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Wumpus Gollum Forum von
Wumpus Welt der (alten) Radios

Nordmende Skandia grummelt
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23.08.15 16:59
HB9 

500 und mehr Punkte

23.08.15 16:59
HB9 

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Re: Nordmende Skandia grummelt

Hallo Gerd,

habe jetzt auch mal den Schaltplan besorgt.

Der Kondensator C180 ist natürlich ein ganz heisser Kandidat, wenn der nicht mehr über alle Zweifel erhaben ist, gibt es sporadische kleine Überschläge, welche für eine gestörte Anodenspannung sorgen, welche dann von der Pentode verstärkt wird. Der Effekt ist ähnlich wie der von mir beschriebene bei Kriechströmen durch angekohltes Flussmittel. Messtechnisch sieht so ein Kondensator meistens noch gut aus, ausser man misst mit hoher Spannung, dann kann man den Kriechstrom als einen mehr oder weniger stark schwankenden, meist temperaturabhängigen Strom messen. Durch den Vorwiderstand von 100k braucht es nur sehr wenig Kriechstrom, um hier Ärger zu verursachen.

Ich würde sagen, dass jetzt die Sache gegessen ist, und sonst einfach noch allenfalls verbleibende Kondensatoren im NF-Teil tauschen, es sind ja nicht viele. Vom Typ her kannst du beliebige (neue) Folien-Kondensatoren nehmen, so lange die Kapazität und Spannung stimmt.

Gruss HB9

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23.08.15 17:28
Gerd 

50-99 Punkte

23.08.15 17:28
Gerd 

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Re: Nordmende Skandia grummelt

Hallo HB9,
habe mir den C180 mal unter dem Mikroskop angesehen. Seitlich auf die Wickel geschaut sind winzige Luftblasen in der klaren Vergussmasse zu erkennen. Wenn die auch im Wickel vorhanden sind, können chemische Veränderungen an diesen Stellen nicht ausgeschlossen werden, bedenkt man das Alter des Kondensators.

Fazit für die Praxis: Wenn kein Messmittel für den Leckstrom vorhanden ist hilft auch ein Blick ob das Vakuumtränken fehlerfrei gelaufen ist. Sind Einschlüsse sichtbar -> ersetzen.

einen schönen Sonntagabend, wünscht,
Gerd

23.08.15 20:23
nobbyrad58 

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23.08.15 20:23
nobbyrad58 

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Re: Nordmende Skandia grummelt

Hallo Zusammen!

Deshalb bin ich auch ein Verfechter des Tausches fast aller Kondensatoren. Auch wenn äußerlich alles dicht ist und nichts aufgequollen ist kann das Dielektrikum, meist Papier schon "altersschwach" geworden sein. Es gab sicherlich Papiersorten die auch heute noch voll funktionsfähig sind. Aber diese sind und waren teurer als die bei Radios, Fernsehgeräten verwendeten. Für eine Lebensdauer von 50+ waren die verwendeten Bauteile nicht gedacht.
Selbst wenn so ein Radio 20 oder 30 DM mehr gekostet hätte, es hätte sich nicht gelohnt. 10 - 15 Jahre werden die Radios schon ohne große Reparaturen gehalten haben und dann kam was Neues in die gute Stube.

MFG Nobby

24.08.15 08:49
MB-RADIO 

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24.08.15 08:49
MB-RADIO 

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Re: Nordmende Skandia grummelt

Hallo Nobby und Alle,

es liegt nich am Papier, sondern an der Undichtigkeit.
Das sieht man an den Sikatrop-Kondensatoren - Papierkondensator gefüllt mit Spezialvaseline im Keramikrohr beidseitig luftdicht verlötet.
Aber der Bitumenverschluß wurde rissig und selbst Epoxidharz ist nich 100% dicht . Auch ist es möglich , daß geringste Teile der Vergußmasse ins Papier eindringen und mit Wasser einen Elektrolyten bilden. Letzeres kann man sogar nachweisen , wenn man einen Papier-C mit "Reststrom" an Spannung legt und den Ladestrom mißt. Der verringert sich mit der Zeit, aber nach dem Umpolen ist er gleich wieder schlecht. Er verhält sich , wie ein Elko.

Alle Cs wechsle ich dennoch nur, wenn es kein Restaurationsobjekt, sonden für den täglichen Gebrauch ist.

Viele Grüße
Bernd

24.08.15 13:58
nobbyrad58 

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24.08.15 13:58
nobbyrad58 

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Re: Nordmende Skandia grummelt

Hallo Zusammen!

Meine Aussage das es Alterungen von dem Papier in entsprechenden Kondensatoren gibt hab ich mir nicht ausgedacht sondern ich kann auf Fachschrifttum verweisen; aus "Kondensatoren" von Liebscher, Held, Springer Verlag 1968 Seite 132 Alterungsursachen: "Fehlstellen im Papier. Kondensatorpapier enthält unvermeidlich leitende und halbleitende Teilchen, Löcher usw. Leitende Einschlüsse überbrücken einen Teil des Dielektrikums und machen das Feld inhomogen, wodurch die Feldstärke örtlich überhöht werden kann." Wie gesagt, es geht um äußerlich dichte Kondensatoren nicht, um beschädigte wie aufgequollene, rissige. Das diese kaputt sind ist klar.
Auch deshalb wechsele ich fast alle Papierkondensatoren aus.

MFG Nobby

24.08.15 14:21
Wolle 

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24.08.15 14:21
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Re: Nordmende Skandia grummelt

Hallo Nobby, hallo liebe Forumer.

Das kritiklose Wechseln von Kondensatoren hat genausoviel Gegner, wie Befürworter. Bei einem Koppelkondensator in der Endstufe gibt es keine Frage, diese sollte man umgehend durch hochwertige Kondensatoren ersetzen. Anders sehe ich das bei Entkopplungskondendatoren, zum Beispiel zur Siebung von Versorgungsspannungen. Hier spielen weder Wertänderungen, noch geringe Restströme eine Rolle für eine sichere Funktion.
Bei Kondensatoren, die in Klangfilterschaltungen eingesetzt werden, können sich Wertänderungen verheerend auswirken. Hier kann durch Messungen über den nötigen Ersatz entschieden werden.
Keramikkondensatoren haben meist noch nach 70 Jahren volle Funktionsfähigkeit, der Wert dieses Kondensators hat eine Toleranz um 5 %. Ausnahmen sind vergossene Kondensatoren (Hescho), bei denen die Vergussmasse brüchig wird. Auch die in UKW- Tunern eingesetzten Keramikkondensatoren sind sehr langzeitstabil. Ausnahmen mit erhöhter Ausfallrate sind keramische Scheibentrimmer. Zur besonderen Problematik des Ersatzes von Kondensatoren im UKW- Tuner sind Hinweise im WGF- Kompendium zu finden.

Mit vielen Grüssen.
Wolle

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