Wieder einmal bin ich dabei, einen antiken Videorekorder vor der Verschrottung zu retten.
Es ist ein Sony CV-2100 ACE.
Dieser Typ wurde erstmals 1968 vorgestellt, mein Gerät ist Baujahr 1972. Nachdem ich die Deckplatten entfernt und die Maschine aus dem Holzgehäuse gehoben hatte, stellte ich mit Freuden fest:
Kein Rost, kein Staub, keine fehlenden Teile. Die Antriebsriemen sind in Ordnung, wenn auch etwas locker. Aber: Tonnen von altem, zähen Schmierfett in der Mechanik! Nun, es dauerte 2 Wochen dieses Zeug zu entfernen, die Mechanik zu säubern und neues Schmierfett an die notwendigen Stellen zu bringen. Reinigung der Lösch-, Video-, Audio- und Synchronköpfe. Das Signal der Videoköpfe (2 Stück) wird übrigens nicht induktiv, sondern über Schleifringe übertragen. (wichtig, guten Kontakt sicherstellen)
Das Zählwerk funktioniert nach Reinigung mit Isopropanol und einem Tropfen Öl auch wieder.
Die großen Elkos unterzog ich der üblichen Kur, danach erstes Einschalten über Trenntransformator. Der Trafo summte vernehmlich, wurde aber nicht heiß. Abgleich der Elektronik mittels des Service-Manuals und eines Oszilloskops. Ich hatte noch alte originale Bänder für die Maschine, aber die muß ich erst backen. (Hydrolyse und Schwund des Gleitmittels) Hat vielleicht jemand Tips zur Reinigung von alten Magnetbändern?
Also nahm ich ein relativ neues Band aus einer VHS Kassette.
Die erste Aufnahme zeigte deutliche Probleme mit der Bildstabilität; nach Justage des Bandlaufs und Bandzugs war die zweite Aufnahme einwandfrei. Die Qualität des sw Bildes ist erstaunlich gut, meiner Meinung nach, besser als VHS. Kein Wunder: Das Gerät ist ein echter Schnelläufer: 29,14 cm/sec, im Vergleich dazu VHS: 2,34 cm/sec. Der Löschkopf kann allerdings die alte Tonspur auf dem VHS Band nicht einwandfrei löschen, im Hintergrund ist immer der Ton einer alten Aufnahme zu hören. Ich muß mir einmal ein neues 18cm ½ Zoll Band besorgen. ( Teuer, ca. 60 EUR)
Was mir aufgefallen ist: die automatische Aussteuerung (Bild und Ton) funktioniert nur bei 220 Volt über Trenntrafo zufriedenstellend. Bei Netzspannung, ca. 230 Volt, wird beides übersteuert.
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[img][/img] Ein Motor für alles, groß wie der einer Waschmaschine
[img][/img] sieht aus wie der Antrieb der Lichtmaschine beim Auto
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Hallo Hans, eine beeindruckende Maschine hast du da. Evtl. bekommst du die Tonspur doch vor dem Schlachten der Kassette auf einem VHS-Gerät selbst gelöscht. Ansonsten würde ich mal mit der Entmagnetisierdrossel über den Bandwickel drübergehen. Bei der Beeinflussung der ALC durch nur 5% Netzspannungsunterschied würde ich auf einen Defekt tippen. Da wird eine Spannungs- oder Arbeitspunktstabilisierung nicht hinhauen.
VG Björn
PS: Wenn Halbzollband so teuer ist, werde ich wohl meine ganzen alten VHS-Kassetten schlachten und als loses Videoband verticken...
Es strahlen die Sender Bild, Ton und Wort elektromagnetisch an jeden Ort -Kraftwerk-
Schönes Gerät! Hatte auch mal einen Sony,glaube war das modell AV-3650.Der hatte,wenn er mal lief,auch ein superscharfes Bild. Hab ihn dann aber wieder,weil er zicken machte,verkauft und mir stattdessen einen Philips LDL1002 ersteigert. Zwischen den beiden liegen fast welten bezüglich der Bildqualität.
ach was ist das schön, so eine Maschine wieder zu sehen zu bekommen - ganz herzlichen Dank dafür. Beim Anblick des Antriebsmotors fällt mir augenblicklich die SONY Betamax SL-C5 ein. Die hatte ein vergleichbares Kaliber von Motor. Und den induktiv gebremsten Kopftrommel-Servo. Jessesna - da werden Erinnerungen wach...
Freundliche Grüsse, Jürgen rf
Erzähle es mir – und ich werde es vergessen. Zeige es mir – und ich werde mich erinnern. Lass es mich tun - und ich werde es behalten.