Hallo an alle Forumsmitglieder und einen wunderschönen Sonntagsmorgen,
ich habe gestern das im Anhang abgebildete Radio zum Ausschlachten bekommen. Wie auf dem mitgesanden Bild zu ersehen ist das Radio äusserlich Top. Aber das Batteriefach ist total versaut . Wenn ich das Radio einschalte höre ich ein Rauschen auf sämtlichen Stationstasten aber ich kann leider kein Sender suchen da das Skalenseil sich nicht bewegen lässt.
Nun hätte ich 2 Fragen an die Spezialisten hier im Forum.
1. Wie reinigt man ein so versautes Batteriefach ?
2. Ist das Radio überhaupt wert das man da soviel Arbeit reinsteckt oder ist wirklich das Ausschlachten der vernüntigere Weg.
Hatte meine Lötstation schon eingeheizt aber dann hab ich mich doch entschlossen noch mal hier im Forum nachzufragen.
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Wellenreiter:... 1. Wie reinigt man ein so versautes Batteriefach ? ...
Die "Versauung" hält sich doch noch in Grenzen. Mit Wattestäbchen + Kontaktspray ist das Plastik schnell sauber, für die Kontakte nehme ich einen Glasfaserstift. Ist eine Sache von ein paar Minuten bis die wieder i.O. sind.
Wellenreiter:... 2. Ist das Radio überhaupt wert das man da soviel Arbeit reinsteckt oder ist wirklich das Ausschlachten der vernüntigere Weg. ...
Soviel Arbeit ist das nicht ... Vom Status "Ausschlachten" wäre das Gerät mMn noch Lichtjahre entfernt! Mit 1-2 Stunden Arbeit ist das Batteriefach und der Drehko wieder gängig. In diesem Schritt die üblichen Verdächtigen (Elkos/Tantal ...) prüfen ... fertig.
Jeder hat so sein Rezept.. Bei so einer Sache nehme ich einen basischen Reiniger, also Küchenreiniger wie Bref und Co. Mit einem Pinsel oder alten Tuch auftragen und mit einem Papiertuch entfernen. Aufpassen das nichts irgendwo hineinkommt wo es nicht soll. Die Kontakte wenn, sie stark korrodiert sind, mit Rostumwandler (Phosphorsäure) vorsichtig behandeln und dann mit dem Glasfaserstift reinigen. Anschließend mit Kontaktspray oder Bremsen u.- Teilereiniger gut auswaschen. Wie gesagt, jeder geht da anders vor aber wichtig ist was hinten rauskommt.
Glückwunsch zu dem Radio. In 10 oder 20 Jahren ist dieses Radio wahrscheinlich ein Sammlerstück. Auf dem Foto sieht das Gehäuse ja wirklich prima aus. Reparieren macht mehr Freude als Ausschlachten. Abgesehen davon ist in so einem Radio nicht viel drin, was sich zum Auschlachten lohnt. Das Auslöten von solchen Widerständen, Kondensatoren und Halbleitern lohnt sich absolut nicht mehr. Die Spulenfilter, die nur unter Schwierigkeiten auszulöten sind, gibt es noch für wenig Geld. Vom Ferritstab und dem Drehko mal abgesehen, liegt der Bauteilewert bei unter 10 Euro.
Die rostige Feder und die anderen Blechteile bekommst du mit dem Rostumwandler, wie Nobby schrieb, wieder blitzblank.
ich selber habe aus dieser Zeit einen Telefunken Partner (ohne Kassette) und halte ihn in Ehren. Wie Volker schon schrieb, würde auch ich das Gerät wieder in Gang bringen und behalten.
Caramba wurde nicht für Hochfrequenzschaltungen entwickelt. Wenn du es in den Drehkondensator spritzt kann sich die Kapazität laufend verändern. Wenn es dann noch eine schwärzliche Farbe hat, enthält es Graphit oder Molybdändisulfit. Beides ist elektisch leitend. Die Gefahrenblätter oder Datenblätter erzählen leider nicht alles. Ich würde lieber zu Tunerspray greifen, das für Elektronikentwicklungen entwickelt wurde.
Die Feder und Bleche des Batteriefaches lassen sich ja durch Eigenkonstruktionen ersetzen. Man kann sich zum Beispiel für ein paar Euro ein neues Batteriefach kaufen und entweder dieses einbauen oder die Blechteile und Federn davon verwenden.
Der Rost auf dem Lautsprecherkäfig wird in der Regel die Funktion desselben nicht beeinträchtigen. Sieht aber nur hässlich aus.
Hallo Kurt, da da Radio mit festgefressenem Drehko zu nichts mehr gut ist, wäre meine Hemmschwelle da eher gering wenn die sanften Methoden versagen. Ich würde mit einem guten Kriechöl in Kombination mit Kälteschocks den Drehko wieder frei machen - so wie man es im KFZ-Bereich auch mit gefressenen Teilen macht. Danach halt alles wieder gut ausspülen. Öle und Fette kriegt man ja problemlos wieder restlos aus dem Radio raus.
das verharzte Fett, welches die Drehko-Achse festhält, kannst Du mit allen erdenklichen Kontaktsprays (hierbei die Herstellerangaben beachten z.Bsp. für erforderliche Nachspülungen) behandeln. Auch Alkohole (2-Propanol etc.) lassen sich sehr gut verwenden. Mit einer kleinen Spritze mit Nadel (aus der Apotheke, wenige Cent) lässt sich das Lösungsmittel sparsam und zielgerichtet einsetzen. Nach einer kurzen Einwirkzeit kann man die Drehko-Achse direkt (also eine kleine Zange o.a., bitte nicht über die Skalenseile) mit leichten Bewegungen gängig machen. Das alte Fett dann entfernen, d.h. grobe noch feste Stücke mit einer Pinzette, bereits angelöste Bestandteile saugend oder eventuell auch mit einem Wattestäbchen. Achse danach sparsam neu fetten.