Ich wollte mal eben schnell in das Wumpus-Kompendium die Begriffe "Sinus / Musik / RMS / PMPO - Leistungen" aufnehmen. Als ich dann bei RMS-Leistung angelangt war, wurde es schwierig, nämlich bei der Beantwortung der Frage "Wie steht Sinus-Leistung in Bezug zu RMS-Leistung?"
Also ins WEB und mal gesucht, ob meine "hausinterne" Sicht auch mit der Aussenwelt deckt. Dabei habe ich an die 50 Stellungnahmen gefunden mit - sagen wir mal - fast 50 unterschiedlichen Meinungen.
Ein - von qualifizierter Seite - geschriebenen Satz zum Verhältnis Sinus / RMS habe ich NICHT gefunden.
Deshalb gehe ich erst einmal von der Arbeitsthese Sinusdauertonleistung = RMS-Leistung aus. Hoffentlich irre ich da nicht .
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
die einzig verbindliche Größe war früher m.W. die Sinus-Dauertonleistung entsprechend der alten DIN 45500. Dabei war diese Leistung als diejenige definiert, die bei Aussteuerung beider Kanäle mit f=1KHz Sinuston einen Klirrfaktor von max. 1% zuließ. In alten Prospekten wird meist darauf Bezug genommen.
PMPO steht bekanntlich für Peak Music Power Output und erreicht unglaublich hohe Werte, da dabei die Versorgungsspannung des Gerätes, also die Netzteilspannug, konstant gehalten wird und lediglich mit einem Impuls gemessen wird. Mit sinnvollen Werten hat das nichts mehr gemein, sondern dient lediglich den Marketingleuten zum besseren Verkauf.
Weder der RMS- noch der Sinuswert waren einheitlich geregelt, lediglich der og. Wert gemäß DIN war verifizierbar.
bis in die Achtziger Jahre hinein wurden bei HiFi-Anlagen die erzielbaren Ausgangsleistungen in Sinusleistung (oder Sinusdauertonleistung) und oft zusätzlich in Musikleistung angegeben. Beispiel: Ausgangsleistung 2 x 50 Watt Sinus / 2 x 70 Watt Musik.
Wie setzt man also einen damaligen 2 x 50 Watt Sinus - Verstärker in Bezug zu einem heutigen Verstärker mit der Angabe 2 x 50 Watt RMS. Ich meine Sinus(Dauerton)leistung zu RMS Leistung. Also nicht Sinus(Dauerton)leistung zu PMPO Leistung, die wäre ja vielleicht 50 Watt Sinus zu 800 Watt PMPO.
Wie schon erwähnt, sage ich derzeit: Sinus(Dauerton)leistung entspricht RMS-Leistung, mit Restzweifeln.
Nach wie vor suche ich im WWW nach qualifizierten Sätzen wie...
Sinus ist gleich RMS
Sinus ist kleiner als RMS
Sinus ist größer als RMS
Sinus und RMS kann man nicht in Bezug setzen
Das Verhältnis Sinus zu RMS berechnet sich nach der Formel xxxx
Hat nun mein alter 50 Watt Sinusdauertonleistung-Verstärker mehr oder weniger "Bumms" als ein aktueller 50 Watt RMS Verstärker oder sind beide gleich "stark"?
Es wird hier also mit einem Frequenzgemisch (definiertes Frequenzband) als Signal gearbeitet und daran - als physikalisch korrekte Methode (rosa Rauschen als Quelle etc.) - der Effektivwert bestimmt.
Bei der "Sinusleistung" wurde nur mit einer bestimmten Frequenz (1kHz bzw. 400 Hz) dies gemacht.
Beim Selbernachmessen Testdauer bis max. 60sec, um Schäden zu vermeiden.
Zitat daraus (das das o.a. nochmals erläutert): "RMS-Leistung Die Angabe einer Leistung in Watt (RMS) ist die amtliche, internationale und einzig aussagekräftige Aussage. RMS bedeutet Root Mean Square und ist ein aufwendiges Messverfahren, das die Leistung über den gesamten relevanten Frequenzbereich mittels eines sogenannten Rosa-Rauschens (Pink-Noise) erfaßt. Rosa Rauschen hat gegenüber dem Weißen-Rauschen (White Noise) einen Pegelabfall von 3dB/Oktave nach oben, was sicherstellt, daß der Energiegehalt des Rauschsignals pro Oktave konstant ist.
Sinus-Dauerton Leistung Dieses Messverfahren ist veraltet und nur auf Endstufen anwendbar. Lautsprecher würden bei einer Messung der maximalen Belastbarkeit mit Sinustönen leicht zerstört. Wegen der großen Popularität des Begriffs "Sinus-Dauerton Leistung" wird er dennoch gelegentlich verwendet. Die Werte liegen eng bei denen, die sich nach dem RMS-Verfahren ergeben."
Sinusleistung ist damit also kleiner oder gleich RMS, da bei RMS auch angegeben wird, dasss das Gerät NEBEN den bei der Sinusmessung herangezogenen Frequenz(en) die angegeb. Leistung erbringt, was bei Sinusmessung ja nicht belegt ist.
ja diese erwähnte Textpassage mit dem Wort "amtlich" zieht sich wie ein roter Faden durch das WWW (Suchbegriff: "RMS-Leistung amtlich") belegt das schnell. Meine Vermutung: Da hat einer vom anderen abgeschrieben?
Jedenfalls ist das Wort "amtlich" (welches Amt?) irgendwie "verdächtig". Soll das vielleicht eher auf eine (weltweite) Norm hinweisen?
Ich habe dort den Satz mit der Vergleichbarkeit von Sinus zu RMS auch gelesen. Aber von "amtlicher" Stelle finde ich keine Definition der Vergleichbarkeit.
Will sagen: Mir fehlt sozusagen eine offizielle Angabe, vielleicht so wie früher der Satz (zu einem anderen Thema): 1 pF = 0,9 cm.
Da stimmt, was Du sagst. Viele Leute sind sprachlich nicht genau. Ich denke das "amtlich" bezieht sich darauf, dass das RMS konform zu aktuellen physikalischen Normierungen, wie z.B. dem SI-System, geht resp. es dort im Rahmen von GLP- oder ISO zertifizierten, allgemein nach Stand der Wissenschaft anerkannten Messverfahren enstpricht.
Du wirst wohl keinen festen Umrechnungfaktor finden, da meiner Meinung nach Geräte denkbar sind, die bei ihren 1kHz-Sinusmessung die gleiche Leistung abgeben, wie sie das RMS machen, da sie z.B. auch ebenso gut mit den höheren oder tieferen Frequenzanteilen im rosa Rauschen klar kommen und andere Geräte brechen hingegen RMS ein, da sie z.B. ein Bandbreitenproblem haben und somit diese Rauschanteile wegfallen. I.a. dürften sehr stabile, hochqualitative Endstufen (z.B. diese teuren "High End-Dinger") keine Unterschiede zwischen RMS und Sinus aufweisen.
da hat wieder eine Fraktion einen Begriff für sich vereinahmt.
RMS ist ja nur der Effektivwert einer beliebigen Kurvenform.
Von der Messung mit Rauschen halte ich garnichts - sagt einfach nichts aus.
Eine ordentliche Messung mit Sinus und dann im gesamten Frequenzbereich durchgewobbelt zeigt den Frequenzgang und der Klirrfaktor, gemessen bei verschiedenen Leistungen, zeigt die Leistungsobergrenze.
ich habe derzeit eine Philips Compact HiFi-Anlage MCM760. Die verspricht 2 x 75 Watt RMS und 2 x 150 Watt MPO (HaHa).
Da sind kleine Bass-Reflexboxen (2 Wege) dabei. Ja, klingt ganz gut (obwohl ich den Bassreflex-Sound nicht so mag, ist mir zu unecht). Ist auch ganz laut, wenn man will. ABER das Gefühl so ungefähr 75 Watt Sinus zu haben, will sich nicht einstellen.
Man darf ja auch nicht vergessen: Das sind Bass-Reflexboxen, die eigentlich einen höheren Basswirkungsgrad haben. Eine alte Telefunken Compact 2000 Hifi-Anlage mit ihren geschlossenen Boxen (bei gleicher Größe) und einer Treiberleistung von 2 x 15 Watt Sinus ist auch nicht leiser. Mir ist dabei natürlich klar, daß das menschliche Ohr eine Leistungsverdopplung zum Beispiel nicht so richtig wahrnehmen kann.
Trotzdem: Irgendwie glaube ich der MCM760 nicht so richtig ihre 75 Watt RMS.
Da hast Du recht: Wirkungsgrad und "Leistung" etc. sind da ganz verschiedene Paar Stiefel. Die Leistungsangaben (gerade bei so Miniboxen) beziehen sich eher darauf, dass das Geraffel nicht abraucht. Das war's aber schon. Watt ist halt so schön einfach und verkauft sich gut, wie z.B. byte, PS oder Pixel
Ich sage dann immer, dass mein Holzofen zwar 12kW hat aber grottenschlecht klingt...
Wenn man sich mit der Physiologie des Gehörs näher beschäftigt, dann ist es erstaunlich, mit wie wenig man wiedergabetechnisch wieviel erreichen kann - vorausgesetzt, es ist qualitativ hervorragend. Wobei man ehrlicherweise aber auch sagen muß, dass bei Impulstreue Leistung nie schadet (ähnlich den Jetpiloten mit deren slogan "In thrust we trust")
wumpus: ....eine Philips Compact HiFi-Anlage MCM760. Die verspricht 2 x 75 Watt RMS und 2 x 150 Watt MPO...
Trotzdem: Irgendwie glaube ich der MCM760 nicht so richtig ihre 75 Watt RMS.
es ist doch nicht so schwer, das nachzumessen. Mit drei oder vier parallel geschalteten Bügeleisen als Lastwiderstand...
Gruß
Heinz
Edit: ich habe mich oben geirrt. Eine genauere Rechnung ergibt, daß 10 parallel geschaltete Bügeleisen für einen Lastwiderstand von 5 Ohm benötigt werden. Die Belastbarkeit beträgt dann ca. 10000W, was auch für PUMPO-Messungen ausreichen dürfte.