ein Kristallmikrofon in einem Reportagegerät machte damals durchaus Sinn. Sie sollten nah besprochen werden, und die Richtcharakteristik fiel dann nicht so ins Gewicht. Ihre Hochohmigkeit erforderte gewisse Vorsicht bei der Wahl des Anschlusskabels, besonders wenn Verlängerungen eingesetzt wurden. Dafür war dieser Mikrofontyp bei dem Vorhandensein von Wechselfeldern in der Nähe der Mikrofonkapsel nicht so kritisch wie beispielsweise ein dynamisches Mikrofon (oft verwendet wurde in der ARD das Sennheiser MD421).
Heute sind halt Elektret-Kondensatormikrofone mit eingebautem FET üblich, die aber eine Gleichspannungsquelle erfordern. Man darf aber nicht übersehen, dass ein Kondensatormikrofon ohne eingebauten Verstärker die kleinste Spannung aller Mikrofontypen abgibt. Trotzdem hatten und haben Kristallmikrofone ihre Anhänger, sowohl im Funk als auch in der Musikszene.
Dieses Kristallmikrofon MKS4/5 von Schumann ("Merula") war bis in die 1980-er ein Standart (50 ... 10.000 Hz):
Ich habe erst neulich einen Amateurfunker mit diesem Mikrofon gehört.
Gruss Walter
Nachtrag vom 02.05.2021:
Ich weiss noch immer nicht, wie die Reichhalter-Stecker heissen und ob man sie noch irgendwo erwerben kann. Zwei Buchsen habe ich praktischerweise im Gerät gegen eine 6,3mm Monoklinke ausgetauscht. Weil die Demontage auf der gegenüberliegenden Seite zu schwierig war, habe ich die Buchsen belassen. Es ergab sich nun, dass ich eine Drahtaufnahme (schwyzer deutsch zu Weihnachten für die ausgewanderte Verwandtschaft in Oregon) komplett in einen mp3-File übertragen möchte, wofür aber der Stecker fehlt. Ich habe ihn aus einem Aluminium-Antennenstrahler 8 mm Aussendurchmesser und 2 mm Messing-Vollmaterial hergestellt. Die Wandungsstärke darf nicht zu dick sein, sonst gibt es einen Kurzschluss, übliches Profilmaterial scheidet deswegen aus:
Joachim hat zwei schöne Fotos von seinem ORIGINAL Reichhalter Toanabnehmer und hier eingestellt:
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
danke für die Infos. Ich habe die Gelegenheit ergriffen, den Reichhalter nach etwas über einem Jahr wieder einmal in Betrieb zu nehmen. Ein gewisses Zischeln in der Audio und ein Zucken des magischen Auges stellte sich kurz nach der Inbetriebnahme ein. Dann gab ein ein "Plopp"-Geräusch, das ich sehr gut kenne, wenn ein Elko den Geist aufgibt. Nun werfe ich den billigen China-Mist hinaus und baue 450V-Typen von FTCap aus Husum ein.
Gruss Walter
Nachtrag vom 22.08.22:
Der Fehler ist gefunden und lag an einem Kriechstrom von dem Netzteilwiderstand 3,6k nach Masse. Er hat sich in die Keramik eingebrannt und leitete einen Strom von etwa 50mA ab einer Spannung von 50V nach Masse ab. Bis ein passendes Ersatzteil gefunden ist, leisten 8 parallele 27k/2W Metallfilmwiderstände den vorübergehenden Ersatz.