wir wollen demnächst einen Radiomann mit Polytronic aufbauen. Wir haben hier eine EF98 mit Röhrenfassung, jetzt benötigen wir noch eine Spule. Wir wollen hierfür eine Universallösung haben, der Spulenkörper ist aus Pappe im Klorollenformat (4,6 -4,7 cm).
Empfangen werden sollen nur die Kurzwellenbänder 80m - 41m -40m -31m -21m -19m ... . MW und LW nicht, dafür haben wir fertige Polytronicspulen.
Die Bandwahl soll durch mehrere Abgriffe gelöst werden. Zur Spulenberechnung benutzen wir den Onlinerechner hier: www .b-kainka.de/bastel95.htm Um noch universeller bei Audionexperimenten zu sein, wollen wir eine extra Wicklung für Antenne und Rückkopplung auf den Spulenkörper bringen. Jetzt grübel ich hier im Büro und habe keine Antwort. Welche Anzahl der Wicklungen wäre günstig? Sollten die Zusatzwicklungen schiebbar sein? Wie würdet Ihr die Abgriffe wählen?
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ThomasW:....Die Bandwahl soll durch mehrere Abgriffe gelöst werden. ...
ob das eine so gute Idee ist? Eigentlich müßten dann auch die Antennenankopplungs- und die Rückkopplungsspule entsprechende Abgriffe haben.
Bessere Ergebnisse sind mit getrennten (Steck-)Spulen für unterschiedliche Frequenzbereiche ohne Umschaltung zu erwarten. Um die Zahl der benötigten Spulen zu verringern könnte man vielleicht je zwei Amateur- oder Rundfunkbänder zusammenfassen.
Bei unabgestimmten Drahtantennen mit unbestimmter Länge wählt man im KW-Bereich für die Ankopplungsspule meist eine Induktivität von der 3...10fachen Induktivität der Kreisspule. Also 1.5...3fache Windungszahl.
Bei kurzen Stabantennen kann rein kapazitive Ankopplung besser sein.
ThomasW:....Die Bandwahl soll durch mehrere Abgriffe gelöst werden. ...
ob das eine so gute Idee ist?
Warum und wo gibt es da technische Schwierigkeiten? Würde sich eine solche Spule nicht auch wie eine diskretisierte Rollspule verhalten?
In alten Empfängern sieht man z.T eine L-Abstimmungen. Apropos, wie sind die Wicklungen bei einem Detektor mit L-Abstimmung gegeneinander isoliert? Würde es nicht in der Schleiferlaufbahn zu Kürzschlüssen in den Windungen kommen?
Deine Befürchtung kann sehr gut zutreffen. Damit würde zumindest eine Windung kurzgeschlossen, was die Kreisgüte natürlich negativ beeinflusst. Aber nicht nur das - der nicht genutzte Spulenanteil belastet mit seiner Induktivität und der Wicklungskapazität den "aktiven" Teil und führt eine zusätzliche Bedämpfung herbei.
In der Frühzeit des Radios gab es so genannte "Schiebespulen-Detektoren", die sich nach meiner Kenntnis jedoch nicht recht durchsetzen konnten und schnell wieder an Bedeutung verloren.
Eine andere Bauart der induktiven Abstimmung ist der "Variometer", eine Anordnung von zwei umeinander schwenkbaren, in Reihe geschalteten Spulen. Je nach dem, wie die Spulen zueinander stehen, addieren oder subtrahieren sich ihre Einzelinduktivitätswerte. Was immer bleibt, ist der rein Ohm'sche Verlust durch die Wicklungen.
Bei deinem relativ großen Spulenkörper, bewickelt sicher mit 0.xxx mm CuLack o.ä., dürftest Du gar nicht soviele Windungen (10 ..45, siehe deine Skizze) brauchen .... damit wärst Du ja fast im MW/LW-Bereich! Für KW reichen wenige(!) Windungen um mit dem Abstimmbereich des Drehkos die gesamten KW zu überstreichen. Denke mehr wie 2, maximal 3 steckbare Spulen werden da nicht gebraucht. Mit ein paar Bananensteckern kannst Du die Spule in die Basisplatte des Baukastensystem stecken ... passt 1A glaub mir. Die Leitungsklemmen gehen dann auf die Bananenstecker. Einen optisch schönen Radiomann bekommt man mit diesen Baukästen sowieso nicht hin .... den Radiomann zum Anschauen baut man sich doch in einen schönen Holzkasten !
ging UKW mit dem Polytronicbaukasten noch ohne Problem, haben wir mit der Kurzwelle doch stark zu kämpfen. Eine Spule haben wir mit den Onlinerechner nun schon mal gewickelt. 5 Windg. auf 28 mm .
Damit kommen wir, wie errechnet, auf 6.6 MHz bis knapp 23 MHz. Überprüft mit einem Signalgenerator und Multimeter.
Um nicht zu viele Fehler zu machen, haben wir das MW-Audion (geht gut) aus dem Anleitungsheft nachgebaut und die Spule durch unsere ersetzt. Ein richtiger Radiomann mit Röhre kommt wenn das alles auch mit unserer Spule läuft!
Für die Ankoppelspule haben wir experimentiert mit 1-2 Windungen auf einer Papierhülse. Leider funktioniert überhaupt kein KW-Empfang. Warum nur?
wir sind jetzt einen Schritt weiter. Die Spule haben wir neu gewickelt, so wie die KW-Spule auf der Wumpus-Seite der Neuauflage des Radiomanns. Das alleine brachte nicht viel. Haben danach die DDR-Transistoren gegen einen 2N2222 und BF494 gewechselt, Rc dabei verringert um einen höheren Kollektorstrom zu bekommen. Der Empfang mit den Baukastenspulen ist jetzt super! Sogar auf der LW! Der Ohrhörer wirkt auf der LW und MW jetzt fast wie ein kleiner Lautsprecher. Mit dr neuen KW-Spule bekommen wir jetzt auch die KW rein. Die Trennschärfe ist aber sehr schlecht, fast sind immer mehrere Sender zu hören, Lautstärke gering. Ingesamt 3-4 Sender gleichzeitig. Der Drehkondensator vermag über den gesamten Drehbereich kaum eine Änderung. Eine Anpassung der Antennenankopplung bringt gar nichts. Die Trennschäfe bleibt sehr gering. Was können wir noch machen?
um auf Kurzwelle im Geradeausempfänger Trennschärfe zu erreichen, muss die Güte des Abstimmkreises extrem hoch sein, oder eine Rückkopplung für schmale Resonanzkurven sorgen. Also z.B. 6 kHz Bandbreite heißt bei 6 MHz ein Güte von 1000. Das kannst du nicht erreichen. Selbst wenn die Güte isoliert erreicht würde, sobald ein Antennendraht dran kommt dämpft der die Kurve, auch wenn die eingekoppelte Energie größer wird (mehrere Sender gleichzeitig hörbar). Die Ankopplung zur Audionstufe sorgt dann zusätzlich für Dämpfung. Das heißt also: Ankopplung der Antennenspule über sehr kleine Kapazität (1...5 pF) und Sekundärwicklung extrem lose ankoppeln. Damit sinkt aber die Signal-Eingangsspannung am Transistor, der ja die Schwellenspannung wegen der Gleichrichtung braucht. Da beisst sich dann die Katze in den Schwanz....
Als ein Ausweg: Die erste Stufe als reinen HF Verstärker verwenden (Ankoppel C dann für HF z.B. 500 pF oder 1 nF), die zweite dann als einstufiges Audion wie im Kasten auch beschrieben. So könnte es mglw. gehen. Hab meinen Kasten nicht mehr, um es auszuprobieren.
Wenn das nicht reicht, muss wohl eine Rückkopplung her.
die Antenne ist zu stark angekoppelt, das vernichtet Kreisgüte. Koppel mal die Antenne über 10 oder 30 pF an. Der Spulendraht ist vielleicht auch zu dünn.