Hallo Friedrich,
Für uns die fernab deines defekten Geräts sitzen, ist es nicht minder schwer die Ursache zu lokalisieren. Jedoch versuchen wir mit etwas Logik an die Sache zu gehen. Nachdem wir nun festgestellt haben dass das Gerät mit den vom Netzteil im Moment noch zu hohen Spannungen dennoch Fehlerfrei arbeiten kann, benötigen wir weitere Logische Schritte und das wären eben das wir innerhalb der Toleranz arbeitende Röhren benötigen (und das schreibe ich nicht zu ersten mal) vom Anblick und von deiner Hörprobe allein, haben wir keinerlei Gewissheit über die Leistungsfähigkeit der ECC808 und der ECLL. Fakt ist, eine Kathodenspannung die über einen Kathodenwiderstand abfällt, gibt es nur bei Stromzeihenden (also Leistungsbereiten) Röhren. Für mich ist es also logisch, das wenn am intakten Kathodenwiderstand keine Spannung abfällt, diese Röhre z.B. als verbraucht bezeichnet werden kann. Warum tust du dich nur so schwer, sich eine Gewissheit über die Röhren zu holen. Ein Arzt vergewissert sich auch zuerst mittels Blutdruckmessung über den Kreislauf wenn ein Patient über dessen Beschwerden klagt.

Hallo Friedrich!

Klar das nervt langsam, aber die - g1 an der ECLL müssen 8 V sein. Siehe Datenblatt beim AB Betrieb.

MFG Nobby

Hallo Jürgen, Nobby und Harry,

Asche auf mein Haupt. Ohne eingesteckte Röhren wird man wohl keine vernünftigen Messwerte erhalten. Hier nun die richtig gemessenen Werte. Ich habe alles im UKW-Betrieb gemessen, was wir bisher besprochen haben. Den Stelltrafo habe ich (noch) nicht. Der Spannungswähler steht auf 220V. An der Steckdose habe ich 230V gemessen.

Betriebsspannung an R124 / C103: 292V (soll: 285V)
Heizspannung: 6,5V (soll: 6,3V)
Spannung an R109 / C99: -8,2V (soll: -8V)

ECC808: rechts / links:
Pin 2: 1,2V / 1,2V
Pin 3: 108V / 109V (soll: 118V)
Pin 7: 112V / 115V (soll: 127V)
Pin 8: 1,2V / 1,2V

ECLL800 rechts / links:
Pin 1: 44V / 43V (soll: 45V)
Pin 2: -4V / -4V
Pin 3: 292V / 292V (soll: 280V)
Pin 6: -4V / -4V
Pin 7: 2,1V / 2,3V (soll: 2,1V Juhuu!!! Da ist die Kathodenspannung!!!)
Pin 8: 291V / 291V (soll: 280V)
Pin 9: 238V / 238V (soll: 226V)

Die von Nobby besagten 8V an der -g1 der ECLL messe ich nicht. Am Gitter g1 (Pin 2 / 6) messe ich -4V. Mache ich da was falsch bei der Messung? Die Gitterspannung muss doch negativ sein und nicht 8V???

Da wir nun eine Kathodenspannung haben und die Werte einigermaßen mit den Sollwerten übereinstimmen ändert sich vielleicht die Vorgehensweise? Muss ich die Röhren nun noch prüfen lassen oder können wir doch andere Fehlerquellen vorher ausschließen?

VG Friedrich

Moin moin Friedrich,
du machst es uns nicht gerade leicht, von Stromziehenden Röhren schrieb ich schon anfangs, das Sie das nur im Betrieb können, setzte ich deinem Kenntnisstand voraus.

Diese jetzt richtigen Messwerte beweisen dass das was von den Röhren erwartet wird, auch stattfindet, Sie sind also doch Leistungsfähig und eine Prüfung hat nun keine Priorität mehr.

Die nun leicht erhöhten Messwerte sind der höheren Netzspannung und damit verbunden der angestiegenen Betriebs Spannung geschuldet.

Ein Tausch der (AÜ) Trafo Anschlüsse wäre der nächste Zug um nach und nach dieses oder Jähnes als Ursache auszuschließen.

Die Messung am Widerstandsnetzwerk so wie Nobby und Jürgen bereits schrieben, solltest du ebenfalls noch einmal prüfen, zumindest (und nur in diesem Fall) ohne beide ECLL) müssen eben diese - 8 V am Gitter G1 Pin 2 und 6 der ECLL anliegen, da ja ohne Röhre kein Strom fließt, d.h. nichts davon verbraucht wird.

Zuletzt bearbeitet am 19.06.13 08:20

Hallo Friedrich,

zu deiner zweiten Frage, eine Ersatzbeschaffung wird bestimmt ein Problem, ebenso wie ein Neubewickeln auch noch kostenintensiv wird.
Fakt ist aber, der AÜ ist Defekt weil er einen Windungsschluß hat.

Nutzbar ist das Gerät zum Glück weiterhin, wenn auch nur mit einer NF-Seite, also Mono, so aber spielten und spielen eben tausende Radios.
Das bedeutet aber auch, das du die ECC808 und die ECLL der defekten Seite herausziehst, falls du dich für den Weiterbetrieb einseitig entscheidest.

Das kleinere Problem mit der Gittervorspannung, falls es bei Einseitigem Betrieb noch eins ist, könnte durch Ersatz stark abweichend gemessene Widerstände in diesem Zweig beseitigt werden.

Kann ich den defekten AÜ durch einen AÜ ersetzen, der dem AÜ des linken Kanals entspricht (Grundig 9060-107)? Ich verstehe immer noch nicht, warum sich die AÜs unterscheiden. Hat die zusätzliche Wicklung am rechten AÜ (gelb/rot???, kann ich kaum erkennen) etwas mit der Gegenkopplung zu tun?
Um den Fehler bzgl. der Gitterspannung zu finden messe ich einfach alle Widerstände zwischen den -8V an R109/C99- und den Pin2 und Pin6 der ECLLs, oder? Ist es nicht komisch, dass bei beiden Röhren dieselbe falsche Spannung anliegt? Das würde doch bedeuten, dass ein "gemeinsames" Bauteil defekt sein müsste. Dieses gemeinsame Bauteil gibt es aber nicht. Alle Widerstände und Kondensatoren sind für jeden Kanal ein Mal vorhanden und müssten ja beide gleichermaßen kaputt sein, damit an beiden ECLLs die selbe falsche Spannung anliegt?

VG Friedrich