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Abschied von der "deutschen" Langwelle
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31.12.14 17:15
Volker 

WGF-Premiumnutzer

31.12.14 17:15
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Abschied von der "deutschen" Langwelle

Hallo Herrmann,

ich sehe das nach meinem Wissen anders. DRM war ein Flop wegen der ständigen Aussetzer bei geringsten Störungen wie sie gerade im Mobilbetrieb und durch Fading auftreten. Ich habe das alles von Anfang an miterlebt und vor etwa 9 Jahren extra einen Empfänger auf DRM umgerüstet.

AM wird heute noch im Flugfunk verwendet, weil es bei Feldstärkeeinbrüchen auf Grund der FM-Schwelle selbst dem Schmalband-FM überlegen ist. Kann man alles in Wikipedia nachlesen mit dem Stichwort FM-Schwelle. Der AM-Rundfunk ist in vielen Flächenländern wie in den USA immer noch sehr beliebt. Auch für Schwellenänder mit geringer Bevölkerungsdichte ist AM eine kostengünstige Lösung. Deshalb werden die in Europa ausgedienten AM-Sender meistens erfolgreich verkauft und nicht etwa verschrottet. AM erlaubt die Herstellung kostengünstiger und energiesparender Empfänger. Als Hauptgrund für die geringe Akzeptanz von AM sehe ich nicht die Modulationsart an, sondern das Programmangebot, was dem Hörer auf AM zugemutet wird. Die Umrüstung auf DAB+ ist für mich eine Geldverschwendung, da sie keine Vorteile gegenüber den bisherigen UKW-Rundfunk bietet. DAB+ hat wie DRM hat auch den Nachteil gerade im Mobilbetrieb mit plötzlichen Aussetzern den Empfang unerträglich erscheinen zu lassen.

Ich höre gerade BBC Ulster auf 1341 kHz aus Nordirland an. Musik nach meinem Geschmack in guter Klangqualität, nachdem ich die depressionsfördernde Musik auf Deutschlandradio Kultur nicht mehr ertragen konnte. Ich denke anderen geht es so ähnlich.

Wenn wir BBC Ulster den ganzen Abend hören und nicht aufpassen, dann feiern wir hier Silvester eine Stunde zu spät

Zuletzt bearbeitet am 31.12.14 18:08

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31.12.14 18:54
Herrmann 

WGF-Nutzer Stufe 3

31.12.14 18:54
Herrmann 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Abschied von der "deutschen" Langwelle

Hallo Volker,

Zitieren:
DRM war ein Flop wegen der ständigen Aussetzer bei geringsten Störungen wie sie gerade im Mobilbetrieb und durch Fading auftreten.

Interessant, wußte ich bisher nicht. Klingt aber plausibel. Von der "Lästigkeit" her sind Empfangsstärkeeinbrüche bei digitalen Verfahren schlimmer als bei Anlogen. Ich kenne das vom Satellitenfernsehen. Bei DVB kommen entsetzliche Qietschtöne aus den Lautsprechern und das Bild bleibt sekundenlang hängen, während bei Analog-TV lediglich 500 Fischchen im ansonsten intakten Bild zappelten und der Ton verrauscht aber durchgehend verständlich war.

Zitieren:
Als Hauptgrund für die geringe Akzeptanz von AM sehe ich nicht die Modulationsart an, sondern das Programmangebot, was dem Hörer auf AM zugemutet wird.

Das sehe ich nicht ganz so. Die reale Empfangsqualität mit dem Großteil der Bestandsgeräte ist einfach unterirdisch. Das hat ganz verschiedene Ursachen:

- die NF-Bandbreite von real rund 4kHz ist zumindest für Musikgenuß einfach nicht mehr zeitgemäß. Die fehlende Stereoübertragung ist hier gar nicht entscheidend.
- viele Bestandsgeräte haben keine ordentliche 9kHz-Sperre, so daß das Nachbarträger-Pfeifen allgegenwärtig ist
- der urbane Raum ist durch Leistungselektronik aller Art derart EMV-verseucht, daß der Großteil des Bereiches mit Störgeräuschen unterlegt ist, meist durch Netzbrummen dominiert.

Eine Lösung könnte dann vielleicht SSB bei vollem Träger (=8,5kHz NF-Bandbreite) in Kombination mit einem starken analogen Rauschminderungssystem (Kompander-Expander) sein. Diese Modulationsart ist eingeschränkt abwärtskompatibel zu alten AM-Radios.

Oder aber ein analog-digital-Hybridverfahren. Analog wird via SSB+Träger eine NF-Bandbreite von 3kHz übertragen. Die restlichen 6kHz Kanalbreite werden für einen komprimierten Audiostream genutzt, dessen Codec darauf optimiert ist, den NF-Bereich von 3 bis mindestens 9kHz zu rekonstruieren. Wahlweise können auch beliebige andere Daten übertragen werden wie Text und Grafiken.

Gruß
Herrmann

01.01.15 13:30
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

01.01.15 13:30
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Abschied von der "deutschen" Langwelle

Hallo Herrmann,

deinen Argumenten, denen ich übrigens ausnahmslos zustimme, entnehme ich, dass Du möglicherweise über keinen Empfänger modernerer Bauart mit DSP verfügst, der die maximal mögliche Qualität aus einer AM-Aussendung herausholt. Praktisch alle Sender modulieren mit einer Audio von 4,5 kHz, viele mit 5,5 kHz und AFN sogar mit 10kHz. Ein 9kHz Pfeifen kenne ich eigentlich nur von Radios, die aus USA stammen, wo ein 10kHz-Raster existiert. Für mich ist die Qualität ausreichend, im Auto sogar vorteilhaft.

Wie auch immer, der DLF auf Langwelle ist Geschichte. Ich habe eben zur Archivierung die letzten Minuten des Senders Donebach in einen mp3-File kopiert. Mir ist die unglaublich hohe Dynamik bei befriedigendem Frequenzumfang im Vergleich zum Gleichkanalsender Brasov aufgefallen. Trotzdem ist der Sender lange Zeit wegen seines "muffeligen Klangs" im Vergleich zu Heusweiler kritisiert worden.

Wer den 3,5MB grossen File haben will, bitte PM.

Gruss
Walter

01.01.15 19:53
Herrmann 

WGF-Nutzer Stufe 3

01.01.15 19:53
Herrmann 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Abschied von der "deutschen" Langwelle

Hallo Walter,

Du hast recht, bei Halbleiter-Radios hatte ich es bisher nur mit Geräten der Aldi-Klasse zu tun. Ich gehe jedoch davon aus, daß 90% der AM-tauglichen Bestandsgeräte einen rudimentären AM-Bereich nach Schema F haben. Dazu zählen vor allem Radiowecker, Radiorecorder, billige "Weltempfänger" und mp3/CD-Portables.

Zitieren:
Praktisch alle Sender modulieren mit einer Audio von 4,5 kHz, viele mit 5,5 kHz und AFN sogar mit 10kHz.

Klassische AM mit 11 oder 20kHz Bandbreitenbedarf bei einem vorgegebenen Kanalraster von 9kHz? Ich bitte um Erklärung!

Zum Thema 4,5kHz: Es mag ja sein, daß man senderseitig die 4,5kHz voll ausreizt. Aber in der Empfänger-Lebenswirklichkeit hat man in den allermeisten ZF-Verstärkern einen 08/15-Keramikresonator mit 6kHz Nennbandbreite. Bei der Aldi-Klasse findet somit ab rund 3kHz eine allmähliche Höhenbeschneidung statt. Der Witz ist, daß das 9kHz Nachbarkanal-Pfeifen bei einem starken Nachbarsender trotzdem noch durchschlägt.

Gruß
Herrmann

02.01.15 00:20
qw123 

WGF-Premiumnutzer

02.01.15 00:20
qw123 

WGF-Premiumnutzer

Re: Abschied von der "deutschen" Langwelle

Hallo Herrmann und zusammen,

Herrmann:
Klassische AM mit 11 oder 20kHz Bandbreitenbedarf bei einem vorgegebenen Kanalraster von 9kHz? Ich bitte um Erklärung!
AFN sendet hierzulande für US-amerikanische Hörer mit US-amerikanischen Radios nach US-amerikanischen Standards.
Ein Schelm, wer dabei an Reste von Besatzungsmentalität denkt.

Bzgl. US-Standards siehe auch hier:
http://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/...1_288_3.html#23

Gruß

Heinz

02.01.15 09:51
radiouli 

WGF-Nutzer Stufe 3

02.01.15 09:51
radiouli 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Abschied von der "deutschen" Langwelle

Hallo und allen noch ein gutes Neues!

Trotz der bedauerlichen Abschaltung der deutschen Langwelle eine Frage an die Experten. Ich möchte mir ein kleines Radio mit Digitalanzeige kaufen, welches besonders gut für den AM Empfang geeignet ist. Kann mir jemand einen Tip geben, welches brauchbar ist? Mehr als 100 Euro soll es nicht kosten. Grüße Uli

02.01.15 09:51
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

02.01.15 09:51
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Abschied von der "deutschen" Langwelle

Hallo Herrmann,

man mag zu unseren Freunden, den Amerikanern stehen wie man will. Aber sie machen eben, was sie wollen, wie auch im Falle der grösstenteils bereits eingestellten AM-MW-Aussendungen. Der noch betriebene Sender Mönchengladbach hat nur kleine Leistung und die Splatter werden erträglich sein. Es ist halt so, dass die amerikanischen Soldaten in der Regel ihre Geräte mitbringen. Diese lassen auf MW eine Abstimmung im 10kHz Raster zu, auf UKW sind es 200kHz (gradzahlig). Ich halte technisch gesehen beide Raster besser als unsere 9/100kHz.

Empfehlen kann ich unter 100 Euro Tecsun PL-606 (sofern noch verfügbar, wegen des kleinen Lautsprechers eher Kopfhörerbetrieb), oberhalb der 100 Euro Grenze Tecsun PL-880 (tragbar) oder Tecsun S-2001 (Tischgerät).
Legt man auf gute SSB-Wiedergabe wert, ist der Tecsun PL-660 dem 880 überlegen. Der billige 606 hat keinen BFO. Alle Geräte kommen mit Signalen an einer Aussenantenne zurecht. Der S-2001 wird in den USA als Grundig-Fabrikat vertrieben.

Gruss
Walter

Zuletzt bearbeitet am 02.01.15 09:58

02.01.15 10:01
radiouli 

WGF-Nutzer Stufe 3

02.01.15 10:01
radiouli 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Abschied von der "deutschen" Langwelle

WalterBar:
Hallo Herrmann,

man mag zu unseren Freunden, den Amerikanern stehen wie man will. Aber sie machen eben, was sie wollen, wie auch im Falle der grösstenteils bereits eingestellten AM-MW-Aussendungen. Der noch betriebene Sender Mönchengladbach hat nur kleine Leistung und die Splatter werden erträglich sein. Es ist halt so, dass die amerikanischen Soldaten in der Regel ihre Geräte mitbringen. Diese lassen auf MW eine Abstimmung im 10kHz Raster zu, auf UKW sind es 200kHz (gradzahlig). Ich halte technisch gesehen beide Raster besser als unsere 9/100kHz.

Empfehlen kann ich unter 100 Euro Tecsun PL-606 (sofern noch verfügbar, wegen des kleinen Lautsprechers eher Kopfhörerbetrieb), oberhalb der 100 Euro Grenze Tecsun PL-880 (tragbar) oder Tecsun S-2001 (Tischgerät).
Legt man auf gute SSB-Wiedergabe wert, ist der Tecsun PL-660 dem 880 überlegen. Der billige 606 hat keinen BFO. Alle Geräte kommen mit Signalen an einer Aussenantenne zurecht. Der S-2001 wird in den USA als Grundig-Fabrikat vertrieben.

Gruss
Walter

Hallo Walter,

danke für die Tips. Der Tecsun ist zumindest online noch bestellbar. Der Klang ist mir nicht so wichtig, ein kleiner Lautsprecher daher kein Problem. Ich werde auch mal im M-Markt sehen was da so vorrätig ist. Sicher nur die großen bekannte Namen. Sony, Sangean ect.

Gruß
Uli

02.01.15 10:08
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

02.01.15 10:08
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Abschied von der "deutschen" Langwelle

Hallo Uli,

der PL-606 hat übrigens eine eingebaute Pegelanzeige, die linear bis um die 90dBµV Marke funktioniert. Damit lassen sich Sender im Nahfeld auspeilen, aber auch Störsignale orten.

Gruss
Walter

Datei-Anhänge
Tecsun_PL_606.xls Tecsun_PL_606.xls (273x)

Mime-Type: application/vnd.ms-excel, 16 kB

02.01.15 14:48
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

02.01.15 14:48
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

Re: Abschied von der "deutschen" Langwelle

dieser ganze Digitalkram wird doch nur deswegen so gehypet weil die dann während die Musik läuft im Display Werbemül posten können für den sie extra Geld kriegen. Kommt mir nicht ins Haus oder Auto, basta

nette Grüße
Martin

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