Zu meinem 65er hat man mich mit einem Minerva Minola 593W beschenkt. Der äußere Zustand ist gut, aber er spielt nicht. Ich bin elektronisch vorgebildet aber kein Fachmann, befasse mich seit Jahren hobbymässig mit digitalen Anwendungen, Microprozessoren, IOT, Arduino usw. von Röhrentechnik hab ich ausser einigen wenigen Grundbegriffen wenig Ahnung. Handwerklich geschickt u. erfahren (Löten usw ...), Ausrüstung leider nur digitales Multimeter.
Abgesehen von Reinigung und Durchsicht habe ich den 3er Becherelko durch drei Einzelelkos und diverse Papierkondensatoren rund um die Vor- und Endstufe ersetzt.
Brummprobe am Gitter der EL84 ist ok, am Phonoeingang aber nicht, auch nicht direkt am Gitter der EABC80.
Es ist mir dann gelungen ein Audiosignal (über Widerstand/Kondensator) am Gitter der Endstufe EL84 einzuspeisen, das funkioniert. Das selbe Signal am Gitter der EABC80 - fast nichts, es ist gerade noch zu hören, wenn man das Ohr direkt an den Lautsprecher legt. Problem dürfte also an der Vorstufe liegen.
Da ich keine Ersatzröhre(n) zum tauschen habe, meine Frage: Hab ich mit meinen Mitteln eine Möglichkeit die Röhre zu checken, ich habe gelesen EABC80 sind nur selten kaputt ... bzw wie könnte ich weitervorgehen?
Danke für Hilfe und alle Tipps im voraus!
(korrigiert: Anodenstrom 0,6mA)
Schaltbild gelöscht, bitte die Hinweise im roten Balken beachten. Oft hilft schon ein geduldeter, kleiner Schaltplan Ausschnitt (Apollo Moderator)
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prüfe mal den Gitterableitwiderstand ( 10 Megaohm) an g1 der EABC80, sofern noch nicht geschehen. Klingt mir so als wäre der defekt, womit das Gitter Masseseitig in der "Luft" hängt.
Die beiden Widerstände 150k und 220k im Anodenkreis liegen eher schon etwas zu hoch (177k und 256k). Ist die zu hohe Spannung an der Anode nicht durch den hohen Innenwiderstand moderner Messgeräte bedingt?
ja, die modernen hochohmigen Messgeräte messen bei den alten Radios in den hochohmigen Zweigen zu höhere Spannungen als im Schaltplan angegeben.
In deinem Fall kann es trotzdem nicht stimmen, weil der Anodenstrom (wie gemessen?), der durch die Widerstände fließt, viel zu hoch (das 20-fache etwa) gegenüber den Schaltplanangaben ist.
Die Widerstandswerte liegen noch vollkommen innerhalb der Toleranzen der Widerstände, kann also nur irgendwo ein anderer Kurzschluss zwischen Anodenanschluss und einer hohen Spannung vorliegen. Sonst wüsste ich nicht, wo die 245V Anodenspannung herkommen sollte.
vertippen kann schon mal passieren. Aber das passt trotzdem nicht, weil an dem insgesamt ca. 370k (220+150) Widerstand im Anodenzweig dann ja ca. 0,6mAx370k=„220V abfallen müssten. Muss irgendein Kurzschluss vorhanden sein, um auf 245V Anodenspannung zu kommen. Kann gut sein, dass der 220k Arbeitswiderstand doch einen Kurzschluss (im warmen Zustand?) hat oder sehr niederohmig ist. Dass passt dann in etwa zu den Messwerten und dass eben auch kaum eine Verstärkung vorhanden ist.
Mess mal vom kalten Zustand ausgehend den Spannungsverlauf über dem 220k Widerstand nach dem Einschalten des Radios.
Danke für deine Geduld! Also die Spannung steigt kontinuierlich auf etwa 265V (ca 15 Sek.), sinkt dann schnell auf 245V und hält. Die Wiederstände habe ich noch 2x nachgemessen, kalt wie heiss, kein Unterschied. Habe in der Zwischenzeit auch noch den Elko 3,2µF getauscht, der wurde offenbar früher mal durch einen 4,7µF ersetzt, aber auch ohne Erfolg. Kann leider nichts besseres berichten :(
also nach meiner Erfahrung geht die EABC schon rel. häufig kaputt (Triode, ggf. müde Diode(n)), wahrsch. deshalb ist die auch rel. teuer..
Die Prüfung der Vorstufe sollte rel. einfach möglich sein, Kalle hat schon die richtigen Hinweise gegeben, ich glaub aber nicht, daß ein Widerstand seinen Wert verringern kann.
Die Triode der EABC erhält ihre neg. Gittervorspannung durch --> Anlaufstrom (erkennbar an: 1)hochohmiger Gitterwiderstand 5...10MOhm gegen Masse, 2) Kathode direkt an Masse), wenn also dieser Widerstand i.O. ist, der Koppel-C einwandfrei (der kann durch zu viel Leckstrom die Gittervorspannung zunichte machen oder noch schlimmer, die Ua der vorigen Röhre ans Gitter bringen... und über den Ra die Anodenspannung an der Röhre liegt (U(ff)=Heizspannung sowieso), muß sie auch verstärken, es sei denn, sie ist defekt oder vor dem Koppel-C wird das Signal gegen Masse kurzgeschlossen (prüfen durch einseitiges Hochlöten des Koppel-C. am g1 der EABC, so daß der Koppel-C nur noch am Gitter liegt, dann Brummprobe durch Antippen des hochgelöteten Anschlusses mit einer Prüfleitung, oder Einspeisen Prüfsignal)