diesem letzten Fall wäre der gesamte AM-NF-Zweig in Ordnung. Diese Brummprobe funktioniert bedingt sogar noch etwas im AM-ZF-Zweig des Gerätes. Zumindestens kann bei aufgedrehter NF zumeist beim Antippen der ZF-Steuer-Gitter etwas "Geräusch" wahrgenommen werden.
Leider gibt es heute kaum noch kleine NF-HF-Signalgeber. Damit könnte schnell auch im HF-Teil (ZF und Mischstufe) die Stufenfunktion getestet werden. Wer sich es zutraut, kann sich so einen NF-HF-Multivibrator mit zwei Transistoren oder einem IC aufbauen. Über ein Poti und einem Hochvolt-Kondensator kann das Quitsch-Signal z.B. nacheinander an die Steuer-Gitter der ZF-Röhren gelegt werden. Quitscht = ok, quitscht nicht = nicht ok. Das geht sogar noch am Steuergitter der Mischröhre.
Problematischer ohne Oszilloskop ist die Überprüfung der Oszillatorstufe. Hier könnte an der Anode der Oszillatorröhre über einen Kondensator von ca. 250 pF ein modernes Vielfach-Digi-Instrument in Stellung Wechselsspannung angekoppelt werden, um zu sehen, ob HF-Spannung erzeugt wird. Die meisten Instrumente können Frequenzen von bis in den MW-Bereich hinein noch anzeigen, das reicht für eine Prüfung des AM-Oszillators aus. Sollte ein Ausschlag erfolgen, die Gegenprobe durch Rausziehen der Misch/Oszillator-Röhre machen, ob dann der Ausschlag weg ist.
Übrigens biete ich in meinem Online Shop wieder die Fehlersuch-Hilfe mit Verzweigungstabelle an. Da kann man auch so einiges über strukturiertes Reparieren erfahren.
Übrigens II: Die Sicherheitsvorschriften, wie oben auf dieser Seite abrufbar, beachten.
so ein Signal-Geber (neudeutsch: Signal-Injector) ist für die Hobby-Werkstatt ein mächtiges Fehlersuch-Gerät, ist aber leider fast in Vergessenheit geraten. Der gesamte NF- und HF-Zweig (unter Ausnahme des Mischer-Oszillators und des Netzteils) kann schnell und einfach getestet werden. Zur Frage der Beschaffung. Ich bin gerade dabei einen kleinen Bausatz aufzulegen, der dann HF und NF testen kann. Also bei Interesse bald im Online-Shop nachsehen.
Hallo, es gab von Philips einen schönen Signal-Injector, wie ein zu dick geratener Kugelschreiber mit einem kleinen Pegel-Einsteller und einer Masse-Leitung mit Klemme und einer Testspitze. Ich habe so ein Teil vor Jahren bei ebay ersteigert für 3 EUR.
Und ich muß (und will) bestätigen was der Rainer sagt. Viele Fehler können damit ziemlich direkt eingekreist werden.
Hallo zusammen, da ich auch immer wieder mal per email Nachfragen zu einem Signal-Geber (Signal-Injector) bekomme, habe ich jetzt einen Teilesatz mit Gehäuse und Batterie in mein Online-Shop angebot aufgenommen.
Weitere Hinweise zum Thema sind auf dem unten gezeigten Link zu sehen.
für den Notfall, wenn also kein Signalinjektor zur Verfügung steht oder noch nicht geliefert wurde, kann man sich mit wenigen Bauteilen einen bistabilen Multivibrator zusammenstricken. Die Grundfrequenz dient dann zur NF-Prüfung, das Oberwellenspektrum der Rechteckschwingung für die HF-Stufen.
MfG!
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Alex
RE: Reparatur-Strategie , 16 May. 2006 15:16
Also habe ich noch nicht richtig verstanden. Wenn die Lautsprecherbirne und die UKWbirne hin ist, kann doch die Lautsprecherbirne nichts mehr piepen. Da finde ich doch den UKWfehler nicht, oder?
Alexander
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Urs
RE: Reparatur-Strategie , 16 May. 2006 17:05
Hallo Alexander
Das geht so: Man fängt immer vom Lausprecherverstärker an den Pieptest zu machen. Der würde in deinem Fall schon gleich fehlschlagen, weil die Röhre defekt ist. Nach einem Röhrentausch würde der Pieptest wieder in dieser Stufe gehen. Nun kannst du dich weiter nach vorn bis zur UKW-Stufe durchpiepen. In deinem Fall würde am Eingang des FM-ZF-Verstärkers noch das piepen hörbar sein. UKW-Stufe als zweiter Fehler wäre festgestellt.
Urs
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Oldtimer
RE: Reparatur-Strategie , 27 Sep. 2006 15:00
Hallo. --- Der kleine Signalgenerator vom Wumpus-Onlineshop ist wirklich das Hilfsmittel der Wahl. Ich habe damit gerade ein Mittelwellen-ZF-Teil abgeglichen. Da ich von früher mich noch mit den ZF-Abgleich auskannte, ging das recht gut. Man kann zwar auch mit dem rauschen des Bandes abgleichen - wenn ein ZF-Kreis nicht abgeglichen wird - aber mit dem Signalgeber geht es bequemer. Einschalten, in die Nähe der 1. ZF-Stufe legen und los geht es. Natürlich ist das ein Maximum-Abgleich auf schmale Bandbreite. Gegebenenfalls kann ja ein Kreis wieder leicht verstimmt werden.
Der Signalgeber liegt jetzt immer am Basteltisch in Griffreichweite.