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ich grüble gerade über die Schaltung des Telefunken Bajazzo 56 im Bereich der Forte-Taste-Zuschaltung der zweiten DL94. Damit soll die Ausgangsleistung hochgesetzt werden können (Parallelschaltung beider DL94).
Vielleicht verstehe ich das Schaltbild falsch, aber ...
Für mich sieht es so aus, als wenn ...
Normal bedeutet: DL94 Nr. 1 wird nur über einen der beiden internen Wendel geheizt. Die DL94 Nr. 2 erhält für beide Wendel keine Heizspannung.
Forte bedeutet: DL94 Nr. 1 wird mit beiden internen Wendeln geheizt, genauso DL94 Nr. 2.
Liege ich da richtig oder deute ich die Umschaltung falsch?
Schaltbild siehe unten den Link auf die PDF-Datei. Tastensatz-Skizze / Beschaltung beachten, Forte-Taste ganz links aussen.
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)
das sehe ich auch so. Weiter wird bei 'Forte' noch durch Parallelschalten eines zweiten Widerstands der Widerstand in der Minus-Leitung für die Erzeugung der negativen Gittervorspannung verkleinert, um trotz erhöhtem Anodenstrom wieder die korrekte Gittervorspannung zu haben.
Ein sehr beeindruckendes Radio, bis auf die fehlende UKW-Vorstufe ein ausgewachsener Spitzensuper.
die Dioden sind vermutlich als Schutz, damit der Ladestrom der Elkos C91 und C92 beim Einschalten keine unzulässig hohe Gittervorspannung erzeugt, Eventuell auch zur Stabilisierung der Gittervorspannung (eine Art Z-Diode).
das wird auch bei einigen anderen Kofferradios gemacht. Im Batteriebetrieb wir nur eine Heizerhälfte verwendet um Strom zu sparen. Bei dem hier auch ud zusätzlich nur noch im Eintaktbetrieb gearbeitet. Im Netzbetrieb wir dann automatisch oder von Hand die zweite Heizerhälfte zugeschaltet oder wie hier in Gegentaktbertieb.
Viele Grüße Bernd
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)
im Grunde genommen, ist das eigentlich auch eine Stromsparschaltung, denn wenn im Normalfall (Forte nicht gedrückt) sogar nur die eine DL94 halb geheizt wird, fließt wenig kostbarer Portable-Strom unter Verlust von Lautstärke. Nur einen der beiden Heizwendel zu nutzen , habe ich bewusst woanders noch nicht gesehen?
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)
das wird auch bei einigen anderen Kofferradios gemacht. Im Batteriebetrieb wir nur eine Heizerhälfte verwendet um Strom zu sparen. Bei dem hier auch ud zusätzlich nur noch im Eintaktbetrieb gearbeitet. Im Netzbetrieb wir dann automatisch oder von Hand die zweite Heizerhälfte zugeschaltet oder wie hier in Gegentaktbertieb.
Hallo Bernd,
bei dem Gerät ist das wohl nicht Gegentakt, sondern tatsächlich Parallelschaltung beider DL94.
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)
wenn man die AM-Eingangsschaltung genau studiert, stellt man fest, dass die HF-Vorstufe (erste DF96) für KW keine Funktion hat. Bei KW geht das Signal direkt vom Eingangskreis zum Mischer, während bei LW und MW die DF96 als aperiodische Verstärkerstufe arbeitet, wobei der ZF-Sperrkreis im Anodenkreis für MW als gedämpfter Parallelresonanzkreis wirkt und so die Verstärkung etwas anhebt. Bei Vorkriegsgeräten war die Umgehung der HF-Vorstufe bei KW noch ganz üblich, vermutlich weil man die Schwingneigung nicht beherrscht hatte, die damaligen Röhren mit den langen internen Zuleitungen waren für KW nicht ideal. Hier dürfte aber die Kapazität im Anodenkreis das Problem sein, ohne einen Resonanzkreis sieht die Anode die Kapazität als Lastwiderstand, der die Verstärkung reduziert. Die Verstärkung ist bekanntlich Steilheit * Lastwiderstand, und die DF96 hat eine recht niedrige Steilheit, so dass auf KW die Verstärkung schnell mal unter 1 fällt. Einen 3fach-Drehko (für einen abgestimmten Anodenkreis) wollten sie dann doch nicht spendieren... So wie ich die Schalter interpretiert habe, wird die Heizung der DF96 bei KW dann auch abgeschaltet.
ja, diese Vorstufenweglassung bei KW habe ich auch immer wieder mal bei Radios gefunden. Beim Bajazzo 56 sehe ich das auch so: Bei KW keine HF-Vorstufe. Ist so auch auf meiner Museumsseite zum Bajazzo vermerkt.
Immerhin hat das Gerät zwei echte ZF-Stufen und eine Demodulator-Stufe. An der KW-Heizungswegschaltung habe ich auch herum-gegrübelt und finde meine Vermutung durch Dich bestätigt.
Bei Wumpus Welt der Radios gibt es auch eine Seite über HF-Vorstufen:
Nickel-Cadmium-Akkus (die für Heizzwecke üblichen Akkus mit ca. 1.2V Zellenspannung) dürfen bis zu einem gewissen Ladestrom beliebig lange geladen werden, wenn sie "voll" sind, wird die zugeführte Energie einfach verheizt, die Zellenspannung beträgt dann etwa 1.5V. Wie gross dieser Strom sein darf, hängt vom Akkutyp und bei grösseren Zellenansammlungen natürlich auch von der Kühlung ab. Üblich waren bis etwa 1/10 der Nennkapazität, manchmal auch mehr. Dank dieser Überladefähigkeit können Nickel-Cadmium-Akkus (und auch die sehr ähnlichen heutigen Nickel-Metallhydrid-Akkus) problemlos in Serie geschaltet geladen werden.
Bei zu langer Ladezeit mit zu viel Strom werden die Akkus zu warm und sterben den Hitzetod, meistens unter Abgabe von Gas über das Sicherheitsventil, manchmal auch Elektrolyt, was üble Korrosionsschäden gibt, zudem ist der recht giftig. Es ist auch zu beachten, dass die Spannung am Akku mit steigender Temperatur sinkt, was den Ladestrom je nach Schaltung erhöhen kann.