ich habe eine Siemens Phonosuper K53-Radio/Plattenspieler-Kombination von 1954/55. Am Plattenspieler (Polydor) habe ich die Motoraufhängung erneuert (neue passende Gummipuffer montiert) sowie die defekte Nadelkombination am Tonabnehmer (Elac KST 21) gegen eine neue ausgetauscht (gibt es ja alles zum Glück noch im Handel). Leider sind noch zwei Macken im System:
a) Teller dreht zwar auf allen 4 Geschwindigkeiten (16-33-45-78), ist aber zu langsam (ca. 10% geschätzt) b) Der Tonarm zieht bei LPs stark nach innen, so dass die Nadel über die Rillen rutscht (Single geht, Schellack ok).
Hat jemand schon mal so was beseitigt und kann ein paar Tips geben?
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Re: Polydor-Plattenspieler mit Elac-Kristallsystem
Hallo,das mit dem zu langsam laufen hängt wahrscheinlich mit der Aushärtung des Gummis vom Reibrad zusammen.Wenn man sämtliche Antriebsteile -Antriebsachse-Reibrad-Teller gereingt,am besten mit Iso.Prop.Alkohol sowie alle dazugehörigen Lager mit Feinöl geschmiert hat und die Geschwindigkeit ist immer noch nicht o.k. so liegt es an dem abgenutzten Reibrad.
Ausprobieren kann man ein feines Anschleifen der Lauffläche des Reibrades,nächste Möglichkeit aufvulkanisieren eines Dünnen genau passend geschnitten Flachantriebsriemens auf das Reibrad.Die Lösung ist aber denke Ich mal nicht von sehr langer Dauer,ansonsten könnte man versuchen das Gummi zu entfernen und mit O-Ringen aus der Indusdrie etwas anzufertigen.Letzte Möglichkeit wäre das Reibrad neu zu Drehen,und mit einem O-Ring passend zu machen,dabei müsste man event.das alte Motorlager auspressen und wieder einpressen. Man muss nicht Alu nehmen,Plexiglas tut es auch.
Zum Rutschen der Nadel wäre meine Meinung es liegt an der Ta Nadel.Event.kann man auch das Ta System Von -N-Normal-78-auf -M-Mikro 33-45.durch drehen des Systems umschalten,und so die Dynamik der Nadel an die Rillen der Platte anpassen.Bei einer stumpfen Nadel tritt der Effekt auch so auf,ich denke auch nicht das man das Auflagegewicht des Tonarmes einstellen kann.Eine abgebrochene,abgenutzte Nadelspitze kann man gut durch ein kleines Mikroskop beurteilen.
Re: Polydor-Plattenspieler mit Elac-Kristallsystem
Hallo Gilbert.
Von mir auch noch einen kleinen Tip zur Geschwindigkeit.
Falls die Geschwindigkeiten nach Reinigen des Treibrades immer noch zu langsam sind,die Leichtgängigkeit der Motorlager prüfen.
Wenn Du Motorachse manuell andrehst,muss sie sich noch einige Sekunden weiterdrehen,bis sie langsam zum Stehen kommt.
Bei meinen Plattenspielern war in allen Fällen dies nicht der Fall.Ich habe dann die Motorlager abgenommen,geht in der Regel recht einfach,die Lager jeweils mit Wd 40 gereinigt und gut nachgefettet. Beim zusammenbau musst du allerdings sorgsam beim Anziehen der Schrauben sein,damit sich die Achse nicht verkanntet. Ich habe die Schrauben zunächst leicht angezogen,dann den Motor unter Strom gesetzt,und die Schrauben abwechselnd weiter angezogen.Dabei bemerkst man,bei welcher Stellung in etwa die höchste Drehzahl erreicht ist.
Anschliessend den Plattenspieler etwa eine Stunde ohne Platte laufen lassen.
Danach waren bei meinen Geräten die Drehzahlen wieder im guten Toleranzbereich.
Re: Polydor-Plattenspieler mit Elac-Kristallsystem
Danke für die Tips. Ich habe das Motorlager noch mal nachjustiert und das Reibrad gereinigt. Kommt jetzt auf ca. 76 U/min im Schellackbetrieb, man kann also damit leben.
Die Nadel muss ich noch mal nachvermessen. Kann sein, dass die für Vinyl einfach zu dick ist. Höheres Auflagegewicht (mit 1-5 g-Gewichten ausprobiert) bringt jedenfalls nicht den gewünschten Erfolg (und dürfte für die Platten auch nicht das richtige sein).
Re: Polydor-Plattenspieler mit Elac-Kristallsystem
Zitieren:...das mit dem zu langsam laufen hängt wahrscheinlich mit der Aushärtung des Gummis vom Reibrad zusammen.Wenn man sämtliche Antriebsteile -Antriebsachse-Reibrad-Teller gereingt,am besten mit Iso.Prop.Alkohol sowie alle dazugehörigen Lager mit Feinöl geschmiert hat und die Geschwindigkeit ist immer noch nicht o.k. so liegt es an dem abgenutzten Reibrad.
Hallo Joachim,
dieses Thema wurde vor längerer Zeit ausführlich in einem Nachbarforum diskutiert.
Auch ich bin der Meinung, dass der Durchmesser des Treibrades keinerlei Einfluss auf die Plattendrehzahl hat, Motorwelle - Treibrad - Plattenteller als Konfiguration zugrunde gelegt. Die Motorwelle treibt das Zwischen- bzw. Treibrad mit konstanter Drehzahl an; daraus resultiert eine konstante Umfangsgeschwindigkeit, die wiederum auf den Plattenteller übertragen wird (schlupffrei vorausgesetzt!). Wenn sich nun durch Alterung o.ä. der Durchmesser des Treibrades verändert, ändert sich zwar dessen Drehzahl, nicht aber seine Umfangsgeschwindigkeit - sie bleibt weiterhin konstant. Daraus folgt, dass auch die Plattentellerdrehzahl konstant bleiben muss und folglich vom Durchmesser dieses Zwischenrades unabhängig ist.
Einige Hersteller, z.B. Lenco, boten variable Geschwindigkeiten an, indem sie die Motorwelle konisch ausbildeten. Das wiederum führte zu unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten und Drehzahlen, indem das Zwischenrad an unterschiedlicher Stelle anlag . Die von dir angesprochene Verhärtung wirkt sich auf die Drehzahl lediglich dann aus, wenn die Kraftübertragung schlupfbehaftet erscheint.
Re: Polydor-Plattenspieler mit Elac-Kristallsystem
Hallo guten Abend,hallo Klaus.Ich habe viele Plattenspieler durch Reinigen,schmieren event.schleifen wieder zu einem meist guten Gleichlauf bringen können.Bei einem schlechten Reibrad wirkt sich meiner Erfahrung nach jedes Gewicht auf dem Plattenteller-Platte- negativ dabei aus.Das Drehmoment lässt nach,man muss den Plattenteller manchmal sogar andrehen.Man informiert sich im Problemfall natürlich im.w.w.w. über machbare Lösungen wenn nichts anderes mehr geht,aber auch eigene Gedanken fließen dabei ein.Ja es gab einige Plattenspieler-Hersteller die hatten konische Antriebsachsen am Motor,die Geschwindigkeits-Feineinstellung des Plattentellers wurde dabei meist durch eine Höhenverstellung des Reibrades erreicht.Oft waren diese mechanischen Verstellmöglichkeiten wegen Nichtgebrauchs fest,so das man oft Mühe hatte sie wieder gangbar zu bekommen.
Re: Polydor-Plattenspieler mit Elac-Kristallsystem
Hallo an alle.
Ich kann mich Klaus` Meinung auch nur anschließen,dass der Durchmesser des Treibrades keinen oder nur kaum messbaren Einfluss auf die Geschwindigkeit hat.
Mann könnte höchstens einen anderen Antriebskonus auf der Motorachse anbringen,die einen etwas größeren Durchmesser hat.
Aber das Problem scheit ja gelöst zu sein.
Zu dem Tonabnehmerproblem ist mir noch eingefallen,dass sich bei den meisten Tonarmen unter oder ganz hinten eine Feder für das Antiskating befindet.Die lässt sich oft durch einen kleinen Bolzen oder eine kleine Schraube justieren.
Das Antiskating soll eben den beschriebenen Effekt verhindern,indem es den Arm ganz leicht (!) nach aussen zieht.
Schau mal bitte nach wenn du den Tonarm ganz nach oben klappst,ob die Feder
1. überhaupt noch vorhanden,
2.die originale Feder installiert ist,
oder 3. ob jemand die Antiskatingkraft total verstellt hat.
Je nachdem durch wieviele Hände das Gerät gegangen ist,weisst es sicher die Handschriften anderer Bastler auf.
Ich sage nur Thema ZF Filter
MfG,
Florian
Nachtrag:Wie sehen die Dämpfungsfedern am Chassis aus? Überprüfe bitte auch noch mit einer kleinen Wasserwaage,ob das Chassis wirklich gerade im Gehäuse aufliegt.
Re: Polydor-Plattenspieler mit Elac-Kristallsystem
Antiskating gibt es bei dem Teil offensichtlich nicht (hatte ich auch schon mal nachgeschaut). Mechanisch ist nichts vorhanden, von dem man auf was Fehlendes schließen könnte. Die Nadeln sind auch ok (im Mikroskop überprüft).
Ich vermute inzwischen, dass es sich hier eher um ein Bauzeitproblem handelt: 1954 wurde noch viel Schellack gespielt, und die ersten Vinylplatten hatten wahrscheinlich noch tiefe Monorillen, bei denen das Skating keine Rolle spielte.
Irgendetwas dranbasteln möchte ich eigentlich nicht. Es ist wohl besser, mit dem Gerät nur Schellacks zu spielen und sich ggf. für Vinyls (und Schellacks), die nicht auf einer modernen Anlage gespielt werden sollen, bei *(W)* ein anderes Laufwerk zu organisieren, dass 10 Jahre jünger ist.
Aber danke erst mal für die Tips, hat mir sehr geholfen.
Re: Polydor-Plattenspieler mit Elac-Kristallsystem
Hallo Gilbert
Schau dir mal deine Nadel genauer an. Selbst mit der für Schellacks müsstest du normale Vinyls abspielen können. Ich selbst bin mal fürchterlich auf eine kaputte Nadel hereingefallen. Du hast normalerweise zwei möglichkeiten von Normal auf Mikrorille unzustellen. Die erste ist das die ganze Nadel oder das System gedreht wird. Die zweite ist das du eine Nadel mit zwei Saphiren hast die hintereinander sind so wie es bei dir sein sollte. Da wird über das Rädchen oben auf dem Tonarm das System nach vorn oder hinten gekippt. Nimm dir bitte etwas das stark vergrößert und schau die die Saphire genau an. Wenn die Spitze etwas beschädigt ist geht nichts mehr. Da kannst du 10gramm gewicht haben und der Arm rutscht. Mit dem Reibrad ist es warscheinlich so wie oben schon geschrieben. Es ist ausgehärtet und hat am Plattenteller Schlupf ohne ende. Da hilft nur ersetzen. Such die jemanden (privat/gewerblich) mit einer Drehbank. Einfach ein neues drehen wo ein O-Ring mit dem richtigen Durchmesser drauf paßt und fertig. Hab ich mit meinen Uher Royal TB's und alten Dual's so gemacht. Hab für so ein Rad aus Sinterbronze ein paar Euros in die Kaffeekasse getan. Und das mit dem O-Ring hat den entscheidenden Vorteil das du immer ein frisches Gummi (nix böses denken) drauf machen kannst
Re: Polydor-Plattenspieler mit Elac-Kristallsystem
Hallo Wolfgang,
die Nadeln (Doppelnadelträger an dem System) sind neu und in Ordnung. Hab's mit dem Mikroskop überprüft und auch mit einer Orthofon-Nadel verglichen. Die Spitze ist scharf, die Seiten haben keine Grate, und der Winkel scheint zu stimmen, so weit ich das mit einfachen Mitteln messen kann. Die alten Nadeln habe ich ausgetauscht, weil die eben abgeschliffen waren und sogar eine Bruchkante aufwiesen. Das Umstellen der Nadeln auf die Geschwindigkeit ist aufgrund der Farbmarkierung am Geschwindigkeitswähler und am Tonträger sehr einfach und narrensicher.
Hier mal ein paar Aufnahmen von dem Gerät: http:// www. radiomuseum.org/r/siemens_phonosuper_53_sh825w.html