Werte Mitglieder, Ich quäle mich schon seit 3 Monaten mit einem Telefunken Opus 2550 rum. Eigentlich bin ich damit fertig und alles läuft perfekt bis auf das UKW Empfangsteil.
Der UKW Tuner pfeift ab einer bestimmten Frequenz plötzlich. Das Ganze ist von der Lage und Position der Antenne abhängig. Die Empfindlichkeit des Tuners ist sehr gut... Beeinflussen kann ich den Einsatz des Pfeifens durch Kondensatoren am Antenneneingang. Löte ich die Regelspannung ab, ist das Pfeifen zwar weg, aber der Tuner "pumpt" dann verständlicherweise. Diese Regelspannung wurde testweise mal mit einer Batterie fremderzeugt um diese als Quelle auszuschliessen und um den Regelkreis zu unterbrechen. Alles ohne Erfolg. Die ZF ist in Ordnung , das Pfeifen kommt eindeutig aus dem Tuner selbst. Aber wie bekomme ich das Ding auf ??? Ich traue mich nicht wild alles zu zerlegen. Unmengen Draht und keine sichtbare Schraube... Möglicherweise gibt es da eine Anleitung oder einen Trick ?
Oder der Fehler ist bekannt ? Ist echt zum verzweifeln.
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Ich habe den Tuner endlich raus bekommen. Auf der Chassis Seite ist eine Sechskantschraube zu sehen: Hier im Bild ist diese schon hinter dem Langloch und nicht mehr zu sehen...
Die nur lösen und man kann den Tuner nach hinten schieben, dabei löst er sich vom Chassis. Nun ist es einfach. Hat man alle Schlitzschrauben raus, kann man das Innenleben herausziehen. Tja nun wird spannend was da los ist. Für alle Interressierten hier noch der Tuner von Innen:
Ich glaube kaum, dass die Produktion vollautomatisch war wie heute... :D
Ich habe nun so gut es ging die Bauteile , die ich statisch prüfen kann durchgemessen. Ohne Erfolg. Die Rohrkondensatoren bleiben drin, wer weiss schon welchen Temperaturkoeffizient die haben...
Die Vergussmasse der Spulenkerne ist raus, da ich das Ding nun sowieso neu abgleichen muss.
Was Fakt ist: Der Effekt hängt stark vom Zustand der ECC85 ab ! Je besser die ist , desto stärker das Schwingen und Kreischen. (Ich habe ca. 10 Stück verschiedenen Alters getestet...)
Mir fehlt noch jede Idee , wie ich diesen Zustand verbessern kann.
Hallo Berndt, das sieht nach einem Selbstschwingen (unabhängig von der gewünschten Oszillatorfrequenz) aus.
Leider gibt es dafür diverse Ursachen-Möglichkeiten. Um irgendwo anzufangen, solltest Du direkt an den Anodenspannungs-Zuführungen mal direkt nach Masse einen 5 nF-Keramik-Kondensator löten. Über die nicht gut abgeblockte Versorgungsspannung können solche parasitäre Schwingungen entstehen.
Es gibt in diesem Fehlerbereich die verrücktesten Effekte. Wenn Du ein zweites UKW-Radio hast, kannst dur auch mal versuchen, ob das UKW-Teil an einem anderen ZF-Teil arbeitet, es gibt nämlich auch solche Schwingkopplungen UKW mit ZF.
Aber nochmals: Ich habe eben nur zwei von diversen Möglichkeiten erwähnt....
Schon die fehlende Vergussmasse bei den Spulenkernen kann zur geringeren Spulendämpfung führen und damit zum Selbstschwingen.
Meist gerät die HF-Vorstufen-Triode ins Schwingen. Die Anodenspannung dieser Stufe hinter der Koppelspule / Widerstand, usw kannst Du testweise auch noch mal kurz gegen Masse mit einem 5 nF abblocken.
Ist das Schwingen bei abgezogener Antenne weg oder stärker?
Was passiert, wenn Du über die Doppeltriode eine "Kappe" aus Haushalts-Alufolie aufschiebst? Geht das Schwingen dann weg?
Ich denke auch , dass die HF Vorstufen Triode ins Schwingen gerät. Ziehe ich die Antenne ab ist es weg. Eine "Abschirm-Alu-Folie" habe ich schon versucht, bringt aber nichts.
Vertimme ich die Auskopplung in Richtung ZF (L611/612) , bleibt es .
Verstimme ich aber den Vorkreis (L601/602) kann ich es gezielt beeinflussen ! Der "Einsatzpunkt" der Störung lässt sich damit von oben nach unten verschieben. Es passiert also bei Kern unten über 99 MHz und bei rausgedrehtem Kern unterhalb von 89 MHz. In der Mitte geht es dann . Aber nie komplett übers Band.
Löte ich die Regelspannung an R601 ab ist es weg , aber der Tuner pumpt dann.
Mal ein Schuss ins Blaue: Die Fassung sieht komisch aus (mag am Foto liegen, die glänzt mir so merkwürdig), ist die vielleicht mal mit Kontakt60 misshandelt worden? Wenn ja, dann könnten durch die Reste unerwünschte Kapazitäten oder Übergangswiderstände zu höchst interessanten Effekten führen.
Die Anodenspannung der Vorstufen-Triode ist am Tunereingang schon mit 4,7n geblockt (der ist i.O) geht dann durch den 3,3n Durchführungs Kondensator und über 470 Ohm. Da nochmals 5n parallel drauf ?? Bringt leider nichts. Das Symmetrierglied am Antenneneingang habe ich auch mal abgelötet , auch ohne Änderung.
Wenn es nur eine Stelle geben würde (wie meist) wo ich mit einem Schraubendreher oder Kältespray eine Änderung erreiche, aber hier reagiert alles. Die Lage der LS Kabel , mein Aufenthaltsort, das Antennenkabel...
Ich denke , die dadurch entstehende Änderung der Störung ist nur durch die Änderung des Empfangspegels bedingt, der durch die Umgebungsveränderung schwankt.
Der Röhrensockel wurde nie mit Chemikalien behandelt. Wenigstens das ist sicher. Danke aber für den guten Rat !
die HF-Abblocker sollten immer routinemäßig bei solchen Fehlern geprüft werden. Hast Du jetzt aber gemacht. Irgendwie gefällt mir das Aussehen der einen Spulen in dem Abstimm-Teil nicht, sieht bei dem Kupfer so verschmiert aus? Könntest Du die Spule auf dem Photo oben links mit einem Glaspinsel halbwegs klar bekommen?
Mich treibt imme rnoch die UKW-Vorstufe um. Was passiert, wenn Du direkt an der Anoder dieser Triode einen 100-300 Ohm-Widerstand kurz einlötest?
ist ausgeschlossen, dass jemand sich an den Einstellungen der Neutralisation zu schaffen gemacht hat ?
Ich frag nämlich deshalb, weil mir selbst auch mal so etwas untergekommen ist. Der Grund lag letztlich darin, dass der Kern des Spindeltrimmer C106 verkehr herum eingeschraubt war und somit vor der optimalen Einstellung herausgefallen ist. Man hatte eine gute Empfindlichkeit, aber es quietschte an einigen Stellen abhängig von der Antenne mehr oder weniger.
Eine Abgleichanleitung zur Einstellung der Neutralisation für einige Grundigmodelle ging so: Wird ein Neuabgleich nötig so muß ein HF-Röhrenvoltmeter ( Frequenzbereich bis 200 MHz empfinlichster Bereich 100 - 300 mV) vorhanden sein. Das Eingangskabel dieses Instruments ist in die UKW Antennenbuchse zu stecken und die Ausstrahlung mit dem Kompensationstrimmer auf Minimum (20 - 50 mV) abzugleichen. So wurde es bei ECC 85 Tunern von Grundig gemacht.
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