Fitzcarraldo

Hallo,

wenn es das Thema Schallplatten schneiden betrifft, würde den Rest
der Leserschaft der Grundtenor der Nachricht, bzw. eures Austausches
zum Thema, natürlich auch interessieren. Schließlich ist der Gedanke eines
Forums ja das teilen des Wissens mit allen - nicht nur in PNs - oder?


Grüße

Hallo, sehr geehrter Herr Fitzcarraldo,
Ihre vielen Nachrichten zu meinem Problem waren leider nicht zielführend, und Ihre Kommentare leider auch nicht. Mein Problem war die viel zu geringe Lautstärke selbstgeschnittener Schallplatten mit 78 Umdrehungen pro Minute und einem Neumann Schneidkopf. Anlässlich des Treffens vieler Mitglieder beim RBB in Berlin war das Problem gelöst: Passe den Schneidkopf an, wie ein Lautsprecher. So wickelte ich die Spule im Schneidkopf auf ca. 8 Ohm, und nun schneidet der Kopf genau wie ein Lautsprecher. Das Wickeln der Spule war heikel, besonders wegen dem doch recht dünnen Kupferlackdraht.

Lieber Herr Fitzcarraldo,
ich achte Ihren hohen Sachverstand. Sie kennen sich wohl mit der Röhrentechnik gut aus. Ich bin zwar schon 70 Jahre alt, Schellackfan, Röhrenradiohörer, und Nichttechniker.

Sie sind sicherlich ein Experte. Ich bin leider nur ein sehr interressierter Anwender, und war deshalb für den zielführenden Rat von "Röhrenexperten" anläßlich des Treffens 2014 beim RBB Berlin dankbar.

Inzwischen habe ich verstanden, wie es in den 30er Jahren so ungefähr mit Selbstschnitt-Schallplatten war:

Die wenigen Schallplatten-Amateure haben zumeist ihre Elektro-Schalldose direkt an die Endröhre angeschlossen. War zwar sicherlich heikel, hat aber Aufnahmen vom Radio als Direktschnitt ermöglicht. Die damalige Industrie hat auch Schneidstichel geliefert, welche eine Rille in Material geschnitten hat, z.B. Decelith, Gelatine, und andere schneidbare Medien.

Mein Opa hat für die damige Zeit viel Wissen gehabt. Er hätte mir genau erklären können, wie eine Schneiddose an die Endröhre angeschlossen werden kann, um eine gute Aufnahme zu erzielen.Leider ist er viel zu früh verstorben.

Lieber Herr Fitzcarraldo,
Ich freue mich für Ihr Interesse an elektrisch geschnittenen, und auch abhörbaren Medien. Ich bin sicher, dass Sie die Problematik des Anfangs der Röhrentechnik gut kennen. Erst im Jahr 1927 wurden die ersten, z.T. noch mit Kohlekörnermikrofon aufgenommenen Schallplatten verkauft.
Liebe Grüsse
Rainer

Inzwischen habe ich Helene Fischer mit ihrem Song " Atemlos

Hallo danieljan,

unter diesem link w w w.hifimuseum.de/folien-schneiden-1949.html

findest du das Büchlein "Neuzeitliche Schallfolienaufnahme" aus dem Jahr 1949. Der Rest, also was dort nicht drin steht, ist "Versuch und Irrtum", also die Erfahrungen die du beim Schnitt selber sammeln musst. Winkel und Druck hängen, z.B. auch von deiner verwendeten Schneidedose ab sowie welche Platten (Folien) du verwendest. Also Lackplatten, Vinyl oder ein anderer Werkstoff. Auch, z.B. ob du eine Stahl- oder Saphirnadel für den Schnitt verwendest. Daher kann man nicht generell von den Erfahrungen eines anderen 1:1 auf das eigene Gerät schließen.

Grüße
Fitzcarraldo

Zuletzt bearbeitet am 21.10.15 12:35

Hallo danieljan,

eines vorweg: Ich besitze selber kein Schneidegerät (mehr), hatte aber vor einigen Jahren längere Zeit an einer Neumann Maschine "experimentiert". Heute stehe ich in öfteren Austausch mit einem Freund, der auf einer Neumann inzwischen recht gute Ergebnisse beim Schnitt erzielt. Der Weg bis zur gelungenen Aufnahmen war aber auch bei ihm steinig und "kostete", im wahrsten Sinne des Wortes, sehr viele Rohlinge und Experimente...

Bei deinem jetzigen Problem kann es mehrere Gründe geben. Neben einem falschen (zu stumpfen) Stichel kann auch, vereinfacht ausgedrückt, die "Leistung" die du in die Schneiddose gibst einfach zu gering sein.

Möglicherweise ist auch einfach der "Widerstand" von dir verwendeten Rohlinge gegen den Stichel zu hoch. Der Bekannte erzielte bessere (lautere) Aufnahmen durch:

- einreiben des Rohlings mit Fett (dies wurde auch teils schon in den 1930/40er Jahren empfohlen)
- erwärmen des Rohlings auf c. 40 Grad und diese Temperatur beim Schnitt mit einem normalen Föhn gehalten.

Sicherlich kann dir Rainer (plattenschneiden) dazu aber noch bessere Tipps geben, da er definitiv z.Z. mehr in der "Praxis" ist.

Grüße
Fitzcarraldo