| Passwort vergessen?
Sie sind nicht angemeldet. |  Anmelden

Sprache auswählen:

Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
Fachforum für Sammler, Interessierte, Bastler
Sie sind nicht angemeldet.
 Anmelden

Schallplatten schneiden
  •  
 1 2 3 4 5 6
 1 2 3 4 5 6
02.09.14 20:12
plattenschneiden 

WGF-Nutzer Stufe 2

02.09.14 20:12
plattenschneiden 

WGF-Nutzer Stufe 2

Schallplatten schneiden

Die ALTEN unter uns kennen vielleicht die Selbstaufnahme Platten, wie z.B. Decelith, Gelantine und Andere. Seit kurzem besitze ich nun eine Maschine Neumann R21 mit dem Schneidkopf Neumann R12b. Diese Maschine schneidet mithilfe einer speziell geschliffenen Schneidnadel (Schneidstichel) die Rille in eine leere Platte, die schneidbar ist, z.B. Decelith, Wachs, oder Vinyl. Alles funktioniert recht gut, aber: Die selbstgeschnittenen Schallplatten sind zu leise aufgenommen. Ich vermute, dass der elektrische Widerstand des Schneidstichels nicht richtig angepasst ist.

Früher, in den 30er Jahren, wurde das Signal der Endröhre wohl direkt an den Schneidkopf geliefert. Ich habe keinen Röhrenverstärker. Deshalb habe ich den Schneidkopf direkt an den Lautsprecherausgang meines Verstärkers angeschlossen. Hier könnte evtl. das Problem liegen. Mein Verstärker liefert ca. 50 Watt an 8 Ohm. Der mit einem Ohmmeter von Conrad gemessene Widerstand des Schneidkopfs ergibt ca. 39,8 Ohm.

Meine Frage: Könnte es vielleicht funktionieren, an den Lautsprecherausgang meines Verstärkers einen Übertrager z.B. 1:4 anzuschalten, um den Widerstand des Schneidkopfs auf den richtigen Wert zu bringen?

Mir ist klar, dass der Verstärker Schaden nehmen könnte. Ich könnte probehalber ein Messgerät in Reihe schalten, um den Amperewert zu messen. Dass Problem ist, dass ich den Amperewert nicht kenne, den der Schneidkopf noch verträgt, ohne Schaden zu nehmen.

Falls zutreffend: Woher könnte ich einen solchen Übertrager (1:4) beschaffen? Dieser sollte gross genug sein, um einige Watt (vermutlich 1 bis 4 Watt) zu verkraften, und gleichzeitig die Frequenzen nicht wesentlich zu beschneiden?

Ich freue mich, auf Ihre Lösungen, und werde sie probieren, was Anderes geht wohl nicht aufgrund meiner nur ungefähren Angaben, und meiner Eigenschaft als Nichttechniker.



Zuletzt bearbeitet am 04.09.14 11:26

Datei-Anhänge
neumannr_21.JPG neumannr_21.JPG (865x)

Mime-Type: image/jpeg, 138 kB

apollo gefällt der Beitrag.
!
!!! Fotos, Grafiken nur über die Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.    

!!! Keine Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen!
Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!

Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
02.09.14 23:14
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

02.09.14 23:14
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

Re: Schallplatten schneiden

Hallo,

willkommen im Forum.

Hast Du einen Schaltplan oder wenigstens die technischen Daten von dem Gerät ?
Wenn es wirklich zum Anschluß direkt an die Endröhre gedacht ist könntest Du einen verschachtelten Ausgangsübertrager eines Verstärkers nehmen - Lautsprecherwicklung an Lautsprecherwicklung schalten und an die Anodenwicklung das Schneidegerät.

Noch vergessen - wenn Du den Lautsprecher oder Besser einen Ersatzwiderstand angegebener Größe angeschlossen läßt, nimmt Der Röhrenverstärker keinen Schaden - nur nicht ohne Last betreiben, sonst kann zumindest der Ausgangsübertrager Schaden nehmen.

Viele Grüße
Bernd

Zuletzt bearbeitet am 02.09.14 23:19

03.09.14 13:29
Fitzcarraldo 

WGF-Nutzer Stufe 2

03.09.14 13:29
Fitzcarraldo 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Schallplatten schneiden

Hallo,

üblich war es damals Verstärker oder Radios mit max 3 Watt Ausgangsleistung zum Schnitt zu verwenden. Ohne Übertrager/Trafo zwischen (Verstärker) Ausgang und Schneidekopf kann allerdings keine gute Aufnahme gelingen. Dazu aus einem kleinen Artikel (Die Sendung) von 1934 (Hier ging es um den Selbstbau einer Plattenschneidemaschine):

Zitieren:
Die Schneidedose kann aus jedem Rundfunkapparat, der Lautsprecherempfang bringt, gespeist werden auch dann, wenn eine Endröhre kleinerer Leistung (RE 134, L 413) verwendet wird.
Wichtig ist nur, daß man den Gleichstrom von der Dose fernhält. Dies geschieht entweder vermittels eines passenden Ausgangstransformators oder durch eine Drosselkondensator-Anordnung.

Bei ~ 8 <> ~ 40 liegt zusätzlich noch eine Fehlanpassung vor die man angleichen sollte.


Jedoch kann auch noch ein ganz anderes Problem vorliegen...
Schneidedosen sind prinzipiell wie Abtaster aufgebaut. Die Spule liegt im Feld eines kleinen Hufeisenmagnet. Diese können im Laufe der Jahrzehnte ihre (magnetische) Stärke verlieren/abbauen. Auch dann wird die Aufnahme zu leise - egal wieviel "Power" man darauf gibt. Hier hilft dann nur neu magnetisieren oder mit kleinen Zusatzmagneten in der Dose zu arbeiten.

Viele Grüße
Fitzcarraldo

03.09.14 23:19
friedemann 

Einsteiger

03.09.14 23:19
friedemann 

Einsteiger

Re: Schallplatten schneiden

Hallo,

ich habe auch so eine Schneidemaschine, allerdings wohl noch etwas älter (vermutlich mal eine Art Bausatz gewesen). Es hat mich Jahre gekostet, sie wieder richtig zum funktionieren zu kriegen, aber jetzt tut sie es wunderbar.
Ich verwende einen "100V Übertrager", mit dem ich den Schneidkopf an den Lautsprecherausgang anschliesse. Die gewählte Lautstärke ist dabei Übungssache, im Zweifel etwas "mehr als man denkt". Meine Schneidedose tönt beim Schneiden richtig gut hörbar.

Früher hatte ich das Problem, dass es bei größeren Pegeln übel clippte. Den Grund fand ich erst nach öffnen der Dose: Der Stichel war zwischen Gummis gelagert, die wohl mal dämpfen sollten -- aber mittlerweile ganz fehlten bzw. so bretthart waren, dass der Stichel hier anschlug. Ich habe mir letztlich aus einen Radirgummi Ersatzdämpfungen geschnitzt. War ein ziemlicher Friemelkram. Aber es lohnt. Selbstgeschnittenen 78er sind magisch!

04.09.14 07:36
wumpus 

Administrator

04.09.14 07:36
wumpus 

Administrator

Re: Schallplatten schneiden

Hallo friedemann,

da ich das Selbstschneiden von Platten nicht praktiziere, würde es mich aber interessieren, welche Rohlinge verwendet werden. Sind das alte historische Rohlinge? Oder gibt es diese sozusagen neu heute oder sind es Eigenbauten?



Gruß von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

04.09.14 09:47
friedemann 

Einsteiger

04.09.14 09:47
friedemann 

Einsteiger

Re: Schallplatten schneiden

Hallo Rainer,

ich verwende NOS Rohline, größtenteils von Ebay USA (dort war das PLattenschneiden wohl länger üblich. Stichworte: Recordio, Audodisc). Man kann aber auch heute noch Dubplates kaufen, ist aber recht teuer (ca. €10 pro Stück). Was auch gut geht sind alte Röntgenbilder, mit Sprühkleber auf eine Plate laminiert. AOL-CDs bieten nur Platz für ca. 30 Sekunden und rauschen sehr. Leider. :)

04.09.14 12:14
plattenschneiden 

WGF-Nutzer Stufe 2

04.09.14 12:14
plattenschneiden 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Schallplatten schneiden

Danke für die vielen guten Infos, hier meine Antworten:

MB-Radio: Habe keinen Schaltplan. Der Plattenteller wird von SAJA-Motor (Synchronmotor), 220 V 50 Hz angetrieben, Drehzahl genau 78 Umdrehungen, Kraftübertragung Motor > Plattenteller über großes Visco-Lager, um evtl. Motorgeräusche vom Plattenteller fernzuhalten. Plattenteller muss "von Hand" angeworfen werden. Die Schneiddose wird 2-adrig direkt an Verstärker angeschlossen.

Fitzcarraldo: Die Info "Übertrager" werde ich versuchen mit einem Audio-Übertrager (wie z.B. für Ela-Lautsprecher) zu realisieren. Die Schneiddose habe ich fast kpl. zerlegt, gereinigt, und Dämpferöl ausgewechselt. Die Magnetkraft scheint noch sehr gut zu sein (Handprüfung mit Eisenstück). Falls notwendig, lege ich noch kleine Supermagnete an.

friedemann: Der Hinweis 100 V Übertrager ist vermutlich goldrichtig, werde damit vorsichtig experimentieren (Amperemeter in Reihe mit Schneiddose). Die bisherigen Selbstschnitt-Versuche waren schon recht vielversprechend, zwar leise, aber gut hörbar. Um Vinylplatten auf einem Koffergrammophon akustisch abspielen zu können, habe ich eine leichte Schalldose (56 Gramm) gebastelt, bei der die Abtastnadel recht schräg steht, etwa wie bei Winkelnadeln.

Ich verwende aus Altbestand Gelantinefolien und dubplates (mit Lack beschichtete Aluminiumscheiben). Neue PVC-Rohlinge lassen sich auch gut schneiden, sind aber recht weich. Deshalb empfiehlt sich die elektrische Abspielung mit möglichst leichtem Tonarm. Aber auch die akustische Abtastung funktioniert recht gut mit meiner 56 Gramm leichten Bastellösung. Verbüffung allerseits, wenn ein Koffergrammophon den neuesten Nr. 1 Hit aus den Charts abspielt.

Viele Grüße
plattenschneiden

04.09.14 12:32
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

04.09.14 12:32
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

Re: Schallplatten schneiden

Hallo plattenschneiden,

das ist zwar überhaupt nicht mein Gebiet , aber ungeheuer interessant.

Das ist also nur ein umgekehrtes elekrisches Grammophon - ich vermutete schon etwas moderneres.

Mich würde mal der Aufbau der Schneidedose interessieren, und vor Allem der Anschliff des Schneidestichels.
Hast Du da mal Bilder gemacht ? - so was sieht man nicht alle Tage.

Ein Koffergrammophon habe ich aber auch - ist beim Wumpus zu sehen :

Der Bau einer solchen Leichtdose würde mich auch interessieren.

Viele Grüße
Bernd

04.09.14 13:20
friedemann 

Einsteiger

04.09.14 13:20
friedemann 

Einsteiger

Re: Schallplatten schneiden

Einen solchen SAJA-Synchronmotor hat meiner auch. Das ist Sander & Janzen aus Berlin. Es hat mich ein paar Wochen gekostet bis ich kapiert hatte, dass er nicht kaputt, sondern nur einfach nicht selbstanlaufend ist.

Etwa so sieht er aus: http://www.radiomuseum.org/r/sander_einbaumotor_bs.html

Leider hat meiner ein gewisses Laufgeräusch, dass es immer mit auf die geschnittenen Platten schafft. Ich habe mich noch nicht getraut, den Motor zu zerlegen...

Interessante Infos von RM.org:
Sander & Janzen; Berlin N58, Sonnenburger Str. 10.

Unter der Marke Saja baute Sander & Janzen schon 1930 Motore z.B. für Plattenschneidgeräte, aber auch eigene Tonbandgeräte, die zur Spitzenklasse gehören. Am 1. Juni 1960 wurde die Firma "Sander & Janzen OHG" von der Graetz KG übernommen. Dies betraf beide Fertigungsstätten in Berlin und Duderstadt. Graetz setzte die Tonband- und Diktiergerätefertigung unter eigenem Namen fort.


Irgendwo habe ich mal gelesen, dass die Herren Sander & Janzen den Motorenbau komplett autodidaktisch erlernt haben. Umso toller, dass sie heute noch laufen, oder?

Fotos von (meiner) Schneidedose und den Schneidsticheln kann ich heute abend mal machen. Im Grunde kann man sich so etwas mit jedem alten Lautsprecherchassis auch selber bauen. Mit zweien ggf. sogar Stereo schreibend :) Hier hat einer sowas gebastelt, mit gar nicht mal schlechten Ergebnissen: https://www.youtube.com/watch?v=IiWkSvarx_0

.

05.09.14 00:27
Wolfgang2 

WGF-Premiumnutzer

05.09.14 00:27
Wolfgang2 

WGF-Premiumnutzer

Re: Schallplatten schneiden

Hallo zusammen

Mich freut es das hier mal nicht über Radios geschrieben wird sondern über Aufnahmegeräte. Die Plattenaufnahme ist ja nach der Aufnahme auf Wachsrollen recht bekannt auch wenn sie meist wie schon geschrieben für den Rundfunk oder andere öffentliche Dienste oder Behörten(Militär) genutzt wurden. Was weniger bekannt ist das es auch Schallbänder zum Aufnehmen gab. Da war die Lauf(Spiel)zeit natürlich um einiges länger wie bei Platten. Leider sieht es da natürlich duster aus mit Nachschub an Bandmaterial. Ein Freund hat zwei solcher Geräte in seinem Besitz. Ist was tolles. Die Geräte haben soweit ich weiß auch den Aufnahmeverstärker schon mit im Gerät. Er hat noch zwei 2unbespielte Bänder mit bei einem der beiden Geräte. Nur ist das Bandmaterial wie früher üblich aus einer Azetat oder Zeluloidverbindung die sehr brüchig ist. Und ersatz ????
Da ich selbst eine kleine Sammlung an Schellackplatten habe wollte ich wissen wie man die am besten reinigt da es ja mit den üblichen Reinigern nicht geht da diese ja fast alle Alkohol enthalten. Dabei bin ich auf diversen Gramophonseiten gelandet. Auf einigen wird auch erklärt wie das genau mit dem selbstschneiden geht.
Was aber noch interessanter war sind die unterschiede bei den Platten selbst. Eine heutige LP ist nach RIA Kennlinie gefertigt und aufgenommen. Eine alte Schellack noch lange nicht. Da gibt es Unterschiede wo sie her kommt wann sie Aufgenommen wurde Tiefschnittplatte oder normale welche Rillenbreite hat sie und und und.
Aber noch mal zu den selbstgemachten Platten. Sind die vergleichbar mit den normalen Schellacks von der Rillenbreite und Tiefe oder sind die anders?

Wolfgang

 1 2 3 4 5 6
 1 2 3 4 5 6
Schallplatten-Schneidedose   Selbstschnitt-Schallplatten   Drosselkondensator-Anordnung   Fitzcarraldo   Grüße   Schneidedose   Aufzeichnungsmöglichkeiten   PLattenschneiden   Gleichstromwiderstand   Lautsprecherausgang   schneiden   Platten   Schallplatten   Diktiergerätefertigung   Schellackplatten   Schneidstichel-Antriebs   Schneiddose   Kupferlackdraht   Schneidstichel   Schneidkopf