Hallo Florian,

die zu hohe Schirmgitterspannung weist darauf hin, dass kein Strom (oder zu wenig) durch die Röhre fließt.

Da gibt es so einige Fehlermöglichkeiten, z.B.:

• Röhre defekt
• Gitter 1 hat eine zu negative Vorspannung. Irgend etwas mit der Gitter-1-Regelspannung (falls diese Stufe geregelt wird)?
• Der Röhrenfassungkontakt zum Schirmgitter ist nicht gegeben
• Die Katode ist nicht mit Minus verbunden
• Wird die Röhre tatsächlich geheizt?
• Jemand war dran und was was geändert
• Weitere Möglichkeiten, wie z.B. wild schwingender ZF-Verstärker (aber eher unwarscheinlich)
  

Zuletzt bearbeitet am 08.12.21 10:53

Hallo Rainer,
ich wollte hier keinen neuen thread aufmachen, weil HB9 ja schon umfasend zum 766 Chassis erklärt hat.
Hier handelt es sich um den Vorgänger: Imperial Chassis 612FM.
ZF Röhre ist die EF85, da ich (wie wäre es auch anders zu erwarten) ein 2. Chassis habe, ist Röhrendefekt auszuschließen. Das 2. Chassis funktioniert mit der Röhre einwandfrei. Oben habe ich geschrieben, dass ich direkt vom Kelchfederkontakt der EF 85 Pin 8 zum Schirmgittervorwiderstand und weiter zur Anodenspannungsversorgung gemessen habe.
100k wie im Schaltbild angegeben, Anodenkontakt das gleiche mit 1k Vorwiderstand.
Es gibt eine Regelspannung, aber nur bei AM-Empfang, kann ich diese ohne Verfälschung mit einem Gerät mit 10MOhm Innenwiderstand messen und wie hoch müsste diese dann sein (steht nicht im Schaltplan).
Kathode hat Masseverbindung und die Röhre war nach dem Probebetrieb warm.

Ich tippe nach deinen Angaben auf falsche Gitterspannung.
Wie könnte diese entstehen.
Vor dem Steuergitter der EF85 liegt ein 10 Ohm Widerstand, davor die Spulen der Sekundärseite des 1. Bandfilters (bzw. 2. für UKW), davor folgt ein 220k Widerstand, der bei UKW auf Masse gelegt wird, sonst über 1,1 MOhm an der kathode der AM-Gleichrichterdiode OA79.

Die Lötstellen auf der Platine habe ich mit einer Lupe abgesucht.

Grüße aus der Hobbywerkstatt
Florianska

Hallo Florianska,

neben den von Rainer beschriebenen Fehlern könnte Gitter 1 auch 'in der Luft' hängen, wenn z.B. eine Filterspule einen Unterbruch hat, so dass keine Gleichstrom-Verbindung nach Masse besteht. In diesem Fall lädt sich das Gitter durch den Gitter-Anlaufstrom negativ auf und sperrt die Röhre. Mit dem Ohmmeter sollte man diesen Fehler finden.

Gruss HB9

Hallo Florian,

damit wir synchron mit dem aktuellen Stand sind:

Liegt jetzt am Schirmgitter der EF85 kontinuierlich die besagte 54 Volt an, egal ob bei AM und FM?

Das würde bedeuten, dass erst einmal ein Fehler behoben ist.

Kontakte reinigen geht auch indirekt, in dem Du die Röhrenkontakte z.b. mit K60 leicht einsprühst und dann 10 x rein und raus steckst. Wenn die Kontakte in der Röhrenfassung schwach sind, also wenig Gegendruck aufbringen, müsste man die Kontakte vorsichtig nachbiegen oder LEICHT die Röhrenstifte verbiegen, das hilft oft. (Fragst Du hier zwei Leute, wirst Du auch zwei unterschiedliche Meinungen hören).

Wenn das geklärt ist, kann zum nächsten Fehler in diesem Bereich weiter gegangen werden.





Grüße von Haus zu Haus
Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)

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Zuletzt bearbeitet am 08.12.21 14:40

Hallo Florian,

die genannten Spannungen sind ok, wenn das Schaltbild das bestätigt, der kleine AM/FM Unterschied ist erstmal nicht so relevant.

Was hast Du für Testmöglichkeiten?

1) Modulierbarer Messender?
2) Signal-Injektor? (Mulivibrator mit Oberwellen?)
3) Oszilloskop?

Es ist zu prüfen in welcher Stufe der Fehler liegt. HF (Misch / Osz), ZF, Demodulator).

Wellenbereich MW: Mit einem Signal-Injektor kann man auf das Gitter 1 der ZF-Röhre ein Pieper einkoppeln, dann am Ausgang der Mischstufe, usw.
Du solltest probieren, ob die Fingerprobe weiterhilft *** : Finger über Draht an Gitter 1: Schnarrt / Brummt was? das Gleiche über trennkondensator an der Anode die ZF-Stufe, auch am Demodulatorkreis.

Ich warte mal die Antwort zu den Messmöglichkeiten ab.

Die sonstigen Gleichspannungen im HF / ZF -Teil stimmen?

*** = Fingerprobe richtig anwenden:
https://www.welt-der-alten-radios.de/h--p-messen-52.html

p.s. Du kannst auch mal von Gitter 1 der ZF-Röhre einen 1 NF-Kondensator zur Anode legen, kommt dann was durch?

Das HF-Teil muss auch noch geprüft werden ...


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Zuletzt bearbeitet am 08.12.21 18:32

Hallo Florian,

da werden mehr Probleme vorhanden sein (nicht unüblich bei den alten Radios). Vielleicht sollte auch der gesamte Tastensatz einer Kontaktpflege *** (mit entsprechenden Sprays) unterzogen werden.

Zur weiteren Fehlersuche würde ich mir nur ein Band vornehmen (vielleicht MW), da ja alle Bänder betroffen sind. Ich würde auch nochmal die Röhren im HF-Bereich tauschen (aber auch die EAA91), um hier nicht in eine Falle zu laufen.

Bandrauschen auf MW ist also kaum zu hören? Wenn Mittelwelle voll durchgedreht wird, gibt es da ein variables Rauschen?

Wenn ich das richtig verstanden habe, kannst Du aber wenige Sender abstimmen? Das bedeutet, dass zumindest der AM-Oszillator schwingt.

Ich bin mir (noch) nicht klar, ob hier nur ein ZF-Fehler / Demodulator - Fehler vorliegt. Womit wird AM demoduliert? Diode oder ein System der EAA91?

*** = Kontakte reinigen:
https://www.welt-der-alten-radios.de/kom...ren-240.html#53


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