Hallo Harry,

entschuldige meinen unqualifizierten Post. Ohne Kathodenspannung dürfte eigentlich nichts gehen. Da aber wenigstens ein Kanal ordentlich funktioniert muss an der Messung etwas nicht stimmen, wie Ingo schon vermutete. Ich habe das Chassis nun ausgebaut und schau mir die Kathodenwiderstände und die Elkos C107 und C105 noch einmal genauer an. Da ich das Gerät nun auf dem Schreibtisch liegen habe habe ich jedoch eine andere Entdeckung gemacht, die eventuell eher zum Ziel führt:

Schaut euch bitte mal die Übertragerspule des rechten Kanals an:


Die sieht im Vergleich zur Übertragerspule des linken Kanals ziemlich verkohlt aus, oder:


Täuscht mich mein Eindruck oder könnte die Verzerrung an der Übertragerspule liegen? Wie kann ich die Funktion der Übertragerspule mit dem Multimeter oder irgendwie anders testen?

VG Friedrich

Zuletzt bearbeitet am 16.06.13 10:24

Moin moin Friedrich,
an deinem Post finde ich nichts unqualifiziertes, es ist schon i.O. so.

Es ist schon möglich das der Ausgangs Überträger der verzerrten Seite evtl. einen Windungsschluss hat, unbedingt sichtbar ist das in den wenigsten fällen.
Eine einfache Prüfung wäre folgende, Netzstecker und beide ECLL80 raus, Multimeter auf Ohmmessung ca. 1K; + Strippe an die Lötstelle des Reparierten Sicherungswiderstand R124 und - Strippe einmal an Pin 3 der ECLL Fassung, Messwert ablesen, notfalls kleineren Messbereich zur besseren Auflösung des gemessenen Wertes umschalten, dann an Pin 8 und vergleichen, beide Werte sollten zu 100% gleich sein. Jetzt auf der anderen Seite, d.h. auf der sauber arbeitenden Seite, mit der - Strippe ebenfalls Pin 3 und danach an Pin 8 vergleichen, auch hier und im Vergleich mit der anderen Seite sollten alle Werte mind. 99% gleich sein, bei groben Abweichungen hätten wir den Fehler bereits eingekreist, hoffen aber dass das nicht der Fall ist, denn eine Ersatzbeschaffung des AÜ wäre nicht so einfach.

Zuletzt bearbeitet am 16.06.13 11:08

Hallo Friedrich

Das Ergebnis deiner (richtigen) Messung zeigt doch geringe Abweichungen zwischen den Trafos, die die Verzerrung aber nicht erklärt, eine leichte kaum spürbare Leistungsschwäche aber schon eher.

Zur genauen Kontrolle könntest du die Pins 3 + 8 der ECLL beider Seite freilöten, um dann die beiden Trafonschlüsse blau und rot der sauberen Seite evtl. etwas verlängern um Sie nun an die freien Pins wieder anzulöten. d.h. die halben Trafo tauschen, blau und rot reicht dann schon. Ich vermute aber das der Trafo (AÜ) nicht die Ursache ist.
Die fehlende Kathodenspannung aber schon eher, wechsele den Kathodenwiderstand sowie den Kathoden Elko auf beiden Seiten, denn ca. 2 VDC
Kathodenspannung müssen schon sein.

Die Spannung an C99= -8,5VDC ist so auch im Schaltplan angegeben und somit i.O.
Messe auch noch mal an den Pins 3 + 7 der ECC808 und am Pin 1 + 7 der ECLL und vergleiche die Messwerte mit den Angaben im Schaltplan, bzw. mit denen auf der sauberen Seite.

Zuletzt bearbeitet am 16.06.13 14:37

Ich habe soeben einen lesbaren Schaltplan gefunden. Er ist zwar nicht exakt für mein Gerät, aber die Endstufe scheint exakt mit meiner übereinzustimmen. Lediglich die Übertrager sind anders. Ich verstehe ohnehin nicht, warum der Übertrager für den rechten Kanal anders ist, als für den linken. Vielleicht kann mir das jemand erklären.

Die Schaltpläne, die ich gefunden habe, kann man kostenlos von der Internetseite der Niederländischen Vereinigung für Radiohistorie herunterladen. Ich gehe also davon aus, dass die Links dann auch gepostet werden dürfen!?

Grundig KS555, KS560, KS565, KS570: http://83.117.57.34/nvhr/Grundig_KS555.pdf
Grundig Stereomeister 15, Stereomeister 15H: http://83.117.57.34/nvhr/Grundig_Stereomeister15.pdf

Beide verwenden. soweit ich das beurteilen kann, das Grundig Chassis HF35.

Nun habe ich auch die Messwerte und melde mich gleich noch einmal mit aktuellen Messungen.

Friedrich

Hallo Harry,

also ich versteh das wirklich nicht. Ich habe folgende Werte gemessen. Das stimmt hinten und vorne nicht!
ECC808 Pin3 links: 197V
rechts: 197V
Pin7 links: 205V
rechts: 205V
ECLL800 Pin1 links: 214V
rechts: 214V
Pin3 links: 309V
rechts: 309V
Pin7 links: 0V
rechts: 0V
Pin8 links: 310V
rechts: 310V
Pin9 links: 252V
rechts: 252V

Ich habe daraufhin die Lautsprecher wieder angeschlossen und kann nur sagen: Es ist nicht besser geworden. Ich habe beim UKW Grundrauschen ein lautes Brummen auf dem rechten Kanal. Bei eingestelltem starkem Sender wird aus dem Brummen die besagte starke Verzerrung. Der linke Kanal scheint nach wie vor normal zu funktionieren.
Woher kommen diese völlig falschen Spannungen? Die Sollwerte aus dem Schaltplan:


VG Friedrich

Hallo Zusammen!

Häng mich mal rein: Wie sieht es mit der Anodenspannung, den Betriebspannungen aus? Messung der Heizspannung, wie hoch ist die? Soll 6,3 V. Schon eine Abweichung von + 0,2 V könnte auf eine zu hohe Netzspannung hinweisen. Wenn der Netzspannungswähler auf 220 V steht könnten bei 235 V (die hab ich hier) eine zu hohe Anodenspannung sein. Meine Devise ist erst mal für richtige Verhältnisse im Netzteil sorgen.
Netztrafo - Gleichrichter - Siebkette. Diese Fehlerquelle ausschließen soweit wie möglich.

MFG Nobby