Hallo, ich habe einen alten Ferseher aus den 70ern, bei dem eine Zimmerantenne über 2 Kabel mit dem Fernseher "verschraubt ist". Ich möchte jetzt ein herkömmliches Antennenkabel mit 75 Ohm anschliessen. Dazu dachte ich, ich schneide den einen Stecker ab und schliesse die Leitung und Isolierung einfach an. Eventuell sollte ich noch einen Widerstand zwischenlöten...
Dazu die Fragen: 1) stimmt es, dass die alten Ferseher noch auf einer Impedanz von 60 Ohm basieren? 2) falls ja, was muss ich tun, um zu verhindern, dass mir mein Fernseher eventuell in die Luft fliegt? Widerstand? Wenn ja, welchen und wie? 3) oder kann ich das Kabel einfach anschliesse und (mit ein paar Qualitätsverlusten) Fernseh schauen?
Vielen Dank! Mira
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Wumpus
Moderator 640 Beiträge Messages RE: Impedanz alter Fernseher , 03 Jan. 2006 20:20
Hallo Mira, ja die alte Fernsehtechnik hatte 60 Ohm, jetzt sind es 75 Ohm. Nun ist es so, daß diese Fehlanpaasung zumeist nicht bemerkbar ist. Problematischer ist es mit den symmetrischen und unsymmetrischen Antennenleitungen. Oft hatten Fernseher der Siebziger Jahre noch Eingänge für UHF und VHF als zwei kleine Doppelstecker (symmetrisch). Andere hatten dann aber auch bald schon einen gemeinsamen unsymmetrischen Koax-Anschluß mit einer VHF-UHF-Weiche im Gerät.
Also sollte der Fernseher nur eine unsymmetrische Koax-Antennenbuchse haben, kann ein unsymmetrisches Koaxial-Kabel (innen Seele, außen Doppelschirmung) auch unter Missachtung der Impedanz-Differenz 60 Ohm / 75 Ohm angeschlossen werden. Sollten allerdings Geisterbilder (Doppelkonturen an vertikalen Linien im Bild) auftreten, müßte ein Impedanz-Wandler zwischengeschaltet werden, die sind aber schon schwer zu bekommen.
Sollte aber der Fernseher noch zwei getrennte Antennenbuchsen mit Flachstecker-Anschluß haben, müßte über Flomarkt ein Antennen-Adapter 76 (60) Ohm unsymmetrisch zu 240 Ohm symmetrisch VHF und 240 Ohm symmetrisch UHF besorgt werden.
MFG Rainer
MFG Rainer
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Mira
RE: Impedanz alter Fernseher , 04 Jan. 2006 11:50
Hallo Rainer,
erstmal vielen Dank für die ausführliche Erklärung! Ich habe jetzt das Koaxkabel am Ende getrennt und einfach angeschlossen. Es funktioniert einwandfrei! Die Sender kommen erstklassig rein (natürlich besser als mit der einfachen Zimmerantenne) und ich habe sogar 2 Sender mehr. Leider ist dadurch das Fernsehprogramm nicht besser geworden ;-)
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Man kann natürlich auch einen BALUN (BALanced - UNbalanced) Übertrager sehr leicht selbst bauen. Es genügt eine Schleife aus Koaxkabel.
Für UHF ist sie sie ja noch handlich klein (länge ca. 20 cm), bei VHf hat sie die sehr unpraktische Länge von ca. 55 cm.
Aber es gilt sowieso die alte Antennenbauerweisheit: Entweder es geht mit dem nassen Finger oder gar nicht. Will heißen: Wenn am Empfangsort kein odentliches Signal ist, kriegt man auch mit noch so dramatischem Antennenaufwand kein gutes Bild daher.
"Nasser Finger" kann auch eine theoretisch ganz falsch angepaßte Antenne bedeuten.
Man kann natürlich auch einen BALUN (BALanced - UNbalanced) Übertrager sehr leicht selbst bauen. Es genügt eine Schleife aus Koaxkabel.
Für UHF ist sie sie ja noch handlich klein (länge ca. 20 cm), bei VHf hat sie die sehr unpraktische Länge von ca. 55 cm.
Aber es gilt sowieso die alte Antennenbauerweisheit: Entweder es geht mit dem nassen Finger oder gar nicht. Will heißen: Wenn am Empfangsort kein odentliches Signal ist, kriegt man auch mit noch so dramatischem Antennenaufwand kein gutes Bild daher.
"Nasser Finger" kann auch eine theoretisch ganz falsch angepaßte Antenne bedeuten.
Bei der "nasser Finger" Einschätzung bin ich optimisticher und verweise auf den anderen Spruch der Pioniere "Die Antenne ist der beste Verstärker". Will damit sagen: Eine gute Antenne (und die korrekte Anpassung über den Balun) gehört auch dazu, kann den Empfang um entscheidene dB's verbessern. MFG Rainer