Was ist für technisch interessierten junge Leute heute zu empfehlen?
Hallo zusammen, ein Dreizehnjähriger, aus der Verwandtschaft, fragte mich höchst interessiert was AM und FM bedeutet. Schnell waren wir beim Schwingkreis, mit Ferritantenne und Drehko. Am Oszi zeigte ich ihm die Trägerfrequenz und die Modulation der Amplitude durch Musik und Sprache. Mit einem Taschenempfänger fand er dann den Sender, der zum Rhythmus passte. Wir kamen dann auf Frequenz, Wellenlänge und er wollte wissen, wie das WLAN funktioniert und Mobilfunk. Was ist mit den ganz hohen und den ganz tiefen Frequenzen? So ging es weiter mit Röntgen, Ultraviolett, sichtbares Licht und Infrarot. Er wollte dann wissen, wieso sich das alles mit der gleichen Geschwindigkeit ausbreitet. Da musste ich sagen, dass das ein Naturgesetz ist und Einstein sich das auch gefragt hat.
Ob die Musiktöne, die auch in Hertz angegeben werden, auch so etwas seien. Ich sagte, dass sind Schallwellen und die kann man mit dem Radiolautsprecher erzeugen. Wir haben dann über einen Tongenerator Lautsprechertöne erzeugt und er hörte noch bei 20 kHz etwas, während ich bei 14 kHz absolut nichts mehr hören konnte.
Der mit dem Schwingkreis eingestellte beste MW Sender hatte am Oszi nur etwa 30 mV Amplitude. Die Gleichrichtung und Siebung konnte ich daher nicht einfach mit Diode und Kondensator zeigen. Also habe ich ihm das Prinzip aufgemalt und auch wie das mit der FM Modulation ist. Er fragte mich dann später, ob er das Blatt haben könne und ob sowas auch in der Schule behandelt wird. Das will ich hoffen, denn das braucht man doch auch, um ein bisschen zu verstehen, wie die Welt funktioniert, habe ich ihm geantwortet.
Nun will ich ihm bei nächster Gelegenheit einen Radiobaukasten schenken. Habe auch etwas gefunden, was den Bau eines "Transistorradio" verspricht. Leider wird da ein Empfängerschaltkreis verwendet, der Transistor ist nur der Treiber für den Lautsprecher. Könnt ihr mir etwas brauchbares empfehlen, heutiger Hersteller? Diskrete Bauelemente, steckbar, gute Anleitung zum Schaltungsverständnis, sowas in der Art.
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
Mir fällt ein das ich mit ca. 13 meinen eigenen, aus schon vorhandenen Baukästen "kreiert" habe. Im Prinzip eine Grundplatte aus Kunststoff und aus Sperrholz gesägte Bauteileplatten. Also für Kondensatoren, Widerstände, Transistoren kleine Platten mir Lüsterklemmen zum Verbinden. Das war so um 1971, heute gibt es fertige Experimentier und Entwicklerboards. Also nicht starr im Baukasten, sondern flexibel.
Ich besaß einige dieser Baukästen und besitze sie heute wieder. Auch die Anleitungen sind hervorragend. Es gibt auch ein passendes Netzteil dazu, wenn man Batterien sparen möchte.
Neben den DDR-Baukästen gibt es auch noch die Lectron-Kästen der Firma Braun. Ich finde das Prinzip mit den Magnetwürfeln für jede Altersklasse einfach nur genial!
wenn Du auf Bestellung klickst, kannst Du eine Preisliste herunterladen. Vielen Dank für den Link, ich kannte diese Baukästen nicht, finde sie sehr interessant.
auch mir gefielen damals die genannten BRAUN-Experimentierkästen recht gut.
Ein Problem soll es jedoch mit der Kontaktierung gegeben haben, da die Bausteine lediglich durch Magnetkräfte aneinander hielten und somit die sichere Kontaktgabe nicht immer gewährleistet war.
In der Ausbildung bei meinem AG wurden daher nach herkömmlicher Art Schaltungen zusammen gelötet und nicht gesteckt o.ä.
Ja die Verbindungen sind bei solchen Baukästen immer der größte Schwachpunkt. Ich finde aber, das Braun hier noch den mechanisch stabilsten Weg gegangen ist. Bei anderen Systemen war vor dem Basteln ersteinmal das zurechtbiegen der Anschlüsse oder gar die Neuanfertigung der Anschlussdrähte angesagt. Alles kein Beinbruch, aber doch frustrierend wenn der Junior eine Schaltung aufbauen will und man ersteinmal eine Reparaturpause einlegen muss.
Ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass Lectron jetzt eine solche große Auswahl anbietet vor allem im Bereich der Röhrenradios! Da bekommt man glatt Lust ..... Man wird ja nicht jünger, die Augen nicht besser und die Hände nicht ruhiger (In 10 Jahren arbeiten die Hände ganz automatisch in der Betriebsart CW).
ja der gezeigte Lectronbaukasten ist damals sehr innovativ gewesen und beinhaltet die geniale Idee die Schaltzeichen des Stromlaufplans mit einem wirklichen technischen Inhalt zu verbinden.
Das Konzept ist völlig narrensicher, wenn man von den Kontaktierungen absieht. Was mich persönlich an dem Kasten immer gestört hat, ist das völlig unkreative Verbinden vorgefertigter Baukastenversuche. Das hat mehr was von Puzzeln gehabt.
Die Philipskästen aus den frühen 70ern fand ich da viel besser, da man darin frei rumfuhrwerken konnte. Das Umsetzen des Schaltbildes musste ja nicht genau dem Aufbaublatt entsprechen. D.h. hier lernte man auch die Fähigkeit Teile sinnvoll zu verbinden. Für eigene Schaltungen auf dem Lötbrett oder Leiterplatte, war das dann eine ähnliche Aufbauweise. Auch das man das Bauteil mit seinen Beschriftungen und Kennzeichnungen nicht in den Fingern hat, stört ein wenig. Für den schnellen Erfolg geht etwas an sonst spielerisch erlernten Fachwissen verloren.
Will sagen...wer das Elektronikpuzzel zusammensetzen konnte, war nicht unbedingt in der Lage die Schaltung, nach Plan, frei aufzubauen. Bauteile werden vertauscht oder verpolt eingebaut.
Ansonsten natürlich eine echt gute Baukasten- Idee und reine Geschmackssache.