Wie gut sind die ersten Farbfernseher gewesen? |
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29.03.08 20:39
Alex19 WGF-Nutzer Stufe 2
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29.03.08 20:39
Alex19 WGF-Nutzer Stufe 2
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Re: Wie gut sind die ersten Farbfernseher gewesen?
Hi, also die neuen Chromas kamen im Frühjahr 77, ebenso die neue Konvergenzeinheit, bei der man nie perfekte Konvergenz hinbekommt. Da ist am falschen Ende gespart worden. Ausserdem sind die horizontalen Linien immer schwingenförmig in N/S-Richtung verzeichnet (Typische 20AX In-Line Verzerrung). Möglicherweise weil man die Spulen L805 bzw. L811 für Durchbiegung horizontal und N/S-Entzerrung eingespart hat und dies über die Dimensionierung der Ablenkeinheit erreichen wollte.
Ganz exclusiv wäre der 8820 "Memocontrol", der neu im Frühjahr 78 erschien, also Chassis 712A hat. Von diesem besitze ich zwei Fernbedienungen (FB 5036) aber kein Gerät dazu. . Den gabs nur ein Jahr.
Selten ist sicher auch der 8610 "Telesport". Diesen gab es ebenfalls nur 77/78.
Editiert 29.03.08 20:49
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19.04.08 20:35
capstan WGF-Nutzer Stufe 2
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19.04.08 20:35
capstan WGF-Nutzer Stufe 2
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Re: Wie gut sind die ersten Farbfernseher gewesen?
Zum Selbtbau von Fernsehgeräten oder Mangel macht erfinderisch:
Auch ich kannte so einen verrückten Kollegen. Jede Fernsehgeräte- Type hatte ihre Schwächen und Stärken. Er hat aus verschiedenen Gerätetypen die besten Schaltungsauszüge in einem Gerät umgesetzt. Das damalige Röhrenchassis war aus einzelnen Modulen zusammengesetzt, so das er an Schachstellen immer Experimentierspielraum hatte.
Wir sind in den 80ern ab und zu nach Stassfurt zum Werksverkauf gefahren. Dort wurden defekte bzw. beschädigte Baugruppen, auch Gehäuse aus laufender Produktion, sowie Importbildröhren mit kleinen Triple- Fehlern (Toshiba) für billiges Geld an Bastler verkauft. So haben wir uns damals für den Eigenbedarf ein gängiges Gerät (Colormat/ Colortron) zusammen "gesammelt". Die Module und Baugruppen hatten z.T. elektrische oder mechanische Schäden (Risse o.ä.) was für uns Techniker kein Problem darstellte. Natürlich konnte man auch neue Module kaufen. Da man den kompletten Eigenbau von Geräten nicht fördern wollte, gab es sogenannte "Sperrteile", also "lebenswichtige" Module die man nicht öffentlich bekam. Dazu zählte die große Hauptplatine (Grundchassis), diese Platine fiel aber auch im Reparaturbetrieb bei Blitz- oder Brandschäden als Altteil an. Das verbrannte Teilstück wurde sauber herausgeschnitten und durch ein selbsthergestelltes Ersatzstück ersetzt. Bei den damaligen Gerätepreisen von einigen tausend Mark pro Gerät, lohnte sich ein solch mühsames Vorgehen für einen Techniker oder Bastler schon.
Gruß Bernd
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19.04.08 22:02
Wolle WGF-Premiumnutzer
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19.04.08 22:02
Wolle WGF-Premiumnutzer
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Re: Wie gut sind die ersten Farbfernseher gewesen?
Hallo Bernd. Was heißt "Verrückt" beim Selbstbau eines Fernsehgerätes? Meine erste Selbstbaukiste arbeitete mit einer Oszillografenröhre, war ein Geradeausempfänger mit getrennten Empfangsteilen für Bild und Ton und entstand Ende 1965. Etwa Mitte 1968 war der Nachbau eines Stadion fertig. Die Bildröhre stand zunächst ohne Gehäuse, dahinter befand sich das Chassis. Etwa 1973 kaufte ich mir ein Rückläufergerät vom Typ Raduga 5BG, welches neben der Funktion als Fernsehempfänger auch als Einstellgerät für PAL- Decoder diente. Ein Nachbau dieses Gerätes war Mitte der siebziger Jahre ebenfalls möglich, weil viele Leiterplatten in den Einzelhandel gelangten. Im Jahr 1985 entstand mein Colorlux. Ich hatte die Möglichkeit, vom WF eine Bildröhre als Testexemplar zu erhalten. Einige Platinen ließen sich original beschaffen, andere wurden von Hand gezeichnet und geätzt. Dümmer ist man durch diese Arbeit nicht geworden.
Mit vielen grüßen. Wolle
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