ich habe ein Funke W16 Röhrenprüfgerät erworben und ein kleines Problem damit. Das Messgerät zeigt m.E. zu wenig an. Ich habe 2 Siemens E84L extern prüfen lassen und die Werte wurden mit 92 und 107% angegeben. 4 weitere Tungsram EL84 habe ich mit 49mA gemessen gekauft, aber auch hier zeigt das Gerät deutlich unter 40mA an.
Im Anhang sind die 2 Bilder von der Messung der Siemens E84L Röhren. Müsste der Unterschied nicht auch größer sein?
Hat jemand eine Idee, was da evtl. nicht stimmen könnte?
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Bei Deinem W16 wird mit Ua= 200V, Ug2= 100V bei Ug= 0V geprüft. Der Anodenstrom ist mit 30mA im GUT-Bereich.
Die anderen Aussagen über den Anodenstrom sind vielleicht unter anderen Voraussetzungen (Einstellungen) gemacht? Selbst wenn das auch ein W16 war, dann sind oft bei diesen Funke RPGs die Spannungen leicht unterschiedlich. Das kommt z.B. durch Verschleiß der AZ12. Überhaupt, man darf nicht zu viel erwarten bei dieser Sorte RPGs, was die Genauigkeit betrifft!
Wenn Du es genau wissen willst, schlage ich vor, die zu prüfende Röhre über einen Zwischensockel zu betreiben und dann die Spannungen und Ströme mit einem DVM zu messen...
danke für die Infos. D. h. die AZ12 erneuern könnte evtl. was bringen? Ansonsten habe ich dann wohl eher eine Antiquität, statt einem Messgerät erworben. Was muss man denn für ein zuverlässiges Messgerät ausgeben? Welches würdest du empfehlen?
Zitieren:Ansonsten habe ich dann wohl eher eine Antiquität, statt einem Messgerät erworben. Was muss man denn für ein zuverlässiges Messgerät ausgeben? Welches würdest du empfehlen?
Lieber Holger
Ich selber habe den W16 Röhrenprüfer und bin damit zufrieden, weil ich die Vor-und Nachteile kenne....
Die ursprüngliche Idee (etwa 1937) war, auf die Schnelle festzustellen, ob eine Röhre noch brauchbar ist für den normalen Dienst im Radio. Also man sagte sich, wenn die Emission auf 70% (vor 1945, 60% nach 1945) zurückgegangen ist, dann ist diese gerade noch "Gut"!!! Klar, die Lautstärke geht zurück, aber das macht nichts, kann man (meistens) mit dem Lautstärkeregler auffangen.
Wenn ich Dich jedoch richtig einschätze, dann bist Du ein HiFi Audiofanat. EL84, ECC83, EL34, KT88, AD1 usw.... Für diese Gruppe der Röhrenanwender ist eine größere Zuverlässigkeit der Messwerte wünschenswert. Und weil da eine gewisse Nachfrage für solche Anwendungen ist, gibt es maßgeschneiderte Röhrenprüfer für eine begrenzte Anzahl von Audioröhren auf dem Markt.
Welche Fabrikate nun empfehlenswert sind, kann ich nicht beurteilen. Ich bin Radiobastler in Rente.... Ich denke, dass hier andere besser Auskunft geben können.
also als Hifi Audiofanat würde ich mich vielleicht nicht bezeichnen, aber aus deiner Sicht trifft es vermutlich zu ;) Mein Ziel ist aber einfach nur, eine möglichst natürliche (nicht analytische) Wiedergabequalität zu erreichen.
Ich betreibe in meiner Hauptanlage die Quad II Monoendstufen mit der KT66/ 6L6 (an Quad ESL57 Elektrostaten) und in meiner 2. Anlage seit kurzem einen Audio Noto Oto SE mit der EL84/ E84L (an Audio Note AN-K).
Ich dachte zwar, ich könnte auch mit einem Transistor Amp zufrieden werden (hatte ich vorher immer), aber ich habe nun nach einigen ernüchternden Versuchen gemerkt: Wenn man einmal dem Charme guter Röhrenverstärkern erlegen ist, kommt man an ihnen nicht mehr vorbei.
Nun hatte ich im Netz diverse Röhren erstanden (einige davon ungeprüft) und dachte mir: Holste dir halt so ein Prüfgerät und misst selbst nach. Das die Sache komplizierter ist und es natürlich einen Unterschied zwischen Prüf- und Messgerät gibt, habe ich nun auch gelernt, ich bin ja Laie auf dem Gebiet ;)
Das W16 Schätzeisen werde ich wohl trotzdem behalten, da es in einem sehr guten Zustand ist und nicht sooo viel gekostet hat.
Du schriebst etwas mit Zwischensockel und DVM zu messen. Betreibe ich die Röhre/ den Zwischensockel dann auch über das W16? Gibt es dafür vielleicht eine Anleitung oder sowas?
Viele Grüße aus Lichtenau (Westfalen) Holger
Das Leben ist zu kurz für schlechte Musikwiedergabe
mit dem Zwischensockel ist ein TESTADAPTER gemeint. Du steckst den Adapter in die Novalfassung des W16. Wenn Du das Dir bastelst, dann kannst Du Dir ein gutes Urteil über den Zustand Deines W16 machen.
Hier oben siehst Du den recht einfachen Aufbau, nur für die EL84 gedacht, damit es übersichtlich bleibt. Pin auf Pin werden nur 6 Drähte durchverbunden:
Pin 2 = G1 mit einem 1k Widerstand dazwischen zur Unterdrückung von wilden Schwingungen!! Pin 3 = K Pin 4 und 5 = Heizung Pin 7 = Anode Pin 9 = G2
Lass' die Drähte etwas länger, damit man sie unterbrechen kann, zur Messung der Ströme im Vergleich zur Anzeige auf dem W16. Den Anodenstrom misst man, indem Leitung Pin 7 unterbrochen wird und ein mA-Meter dazwischen kommt.
Nach Pin 3 = Kathode sind die Spannungen zu messen. Abweichungen von bis zu 20% gegenüber den auf der Karte angebenen Werten sind keine Seltenheit, bei Funke.
Die Prüfkarte W16 für die EL84 ist ganz schön irreführend !
Man dachte damals, die vom Hersteller mit i.V. bezeichneten Stifte 1, 6 und 8 sind "innere Verbindungen" und wurde dann einfach -ungeprüft- im Sockelbild so übernommen. Das entspricht aber nicht den Tatsachen. Beim W19, Karte 920 für die AZ41 ist das auch falsch...
Zur Verdeutlichung: i.V. oder i.c. soll besagen, auf keinen Fall benutzen! Die Röhrenhersteller haben die Freiheit, diese Stifte intern mit irgendeiner Elektrode zu verbinden, oder einfach frei zu lassen.
Das ist ein moderner rechnergesteuerter Tester zum Selberbauen. Das ist aber absolut kein Anfängerobjekt! Und er kostet auch entsprechend.
Natürlich geht es auch mit den von vielen Firmen hergestellten heute aber alten Röhrenprüfern. Da gibt es Passivgeräte wie deinen W16, 18 oder von Neuberger den RP270, die einfach nur die Emission, Heizfaden auf Durchgang und Schlüsse aller Elektroden prüfen. Sowas hat man im Radioladen auf der Theke verwendet. Da konnte auch der weniger technisch erfahrene Verkäufer einen Schnelltest machen wenn der Kunde selbst mit einer Röhre ankam und fragte ob die noch gut ist?
Oder Werkstatt und Laborgeräte mit den sich Röhren in ihrem typischen Arbeitspunkt prüfen lassen wie Funke W20 oder Neuberger RPM 370, 375 oder ein Riesengerät -> RPM 400.
Aber - das sind natürlich alte Schätzchen die auch mal "rumzicken". Dann muss man natürlich sowas beurteilen können und entsprechend reagieren. Also auch eher nicht für Anfänger und/oder Unerfahrene geeignet.
Wenn du dann aber nicht nur Gerätekäufer wie z.B einer McInstosh MC275 oder so bist, sondern als Röhrenverstärkerselbstbauer z.B. mit den zahlreichen Veröffentlichungen in der Elrad, Elektor Erfahrung sammeln willst, z.B. die Sonderhefte Rö1 bis 10. Oder die Hefte Audio 1 bis 5 von Menno van der Veen durch hast, b.z.w. Bücher von Elektor von Gerhard Haas, Rainer zur Linde (leider verstorben) u.v.a., dann bist du auch in der Lage Helmut Weigls Röhtest oder einfach z.b. feste Teststationen für die für deine Verstärker verwendetetn Röhren zu bauen.
Ich selber benutze ein Neuberger RPM 370/1 aus dem Jahre 1961.
jou, auf den Weigl bin ich auch schon gestoßen... Aber 820€ für einen Bausatz ist mir dann doch etwas zuviel.
Ich hatte mir das alles in meinem jugentlichen Leichtsinn etwas einfach vorgestellt Werde wohl die Röhren weiter extern prüfen, ups sorry messen lassen und mich auf's Musikhören konzentrieren , zumindest solange es keine bezahlbaren (und ausreichend funktionierende) Bausätze oder Fertiggeräte gibt.
Am Ende bin ich wie du schriebst "nur" Gerätekäufer, allerdings mit Hang diese mit alten Röhren zu bestücken, da diese m.E. besser klingen als die aktuell verfügbaren. Und da wäre es halt nett gewesen, seinen Einkauf zu verifizieren und mögliche Schwindler (Anzahl leider steigend) in die Schranken zu verweisen.
Vielen Dank für deine Mühe
und viele Grüße aus dem Altenautal (Lichtenau-Atteln)
Holger
Das Leben ist zu kurz für schlechte Musikwiedergabe