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Selbstbau eines Röhrenprüfers; Fragen und Anregungen.
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04.09.07 09:22
Volker 

WGF-Premiumnutzer

04.09.07 09:22
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Selbstbau eines Röhrenprüfers; Fragen und Anregungen.

Hallo zusammen,

am Wochenende hat mich ein Freund besucht und brachte ein altes Röhrenprüfgerät mit, dass er dieser Tage in vielen Stunden repariert hatte. Ich war sehr begeistert davon und wir prüften viele meiner gebrauchten Röhren durch. Über den Zustand meiner Röhrensammlung war ich allerdings weniger erfreut, denn Stichproben ergaben, dass z.B. von 10 EF80 zwei so schlecht waren, dass man sie als defekt ansehen musste. 2 weitere hatten gerade noch ausreichende Emissionsfänigkeit, nur die Hälfte waren im guten Zustand.

Es macht also Sinn ein Röhrenprüfgerät zu besitzen. Die gebrauchten sind allerdings teuer und//oder in einem schlechten Zustand. Deshalb möchte ich mir mit modernen Halbleitern und Bauelementen einen einfachen Röhrenprüfer komplett neu aufbauen.

Unter http://mitglied.lycos.de/bk4/tubetest.htm habe ich Schaltbilder für die Erzeugung der Anodenspannungen, Schirmgitterspannungen, Steuergitterspannungen und für die Heizspannungen gefunden. Für die P- und U-Reihe gibt es Konstantstromquellen (300 mA Heizstrom für P-Typen und 100 mA für U-Typen).

Mit 7 Drehschaltern a 9 Stellungen möchte ich die einzelnen Spannungen an die Sockel verteilen, wobei ich einen Drehschalter brauche, um eventuell das Bremsgitter mit Masse zu verbinden. Zum Glück habe ich noch ein Röhrendatenbuch, wodurch das Ablesen recht schnell und beqeum geht.

Statt Drehspulinstrumente möchte ich Digitalanzeigen verwenden, die kostengünstiger und genauer sind.
Die Röhrensteilheit lässt sich durch Ändern der Gitterspannung leicht ermitteln.

Dann muss ich mir noch was einfallen lassen, wie man die Röhren auf Kurzschlüsse zwischen den Elektroden bequem prüft. Welche Kombinationen muss man da prüfen? Wie hoch ist der Widerstand bei Feinschlüssen zwischen Kathode und Heizfaden?

Dann noch eine Frage. Wie verhindere ich, dass die steilen UKW-Röhren anfangen zu schwingen angesichts de doch recht aufwändigen Verdrahtung, da ja ein paar Sockel parallel geschaltet werden müssen?

Leider habe ich bis jetzt nicht viel praktische Erfahrung mit Röhrenprüfern und wäre für jede Tipp dankbar. Zu aufwändig soll das Projekt allerdings nicht werden. Ich habe z.B. nicht vor, den Röhrenprüfer vom PC über eine Röhrendatenbank steuern zu lassen.

Viele Grüße // vy 73 Volker SM5ZBS

Editiert am 04.09.07 17:36

wumpus gefällt der Beitrag.
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04.09.07 21:31
wumpus 

Administrator

04.09.07 21:31
wumpus 

Administrator

Re: Selbstbau eines Röhrenprüfers; Fragen und Anregungen.

Hallo Volker,
es gibt a verschiedene Strategien zum Aufbau eines Röhrenprüfers.
Es geht simpel mit einem einfachen Katodenstrom-Tester. Dabei werden G1 und Anode (und wenn vorhanden die anderen Gitter) an + gelegt und der Strom gemessen.

Detailierte Messungen erforden mehr Aufwand. Da ist vom Aufwand keine obere Grenze zu sehen.

Die Elektrodenschlüsse nur ohmmäßig zu erfassen, wird nicht reichen. Eine Messung im erhitzen Zustand ist sicher notwendig.

Dann kommt die Frage: Wann ist die Röhre emissionsmäßig noch gut? Letztlich ein Akt willkürlicher Festlegung. Du kannst bei einem Prüfer der Firma X "gut" erhalten und bei der Firma Y "grenzwertig".

Ob eine Röhre noch genug Emission hat, teilt einem der hervorragende Röhrenprüfer "Radio" mit. Das Radio weiss das ganz genau. Insbesondere, wenn Vergleichsröhren vorhanden sind.

Eigentlich kann man die Röhren eínes bestimmten Radios mit diesem selbst auf Emission prüfen.

Wichtiger halte ich eine Elektrodenschluss-Prüfung unter Erwärmung. Das sollte ein Röhrenprüfer kennen. Oft reicht zusätzlich eine einfache Emissions-Prüfung aus, die Schirmgitter können dabei vernachlässigt werden und zur Anode zugeschaltet werden.

Will man generell Röhren testen, ohne Bezug zu einem bestimmten Radios, ist ein Röhrenprüfer (auch im Selbstbau) sinnvoll.

Zur Frage der UKW-Schwingsicherheit: Direkt am Gitter 1 -Fassungs-Anschlus ist ein kleiner 1 kOhm-Widerstand in Reihe oft schon ausreichend.

Ein extrem simpler portabler Röhrenprüfer ist auch in diesem Forum unter dem Stichwort "ECLL800" zu finden. Ist natürlich wirklich extrem simpel.

Die vor Dir erwähnte Steilheitsmessung, usw. ist eigentlich nur bei unbekannten Röhren nötig. Das gilt auch für Vakuum-Prüfungen und so weiter.

Aber, es kommt natürlich darauf an, was Du für wichtig ansiehst. Da gibt es unterschiedliche Ansichten. Mir ist mein Funke W19 auch lieber, als mein portabler ECLL800-Tester, aber ......

MFG und vy 73 Rainer

Möge die Welle mit uns sein.

05.09.07 03:34
Volker 

WGF-Premiumnutzer

05.09.07 03:34
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Selbstbau eines Röhrenprüfers; Fragen und Anregungen.

Hallo Rainer,

vielen Dank für deine Antwort. Möchte man den Röhrenprüfer relativ komfortabel aufbauen, wäre man überschlägig mit 100 Euro Materialkosten dabei, wenn man die Trafos der Bastelkiste entnehmen kann. Es kommen ja eine ganze Menge Röhrensockel, Drehschalter und Messinstrumente (für Schirmgitterspannung, Anodenspannung, Anodenstrom und Gitterspannung) zusammen. Die Steilheit kann man einfach messen, indem man die Gitterspannung verändert und den Anodenstrom beobachtet.

Viele Grüße Volker

05.09.07 16:32
JHG

nicht registriert

05.09.07 16:32
JHG

nicht registriert

Re: Selbstbau eines Röhrenprüfers; Fragen und Anregungen.

Hallo Volker, nur zur Info, in dem unaussprechlichen Internetauktionshaus wird gerade ein Funke RPG4/3 recht preiswert, da anonym und nicht als Funke ausgewiesen, unter "altes Röhrenprüfgerät" angeboten. Dieses Gerät ist sicherlich einem Selbstbau überlegen und leicht mit weiteren Sockeln auszurüsten. Gruss Jürgen ( Rödermark )

06.09.07 17:16
Volker 

WGF-Premiumnutzer

06.09.07 17:16
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Selbstbau eines Röhrenprüfers; Fragen und Anregungen.

Hallo Jürgen

vielen Dank für den Tipp. Ich denke der Selbstbau eine Röhrenprüfers und die Restaurierung eines solchen sind zwei paar Stiefel. Meine Absicht ist es einen Röhrenprüfer nach meinen eigenen Vorstellungen zu bauen, weil mir das Spaß macht - angefangen von der Konzeption bis zum Bau des Gehäuses. Im Gegensatz zu den oft über 50 Jahre alten Röhrenprüfern kann man nun zum Beispiel fast beliebig viele Digitalanzeigen für Strom und Spannung einsetzen, was das Ablesen vereinfacht.

Dann habe ich noch das Electronic Tube Handbook von de Muiderkring N.V. Bussum Netherlands, was ich mal aus einer Jugendlaune gekauft hatte. Da kann man auf einem Blick die Sockelbelegung, die Spannungen und Ströme ablesen. Sie scheinen wohl zu stimmen. Ein paar Röhrenangaben habe ich mit den Datenblättern der Hersteller verglichen.

Ich habe noch jede Menge Fragen: Wie verhält sich denn z.B. eine Röhre, wenn sie 30 Jahre lang nicht benutzt wurde. Ändert sich die Emissionsfähigkeit nach einigen Stunden Betrieb?

Dann noch eine Frage zur Unterdrückung der Schwingneigung. Da kam der Vorschlag, einen Widerstand direkt an das Steuergitter anzuschließen. Leider liegen die Steuergitter nicht immer am selben Pin. Warum nicht einfach alle Pins direkt am Sockel z.B. mit einer Serienschaltung von 100nF und 100 Ohm gegen Masse abblocken? Die Messergebnisse werden bei der rein statitischen Betrachtung dadurch nicht verändert.

Viele Grüße Volker

Editiert 24.08.08 18:35

06.09.07 18:04
wumpus 

Administrator

06.09.07 18:04
wumpus 

Administrator

Re: Selbstbau eines Röhrenprüfers; Fragen und Anregungen.

Hallo Volker,
das ist ja der Grund, warum ich auf die gewünschte Strategie in meinem vorigen Beitrag verwiesen habe.
Man kann eigentlich alles machen. Viele Wege führen nach Rom. Wenn Du nicht nur eben schnell einen Prüfer irgendwie zusammenbauen willst, ist tatsächlich die Überlegung des richtigen Weges notwendig.

Ich bringe nochmals die Frage nach einem einen Emissionsprüfer auf. Oder sollen möglichst viele Parameter einer Röhre erkennbar werden.

Sicher ist die Verwendung von Digi-Metern nicht von der Hand zu weisen. Ich selbst würde dennoch analoge Instrumente vorziehen, weil auch im statischen messen gewisse Driften besser lesbar sind. Aber das kann man auch völlig anders sehen.

Die Frage nach dem Schwingschutz hatte ich auch nur grundsätzlich angesprochen. Wie das dann im Detail, bei einem tatsächlichen Aufbau in die Praxis umgesetzt wird, hängt von verschiedenen Dingen ab. Z.B. wieviel Röhrensockel werden verwendet, usw.

In alle Leitungen würde ich einen Schwingschutzwiderstand nicht reinsetzen (Kathode z.B.). Bei NF-Endstufen-Schwingschutz hat sich ein 1 KOhm beim Gitter 1 gut bewährt. Das
klappt auch im Röhrenprüfer. Andere setzten zusätzlich noch UKW-Ferrit-Perlen oder Drosseln ein.

Zur Frage alter (neuer, ungebrauchter) Röhren: Ich habe da beides erlebt. Ein Griff in die EL84-Kiste mit ungebrauchten Röhren zeigte bei mir mit W19 mal so und mal so. Ich hatte Röhren, deren Anodenstrom langsam, sehr langsam über einen Zeitraum von ca. 30 Min. hochkletterte. Andere machten das nicht. Wobei alle im guten Bereich lagen.

Alte Röhren-Typen (also z.B. direkt geheizte mit unterschiedlichen Kathoden- oder Heizfaden-Material) habe ich in diese Richtung noch nicht bewusst getestet.

Du wirst sehen, wenn man sich eine Strategie überlegt, wird es schnell kompliziert. Will man doch vielleicht zu viel einbauen. Schau Dir mal meine Röhrenprüferseite an. Hunderte Geräte mit bestimmt auch 100 Strategien. Bedenke auch die Komplikationen bei Mehrsystemröhren.
http://www.oldradioworld.de/tt2.htm

Wenn Du mit Umschaltern arbeiten willst, muss Du auch Röhrenschutz einplanen. Insbesondere Schutz gegen zu hohe Heizspannung. Alte, direkt geheizte Röhren werden da schnell gehimmelt.

Leise bringe ich einen reinen Emissionstester noch mal ins Gespräch. Wäre das nicht was für den Anfang?

Das besagte Röhrenbuch kannst Du sicher als Referenz nehmen. Fehler sind eigentlich in allen Büchern enthalten, sogar in den Vorgaben der Röhrenprüferhersteller.

MFG Rainer

Möge die Welle mit uns sein.

Editiert am 06.09.07 18:10

29.09.07 14:08
roehrenfreak

nicht registriert

29.09.07 14:08
roehrenfreak

nicht registriert

Re: Selbstbau eines Röhrenprüfers; Fragen und Anregungen.

Hallo zusammen,

zur Unterdrückung von wildem Schwingen sind bei meinem Tube Tester TV-7D/U an allen Fassungen Ferritperlen eingebaut. Wenn gewünscht kann ich mal ein Foto davon machen und über Rainer hier einstellen.

Hochfrequente Grüsse in Farbe, stereo und mit 30 über 9,
Jürgen rf

29.09.07 16:48
wumpus 

Administrator

29.09.07 16:48
wumpus 

Administrator

Re: Selbstbau eines Röhrenprüfers; Fragen und Anregungen.

Hallo zusammen,
die Ferritperlen haben Vor- und Nachteile, denn sie sind in gewissen Grenzen doch frequenzabhängig und es ist nicht sicher ob sie von 30 Khz bis 500 MHz dämpfen. Widerstände sind in diesem Zusammenhang linearer, können aber u.U. insbesondere - wenn sie nicht nur am Gitter 1 verwendet werden - schon die Betriebsparameter leicht verbiegen.

MFG Rainer
...- -.-- --... ...-- -.. . -.. -.- --... -... .---

Möge die Welle mit uns sein und kein Mögel-Dellinger-Effekt auftreten.

24.08.08 18:22
DC1MF 

WGF-Nutzer Stufe 3

24.08.08 18:22
DC1MF 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Selbstbau eines Röhrenprüfers; Fragen und Anregungen.

Hallo an Alle.
Wenn noch aktuell, kann ich Bilder von meinem selbstgebauten Mini-RPG einstellen.
Hatte einen ähnlichen Ansatz gewählt.
Viele Grüße aus Fraham
Helmut

24.08.08 18:48
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

24.08.08 18:48
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

Re: Selbstbau eines Röhrenprüfers; Fragen und Anregungen.

Hallo Helmut,

herzlich willkommen hier im Forum.

Natürlich sind wir interessiert, an deinen Erfahrungen beim Bau eines Mini-RPGs teilzunehmen und würden es begrüßen, wenn du Schaltung und Bilder vorstellst. Dabei beachte bitte die Urheberrechte.

Viele Grüße
Klaus

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