Re: Mit welcher Schaltung die Steilheit mit dem Röhrenprüfer bequem messen?
Interessante Feststellung:
Heute habe ich mal meinen Bestand an RE084 mit dem oben beschriebenen Steilheitsmesser ausprobiert. Nach der RTT soll bei Ua= 150V und Ug= -4V ein Ia von 4mA fließen. Im Durchschnitt der Produktion ergibt sich eine Steilheit nominal 1,5mA/V.
Eine Röhre hat genau Ia= 4mA bei S= 1,6mA/V. Eine andere misst einen etwas höheren Ia= 5,5mA, hat jedoch eine geringere Steilheit von nur 1,1mA/V! Damit ist bewiesen, dass NUR eine Messung der Steilheit, nicht immer auf die Emission schließen lässt. Fertigungstoleranzen ?
Klar, im Extremfall ist da schon ein Verband, wie ich bei einer RE034 letztens noch feststellen konnte. Diese hat eine "Aufdampfkatode" und eignet sich für eine Regeneration nach dem Überlastungsverfahren mit glühender Anode = Pferdekur ! Wie untenstehende Kennlinien zeigen, mit Erfolg .....
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Re: Mit welcher Schaltung die Steilheit mit dem Röhrenprüfer bequem messen?
Hallo Zusammen!
Wer nur die grundsätzliche Funktion einer Elektronenröhre prüfen möchte, also defekt oder nicht defekt kann das auch Low Cost machen. Einfach nur das Vorhandensein eines Emission Strom messen. Die Röhre mit dem richtigen Heizstrom oder Heizspannung heizen und mit einen µA Meter ob analog oder mit DMM den Strom messen, der an der Anode ankommt. Kommt da nichts, dann ist die Röhre unbrauchbar eine weitere Messung kann man sich ersparen. Vorteil ist das man nur die Heizspannung, die fast immer viel niedriger ist als die Anodenspannung, braucht. Man kann sogar von außen heizen mit einen Heißluftgerät hab ich das mal probiert, klappte. Ist aber nicht gerade grün beim Energieverbrauch
Re: Mit welcher Schaltung die Steilheit mit dem Röhrenprüfer bequem messen?
Guten Abend Nobby
Die von Dir beschriebene Methode ist mir bekannt, jedoch nicht mit der Messung des Stromes an der Anode, sondern (bei Verstärkerröhren) am katodennahen Gitter. Die Elektronenwolke um die Katode reicht bis dort hin und macht das Gitter negativ gegenüber der Katode. Anlaufstrom genannt.
Der Abstand bis zur Anode kann bei vielen Typen zu groß sein, um noch einen deutlichen Strom zu messen...
Re: Mit welcher Schaltung die Steilheit mit dem Röhrenprüfer bequem messen?
Hallo zusammen,
einfache Emissionsprüfer schalteten immer alle Gitter mit der Anode zusammen und zeigten den Strom über ein mA-Meter in Serie zu einem geeichten Potentiometer (oder Skalierung des Potis vs. Röhrentype aus Tabelle) an. Im Falle des 1947 verbreiteten Tubatest von RVF (Grundig) war noch eine Niedervoltwicklung des Heiztrafos mit in Serie.
Re: Mit welcher Schaltung die Steilheit mit dem Röhrenprüfer bequem messen?
Wenn wir uns jetzt mit den verschiedenen Röhren-Prüfmethoden befassen, dann kann man eine Reihenfolge von ganz einfach bis kompliziert aufstellen. Allerdings sollte man auch die Aussagekraft = Qualität der Prüfmethode in Betracht ziehen. Diese steigt natürlich mit dem Aufwand!
Ausgehend davon, dass man nur die nackte Röhre zur Verfügung hat, dann würde ich diese Einstufung vornehmen:
1. Nur mit dem Ohmmeter auf Elektrodenschluss und den Heizfaden auf Durchgang prüfen. 2. Wie von Nobby beschrieben, Anlaufstrom zum katodennahen Gitter messen. 3. Wie oben von Walter beschrieben, Emission mit einer positiven Spannung (auch pos. ~Halbwelle) am katodennahen Gitter messen. TECH TC-2 z.B. 4. Emission mit pos. Spannung an g2 und Anode, bei Ug= 0V messen. Funke W19 z.B. 5. Emission, Steilheit mit pos. Spannung an g2 und Anode, bei negativer Ug lt. Datenblatt messen. Funke W20 z.B. 6. Dynamische Messung der Emission, Steilheit usw. nach Angaben im Datenblatt mit Darstellung der Kennlinien. Röhrentest von Weigl, µ-Tracer aus NL.
Re: Mit welcher Schaltung die Steilheit mit dem Röhrenprüfer bequem messen?
Ja, ich habe was vergessen!
Unter 5b gehört die von mir gestern angegebene und von Walter Bar verbesserte, sehr einfache Bestimmung der Steilheit einer Röhre.
Man muss nur einige Buchsen einfügen, um mit externen digitalen Multimetern die Ug und den Anoden. bzw. Schirmgitterstrom zu messen. Noch besser ist das Ganze mit den Stromversorgungsteilen (falls nicht schon vorhanden) in ein Gehäuse unterzubringen. Dann kann man mit Hilfe von Datenblättern die Ströme plus Steilheit messen!