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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Reparatur UKW Röhrentuner mit NF Verstärker Nogoton
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22.09.12 09:54
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

22.09.12 09:54
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

Re: Reparatur UKW Röhrentuner mit NF Verstärker Nogoton

Hallo Zusammen!

Heinz hat schon das wesentliche geschrieben. Die erste NF Stufe mit der ECC81 ist als Katodenfolger (Anodenbasisschaltung) zur Erzielung eines niedrigen Ausgangswiderstandes geschaltet. Die erste Triode der ECC81 ist Stromgegengekoppelt mit den 2 K und 18 K R. Die -g1 und damit der Arbeitspunkt muss man über dem 2 K messen und der stimmt mit - 1,9 V. Bei der zweiten Triode die als reiner Katodenfolger arbeitet stimmt es auch. Die anderen Messungen an den Gittern werden so wie Heinz es schreibt, verfälscht sein. Normale unabgeschirmte Messleitungen sind bei den hochohmigen DMM sehr schöne L und C, man sieht es wenn man in den empfindlichsten ~ Bereich schaltet dann wird oft eine kleine Spannung mit 50 Hz angezeigt. Wenn dann noch ein hochohmiger Messpunkt berührt wird der selber auch als aktives Bauteil Reaktionen zeigt dann hat der alte Spruch: Wer misst misst Misst; seine Berechtigung. Ich würde so wie Heinz es beschrieben hat vorgehen um vernünftige Messwerte zu erhalten.

MFG Nobby

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22.09.12 15:01
regency 

WGF-Premiumnutzer

22.09.12 15:01
regency 

WGF-Premiumnutzer

Re: Reparatur UKW Röhrentuner mit NF Verstärker Nogoton

Es sind Messfehler!

Hallo Heinz, Nobby und an alle,
das Rätsel ist gelöst: es sind die endlichen Innenwiderstände der Messgeräte, die zur erheblichen Verfälschung führen. Danke für die ausführliche Erläuterung!

qw123:
Du solltest folgendes testen:
mit dem gleichen Instrument, mit dem Du die Gitterspannungen gemessen hast, mißt Du diese nochmal. Aber gleichzeitig mit einem anderen Instrument, vorzugsweise einem Drehspulinstrument, die Kathodenspannungen. Die Kathodenspannungen sollten sich beim Anschluß des anderen Instruments nicht wesentlich ändern. Falls doch, deutet das auf eine durch die Gitter-Messsung injizierte Fehlspannung hin.
Hier das Ergebnis, habe zunächst die "blauen" Messungen mit einem besseren Messgerät (Ri ca. 10 MOhm) wiederholt und die Spannungen stiegen an:
9V auf 11V; 20V auf 28 V; 6V auf 6,4V.

Dann habe ich die Kathodenspannungen beobachtet und festgestellt, dass diese sich gleichzeitig deutlich reduzieren beim Messen:
18 V auf 12V; 59 V auf 23V; 8,6V auf 8,4V.
D.h. es stellen sich mit Beeinflussung durch das Messgerät negative Gitter-Katodenspannungen ein, die dann halbwegs passen, aber mit verschobenem Arbeitspunkt.
nobbyrad58:
Die -g1 und damit der Arbeitspunkt muss man über dem 2 K messen und der stimmt mit - 1,9 V. Bei der zweiten Triode die als reiner Katodenfolger arbeitet stimmt es auch.
Das ist eine sehr praktikable Sache, wenn man davon ausgeht, dass die Röhre gitterseitig sonst in Ordnung ist, und man kein extrem hochohmiges Messgerät hat. Bei der EL84 müsste ich Ug1 -8,6 V annehmen. Dann wäre die laut Datenblatt perfekt im Arbeitspunkt.
qw123:
Oder Du erzeugst wilde Schwingungen, wenn Du mit dem Messgerät die Gitter berührst.

Ungeschirmte Kabel an hochohmigen Eingängen - ja, das riecht nach HF- und Brummeinstreuungen. Mit einem passiven HF/NF Tastkopf habe ich an den g1 weniger als 1 mV gemessen. Um sicher zu gehen habe ich die Gleichspannungen an g1 gegen Masse mit Oszi, geschirmten Messkabel und Spannungsteiler 10:1 und Kondensator am Eingang gemessen. Es ergaben sich zwar die geringsten, aber immer noch deutliche Änderungen der Katodenspannungen beim Messen an g1.

Als nächstes kommt die Signalverfolgung und dynamische Prüfung der NF Stufen, leider ist mein NF Püfgenerator noch im "Reparaturmodus" und ich muss etwas improvisieren.

Schöne Grüße,
Jan

P.S.: Dein Avatar sieht gut aus, Nobby. Über welchem Chassis grübelst du da? Sieht nach Röhrenverstärker aus...

Zuletzt bearbeitet am 22.09.12 15:13

22.09.12 16:27
wumpus 

Administrator

22.09.12 16:27
wumpus 

Administrator

Re: Reparatur UKW Röhrentuner mit NF Verstärker Nogoton

Hallo zusammen,

die Innenwiderstände der Messinstrumente können ganz schön Messergebnisse verbiegen, deshalb wurde damals gern Röhrenvoltmeter verwendet, deren Innenwiderstände im 1 Volt-Bereich schon bei mehr als 1 M lagen.

Noch mehr dazu:
http://www.welt-der-alten-radios.de/technik-2-messen-52.html



Gruß von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

22.09.12 18:01
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

22.09.12 18:01
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

Re: Reparatur UKW Röhrentuner mit NF Verstärker Nogoton

Hallo Jan!

Der Avatar stammt von Anfang der 30er. Man erkennt ganz klar das Neuberger Ohmmeter mit dem ich arbeite. Übrigens dieses Ohmmeter das ich in "Meine Analogis" beschrieben hatte funktioniert noch mit einer 4,5 V Flachbatterie, echt nachhaltig würde ich sagen.
Na ja, hier noch eine weitere Impression von mir bei der Arbeit.

MFG Nobby

Datei-Anhänge
Bei der Arbeit.jpg Bei der Arbeit.jpg (264x)

Mime-Type: image/jpeg, 44 kB

23.09.12 14:01
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

23.09.12 14:01
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

Re: Reparatur UKW Röhrentuner mit NF Verstärker Nogoton

Hallo Nobby

"Vieleicht hat Dich hier jemand unbemerkt beim "Basteln" porträtiert"... Dann nur auf einem Hocker ohne Rückenlehne, ganz schön spartanisch...
Der richtige "Radiobastler" kennt eben keinen Schmerz. (Nur ein Spass)

Freundliche Grüße von Dietmar

Zuletzt bearbeitet am 23.09.12 14:02

23.09.12 14:52
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

23.09.12 14:52
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

Re: Reparatur UKW Röhrentuner mit NF Verstärker Nogoton

Hallo Dietmar!

Die Einrichtung entspricht dem Stand von ca. 1935. Die Werkstatt des Funkpraktikers sollte bestimmte Anforderungen erfüllen. Der Arbeitsstuhl war nicht besonders aufgeführt, man sollte arbeiten und sich nicht ausruhen. Der Tisch sollte mit Linoleum belegt sein, eine nach allen Richtungen verstellbare Arbeitsleuchte und natürlich der Lötkolben 75 W. Man kann für ihn auch mit Nägeln eine Wandhalterung bauen, dann aber die Wand mit einer Asbestplatte schützen.
Man kann doch Froh sein das wir damals; in der vielzitierten guten alten Zeit; nicht Arbeiten mussten.

MFG Nobby

23.09.12 15:42
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

23.09.12 15:42
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

Re: Reparatur UKW Röhrentuner mit NF Verstärker Nogoton

Hallo Nobby

Als schon etwas älterer Jahrgang(1943) und Forumsmitglied kenne ich die früheren Arbeitsplatzausstattungen aus eigener Erfahrung.
Daran finde ich nichts Ungewöhnliches. In Schuberts Radiobastelbuch ist auch schon die mögliche Ausgestaltung eines werkstattähnlichen Raumes aufgeführt.
Heute und schon seit einigen Jahrzehnten sind die technischen bzw. sicherheitstechnischen Anforderungen, nach ostdeutschen TGL- oder bundesdeutschen DIN-Vorschriften wesentlich höher. Hinzu kommen die ergonomisch neuen Vorgaben der Arbeitsplatzgestaltung. Privat macht jeder so, wie er räumlich und ausstattungsfinanziell kann.

Freundliche Grüsse von Dietmar

23.09.12 17:16
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

23.09.12 17:16
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

Re: Reparatur UKW Röhrentuner mit NF Verstärker Nogoton

Hallo Dietmar!

Mit froh sein damals nicht arbeiten zu müssen, meinte ich die gesundheitlichen Probleme die durch schlechte, auch durch Unwissenheit bestehenden Arbeitsbedingungen mit sich brachten. Oft sind die Schäden erst nach Jahren oder Jahrzehnten zu spüren. Das betrifft alle Gewerke, man denke nur an das Asbestproblem oder PCB, oder die Maloche die auf die Knochen geht wie man hier sagt, da wurde früher körperlich härter rangegegangen, heute ist der psychische Druck höher.

MFG Nobby

23.09.12 17:56
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

23.09.12 17:56
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

Re: Reparatur UKW Röhrentuner mit NF Verstärker Nogoton

wumpus:
die Innenwiderstände der Messinstrumente können ganz schön Messergebnisse verbiegen,...
Hallo zusammen,

ergänzend sei angemerkt, dass deshalb auf den meisten Schaltplänen der Innenwiderstand der verwendeten Messgeräte angegeben wurde.
Damit lassen sich die von Rainer angesprochenen Messprobleme vermeiden, wenn das berücksichtigt wird.

Viel Grüße
Klaus

23.09.12 22:47
regency 

WGF-Premiumnutzer

23.09.12 22:47
regency 

WGF-Premiumnutzer

Re: Reparatur UKW Röhrentuner mit NF Verstärker Nogoton

Innenwiderstände der Messgeräte

Hallo zusammen,

die Spannungsmessungen an hochohmigen Schaltungen sind also auch mit neueren Messgeräten kritisch. Ich dachte, Digitalmultimeter haben mindestens 10 MOhm Innenwiderstände und sind daher bedenkenlos im Rahmen der üblichen Fehlertoleranzen einsetzbar. Das ist in zweifacher Hinsicht falsch. Zum einen, sind 10 MOhm längst nicht immer ausreichend, zum anderen haben viele neuere Geräte sogar kleinere Innenwiderstände.

Das hat mit keine Ruhe gelassen und ich habe alle meine Multimeter nachgemessen. Das ging sehr einfach: Die Spannung einer 9V Batterie wird einmal direkt (U0) und danach über einen größeren Widerstand R gemessen: Das ergibt U1. Der Innenwiderstand des Messgeräts ist dann Ri = R * U1 / ( U0-U1). Das gilt, solange der Innenwiderstand der Spannungsquelle selbst vernachlässigbar klein ist.

Da kam mit einem R= 470 kOhm folgendes heraus, jeweils Messbereich 20V DC:
Stiftmessgerät: U0=8,34 V; U1=7,62 V; Ri = 4,97 MOhm
Universal-Multimeter A: U0=8,36 V; U1=7,99 V; Ri = 10,15 MOhm
Universal-Multimeter B: U0=8,31 V; U1=5,64 V; Ri = 0,99 MOhm

D.h.meine Messgeräte haben herstellerseitige 1 MOhm, 5 MOhm und 10 MOhm.

Schöne Grüße,
Jan

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