@Klaus, ich konnte nach dem Kurzbesuch bei Dir nicht widerstehen und MUSSTE den Sender besuchen. Habe auch kurz mit einem dortigen Techniker gesprochen.
Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)
Möge uns die analoge Radio-Welle noch lange erhalten bleiben .
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
21.09.10 11:59
roehrenfreak
nicht registriert
21.09.10 11:59
roehrenfreak
nicht registriert
Re: Sender Cremlingen mit großer Reichweite
Hallo zusammen,
wie wahr, wie wahr! Und wer in unmittelbarer Sendernähe wohnt, braucht nicht einmal ein Radio, die Dachrinne reicht aus. Ob die GEZ dafür dann auch Gebühren kassiert?
vor der Wende strahlte der Sender Cremlingen m.W. mit noch höherer Leistung und war der stärkste Ortssender weit und breit. Zwischenzeitlich wurde auch die Abstrahlcharakteristik geändert und der Sender wird zeitweise von "Stimme Russlands" benutzt. Seine Leistung ist aber immer noch beachtlich, die berühmte Dachrinne mit dem rostigen Nagel reichen im Nahfeld zum Empfang und Demodulation noch aus.
@Rainer: Da musst du gute Karten gehabt haben, um das Sendegelände zu betreten; früher war das für Betriebsfremde unmöglich.
wenn ich das richtig verstanden habe, sendet DLF auf 756 kHz synchron (Gleichwelle) von Ravensburg und Cremlingen. Mich würde interesseieren, wie der Gleichwellenempfang auf ca. halber Strecke funktioniert. Gibt es dort Laufzeiteffekte?
Örtlich meine ich den Bereich Frankfurt main, Spessart, Schweinfurt, Bambaerg, Bayreuth, usw.
Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)
Möge uns die analoge Radio-Welle noch lange erhalten bleiben .
Deine Frage zu den Laufzeiteffekten finde ich sehr interessant. Für meine ersten Radioversuche war der Sender in Cremlingen mein Ortssender. Mein Elternhaus ist ca. 13km von den Sendemasten entfernt. Hier war mit einer 30m Langdrahtantenne auf dem Dachboden, Detektorempfang mit Lautsprecher (ohne Übertrager) einfach zu realisieren. Das Ding dudelte den ganzen Tag in einer enormen Lautstärke. Auch eine Leuchtdiode (10mA) ohne Vorwiderstand leuchtete im Takte der NF, so vor sich hin. Das war aber 1973. Ich habe letztes Jahr mal einige Detektorversuche unternommen und musste feststellen das die Leistung des Senders, bei weitem nicht mehr an die alten Daten heranreichen kann. Trotzdem kann man dort auch heute noch DLF mit einem Ferritkernspul- Detektor empfangen.
Hast Du eigentlich die Leistungsdaten von heute und damals in Erfahrung bringen können ?
Zu den Laufzeiteffekten kann ich natürlich nichts beisteuern, da man ja dafür auf der Hälfte der Strecke, zwischen den Stationen wohnen müsste. Ich denke das man hier auch zwischen Empfang am Tag und Abends unterscheiden müsste. Am Tag würde ja nur die Bodenwelle zum Tragen kommen und bei einer maximal Distanz von 600km wäre das ja nur ca. eine 5000tel Sekunde Ausbreitungszeit. Ich glaube da wird man nicht viel warnehmen können. Beim Fernempfang über die Ionosphäre könnte ich mir aber vorstellen das es an weiter entfernten Orten, zu solchen Effekten und auslöschungen kommen kann.
Ich hoffe es findet sich ein Ohrenzeuge aus dem Großraum Frankfurt /Main.
Hier noch etwas aus dem Netz zum Gleichwellenbetrieb
Als Gleichwellenbetrieb bezeichnet man den Betrieb von mehreren Rundfunksendern auf der gleichen Frequenz. Er wird häufig im Mittelwellenbereich, gelegentlich aber auch in anderen Frequenzbereichen angewandt, um den zur Verfügung stehenden Frequenzbereich besser zu nutzen. Die Frequenzen der im Gleichwellenbetrieb sendenden Stationen müssen phasenstarr miteinander synchronisiert sein, um größere Verzerrungen in den Gebieten, in denen die Signale der Stationen etwa gleich stark ankommen zu vermeiden. Trotzdem lassen sich Verzerrungen nicht ganz vermeiden.
Im Gleichwellenbetrieb gefahrene Stationen müssen, sofern es Gebiete gibt, in denen mehr als eine der im Gleichwellennetz zusammengefaßten Stationen gut empfangen werden können, grundsätzlich das gleiche Programm übertragen, was eine Nutzung von im Gleichwellenbetrieb betriebenen Sendern für Lokalprogramme ausschließt. Rundfunksender, die im Gleichwellenbetrieb arbeiten, können nur in unmittelbarer Nähe der Sendeanlagen zur Funkpeilung verwendet werden. In den Zonen, in denen mehrere Stationen mit ähnlicher Feldstärke kommen, ist keine brauchbare Peilung möglich. Im 2. Weltkrieg wurden während des Überfliegens feindlicher Bomberverbände daher die Rundfunksender in den Gleichwellenbetrieb umgeschaltet.
In Österreich und der Schweiz existieren heutzutage keine im Gleichwellenbetrieb betriebene Mittelwellen-Rundfunksender. In Deutschland werden folgende Stationen im Gleichwellenbetrierb gefahren:
Sender Nordkirchen und Thurnau (DLF, 549 kHz) Sender Obereisesheim und Ulm-Jungingen (SWR, 711 kHz) Sender Würzburg und Hof (BR, 729 kHz) Sender Ravensburg-Horgenzell und Cremlingen (DLF, 756 kHz) Sender Ismaning und Dillberg (BR, 801 kHz) Sender Kaiserslautern und Grafenwöhr (AFN, 1107 kHz) Sender Hirschlanden, Heidelberg, Würzburg, Schweinfurt (AFN, 1143 kHz) Sender Ansbach, Hohenfels (AFN, 1485 kHz)
Hallo Joe, Cremlingen auf 756 kHz 200 KW, Ravenburg auf 756 kHz 100 KW. Gleichwellenbetrieb. Es gibt heutzutage durch die digitale Nachrichtenübertragungen zum Sender Probleme mit dem NF-Gleichtakt, dazu kommen noch die HF-Gleichtakt-Probleme. Dazu sind in den vielen Jahrzehnten Gleichwellenfunk diverse Strategien angewandt worden, z. B. auch langsames Pendeln um ein paar Hertz der Sendefrequenzen, um diese "Interferenzen" klein zu halten.
Mich interessiert - durch Hinweise im WWW drauf gestoßen - ob in der Überlappungszone Träger-Differenzpfeifen (glaube ich nämlich nicht, Interferenz-Pfeifen - das müßte schon ein frequenzmäßig schlecht eingestellter Fremdsender sein) auftritt oder "nur" NF-Dopplungen oder derzeit vielleicht sogar garnichts an Effekten. Das übrigens bei Tag und / oder Nachtempfang. Es geht also nicht so sehr um Laufzeitunterschiede der beiden Trägersignale, eher an den Modulationsinhalten.
Natürlich ist nicht nur exakt die gedachte Mittellinie zwischen Cremlingen (Braunschweig) und Ravensburg (Bodensee) um Frankfurt / Main als Überlappungsbereich zu sehen. Schon durch die unterschiedliche Sendeleistungen und Abstrahleigenschaften der Antennen und Ausbreitungsbedingungen (bei Ionosphären-Verbindunen) verschiebt sich diese Zone.
Übrigens hatte der Sender Cremlingen zu Röhrenendstufenzeiten stolze 800 KW. Das war schon was, aber 200 KW ist auch nicht schlecht, wenn man die heutigen US-amerikanischen Rundfunksender auf MW mit 5 - 50 KW zum Vergleich nimmt.
Also, nach wie vor bin ich an Hörberichten von 756 kHz interessiert. Das deshalb bei gerade diesen Sender-Standorten, weil sie innerhalb von Deutschland doch relativ weit (ca. 600 km) auseinanderliegen.
Nachtrag: Weiter würde ich gern wissen, wie der Tagesempfang (Zwischen 10 und 18 Uhr) in ganz Deutschland von 756 kHz DLF ist. Bitte mal die MW-Empfänger raussuchen und auf Wellenjagd gehen.
Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)
Möge uns die analoge Radio-Welle noch lange erhalten bleiben .
vielen Dank für Deine interessanten Informationen über die Gleichwellensender. In den kommenden Tagen werde ich einmal hier im Raum Frankfurt/Main Empfangsversuche mit einem Spezialempfänger (an ca. 25 Meter langer Draht-Antenne, etwa 5 Meter über dem Boden in Nord-Süd-Richtung ausgespannt) auf den gelisteten Frequenzen machen und daraus einen Report erstellen. Während der hellen Tageszeit ist hier auf der Mittelwelle mit herkömmlichen Radios nicht viel zu empfangen:
> SWR ConTra > AFN > ERF-Radio (unregelmässige Sendezeiten) > DLF (ab dem späten Nachmittag) > Stimme Russlands (ab dem späten Nachmittag)
Nach Einsetzen der Dämmerung geht es dann richtig los. Da macht auch hier die Mittelwelle richtig munter Freude...
Ein paar Tage Vorlaufzeit werde ich allerdings benötigen, bevor ich systematisch an die Auswertungen heran gehen kann. Durch meinen Job komme ich erst immer ab ca. 16:00Uhr local dazu. Melde mich dann später wieder zu dem Thema.
ich habe mir das Thema mal auf der Landkarte angesehen. Du bist so ungefähr 400 km von Cremlingen und 230 km von Ravensburg entfernt. Bei den von Rainer angegebenen Sendeleistungen, könntest Du für seine Frage schon einen guten Standort haben.
Ich kann in Berlin den DLF jetzt gerade lautstark empfangen. Es ist z.Zt. 23:30Uhr Das Fading hält sich in engen Grenzen, die Entfernung beträgt aber auch nur ca.200 km. Am Tag ist trotz der 200 KW dann aber auch Schluss mit DLF.
ich will hier auch kurz von der Beobachtung des DLF auf 756 kHz berichten.
Standort Berlin-Spandau (Westrand der Stadt).
Empfang mit Sony ICF-SW20 mit der eingebauten Ferritantenne (ca. 9 cm lang) in der Wohnung. Ganztägiger Empfang (24 Stunden) nachts (selten auch mal starke) Fading-Phasen, aber nie bis Null. Keine Interferenzen, kein Doppelempfang. Entfernung QTH - Cremlingen 170 km.
Nachtrag: Habe gerade eben mit dem Sony ICF-2001D auf MW (520-1620 kHz) mit der eingebauten Ferritantenne um 0:20 bis 0:25 bei einmal Durchdrehen immerhin im Zimmer noch 78 AM-Stationen hören können. Die MW lebt noch
Nachtrag 2: Nachtrag: Weiter würde ich gern wissen, wie der Tagesempfang (Zwischen 10 und 18 Uhr) in ganz Deutschland von 756 kHz DLF ist. Bitte mal die MW-Empfänger raussuchen und auf Wellenjagd gehen.
Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)
Möge uns die analoge Radio-Welle noch lange erhalten bleiben .
Re: Sender Cremlingen mit großer Reichweite. Empfangsberichte
Hallo zusammen,
Nachtrag: Weiter würde ich gern wissen, wie der Tagesempfang (Zwischen 10 und 18 Uhr) in ganz Deutschland von 756 kHz DLF ist. Bitte mal die MW-Empfänger raussuchen und auf Wellenjagd gehen.
Wer hört also in besagtem Zeitraum den DLF von einer der beiden Stationen auf 756 kHz? Wo (Region) ?
Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)
Möge uns die analoge Radio-Welle noch lange erhalten bleiben .