seit dem ich mich mit Farbfernsehen befasse, lese und höre ich immer wieder davon, wie schrecklich die Farbwiedergabe auf den frühen amerikanischen NTSC-Farbfernsehern gewesen sein soll. Seit dem ich selbst im Besitz eines dieser frühen NTSC-Geräte bin (mit einer 21AXP22A-Metallkonus-Farbbildröhre von 1956) bin ich immer wieder darüber erstaunt, welch eine fantastische Farbqualität dieses Gerät bringt. Anbei habe ich ein paar Screenshots beigefügt, die das demonstrieren.
Bei diesen Experimenten zeigt sich, dass das NTSC-System auf der Empfängerseite bereits in den 1950er Jahren sehr leistungsfähig gewesen ist. Die Probleme mit der fehlerhaften und instabilen Farbwiedergabe entstanden eher im Studio und auf dem Übertragungswege. Aber anders herum: wenn ich alte PAL-Farbaufzeichnungen aus den 1960er Jahren mir anschaue, dann stelle ich fest, dass auch bei uns die Farbwiedergabe nicht so perfekt damals gewesen ist, wie man es sich vielleicht gedacht hatte.
Fazit aber insgesamt: NTSC wird viel schlechter gemacht als es ist.
Schöne Grüße Eckhard - Richtige Fernseher haben Röhren!
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Re: Wie gut sind die ersten Farbfernseher gewesen?
Hallo Eckhard, ich hatte 1966 an einem Farbfernsehlehrgang von SEL in Berlin teilgenommen. Der Lehrgang lief 6 Monate. Das war noch vor der Einführung des Farbfernsehens. Ganz wenig Versuchsendungen wurden abgestrahlt. Bei diesem Lehrgang wurden uns zwei Farbfernseher vorgeführt. Der eine war ein leicht modifiziertes NTSC-Gerät mit der unförmigen maskierten Rundbildröhre aus den Staaten und einer der Nullserien von SEL mit PAL. Bei normalen Übertragungsstrecken waren die Bilder gleichwertig, NTSC etwas bonbonfarbener. Für beide Geräte standen Farb-Bildmustergeneratoren bereit. Auch bei leicht angerauschten Bildern kaum ein Unterschied. Interessant wurde es, wenn die Verbindung Bildmustergenerator - TV nicht über Koaxkabel lief, sondern mit Sendedipol und Schmetterlingszimmerdipol. Hier reichten trotz hinreichender Feldstärke leichte Bewegungen der Zimmeantenne oder wenn jemand sich im Schulungsraum bewegte. Die daraus resultierenden kurzzeitigen Laufzeit-Differenzen und Phasenfehler machte dem NTSC-Gerät schon Farbprobleme Probleme.
Ich denke aber auch, bei stabilen und starken Signalen ging (geht) NTSC ganz gut. Never the same color?
MFG Rainer
Möge die Welle mit uns sein und kein Mögel-Dellinger-Effekt auftreten.
Re: Wie gut sind die ersten Farbfernseher gewesen?
Hallo
Bin neu hier, mich hat auch trotz Platzmangels wieder die Leidenschaft gepackt, Fernseher zu sammeln. Das hatte ich in meiner frühsten Jugend schon mal getan,und dann alles dummerweise weggegeben. So vor ca.5 Jahren stand ein allter SW Fernseher am Straßenrand und sah mich irgentwie ganz traurig an. Ich habe nun kurz mit mir selber gerungen,sollte ich Ihn einladen und mitnehmen oder besser nicht. Naja der Fernseher hatte wohl dann irgentwie gezwinkert :-)),wollte wohl sagen,nimm mich mit,das ich auch dann tat.Danach war ich nicht mehr zu bremsen,und sammelte einen nach den anderen,das mir schon Platzprobleme entstehen.Seid neusten habe ich angefangen auch Farbgeräte der ersten und zweiten Generation zu sammeln. Ich sammel vornehmlich Fernseher aus DDR Zeiten, aber nicht nur,leider wurde nach der Wende vieles gleich entsorgt.
Die Leute haben Ihre RFT Geräte meist gleich entsorgt,in Berlin war zu Wendezeiten vor fast jeden Haus ein Müllberg,in den Vepackungen der neuen guten Westheimelektronik vornehmlich billige China Ware, steckte dann das ein oder andere DDRheimelektronik Gerät zur Entsorgung drin,meist noch in voller Funktion. Mein RK88 habe ich von da noch.,heute erziehlen die übrig gebliebenen Geräte Rekordpreise in der Bucht. Die SW und Farbfernseher der ersten Generation erziehlen jetzt auch schon ganz schöne Summen,die Sammler bereit sind zu zahlen,Bsp.DDR .LeningradT2 bis 1850,- Euro, DDR Color20 bis 250,-, Telefunken,Nordmende Color1900 bis 455,- ,Kaiser 380,- ,DDR Nordlicht 390,- DDR Rembrand 250,-
So weit wie ich es weiß,waren die W-deutschen Geräte von der Bildqualität spitzenmäßig gut,und meiner Meinung nach die beste Bildqualität der Welt zu der damaligen Zeit nicht zuletzt wegen den Einsatz der Telefunken Bild Röhren die vorallem in der zweiten Generation unglaublich gute (Postkartenfarbbilder) lieferte. Dann haben die Japaner unheimlich aufgeholt ,und meiner Meinung nach hoch solide Geräte mit ebenfalls fantastischen Farbbildern gebaut viel Hitachi Bildröhren,wo viele dieser Geräte meist tragbare FarbTV s heute noch bei einigen Leuten in Laube oder Küche in Betrieb sind.Meist Sanyo oder Sony in den 70er Jahren. Die Fernseher aus den 70er Jahren von Sony,vorallem die größeren Geräte hatten wenn Sie neu waren ein superscharfes brilliantes Bild mein Eindruck war aber immer das die Farbe Rot etwas zu viel dominierte,bei den meisten der Sony Geräte bis ende der 90er Jahre ,nach meiner Meinung die Hautfarbe war deshalb immer etwas unnatürlich.Die Bildröhren von SonyGeräten waren aber nicht sehr langlebig und ziemlich schnell runter,das sich erst in der letzten Generation besserte. Die schlimmsten und schlechtesten FarbBildröhren wurden in der UDSSR gefertigt,ich bin mir aber ziemlich sicher das auch gute dabei waren.die die Russen für sich und ausgesuchte Kunden behielten.Der größte Schrott wurde natürlich zum Klassenbruder DDR entsorgt.Nur jede siebente war wohl überhaubt irgentwie noch brauchbar.
Re: Wie gut sind die ersten Farbfernseher gewesen?
Zitat:
Bei normalen Übertragungsstrecken waren die Bilder gleichwertig, ...
Hallo,
das denke ich, ist der entscheidende Unterschied PAL vs. NTSC: Unter optimalen Bedingungen funktionieren beide Verfahren ähnlich gut; wenn aber durch die Übertragungstrecke oder sonstwie ein Phasenfehler ensteht, so erscheint bei NTSC eine abweichende Farbe (Winkel des Vektors ->Farbart, Länge des des V -> Sättigung) hingegen bei PAL nur eine Änderung der Farbsättigung - also ein weniger störender Fehler. Damit hat der gute Prof. W. Bruch sich zu Recht ein Denkmal gesetzt.
Re: Wie gut sind die ersten Farbfernseher gewesen?
Hallo Color20.
Zunächst einmal herzlich Willkommen hier im Forum. Fange ich mit den russischen Bildröhren an. Diese Röhren waren durchaus in der Lage, ein gutes Farbbild darzustellen. Die größten Probleme bereiteten Überschläge in der Bildröhre, die bei Geräten der Baureihen Color und Chromat zu mitunter gravierenden Folgefehlern führten. Auch die optimale Einstellung von Farbreinheit und Konvergenz war bei diesen Bildröhren mitunter problematisch. Ich kann mich an eine Bildröhre erinnern, auf der etwa 10 kleine Permanentmagnete klebten, um eine einigermaßen akzeptable Einstellung zu erreichen. Geräte, wie Raduga und Rubin hatten auf Grund ihrer Röhrenbestückung weniger unter den Überschlägen zu leiden. Waren der Color oder der Chromat mit westlichen Importbildröhren bestückt, so arbeiteten diese sehr zuverlässig und brachten ein qualitativ gutes Bild, bezogen auf den Zeitpunkt ihrer Markteinführung. Die Einführung der selbstkonvergierenden Bildröhre in die Gerätefertigung in Stassfurt brachte einen großen Qualitätssprung. Diese Empfänger wurden im Westen unter der Bezeichnung Bruns verkauft. Mein Colorlux 4016 (Selbstbau 1985) lief in seiner Lebenszeit ohne Ausfall. Sieht man sich die Palette von Bruns- Geräten an, trifft man viele Bekannte aus den Betrieben Stassfurt, Sonneberg, Berlin und Neustadt Glewe. Ab 1984 wurden Farbbildröhren im VEB WF hergestellt. Die Qualität dieser Bildröhren war so gut, daß nach meiner Kenntnis die Firma Schneider auf eine Eingangskontrolle verzichtete, als diese Röhren z. B. im Chassis DTV1 verbaut wurden. Anfang 1990 wurde mein Colorlux von einem Color 40 abgelöst. Der entscheidende Grund war die Ausstattung dieses Gerätes mit einem Videotext- Decoder, zu dieser Zeit ein schönes Werkzeug, um schnell an aktuelle Nachrichten zu kommen. Ein weiteres Argument war die Verbesserung der Bildqualität als Ergebnis der Einführung einer neuen Schaltkreisgeneration. Der einzige Mangel war das Fehlen eines Stereo- Decoders, der erst etwas später beseitigt wurde. Ich gehöre nicht zu denen, die nach der Wende ihre RFT- Technik entsorgt haben. Die schrittweise Ablösung meiner zum großen Teil Eigenbau- Technik erfolgte erst Mitte der neunziger Jahre durch Komponenten der Firma Sony. Zu meinem Leidwesen ist von der vorher genutzten Technik nichts mehr vorhanden, siehe Platzprobleme. Mit vielen Grüßen. Wolle
Re: Wie gut sind die ersten Farbfernseher gewesen?
Die DDR FarbFernsehgeräte waren wirklich gut ,grund solide,aber die vergammelten Russen Farbbildröhren eine echte Frechheit gegenüber RFT und vorallem seinen Kunden,es gab ja nur den Color 20 ,eine Ausweichmöglichkeit gab es nicht, die um die 3700,- Mark am Anfang auf den Tisch legen mussten um für wenige Stunden am Tag nur ein einziges Programm,das neue DDR2 auf UHF in Farbe sehen zu können.Und das auch noch mit der schlechteren Secam Farb-Qualität die über der RussenRöhre noch schlechter war..Vorallem Farbflecke,Konvergenzfehler ,geringer Kontrast,BildSchärfe entsprechend.In vielen der Color20 mussten die vergammelten Röhren bis zu drei mal im gesamten Fernsehrleben geweckselt werden..Bildröhren waren echte Mangelware, da wie schon erwähnt nur jede siebente Röhre. die geliefert wurde brauchbar war.Riesige Reperaturwartezeiten entstanden wegen Mangel an Ersatzröhren.Weil es viel Ärger gab,hat die DDR Regierung sich entschieden zusätzliche Bildröhren vom Klassenfeind zu importieren wohl die A56-120X. Fernsehgeräte mit der Feindesland Röhre waren aber normal nicht zu bekommen.Alles nur unterm Ladentisch,wenn das Gerät bis dahin überhaubt kam. Ich glaube es wurden sogar Color 20 auch ins Feindesland exportiert,um Devisen für die Bildröhren einnehmen zu können.Da er der einzigste Volltransistorisierte Farbfernseher der Welt?den Westlichen Geräten um ca.vier Jahre vorraus. war,wurde er sicher gut verkauft.
Schuld an der ganzen miesere waren auch die Franzosen,Sie drängten die Russen das Secam im Ostblock einzuführen.Sie versprachen dafür Russland ein Hochmodernes Bildröhrenwerk zu bauen. Sie entwickelten gerade ein neues revolutionäres Bildröhrensystem (der Sony technik ähnlich),leider kam es aber nicht dazu,weil die Franzosen sich wohl überschätzten,und Ihre Neuentwicklung nicht umsetzbar war. Jetzt musste der Russe den Ammi um Hilfe bitten,mit dem bekannten Ergebnis.
Re: Wie gut sind die ersten Farbfernseher gewesen?
Hallo Andre.
Ich möchte Dich daran erinnern, daß nach der Einführung des Farbfernsehens in der Bundesrepublik zunächst auch nur stundenweise in Farbe gesendet wurde. Man erinnere sich an das Vorspannbild, mit dem Farbsendungen angekündigt wurden. Auch in der Bundesrepublik bestanden gute Aussichten, Secam als Standard einzuführen. Glücklicherweise haben sich letztendlich die Techniker und nicht die Politik durchgesetzt. Die Entwicklung des Color 20 war zu der damaligen Zeit eigentlich ein Kraftakt. Geeignete spannungsfeste und leistungsfähige Halbleiter standen noch nicht zur Verfügung und so mußten an vielen Stellen Kompromisse gefunden werden, Trennung von Hochspannungserzeugung und Zeilenablenkung, Betriebsspannung der RGB- Endstufen u. ä. Die während dieser Zeit gebauten Hybridgeräte waren aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoller. Zu den Gerätepreisen: Color 20 3500 DM, Raduga 5BG 3100 DM. Meine erste Farbkiste war ein Raduga 5BG, Rückläuferware für etwa 1600 DM. Mit dem Gerät habe ich mir die ersten "Beulen" bei der Entwicklung eines transistorisierten PAL- Decoders geholt. Das einzigste Importteil war der Quartz, alles andere war in der DDR vorhanden, einschließlich der Verzögerungsleitung.
Re: Wie gut sind die ersten Farbfernseher gewesen?
Hallo Wolle
Danke für den herzlichen Empfang,
Du hattest ein selbstgebauten Farbfernseher? Vieleicht kannst mir mal darüber was schreiben,wie Du die Kiste zusammenbekommen hast. Dann warst Du sicher auch an der Quelle Die Raduga waren garnicht so schlecht,hatte früher einen,leider damals verschenkt,heute würde ich durch die ganze Republik fahren um noch einen zu bekommen. .
Re: Wie gut sind die ersten Farbfernseher gewesen?
Hallo Wolle,
vom Start des Farbfernsehens in der Bundesrepublik habe ich zwei Videos bei Youtube eingestellt:
http: // w w w . youtube . com/watch? v=B3Ci9MjybjA]
http: // w w w . youtube.com/watch? v=11XMda-7pMA&;feature=related
Vielleicht weckt das ja auch noch nette Erinnerungen.
Schöne Grüße Eckhard - Richtige Fernseher haben Röhren!
Admin: Ich weiss, ich nerve etwas mit meinen Hinweisen bezüglich Links auf gewerbliche Seiten. Nun ist es aber so, dass ich das ernst mit den Forumregeln meine, ohne Ansehen der Person. Keine Links bitte auf gewerbliche Seiten. Ich denke, das zu akzeptieren ist ein Akt der Fairnis mir gegenüber. "You Tube" bezeichnet sich selbst als Company. Ich werde also weiter unverdrossen solche Links nicht anklickbar machen.
Re: Wie gut sind die ersten Farbfernseher gewesen?
Hallo Eckhard.
Recht herzlichen Dank für die Links. Darf man gar nicht dran denken, daß das auch schon fast 41 Jahre her ist. Die Eröffnungsgala ist ja vor einiger Zeit wiederholt worden, so daß ich davon eine Aufzeichnung habe. Mitunter findet man auch im Fernsehen sehenswerte Beiträge. Es gab auch vom NDR eine Serie (acht Teile) zur Entwicklung des Rundfunks und des Fernsehens in Deutschland. Hier habe ich den achten Teil nicht vollständig. Bin echt gespannt, ob irgendein Sender mal eine Wiederholung ausstrahlt.