E-Auto: Radiohören im Hochsommer und Winter lieber nicht?
Hallo zusammen,
derzeit wird wieder das Thema "E-Auto" durch das Dorf getrieben.
Mich belustigen immer die Anpreisungen, wie z.B. "... hat eine Reichweite von 300 km". Mag sein, aber nur von Ende Mai bis Mitte Juni und von September bis Ende Oktober in Mitteleuropa und das auch nur am Tag.
Warum?
Im Sommer herrschen (hohe Temperaturen, die oft den Einsatz einer Klimaanlage nötig machen und im Winter (wo die eingeschaltete Elektroheizung erforderlich ist) kann diese "wahrlich hohe" KM-Leistung nicht erreicht werden. Eine Klima-Anlage verbraucht gern 700 - 1200 Watt, ebenso eine Heizung (wenn nicht noch mehr). Nachts kommen auch noch die Beleuchtungen (auch wenn es LEDs sein sollten) hinzu.
Dazu kommt im Winter noch der Kapazitätsverlust der Akkus und der (wenn es schneit) erhöhte Rollwiderstand. Schnellademöglichkeiten eigentlich nur auf Privatgrundstücken. Öffentliche Säulen selten wie Gold, mit unterschiedlichen Steckernormen, Bezahlsystemen. Zielerreichbarkeit zumindest oft ein Glücksspiel. Schon selbst bei 3% Kapazitäts-Anzeige und der beginnenden Panik dabei gewesen. Betrieb in bergigen Regionen nochmals reduziert.
Ausser in den paar Wochen (wie oben angegeben) werden so mal schnell aus den 300 km vielmehr ca. 90 km.
Abhilfe: Im Winter dicke Kleidung und Taschenöfen, im Sommer Badehose und linke Hand immer aus dem Fenster halten.
Achso: In diesen Monaten nicht Autoradio hören! Dann kann man vielleicht 240 Meter weiter fahren.
Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
"Vom Mund zum Ohr auf dem Strahle der elektrischen Kraft!"
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Re: E-Auto: Radiohören im Hochsommer und Winter lieber nicht?
Hallo Rainer,
bei der Irreführung durch vollmundige Versprechungen stimme ich dir zu.
Ich beobachte die Entwicklung seit langer Zeit. Das E-Auto in seiner momentanen Ausführung ist ein Nischenfahrzeug.
Aber als Zweitwagen kann ich mir durchaus ein E-Modell vorstellen. Wenn ein Wechsel ansteht, wird das Nachfolgemodell sicher ein E-Auto sein.
Ich wohne auf dem Lande. Einsatzgebiet Besorgungsfahrten. Bedarf der Tagesleistung als Rentner max. 100km. Das ist bei jeder Jahreszeit möglich. Auch mit Stereobeschallung, warmen Füßen und kühlem Kopf. Trotz des bergigen Geländes. Da wäre der Flachlandtiroler sogar noch im Vorteil.
Batterie laden ist durch die entsprechenden Wohnverhältnisse kein Problem. Laden an öffentlichen Stationen sind aufgrund meines Nutzungsradius nicht nötig.
Auch kann ich mir, für Stadtbewohner, bei entsprechend vielen Ladestationen an den Parkplätzen, im Stadtverkehr ein E-Auto gut vorstellen. Pro Parkplatz eine Steckdose. Eine schöne Geschäftsidee für vermögende Investoren.
Einen vollwertigen Ersatz für die Benzinkutschen wird es nicht geben können, solange die Energie in Akkumulatoren vorgehalten wird.
Ich denke, die Mischung macht es, Fahrrad, E-Auto, Benzin. Ob sich das jeder leisten kann oder will, bleibt dahingestellt. Allerdings sehe ich in vielen Haushalten mehr als ein Auto und wie ich meine, wäre eines davon durch ein E-Auto ersetzbar. Auch bei den Anschaffungskosten.
Re: E-Auto: Radiohören im Hochsommer und Winter lieber nicht?
Hallo Rainer,
ich stimme dir voll zu. Es kommt sogar noch hinzu, dass die Reichweite nach einer bestimmen Norm berechnet wird. die ähnlich "praxisnah" ist wie der EU-Verbrauchszyklus für Benzin- und Dieselautos.
Edit: Aber wenn alles "glatt" geht, werden die E-Autos ja zukünftig mit 5000 Euro subventioniert. Mit anderen Worten: Wer 30.000 und mehr Euro für einen Neuwagen übrig hat, bekommt noch 5000 vom Steuerzahler hinzu. Da gratuliere ich aber.
Re: E-Auto: Radiohören im Hochsommer und Winter lieber nicht?
Klarzeichner:... werden die E-Autos ja zukünftig mit 5000 Euro subventioniert....... Wer 30.000 und mehr Euro für einen Neuwagen übrig hat, bekommt noch 5000 vom Steuerzahler hinzu. Da gratuliere ich aber.
Hallo Stefan, die braucht er aber dann auch, da der Verkäufer genau diese 5.000 vorher aufmörtelt. Beispiel Solaranlagen.
Re: E-Auto: Radiohören im Hochsommer und Winter lieber nicht?
Moin Martin, wenn das mit Zusatztank und Benzin- oder Dieselheizung nicht so vorgesehen ist, erlischt die Zulassung.
Wenn ich einen Akku von z.B. 50kWh (VW E-Golf) in 30 min laden will, muß ich mit 100kW + Ladeverluste = ca. 110- 120 kW laden. Das ergibt dann bei Drehstrom mit 400V einen Ladestrom von ca. 175 A/Phase.
Für mich der ich häufig, wie auch am letzten Sonntag und vorgestern, Strecken von ca. 700 km fahren muß, ist es bisher noch Humbug. Ich habe verbraucht auf 100 km ca. 6 Liter x 700 km = 42 l ges. x 0,85 kg = 35 kg x 12,6 kWh/kg = 441 kWh = 63 kWh/100km mit einem Skoda Yeti. Nix mit Elektro.
aus einer Internetseite: 05/2015 Taxi-Elektroauto Nissan Leaf überschreitet 160.000 km Laufleistung nach knapp zwei Jahren. Über 1.700 Schnellladungen und 25.000 Fahrgäste später gibt es so gut wie keine Akku-Einschränkungen. Das Fahrzeug habe sich bereits jetzt amortisiert. 168.000 km/1.700 Ladungen= 100 km Reichweite. Der Nissan hat einen Akku von ca. 30kWh.
Noch geht es nur für Kurzstrecken und dafür ist es mir schlicht viel zu teuer.
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