Deine Röhrenprüfecke gefällt mir gut. Ich muss dagegen den schweren Funke-Koffer immer erst aus dem Regal holen. Das Auspacken und Stecken der Stifte dauert mit Sicherheit auch 5 Minuten. Wenn die Röhre in der Übersicht im Deckel fehlt und ich im Handbuch suchen muss, kann es auch länger dauern. Ist die Röhre im Handbuch nicht zu finden, muss ich mir mitunter einen halben Tag den Kopf zerbrechen, welche Stifte sinnvollerweise zu setzen sind. Auch ist die Bewertung des gemessenen Stroms nicht einfach. Mit dem mü-tracer habe ich auch gedanklich gespielt aber verworfen, weil ich es für eine Privatnutzung zu übertrieben halte. Auch ist hier jede Art der Computernutzung wegen des 2-Jahre-Entwicklungszyklus ungeeignet. Erst zuletzt musste ich für meinen Programmierer darum kämpfen, um den Umstieg von Centronics/Seriell auf USB hinzubekommen.
Benötige ich eine Kennlinie, dann kann ich sie manuell mit dem Heathkit-Netzteil aufnehmen:
Übrigens wurde der Texscan eine kurze Zeit im Funkmessdienst hierzulande verwendet. Mit ihm wurde eine Sparphase eingeläutet - er war nicht sehr beliebt und unterwegs eher ungeeignet.
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Hallo Volker, gerne doch. Den µTracer habe ich erworben weil ich die letzten ca. zehn Jahre Musikverstärker restauriert und umgebaut habe. Dies für mich (Gitarre) und meinen Sohn der Kontrabass spielt. Mit neuen Kondensatoren und guter Ruhestromeinstellung der Endröhren laufen diese sehr zuverlässig für lange Zeit. Desweiteren habe ich für das Vintage Recording Studio blackshackrecordings at com viele Röhrenverstärker restauriert und modifiziert. Von Mikrofon-Pres, Kompressoren und Tonbandgeräten bis zu Hallgeräten. Weil ich für meine eigenen Projekte jetzt mehr Zeit benötige ist das Recording Studio jetzt nur noch im Hintergrund. Auf jeden Fall hat sich der µTracer gelohnt. Ein Funke Tester oder Hickok ist auf dem Markt nicht billiger zu bekommen. Einen PC hat wahrscheinlich jeder ohnehin. MfG, Sven
Volker: Der Fehler lag in der EL84 selbst. Auf dem Röhrenprüfer verhielt sie sich unauffällig und lieferte die 48 mA Anodenstrom bei einer -7,3 Volt Gitterspannung wie eine neuwertige Röhre. Dann machte ich die Vakuumprüfung durch Einschalten eines hohen Widerstands in die Gitterzuleitung und der Anodenstrom schoss auf 80 mA hoch. Schlechtes Vakuum war wohl die Ursache. Man darf keine Wunder von einem Röhrenprüfer erwarten, aber einiges kann man doch erfahren.
hallo Volker, da es Röhren gibt die wirklich ein klein bissi ziehen mach es am besten so wie der dicke Neuberger: der Einschleifwiderstand für vacuum ist ein 500k lG Martn
wieder eine EF80 mit schlechtem Vakuum erwischt. Sind in 20 Jahren alle Röhren aus den 1950er Jahren nur noch Anschauungsobjekte?
Eine Messung dauert etwa 15 Minuten, wenn die Kabel neu zu stöpseln sind. Wenn die Verdrahtung vorbereitet ist, dauert es 5 Minuten.
Der Einbau eines Türknopfes verringerte die Zeit nochmals um 30 Sekunden. Jetzt ist das Herausziehen kein Gefummel mehr. Die Montage des Knopfes dauerte 15 Minuten. Nach 60 Einsätzen hat sich der Aufwand gelohnt. Der Knopf selbst stammt von einer verschrotteten Einbauküche und hat nichts gekostet:
Ich gehe durchschnittlich von drei Röhrenprüfungen pro Jahr aus. Dann hat sich der Arbeitsaufwand für die Knopfmontage nach 20 Jahren amortisiert.
Außerdem kann es sinnvoll sein die Verdrahtung mit einem Foto festzuhalten und sie mit einem Aufkleber zu versehen. Bestimmt Röhrentypen kommen gehäuft vor:
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Volker:wieder eine EF80 mit schlechtem Vakuum erwischt. Sind in 20 Jahren alle Röhren aus den 1950er Jahren nur noch Anschauungsobjekte?
Ich würde sagen, dass die Röhren, die heute noch gutes Vakuum haben, auch in 50 Jahren noch gut sind. Wenn die Röhren nicht ganz dicht sind, verschlechtert sich das Vakuum relativ schnell. Ausnahmen sind natürlich falsche Behandlung, z.B. durch ständiges Überlasten (glühende Anode), so dass die Elektroden ausgasen und so das Vakuum verschlechtern. Auch eine nicht artgerechte Haltung (feuchte Umgebung und damit Korrosion der Anschluss-Stifte) kann die Dichtheit und damit das Vakuum beeinträchtigen. Verbogene und unfachmännisch wieder geradegebogene Anschluss-Pins sind natürlich auch nicht förderlich für die Dichtheit...
bei einer EF80 machte sich das schlechte Vakuum erst nach 10 Minuten Betrieb bemerkbar. Es könnte noch ein Umstand zur Fehlinterpretation führen. Man gehe von einer verbrauchten Röhre mit geringem Anodenstrom und schlechtem Vakuum aus, die gleichzeitig noch einen sehr hohen Übergangsübergangswiderstand am Stift des Steuergitters hat. Dies käme einer Vakuumprüfung gleich, was den Anodenstrom erhöht und die defekte Röhre wirkt einwandfrei.
Um die Prüfung zu vereinfachen, habe ich Papierstreifen mit den Röhrendaten eingeführt. Man legt sie einfach hin, was das Stöpseln vereinfacht. Ergonomisch leider nicht perfekt, aber es geht in die richtige Richtung:
Zur Fixierung kommt Abklebeband zum Einsatz, das sich leicht und rückstandsfrei lösen lässt.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
bei deiner EF80 könnte auch Gitterstrom für das Ansteigen des Anodenstroms die Ursache sein. Mit der Zeit verdampft bekanntlich ein Teil der Kathodenbeschichtung und davon setzt sich etwas auf dem Gitter ab. Wird das Gitter während dem Betrieb warm (hauptsächlich durch die Wärmestrahlung der Kathode, die bei der EF80 eine recht grosse Oberfläche hat), dann beginnt diese Ablagerung auf dem Gitter ebenfalls Elektronen auszusenden, was einem Strom in das Gitter entspricht, also genau umgekehrt zum üblichen Gitter-Anlaufstrom. Dieser Strom zieht das Gitter in positive Richtung, was dann den Anodenstrom erhöht. Bei leistungsstarken Endröhren ist dieses Phänomen recht verbreitet.
danke für den Hinweis. Gitteremission nennt man das glaube ich.
Inzwischen habe ich meinen Röhrenprüfer verbessert:
Die Pappstreifen haben sich bewährt und beschleunigen das Stöpseln der Kabel. Neu ist auch der Türknopf zum bequemeren Herausziehen des Kastens mit den den Röhrenfassungen. Ein Novum ist die bereitliegende leere Papphülse einer Klopapierrolle. Sie dient zum Herausziehen der heißen Röhren. Die Papphülse wurde aus Gründen der Ästhetik mit farbigen Abklebebändern aufgehübscht und ist rechts unten im Bild zu sehen.
Geprüft wird gerade die russische Doppeltriode 6N1P. Sie sollte 8 mA Anodenstrom liefern, macht tatsächlich nur 6 mA, obwohl nagelneu. Abweichungen sollen je nach Fertigung aber normal sein. Sie werden auch in China nachgebaut. Dafür stimmt die Steilheit. Die 6N1P ist ähnlich der ECC85 und hat die gleiche Anschlussbelegung.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))