Bevor ich den verdächtigen IRF840 gegen einen ähnlichen austauschen wollte, steckte ich ihn in einen Transistortester, der feststellte, dass er noch OK war. Nach dem Einbau funktionierte die Schirmgitterspannungsversorgung auch wieder. Sehr merkwürdig.
Allerdings brach die Anodenspannungsversorgung bei geringster Belastung zusammen, was beim Testen mit einer 25-Watt-Glübirne als Last festgestellt werden konnte. Die Ursache war ein hochohmig gewordener 5-Ohm-Widerstand, der zusammen mit noch zwei anderen 5-0hm-Widerständen den Fühlwiderstand für die Stromgegrenzung bildete. Diese Widerstände waren neuwertig und waren überdimensioniert. Auch sehr rätselhaft. Nach dem Austausch des defekten Widerstandes funktionierte die Anodenspannungsversorgung wieder.
Dieses Mal hatte ich alles sorgfältig aufgebaut und verstöpselt. Eine Schwingneigung konnte ich nicht feststellen. Von meinen zwölf EF80 aus alten Fernsehern waren nur 4 Stück brauchbar. Die schlechteste EF80 hatte bei gleicher Einstellung einen Anodenstrom von 1 mA, während die beste 4 mA lieferte.
Jetzt muss ich mir allerdings noch eine Tabelle für die Einstellung der verschiedenen Röhrentypen schreiben. Da kommt noch Arbeit auf mich zu. Am besten ist es wohl einen Satz guter Teströhren für Vergleichszwecke zu besitzen.
Die Bedienung ist einfach. Mit dem Drehschalter können die Spannungen für Anode, Steuergitter und Schirmgitter auf einem Multimeter abgelesen werden. In die Anodenzuleitung sitzt ein Drehspulmessinstrument für den Anodenstrom.
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Volker:Bevor der Selbstbau eines Röhrenprüfers in Angriff genommen wird, ist die Beschäftigung mit Autogenem Training ..... empfehlenswert. Dies erhöht die psychische Belastbarkeit wesentlich.
dieser Thread erinnert mich an etwas. Auch ich habe so ein tolles alternatives Röhrenprüfgerät. (Bildmitte) Vor ..zig Jahren gebaut und in wenigen Stunden fertiggestellt ganz ohne autogenes Training.. . :-)
Es enthält nur je eine 7/9-polige Noval- und eine Rimlock-Fassung. Bei Bedarf kann ich aber in kürzester Zeit einen passenden Adapter zurechtlöten. Betriebsspannungen liefern diverse externe Netzteile (R&S-NGU etc.).
Obwohl ich mich seit Jahrzehnten mit Röhren beschäftige, habe ich nie das Bedürfnis verspürt, so ein professionelles Röhrenprüfgerät von Neuberger oder Funke o.ä. zu besitzen. Dazu ist es bei mir einfach zu selten vorgekommen, daß ich Röhren nicht in ihrem angestammten Gerät prüfen mußte. Ich bewundere aber die Röhrenfans, die so ein Gerät besitzen, anwenden oder sogar selber bauen.
Soweit ich die Gebrauchsanleitung dieser Geräte verstehe (ohne jemals eins in der Hand gehabt zu haben) können sie wichtige Parameter, die ich zuweilen gebraucht habe, ohnehin nicht oder nicht bequem liefern. Bei mir kam es öfter vor, daß ich mal Röhrenparameter bestimmen wollte, die über die im Datenblatt angegebenen hinausgingen, z.B. so etwas wie die Veränderung der Steilheit beim Durchlaufen der Arbeitskennlinie. Auch Veränderungen der Eingangs- und Ausgangskapazitäten in Abhängigkeit vom Arbeitspunkt (wichtig z.B. bei HF-Stufen und Oszillatoren) lassen sich meines Wissens mit den üblichen Röhrenprüfgeräten nicht ohne weiteres feststellen.
In diesen Fällen muß man dann doch wieder auf einen speziellen Testaufbau zurückgreifen. Oder ich nehme mein tolles Röhrenprüfgerät von s.o.
so ein Röhrenprüfgerät ist schon eine wertvolle Hilfe. Hier einmal ein nicht alltägliches Beispiel mit einer EF41. Das Radio spielte damit zwar noch , aber hatte eine recht schlechte Empfindlichkeit. Als die Röhre dann auf den Tester kam, erlebte ich im wahrsten Sinne ein "blaues Wunder"!
Im Laufe der darauf folgenden Tage wurde das zunächst noch doller, dann gab die Röhre endgültig ihren Geist auf. Der Getterspiegel war interessanterweise noch unauffällig.
das Problem mit den Röhrendaten habe ich jetzt auch lösen können. Unter der werbefreien Seite http://195.84.101.101/~goranl/projects/n...html#referenser wird ein historischer Röhrenprüfer vorgestellt. Dort kann unter "AVO Rördata Book" das englischsprachige Röhrendatenbuch als PDF heruntergeladen werden. Es listet die Spannungen für die Heizung, für die Anode und für das Schirm- und Steuergitter auf. Aufgelistet ist der dazugehörige Anodenstrom und die Steilheit. Die Anschlussbelegungen müssen aus anderen Quellen besorgt werden.
Ab wann gilt eine Röhre eigentlich als verbraucht? Wenn der Anodenstrom nicht mehr als 75% des Sollwerts erreicht?
So sieht mein Aufbau jetzt aus:
Mit dem Multimeter links können Anodenspannung, Schirmgitterspannung und Steuergitterspannung abgelesen werden. Die Spannungen werden mit dem großen, schwarzen Schalter in der Mitter der oberen Reihe ausgewählt. Rechts vom Kasten das anloge Multimeter für die Anzeige des Anodenstroms.
Volker:Ab wann gilt eine Röhre eigentlich als verbraucht? Wenn der Anodenstrom nicht mehr als 75% des Sollwerts erreicht?
als begleitende Lektüre zu allen Röhrenprüfungen kann ich das Standardwerk von Helmut Schweitzer "Röhren-Messtechnik" empfehlen. Es ist antiquarisch erhältlich oder als pdf-Datei der 1. Auflage im Netz, Suchwort--> "Roehren-Messtechnik.pdf".
Dort wird auch auf Kriterien für das Ende der Lebensdauer einer Röhre eingegangen. Ein einfaches Kriterium für alle Röhren gibt es leider nicht.
danke für den Tipp. Leider konnte ich das Buch als PDF nicht finden. Die meisten kommerziellen Röhrenprüfer haben auf der Skala für den Anodenstrom einen grünen Bereich, innerhalb dessen die Röhre noch als brauchbar empfunden wird.
Nun habe ich einige gebrauchte EF80 und ECH81 aus alten Radios und Fernsehern gemessen und festgestellt, dass der Anodenstrom oft nur noch bei 50% lag. Wer eine gute Empfangsfeldstärke hatte, dem sind wohl die verbrauchten Röhren überhaupt nicht aufgefallen. Ich hatte noch drei EC92 aus UKW-Tunern, die alle auch nur noch 50% hatten. Eine EF 184 (oder 183?) war tatsächlich defekt und lieferte überhaupt keinen Anodentrom. Das war wohl der Grund warum das Gerät, das wahrscheinlich ein Fernseher war, entsorgt wurde. Mit so einem Röhrenprüfer kann man auf Entdeckungstour gehen. Ich gehe davon aus, dass in den alten Röhrenradios 20% der Röhren so verbraucht sind, dass es sich lohnt sie auszutauschen. Das trifft besonders dann zu, wenn mehrere Röhren schlecht sind. Angenommen eine ECC85 liefert ein 5 dB schlechteres Ergebnis und dann kommt noch eine schlechte ECH81 hinzu, die ebenfalls 5 dB zu schlecht ist. Die 10 dB fallen dann bei schwachen Sendern schon auf. Die Fehler summieren sich ja nicht, sondern sie multiplizieren sich. Die schlechten Röhren sollte man aufbewahren, um eine Vorstellung dafür zu bekommen, wann welche Röhren noch eingesetzt werden können. Je weiter vorne die Röhren im Signalweg angebracht sind, desto eher lohnt sich der Tausch, um ein gutes Signal-Rauschverhältnis zu bekommen.
Um Schwingneigung zu vermeiden, habe ich einen kleinen Ferritringkern in das Kabel für die Steuergitterspannung eingebaut. Das hat sich als sehr wirkungsvoll erwiesen. Siehe Bild:
Dann musste die Anodenspannung noch auf 250 Volt erhöht werden, was nur mit einer zusätzlichen 12-Volt-Z-Diode für die Referenzspannungsgewinnung gelang. Mit einem Trimmpoti ist der Rechtsanschlag der Spannungseinstellung exakt auf 250 Volt eingestellt. Das ist praktisch, denn oft wird bei genau 250 Volt Andodenspannung gemessen.
Jetzt muss ich noch weitere Sockel verdrahten, eine Datentabelle der wichtigsten Röhren erstellen und ein kleines Regal zimmern, um das Gehäuse mit den Fassungen griffbereit unterbringen zu können.
Im Wissen, dass Die Empfangqualität durch verbrauchte Röhren gemindert wird, macht die Prüfung genutzter Röhren sinnvoll und nötig. Leider haben viele und auch ich kein Röhrenprüfgerät. Man findet ohne ziemliche Kosten bzw. Mühen und Suche kaum noch jemanden, der das vor Ort macht. Natürlich kann man sich selbst mal eine typengebundene Prüfschaltung zusammenbauen, die aber nur grobe Auskünfte liefert. Ein anspruchvolleres universelles Prüfgerät kann auch nicht jeder aus verschiedensten Gründen nachbauen. Da hilft dann nur der "Kauf" in der Bucht, der bei passendem und guten Zustand auch so rund 100 -200 € locker ausmacht. Ich wünsche Dir beim Bau Deines Projektes weiter die nötige Zeit, Lust und Geduld.
der Selbstbau ist schon zeitaufwändig auf Grund der vielen Schalter und Buchsen. Macht aber riesigen Spaß. Wer ein Labornetzteil bauen kann, kann auch so einen Röhrenprüfer bauen. Allerdings sind im Gerät maximal 400 Volt bei mir vorhanden. Also Vorsicht!
Und die Messergebnisse sind bei der üblichen statischen Röhrenmessung übrigens genauer als bei den alten Röhrenprüfern, bei denen nicht alle Spannungen stabilisert sind und Drehspulinstrumente mit ein paar % Ungenauigkeit eingesetzt werden. Digitalmultimeter sind wesentlich genauer und die moderne Spannungsstabilisierung ist mehr als ausreichend. Die Spannungsquellen für die Anoden- und Schirmgitterspannung haben einen Innenwiderstand von 15 bis 30 Ohm. Im Vergleich zum Innenwiderstand einer Röhre ist das nichts. Nur bei der Gitterspannung habe ich "geschlampert". Deshalb sollte das Multimeter mit seinem Ri von 1 MOhm während der Messung nicht von der Gitterspannungsquelle entfernt werden. Ich hatte mal eine nagelneue Röhre ausgemessen. Der Anodenstrom wurde exakt wie in der Tabelle erreicht.
Nur die Bedienung ist bei meinem Selbstbau-Röhrenprüfer nicht ganz so bequem wegen der vielen Kabel. Ich träume schon von einem mit einem Mikroprozessor gesteuerten Röhrenprüfer. Einfach den Röhrennamen eintippen und schon wird über Relais alles automatisch laut der Datenbank verschaltet und eingestellt. Der PC liefert dann gleich noch die Kennlinienscharen aus. Das hat einer mal gemacht. Es ist ein Riesenaufwand.
Volker: Leider konnte ich das Buch als PDF nicht finden.
unter dem von mir angegebenen Such-Stichwort und der von mir eingesetzten (meistgebräuchlichen) Suchmaschine finde ich (indirekt) die Downloadadresse beim dritten Treffer von oben. Gerade eben nochmal probeweise heruntergeladen, 31.5MB.
Volker: Die meisten kommerziellen Röhrenprüfer haben auf der Skala für den Anodenstrom einen grünen Bereich, innerhalb dessen die Röhre noch als brauchbar empfunden wird.
Ich denke mir, daß die kommerziellen Röhrenprüfer für den Einsatz in einer Reparaturwerkstatt vorgesehen waren. Dort mußte schnell und einfach entschieden werden, ob eine Röhre ausgetauscht werden sollte oder nicht. Für komplizierte Überlegungen über Röhrenphysik, Röhrentoleranzen etc. war sicher keine Zeit, wenn man konkurrenzfähig bleiben wollte.
Als Bastler sehe ich, zumindest für mich, die Sache etwas anders, wenn ich entscheiden soll, ob eine Röhre in einem bestimmten Gerät die Leistung des Geräts innerhalb tolerabler Grenzen beeinträchtigt oder nicht.
Die Verstärkung einer Röhre z.B. ist nicht in erster Linie vom Anodenstrom abhängig sondern von der Steilheit im Arbeitspunkt. Viele meinen deshalb, daß man lieber die Steilheit als Lebensdauerkriterium nehmen sollte. Die ist aber mit den rein statischen Meßmethoden üblicher Prüfgeräte nicht so einfach zu ermitteln.
vgl. aber z.B. Suchmaschine --> "Ein einfaches Testgerät für NF-Doppel-Trioden"
Da kommen dann auch die praktisch erfahrbaren Toleranzen zwischen Röhren des gleichen Typs schon bei gleichem Hersteller und erst recht bei verschiedenen Herstellern ins Spiel.
Volker:Ich hatte mal eine nagelneue Röhre ausgemessen. Der Anodenstrom wurde exakt wie in der Tabelle erreicht.
Nach meiner Erfahrung hast Du damit Glück gehabt bzw. Deine Toleranzen weit genug gefasst. Toleranzen bis zu 20% oder mehr bei fabrikneuen Röhren sind nach meiner Erfahrung keine Seltenheit. Das erschwert es natürlich, einfache Kriterien für die Lebensdauer zu finden. Besonders wenn es sich um seltene oder teure Röhren handelt, kann eine etwas komplexere Messtechnik Kosten ersparen.
Volker:Je weiter vorne die Röhren im Signalweg angebracht sind, desto eher lohnt sich der Tausch, um ein gutes Signal-Rauschverhältnis zu bekommen.
Mit dem Rauschen der Röhren hast Du sicher recht. Das Röhrenrauschen nimmt mit der Betriebsdauer zu. Aber auch hier gibt es enorme Unterschiede schon bei fabrikneuen Röhren.
mein Röhrenprüfer ist endlich fertig. Es hat noch eine Beschriftung bekommen und ein zusätzliches Gehäuse, um die Kabel und die Platte mit den Fassungen unterbringen zu können:
Der Röhrenprüfer sieht wirklich nicht schön aus, aber die Anordnung erfüllt seinen Zweck. Es ist noch Platz für eine Konstantsromquelle für 100 mA vorhanden, um den U-Röhren eine Heizquelle zu liefern. Aber mehr möchte ich wirklich nicht an Arbeit investieren. Ich bin froh, dass ich jetzt überhaupt einen Röhrenprüfer habe. Einen Wobbelgenerator, einen Prüfsender und einen Signalverfolger habe ich auch und damit entspricht meine Werkstatt ungefähr dem Stand der 1940er Jahre. Ein Trenntrafo fehlt mir allerdings noch, dafür habe ich aber einen Fehlerstromschutzschalter.