ich brauche dringend Hilfe beim Wiederaufleben eines Röhrengerätes in einer Musiktruhe. Nach 15 Minuten Betrieb brannte die Sicherung durch, eine gleiche Ersatzsicherung sofort wieder. Meine Vermutung war richtig, die Entstörkondensatoren an der Primär und Anodenwicklung des NTR waren hinüber. das sind Teerkondensatoren, die durch die Wärme des NTr ausgelaufen waren und nun einen einseitigen Kurzschluss hatten. Bis auf den Ersatz durch 2 ganz neue habe ich das entfernt und auch sämtliche Teerkondensatoren, meist zum Sieben der Hochspannung ersetzt. Der Ratioelko hatte keine Kapazität mehr, also ebenfalls ersetzt, dazu noch einen abkorrodierten Widerstand im separaten Netzteil. Die Lötösenleiste der Verbindung in der Musiktruhe zeigte dann auch ganz deutlich: das Gerät stand mal feucht oder bei Temperaturen unterhalb des Taupunkts. alles nachgelötet. Mit Vorschaltlampe getestet, bei 100 Watt stellen sich erst die richtigen Spannungen ein, wobei die Überspannung am Netzteil solange die Endröhre keinen Strom zieht bis zu 50 Volt beträgt!
Bis dahin ok, jetzt läuft die Endstufe mit Fingerprobe am TA-Anschluss, aber kein Radioempfang. Ganz schwach ist auf LW ein einziger Sender durch die Störgeräusche zu hören, der sich nicht einstellen lässt. Auf AM sonst nur prasseln wenn ich einen Draht an der Antennenbuchse habe. UKW zeigt folgenden Fehler: mit dem LS-Regler einstellbares Pulsieren etwa 1-2 Hz. EABC80 getauscht > keine Änderung.
Meine Vermutung, ich habe in dem relativ wirren Drahtverhau irgendeine Verbindung mit abgelötet oder einen Siebwiderstand nicht wieder am Abblockkondensator angelötet. Wo könnte das sein?
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Noch ein Nachtrag, den ich nicht einordnen kann: Drehe ich auf UKW den LS-Regler zu, fällt die Anodenspannung, das bedeutet doch die Endröhre zieht mehr Strom. Über 100Watt Glühbirne habe ich nach Erreichen der Betriebstemperatur 190 V am Trafoeingang. Und eine Heizspannung von 5,6 Volt. Ohne Glühbirne: 247 Volt!! kann das sein? Im Gerät kann ich schon größere Abweichungen zu den angegebenen Werten haben, denn diese sind mit 20kOhm/Volt Instrument gemessen worden. Irgendwie komme ich so garnicht weiter.
ja eigentlich kann man dich dafür nur ausschimpfen! Warum machst du das? Du bist doch kein Neuling hier! Da sollte/muss man doch strukturiert vorgehen! Besonders wenn man wenig oder keine Erfahrung hat. Vorallem VOR "wildem tauschen und nachlöten" mal ein paar Bilder hier posten und fragen! Klar, da kann es schnell vorkommen sich da selber ein paar Eier zu legen. Ich drucke mir bei sowas den Originalschaltplan in A3 groß aus und kann dann nach Herzenslust reinmalen, abhaken, Spannungen reinschreiben, farblich kennzeichnen und und und..... Jetzt ist guter Rat - zielführend schlecht möglich.
Ja klar, danke. Zum tauschen waren natürlich alle Teerkondensatoren vorgesehen, da dort die Vergussmasse überall heraustrat. Würde wohl jeder so machen. Ratioelko und Kathodenelko der EL 84 habe ich nachgemessen und deshalb ersteren getauscht. Dabei ist mir der wilde Verhau (original) aufgefallen. Das Nachlöten fand nicht im Gerät statt: Viele DDR-Chassis haben ein separates Netzteil, dass mit einem Kabelstrang am Empfänger hängt. Für den Einsatz in der Musiktruhe wirde diese Verbindung am Netzteil abgetrennt, die Enden neben dem Chassis auf eine doppelreihige Lötöseneleiste aufgelegt und daran ein neues längeres Kabel durch ein Loch in den Holzabtrennungen zum Netzteil hinter den Lautsprecheren verlegt. Diese Lötösenleiste habe ich nachgelötet.
Problematisch ist, dass ich hier nicht einfach das Chassis ausbauen, anschließen und dann von unten an jeder Anode die Spannung überprüfen kann.
Stimmt auch, ich bin kein Neuling. Eine Truhe von Grundig (7070) habe ich vor Ort in Lage ohne Probleme in 4 Std. wieder spielfähig gemacht einschl. Vorwiderstand zur Reduzierung der Netzspannung.
Sehe ich auch als einzige Möglichkeit. Wie gesagt, das ganze ist so reparaturunfreundlich eingebaut, dass es fast nicht möglich ist im Betrieb die Spannungen an den Röhrenfassungen zu messen, weil die Verbindungsleitung zum Netzteil so kurz neben dem chassis aufgelegt wurde.
Kann ich erst in 3 Wochen weiter schauen, weil meine Arbeit als Projekteleiter Ruft.
Hallo, bin wieder zurück von meinen Baustellen. Um mir den Frust etwas zu ersparen, habe ich an diesem Gerät noch nicht weiter gearbeitet, sondern so nebenher 2 766 Chassis von Imperial angesehen. Dazu ein neuer Thread, aber auch hier gehts demnächst weiter. Gruß Florianska
So jetzt gehts hier weiter. Ich habe eine Notbremse gezogen, in Neubrandenburg gab es einen funktionierenden Undine II für 20 Euronen. ok sind Hin-und zurück 340 km, aber besser als kapitulieren. Beide Chassis habe ich nun ausgebaut, da die Skalenscheibe in der Musiktruhe 18 cm schmaler ist. Der Unterschied beider Chassis liegt im Bauzeitraum: Musiktruhe 1956/57, Tischradio 1958/59. Jetzt eine Frage, bevor ich Vergleiche machen kann: Das neuere Chassis ist mit permanet dynamischen Lautsprechern bestückt, das alte mit Tieftöner und Feldspule. Könnte man ja 1:1 anschließen... wenn der Ausgangstrafo nicht anders wäre. Das neuere Chassis hat einen Abgriff an der Primärseite. Am Abgriff wird die RC-gesiebte Hochspannung zugeführt, der untere Wicklungsteil ist über einen Siebwiderstand mit G2 der Endröhre und den anderen Röhren verbunden, die obere mit der Anode der EL84. Die klassische Brummkompensation. Außerdem wird die Gittervorspannung über den Kathodenwiderstand erzeugt, es existiert keine negative Hilfsspannung wie im älteren Chassis.
Kann ich das alte Chassis und wenn ja wie an das neue Netzteil anschließen (zum Probemessen).
ich gehe davon aus, dass beim älteren Gerät die Feldspule vom Lautsprecher als Siebdrossel ziwschen Lade- und Siebelko geschaltet ist, das war bei fremderregten Lautsprechern so Standard. Beim neueren brauchte es dann die Brummkompensation, damit es trotz Fehlen der Siebdrossel nicht übermässig brummt.
Für Tests sollte man beide Netzteile mit beiden Empfängern verwenden können, sofern die richtigen Spannungen vorliegen. Normalerweise sind das 6.3V für die Heizung und so um die 250V Anodenspannung. Falls die Elkos auf dem Netzteilmodul und nicht im Empfänger-Chassis verbaut sind, gibt es 2 Anschlüsse für die Anodenspannung, einmal direkt vom Lade-Elko zum Ausgangsübertrager für die Anode der Endstufe und ein zweiter Anschluss nach dem Sieb-Elko für den Rest der Schaltung inklusive Schirmgitter der Endstufe.
Somit musst du also die Heizspannung anschliessen, dabei ist zu beachten, dass der Heizkreis an einem Punkt auf Masse liegen muss, sonst brummt es ziemlich stark. Ob das im Radio oder im Netzteil geschieht, spielt keine Rolle, aber es darf nur an einem Ort sein. Ziemlich sicher ist das im Radio im UKW-Teil gemacht, einfach mit Ohmmeter nachprüfen. Weiter ist die Anodenspannung vom Glättungs-Elko (also der direkt beim Gleichrichter) mit den 'kalten' Ende des Ausgangstrafos zu verbinden. Die Anodenspannung für den Rest der Schaltung wird am Sieb-Elko abgenommen. Falls du den fremderregten Lautsprecher verwenden willst, kannst du an Stelle des Widerstandes der Brummkompensation die Feldwicklung anschliessen. Bei der ominösen negativen Hilfsspannung musst du nachsehen, wo sie überall gebraucht wird und sie allenfalls separat erzeugen, z.B. mit einem Labornetzteil oder auch einer Batterie.
So habe ich mir das auch vorgestellt. Wie oben im Nachtrag geschrieben, ist die negative Hilfsspannung nur am Vorkreis des UKW Tuners angeschlossen (laut Schaltplan). Das muss ich aber noch überprüfen. Größere Probleme macht die mechanische Anpassung. Die dünne Skalenscheibe ist seitlich durch umgebogene Blechlaschen gehalten! Dazu wurden diese Bleche für den Truheneinbau einfach gekürzt, ebenso die Glasscheibe. Im neueren Chassis ist allerdings eine durchscheinenede Hintergrundbeleuchung angenietet(!), während im alten Chassis das gleiche Ergebnis mit einem weiß lackierten, von oben beleuchteten Blechschirm erreicht wurde. Im Gegensatz zu "West"-Chassis mit den üblichen E10 Skalenlampen sind hier in beiden Versionen Soffitten aus der Autolampenproduktion verwendet worden. Das ist das einzige Manko, was ich beim Einpflanzen des neuen Chassis in die Musiktruhe haben werde: Alle Lampenhalter sind angepunktet bzw. genietet und dadurch hat dann das Ersatzchassis 5 Lampenhalterungen, 3 auf dem "neuen" Chassis für Durchleuchtung und 2 oberhalb der schmalen Skalenscheibe für Reflexionsbeleuchtung. Der übrig bleibende Rest gar keine mehr.