Noch bin ich mit dem Laufwerk beschäftigt. Ich habe alles zerlegt, verharztes altes Fett entfernt und alle Achsen neu gefettet. Trotzdem "rattert" "klappert" der Motor wenn er waagerecht steht. Neige ich das Gerät etwas, hört das auf. Das Reibrad ist erstaunlicherweise ganz gut in Schuss. Die kleine Kugel im unteren Lager wurde auch berücksichtigt.
Was kann ich mit diesem 220 V Motor noch anstellen damit der wieder ruhiger wird? Ich habe erst normales Motorfett für einen alten Fernschreiber versucht und danach noch Silikonfett, was hitzebeständiger und etwas zäher ist. Aber beides half nicht.
Motoren von "neueren" Tapedecks konnte ich immer zur Ruhe bringen indem ich das Gleitlager ganz vorsichtig gestaucht / mit einem Holzklotz und Hammer einen Klaps gegeben habe.
Aber hier? Hat jemand einen Tipp?
Kann ich zum testen mit einem neueren Verstärker den 3 poligen Flachstecker einfach auf einen Diodenstecker adaptieren?
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ich nehme an, dass der Motor rattert, wenn die Welle horizontal ist. Das kommt ziemlich sicher vom axialen Spiel, so dass der Rotor zwischen den beiden axialen Anschlägen hin- und herpendelt. Eventuell kann man das Spiel mit einer Stellschraube einstellen. Das kann auch passieren, wenn das Reibrad nicht mehr perfekt eben ist, so dass es eine kleine, wechselnde Axialkraft auf den Rotor gibt, welche den Rotor bewegt.
Wenn der Plattenspieler einen Kristall-Tonabnehmer hat (ist der Fall, wenn er noch original ist), kannst du ihn an jeden Line-Eingang eines Verstärkers anschliessen, hoher Eingangswiderstand (1M) ist von Vorteil, es geht aber auch bei modernen Verstärkern, dann wird die Wiedergabe einfach leiser. Ein Entzerr-Vorverstärker ist in diesem Fall falsch.
Gut, das deckt sich mit meinen Vermutungen. Die Welle steht im Motor auf einer kleinen Kugel senkrecht im Normalbetrieb. Das obere Lager wird etwas Spiel haben durch die langen Jahre des Betriebs.
Eine Stellschraube fand ich nicht.
Ja, das Gerät hat einen Kristallabnehmer. Mal sehen, ob der noch geht. Danke sehr!
So, ich habe den Motor mal im ausgebautem Zustand betrieben und der ist immer ruhig!? Bis auf ein leichtes 50Hz Summen. Das ist bestimmt normal, oder? Ich konnte auch kein axiales Spiel im oberen Lager feststellen.
Also habe ich den Rest genauer betrachtet. Da sah ich, dass das Reibrad im Verhältnis zum Plattenteller nicht gerade anliegt, sondern etwas schräg. Das führt wohl dazu, dass die Motorachse beim Drehen ein wenig aus dem Fußlager gehoben wird und so das klappern verursacht.
Nachdem ich den Halter des Reibrades etwas gebogen hatte, so das es genau gerade in der Flucht mit dem Plattenteller läuft, ist das klappern endlich weg.
Jetzt ist nur das 50 Hz Summen des Motors zu hören und einmal pro Umdrehung des Reibrades ein leichtes Rumpeln, wo das Reibrad durch die lange Standzeit eine winzige Delle hat. Da traue ich mich nicht ran, das zu beseitigen. Schleift man das Reibrad etwas ab?
Morgen werde ich mal die 3 vorhandenen Kristallabtastsystem testen. Bei normalen Schallplatten (33 / 45) muss ich den Schalter auf "M" schalten? "N" ist für 78 Upm?
Das hat schon mal Spaß gemacht, so eine einfache Mechanik zu zerlegen und wieder zusammen zu bauen...
das mit 'M' und 'N' ist so richtig. 'M' steht für Mikrorille, also die feinen Rillen der modernen Langspielplatte und der Singles, während 'N' für 'Normalrille' steht, also die breite Rille der alten Schellackplatten und ihren kompatiblen Genossen mit 78RPM. Da diese Rille bei der Einführung der Mikrorille eben 'normal' war, hatte man sie 'Normalrille' genannt.
50Hz- (oder eher 100Hz-) Brumm ist bei den netzbetriebenen Asynchronmotoren normal und mehr oder weniger unvermeidlich wegen dem 100Hz-Drehmomentrippel. Durch konstruktive Massnahmen (Gummilager) wurde versucht, diese Vibration möglichst vom Plattenteller und Chassis fernzuhalten.
Wenn das Reibrad ausreichend Reserve im Durchmesser hat, kann man die Lauffläche überschleifen und so die Delle beseitigen. Allerdings sollte man da wissen, was man tut, sonst hat man nachher Gleichlaufschwankungen, falls die Lauffläche nicht mehr exakt rund ist. Die Drehzahl wird übrigens nicht durch den Durchmesser des Reibrades bestimmt, sondern durch das Verhältnis des Durchmessers vom Dorn auf dem Motor zum Plattentellerdurchmesser. Somit hat ein Überschleifen keinen Einfluss auf die Drehzahl.
Um solchen Dellen vorzubeugen, entlasten die meisten Plattenspieler das Reibrad im abgeschalteten Zustand, indem der Motor oder das Reibrad weggezogen wird, so dass es keinen Druck mehr auf das Reibrad gibt. Aus diesem Grund sollte der Plattenspieler nach Gebrauch 'ordentlich' abgeschaltet werden.