Re: Wie gut sind die ersten Farbfernseher gewesen?
Hallo Wolle
Ich hatte damals,war ca. 1985 im staatlichen An und Verkauf in Berlin für damalige DDR Verhältnisse ein wirklich sehr preisgünstigen Raduga 726 für 250,- Mark erstanden,mein erster Farbfernseher hurra, endlich wurde mein Traum war,einen eigenen Farbfernseher zu besitzen.Ich hatte gerade eine Wohnung bekommen und war am auslernen. Das Geld hatte ich mir von Papi geborgt.Natürlich hatte der günstige Preis auch einen Hacken,der Fernseher produzierte ein grausames Farbbild,extremste Konvergenzfehler, Farbflecke in den Ecken,selbstverständlich war das Gerät nur mit einen Secam Decoder ausgerüstet,Ich habe mir dann viele Nächte um die Ohren geschlagen um die Fehler zu beheben,brauchte ja Testbild,So viel Ostfernsehen hatte ich bis dahin noch nie geschaut.Dann viel mir irgentwie ein Grundig Pal Decoder in mein Schoß,den ich mit hilfe eines Bekannten selber eingebaut habe,an der Rückwand des Gerätes kam ein Großer Kippschalter zum umschallten von Pal Secam über ein Relais. Zum Schluß hatte sich es wirklich gelohnt,der Fernseher hatte ein super Bild,mit der Bildröhre hatte ich Glück,war eine der wenigen Russenröhren die wirklich gut waren,sehr scharf und kontrastreich,alle meine Freunde und Besucher. staunten über die gute Bildqualität die besser war als die meisten Colors und Chromats.Die Russen hatten sicher die besseren Röhren im Raduga verwendet.Ein klein Fehler gab es bei Pal,bei blauen Hintergrund änderte sich die Hautfarbe des Nachrichtensprechers in Schweinchenfarbe,das lag wohl höstwarscheinlich an der Verzögerungsleitung, sonst ist der Fehler beim fernschauen kaum aufgefallen.Habe den Fernseher dann zu wendeseiten verschenkt,ich dummi. Der Fernseher lief dann noch viele Jahre ohne Probleme,die sagenumwobenen horror Geschichten des Radugas kann ich nicht nachvollziehen,meiner Meinung nach war das ein grund Solides Gerät das nur veralltete Technik hatte,die aber stabil ihren Dienst tat.Angaben mit bis über 400 Watt Verbrauch sind meiner Meinung nach reiner Unsinn gewesen.Meiner verbrauchte knapp über 200 Watt,das hatte ich getestet.
Du hattest keine Quelle aber im :WF Werk gearbeitest hast. Na gut dann werde ich es glauben lol. Ist aber eine wirklich beachtliche Leistung gewesen,einen eigenden Farb Fernseher zu bauen,denn es gab ja sellten das was man brauchte,ich war öffter in der Kopernikustr. dort bekam man ab und zu was selltenes.
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Re: Wie gut sind die ersten Farbfernseher gewesen?
Hallo zusammen, nach der Funkausstellung 1967 und Willys Knopfdruck begann ja der Abverkauf der Farbfernsehgeräte. Hier in Westberlin ein Markt nur für die Besserverdienenden. Meine damalige Radiohändlerfirma in der ich beschäftigt war, hatte eine Filiale in Charlottenburg mit Einzugsbereich nach Westend und Grunewald und eine Filiale in Moabit. Erste Filiale versorgte das "gehobene Bürgertum" , Moabit eher Arbeiter und Kleinangestelltenfamilien. Das führte zu einem völlig unterschiedlichen Kaufvolumen. Wurden in Chalottenburg am Tag 5 Geräte verkauft, waren es in Moabit in der Woche viellleicht 5 Stück. 2300 bis 2500 DM war doch schon ein Preishammer.
Hinzu kamen hohe laufende Kosten durch ständigen Röhrentausch (Ballastrioden, usw). Ich hatte so um 1968/69 im Servicewagen immer an die 50 Farbfernsehröhren extra dabei. In ein bis zwei Tagen waren die weg.
MFG Rainer
Möge die Welle mit uns sein und kein Mögel-Dellinger-Effekt auftreten.
Re: Wie gut sind die ersten Farbfernseher gewesen?
Hallo Andre.
Der von Dir beschriebene Farbfehler bei PAL ist auf einen Einbaufehler des Grundig- PAL- Decoders zurückzuführen. Durch kapazitive Umladung an den Koppelkondensatoren kommt es in den Farbdifferenzstufen zu Arbeitspunktverschiebungen mit den beschriebenen Folgen. Der mögliche Ausweg wäre eine Klemmschaltung gewesen. Bei meinen eigenen Decodern konnte ich gleichspannungsmäßig schleifen, Importdecoder erhielten eine Klemmschaltung. Die Systemumschaltung habe ich vom PAL- Decoder machen lassen, das ersparte den zusätzlichen Schalter. Reparaturen am Raduga waren nicht sehr beliebt. Das führte zu sehr günstigen Preisen im Ankauf/ Verkauf. Die insgesant bessere Bildqualität des Raduga im Vergleich zum Chromat ist der Ansteuerung der Bildröhre zuzurechnen. Mit den Röhren ließen sich höhere Signale an der Bildröhre bereitstellen. Auch die höhere Hochspannung (25kV) trug mit bei zu einem besseren Bild. Der Raduga 726 war auch mein letztes Gerät dieser Baureihe. Den Raduga 730, jetzt mit einem Programmplatzspeicher, kenne ich zwar, habe ihn aber nie besessen. Die Leistungsaufnahme von 400 Watt bezieht sich auf den Rubin 401, ein mit 23 Röhren bestücktes Gerät. Die Baureihe Raduga konsumierte maximal 260 Watt, der 726 mit Kaskade und Spannungsregelung der Hochspannung war bescheidener, etwa 200 Watt.
Mit vielen Grüßen. Wolle
PS Wo hast Du deinen Raduga gekauft? In der Kopernikusstr?
Re: Wie gut sind die ersten Farbfernseher gewesen?
Hallo Rainer.
Eigenartigerweise hatte ich bei den Russenkühen weder mit dem Hochspannungsventil, noch mit der Ballasttriode Ärger. Ausfallfreudig war die Boosterdiode, zeitweise mit EY88, später mit einer Reihenschaltung von sechs Siliziumdioden ersetzt und im Raduga 5BG das Zeilenendrohr (etwa EL509). Bei der Ballasttriode zerbröselte nach einiger Betriebszeit die Kunststoffkappe und es roch nach Ozon. Hier mußte man sich etwas einfallen lassen, um wieder eine ungestörte Funktion zu erreichen. Heimtückisch war der 726 mit einer Regelung der Hochspannung. Hier war ein Transistor mit einer unmöglichen Bauform eingesetzt, der zeitweise Unterbrechung hatte. Als Folge lief die Hochspannung hoch und es gab teilweise erhebliche Brandschäden (Rückwand aus Thermoplast). Mit der Zeilenendröhre, hier etwa EL519, hatte ich hingegen kaum Ärger. Häufig fiel die Originalkaskade aus, sie ließ sich aber mit der beschaffbaren Siliziumkaskade ersetzen. Wenn ich daran zurückdenke, wie schwierig die Beschaffung war und wieviel davon nach der Wende in den Schrott wanderte---.
Re: Wie gut sind die ersten Farbfernseher gewesen?
Hallo Wolle
Ich habe den Raduga im An und Verkauf Rosa Luxemburg Platz gekauft,der wurde sogar geliefert. In der Kopernikusstr. war ich auch schon als junge Spund fast zu hause,meine Oma lebte dort in der Nähe. Kaufte dort einiges,und verkaufte aber auch,SW Geräte die ich wieder flott machte. Habe dann Jemand vom Laden durch ein anderen Kumpel kenngelernt,er war dort Fernsehtechniker halbtags,er hatte Invalidenrente und konnte auch nach Westen fahren. Ich glaube er lebt nicht mehr,nach der Wende haben wir uns leider aus den Augen verloren.,er war ein echt super Kerl.sehr hilfsbereit. Dein Fachwissen fasziniert mich,vorallem über den Raduga. Vieleicht könntest Du mir später mal beim Einbau eines Pal Decoders in einem Color20 hilfreiche Tips geben. Welchen ich am besten besorgen sollte ,unsow.
Re: Wie gut sind die ersten Farbfernseher gewesen?
Hallo! Ich sammle auch Farbfernseher mit Röhren,besitze momentan ca.45 Stück!Bei mir ist es mit knapp 12Jahren "losgegangen"(bin Jahrgang 1975),als die Röhrenfarbfernseher tonnenweise entsorgt wurden(ca.1985-87 am meisten).Diese Geräte waren und sind nicht einfach eine technische Konstruktion,sondern da steckt ein "Geist",eine Magie drin!Stimmt,das Chassis welches im SABA T2000 und T2500 eingebaut ist ,bleibt für mich immer der Maßstab(das komplette Gehäuse ist ausgefüllt),danach kommt gleich der erste METZ von 1967,welcher ebenfalls genial aufgebaut ist,nicht einfach nur ein Rahmen mit "Fenster" für die Bildröhre wie beim GRAETZ-Burggraf ,welcher baugleich mit dem SCHAUB-LORENZ T400 ist.Es stimmt,die Farbfernseher werden immer höher gehandelt,vor ca. 2Wochen wurde auf EBAY für einen BLAUPUNKT mit den "Einheitschassis" 453(!) Euro bezahlt,am selbe Tag für einen PHILIPS-K7N 300 Euro!Abgesehen von SABA und METZ faszinieren mich aber eher die Röhrenfarbfernseher der zweiten Generation(ca.Ende 1968,Anfang 1969),z.B.: KÖRTING,welcher wohl als erster deutscher Hersteller in der Röhrenzeit alles in Modultechnik gebaut hat,bei anderen Herstellen,z.B.:TELEFUNKEN,LOEWE-OPTA,SCHAUB-LORENZ hatten selbst die ersten Volltransistorgeräte noch keine Module.Wirklich kaum mehr zu bekommen sind die ersten 110°-Geräte welche nachwievor Röhren haben(mindestens in der Ablenkung),solche Geräte suche ich selbst noch einige. Gruß,Undertaker
Re: Wie gut sind die ersten Farbfernseher gewesen?
Hallo Undertaker,
ich kenne jemand, der hat einen Telefunken mit Chassis 710. Das erste 110° Gerät bei Telefunken und gleichzeitig das letzte mit Röhren (1971-1973). Er hat es von Ebay aber jetzt raucht ein Widerstand ab und er weiss nicht weiter mit der Reparatur. Er würde ihn sicherlich abgeben. Er hat auch lieber das Chassis 712, an dem man ganz idiotensicher Module tauschen kann, bis man den Fehler hat.
Re: Wie gut sind die ersten Farbfernseher gewesen?
Hallo!Kennst du diesen seltenen 712er wo man die Kanalnummer mit zwei Rändelrädern kombiniert?Wenn man z.B.: Kanal-Nr.43 einstellen will dreht man das erste Rad bis "4" erscheint,und das zweite bis "3",danach drückt man den Speicherknopf,das war so eine Art Vorläufer des "echten" Sendersuchlaufs!Das Gerät wurde Anfang 1977 hergestellt und hat noch den "echten" Trafonetzteil,noch nicht den Schaltnetzteil(712A).Die Bildröhre ist eine A66-510X,danach kamen ja dann die Geräte mit der Leuchtdiodenreihe im Suchlauf. Gruß,Undertaker
Re: Wie gut sind die ersten Farbfernseher gewesen?
Hallo, du meinst den DC 8640 Quartz Memory mit DPS Programmspeicher. Der kam erst ca. Herbst 77, kurz vor Ablösung durch 712A. Dieser ist sicher noch seltener als mein 8650 "Monitor". Diese Top-Geräte waren die ersten, die anfangs exclusiv die neue 510X Bildröhre hatten. Ab Frühjahr 78 hatten dann alle die 510er. Was ist mit diesem Gerät? Besitzt du so einen? Ich habe sogar die Schaltungsunterlage dazu. Im 712A gabs die DPS auch. Im 8801, 8802 und 8803 Quartz Memory.
Re: Wie gut sind die ersten Farbfernseher gewesen?
Hallo!Ja,so einen besitze ich,jedoch hat er auch schon die neueren Chroma-Module 1A+2A,welche ja einen IC weniger haben als die ohne "A"!Lieber hätte ich einen 712er der noch Ultraschallfernbedienung hat,und die Konvergenzbox auf der rechten Gehäusewand(spätere Geräte hatten sie ja dann über der Ablenkeinheit),also bis ca.Anfang 1976. Gruß,Undertaker