es ist eine Weile, dass ich hier im Forum geschrieben habe. Vor einiger Zeit hat mich ein Fidelio U30 fast in den Wahnsinn getrieben und mir wurde damals hier im Forum sehr schnell geholfen. Diesmal habe ich ein Problem mit einem Gerät, das ich wesentlich lieber mag als dieses viel zu moderne U30.... Ich hoffe daher, dass ihr mir auch diesmal weiterhelfen könnt!
Es handelt sich um eine Nordmende Fidelio 56 3D, das noch bis vor ein paar Tagen sehr gut gespielt hat. Ich habe das Gerät vor etwa 3-4 Jahren zufällig bekommen und zunächst gereinigt und aufgearbeitet und dann alle Kondensatoren und einige Röhren ausgetauscht. (gegen Folienkondensatoren) Seit diesem Zeitpunkt lief es regelmäßig und ohne Störungen. (Hauptsächlich über TA mit angeschlossenem Laptop)
Vor ein paar Wochen fiel mir dann auf, dass die Aufwärmphase zum Teil sehr lang ausfiel. Ein paar Tage später war das Gerät dann plötzlich sehr leise. Kurzes intuitives Klopfen löste das Problem allerdings vorerst. Vorerst.... Seit einigen Tagen habe ich nun das Problem, dass das Gerät relativ normal aufwärmt aber dann auf ALLEN Funktionen nur noch sehr leise und scheinbar etwas dumpf spielt. Ein Brummen ist nicht vorhanden. Jedoch hat der Lautstärke- bzw. Bandbreitenregler keinerlei Einfluss mehr auf die Lautstärke.
Ich habe bereits im Internet nach Lösungen gesucht, Lötstellen kontrolliert und einige Kondensatoren getauscht. Leider ohne Erfolg. Die Spannungen im Bereich der EL84 und EF85 scheinen auch halbwegs in Ordnung zu sein, soweit ich das beurteilen kann. (Ein Schaltplan ist vorhanden) Ich bin zwar als gelernter Mechatroniker und Ingenieur nicht ganz fachfremd, habe aber von Rundfunk- und Radiotechnik im Speziellen sehr begrenzt Ahnung. Daher hoffe ich, dass ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt!
Vielen Dank schon mal für eure Ideen und schöne Grüße Alex
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Hallo Alex, mitunter sind's die einfachsten Sachen die das Gerät verstummen lassen. In deinem Fall könnten es Kontaktprobleme an den Röhrenpins der EABC80 sowie an deren Fassung sein, Glashaar Pinsel und Dentalbürste wären ein mittel der Wahl. Sollte das aber nach deiner Prüfung bzw. Abarbeitung nicht die Ursache sein, kurze Meldung genügt und wir helfen weiter.
vielen Dank erst mal für die schnelle Antwort! Ich habe einfach mal alle Röhren herausgenommen und die Füßchen mit feinem Schleifpapier abgewischt. Da das Chassis im recht guten Zustand ist kann man die Messing Pins in den Sockeln noch glitzern sehen, ich hab sie daher vorsorglich mit Kontaktspray eingestrichen (nicht ertränkt ;)). Einen Glashaarpinsel werde ich mir bei Gelegenheit mal zulegen, klingt nach einer guten Möglichkeit da ran zukommen.
Leider hat es allerdings noch keine Besserung ergeben... Es spielt, gut hörbar aber sehr leise und dumpf. Eigenartig finde ich, dass der Lautstärkeregler keinerlei Effekt mehr hat, er verzerrt lediglich den Klang aber sehr geringfügig.
Edit: Ich habe grade nochmal die Klangtasten und die Klaviertasten mehrfach betätigt und sofern das möglich ist mit Kontaktöl versorgt. Leider hat sich auch hierdurch nichts geändert. Ich schätze also mal, dass der Fehler im Bereich der Ausgangssignalerzeugung/-Verstärkung liegen wird. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe müssten das im Bereich der Röhren EABC80 und EL84 sein?!
Wothan:.. und einige Röhren ausgetauscht. (gegen Folienkondensatoren) Seit diesem Zeitpunkt lief es regelmäßig und ohne Störungen...
erstaunlich...
Aber im Ernst. Als erstes wären, wie 'puntomane' schon sagte, Kontaktprobleme im Bereich der NF-Stufe auszuschließen. Zu den problematischen Bauteilen gehören, wie Du schon festgestellt hast, neben Röhrenfassungen auch die Kontakte der umfangreichen Klangtastatur.
Aus Deiner Beschreibung geht nicht eindeutig hervor, ob das Gerät nach dem Aufwärmen zunächst normal und dann erst mit zu geringer Lautstärke arbeitet.
Systematisches Vorgehen ist hier angesagt. Auf jeden Fall sollte als
erster Schritt sichergestellt werden, daß die NF-Stufen in ihren richtigen Arbeitspunkten arbeiten: a) Spannung am Ladekondensator messen in Stellung TA. Nach meinem Schaltbild = 280V b) Spannung an der Kathode EL84 messen: 6.8V c) Spannung an der Anode EABC80 messen: 55V. Toleranzen von +/-5% sind zulässig. Toleranzen von 5...20% können noch o.k. sein, erfordern aber schon mal genaueres Hinsehen. Toleranzen >20% weisen in der Regel auf einen Defekt hin. Diese Messungen gegebenenfalls einmal kurz nach dem Einschalten und einmal später bei Auftreten des Fehlers vornehmen.
zweiter Schritt Falls Abweichungen der Arbeitspunkte auftreten, diesen nachgehen. Falls Toleranzen o.k.: Tongenerator (wechselspannungsgekoppelt) nacheinander an TA-Anschluß, Gitter EABC80, Gitter EL84. Je nach Ergebnis läßt sich damit der Fehler einkreisen. Hochohmige Widerstände wie der 10MOhm-Gitterwiderstand der EABC80 (R57) ändern sich gern mal im Laufe der Zeit.
vielen Dank auch für deine Antwort! Also der Reihe nach:
Das Radio wird recht schnell warm und spielt von Anfang an sehr leise, also vermutlich kein thermisches Problem.
Zufällig habe ich ebengrade die Spannungen im Schaltplan nachgemessen. An der EABC80 liegen tatsächlich fast exakte 55V an, zu weiteren Spannungen habe ich keine Angaben... Die Gitterspannung beträgt allerdings -0V und brummt beim messen. Ich glaube dass war soweit gut...?!
An der EL84 siehts etwas anders aus, die Werte reizen die Toleranzen ziemlich gut nach unten aus. Kathodenspannung müßte Pin 3 sein und beträgt 5,5V. An den Gittern habe ich hier einmal 0V und einmal 195V (statt 235-240). An der Anode?! (Pin 7) sind es 222V (statt 260)
An dem Kombi-Bauteil mit dem 10MOhm Widerstand habe ich auch schon "rumgespielt", Kondensator kam damals neu. Der Widerstand war beim letzten Messen noch halbwegs in der nähe von 10M soweit ich mich erinnere, aber werde das noch prüfen.
An den Netzelkos messe ich 195V (47er) und 230V (100er). Leider ist im Schaltplan nicht angegeben welcher, welcher ist.
Allerdings liegt nun die Problematik darin, dass ich nicht weiß wie ich den Abweichungen am besten nachgehe ;)
komisch kommt mir bekannt vor, war aber ein anderes Radio von Nordmende. Also Röhrenfassungen und Sockel gereinigt, schon mal gut. Was ist aber mit dem Stecker und der Fassung vom Mäuseklavier (Klangtasten), auch gereinigt?
Ich oute mich mal. Ich habe auch diese gereinigt und das Radio hat gespielt. Dann alles zurück ins Gehäuse und den Stecker vergessen Die Symtome waren exakt die von Dir beschrieben.
Hehe, ja tatsächlich habe ich den zunächst auch vergessen gehabt, aber als ich die Klangtasten nachgeschaut habe ist es mir zum Glück noch aufgefallen. Leider war das auch nicht der Fehler....
ein weiterer Prüfpunkt wäre wiederum ein einfacher, berühre mal Pin 2 der EL84 mit dem Finger, dann sollte es aus dem Lautsprecher brummen, falls ja, dann Pin 8 der EABC80 mit dem Finger berühren, das brummen sollte an dieser Stelle wesentlich lauter erscheinen. Ergebniss bitte mitteilen.
Die beiden Kontakte brummen wie von dir beschrieben. An der EABC lauter als an der EL. Tatsächlich sogar lauter als das Radio zur Zeit in der Lage ist zu spielen! ;)
Somit scheint der Fehler vor der EABC80 zu liegen. Naheliegend wäre nun der Lautstärkeregler selbst als Verursacher, auch hier wieder mittels Brummprüfung weiter machen. Hinter der 3 poligen C+ R Kombination sollte eine Verbindung zum Schleifer des Lsr. gehen, hier berührt, sollte es wiederum laut brummen. am Eingang des Lsr. auch (natürlich nur bei voll aufgedrehtem Lsr.) an den Abgriffen der Loudnessfunktion ebenfalls (evtl. etwas leiser). Ich denke aber das hier am Lsr. der Hund begraben liegt. Keine Angst bitte auch ein vernieteter Lsr. lässt sich durch vorsichtiges Aufbohren der Nieten öffnen und nach der Reinigung und wieder Kontaktgabe auch mittels Schrauben od. Drahtverödelung wieder schließen.