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Das Weihnachtsmärchen-Rätsel von der idealen Welt der Elektrotechnik
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06.12.14 18:52
Volker 

WGF-Premiumnutzer

06.12.14 18:52
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Das Weihnachtsmärchen-Rätsel von der idealen Welt der Elektrotechnik

Hallo zusammen,

hier ein Gedankenspiel, das zeigen soll, dass auch in der Welt der Elektrotechnik das Ideale ein Illusion sein muss.

Jemand kauft in der Bucht die ideale Autobatterie. Sie ist tatsächlich ideal, denn sie liefert immer 12 Volt, egal was man anschließt. Schließt man sie mit einem dicken Schraubenzieher kurz, fängt dieser an zu glühen und zu schmelzen. Die Autobatterie erwärmt sich dabei nicht, denn sie hat keinen Innenwiderstand. Die 12 Volt liegen auch beim Kurzschluss durch den Schraubenzieher an. Es ist eigentlich kein Kurzschluss, denn der Schraubenzieher hat einen Widerstand, wenn auch einen kleinen. Wer will denn nicht so eine Autobatterie haben, besonders im Winter, wenn die Batterie schlappt macht und der Wagen nicht mehr anspringt. Es kommt ja noch besser. Diese Batterie ist ideal für Elektrofahrzeuge und löst alle Energieprobleme der Welt. Das Ideale schaft das Paradies auf Erden und erfüllt alle unsere Wünsche!

Nun bestellt sich jemand aus der Bucht noch zusätzlich den idealen Draht. Er hat keinen Ohmschen Widerstand und hält beliebig hohe Stromdichten aus. Ideal für die Energieübertragung also. Nun kommt ein Bastler auf die Idee, mit diesem Draht die ideale Batterie kurzzuschließen. Er ist nicht wahnsinnig. Er vertraut dabei dem Ohmschen Gesetz, dass es zu keiner Explosion kommt. Es muss dann zwar ein unendlich hoher Strom fließen, der aber nichts anrichten kann, denn es sind ja keine Widerstände da, die sich erwärmen könnten, weder im Draht noch in der Batterie.

Ich glaube aber trotzdem, dass dieses Experiment das Universum nicht überleben wird. Und deshalb wird es diesen idealen Draht und diese ideale Batterie nie geben können. Warum? Die Frage lässt sich übrigens nicht mit Esoterik beantworten, sondern nur mit Physik.

Zuletzt bearbeitet am 06.12.14 18:55

MIRAG und apollo gefällt der Beitrag.
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06.12.14 19:27
wumpus 

Administrator

06.12.14 19:27
wumpus 

Administrator

Re: Das Weihnachtsmärchen-Rätsel von der idealen Welt der Elektrotechnik

Hallo Volker,
ich würde in Reihe mit mit dem Null-Ohm-Leiter einen Widerstand mit unendlich hohem Ohmwert legen und warten bis nach der Heisenberg'schen Unschärferelation irgendwann ein zufälliger Strom von 1 mA einstellt.


Gruß von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

06.12.14 19:39
Volker 

WGF-Premiumnutzer

06.12.14 19:39
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Das Weihnachtsmärchen-Rätsel von der idealen Welt der Elektrotechnik

Hallo Rainer,

ich glaube Marconi hätte seine helle Freude, auch wenn er das Ergebnis des Experiments nicht mitbekommen würde. Durch das Anlegen des Drahtes entsteht ein Impuls. Und was dann?

07.12.14 02:35
qw123 

WGF-Premiumnutzer

07.12.14 02:35
qw123 

WGF-Premiumnutzer

Re: Das Weihnachtsmärchen-Rätsel von der idealen Welt der Elektrotechnik

Hallo Volker,

Volker:
Und was dann?
das nennt man eine Singularität.
Daraus entsteht dann ein neues Universum.
Wußtest Du nicht, daß die meisten Universen dadurch entstanden sind, daß irgendein Laie die ideale Batterie versehentlich mit dem idealen Supraleiter kurzgeschlossen hat?
Das ist auch der Grund dafür, daß der Erzeuger sich hinterher nicht mehr meldet. Er geniert sich.

Gruß

Heinz

07.12.14 04:18
Mani

nicht registriert

07.12.14 04:18
Mani

nicht registriert

Re: Das Weihnachtsmärchen-Rätsel von der idealen Welt der Elektrotechnik

Hallo Freunde!

Ideale Batterie, idealer Schraubendreher der den "Kurzschluß" ohne zu glühen aushält, weil er null Widerstand
hat, dazu der ideale Draht - naja, da darf dann eigentlich nichts passieren - oder?

Idealerweise gibt es dann nur einen Lichtbogen, falls die Kontaktstelle "nicht ideal" wäre, sonst dürfte ja nicht viel
passieren...

Bin wieder da, und hoffe auf gute Zusammenarbeit!


Gruß

Mani

07.12.14 09:42
Volker 

WGF-Premiumnutzer

07.12.14 09:42
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Das Weihnachtsmärchen-Rätsel von der idealen Welt der Elektrotechnik

Hallo zusammen, Hallo Mani,

wie Heinz schon erkannte, ist das ganze Unsinn. Das heißt, in einem für uns sinnvollen Universum, in dem wir existieren können, kann es so ein Batterie und so einen idealen Leiter nicht geben. Man kann sich nun alle möglichen Ereignisketten ausdenken, was alles passieren könnte, wenn dies und das und jenes eintreten würde, weil zum Beispiel der Leiter ja immer noch ein Induktivität hat. Demnach muss sich ein Magnetfeld durch den Strom aufbauen und es muss sich eine elektromagnetische Welle ablösen. Irgendwann tritt ein extrem hohes Magentfeld um den Leiter auf, die sich selbst die besten CERN-Physiker mit Hilfe der größten und teuersten Experimenten nicht mehr erkären können. Und ich erst recht nicht.

Wir brauchen uns aber solche Geanken überhaupt nicht machen, weil wir mit Röhren basteln. Beim Anfassen einer heißen EL84 hatte ich mir die Finger verbrannt. Schuld daran ist die Anodenverlustleisung. Die Anode wird heiß, weil die kinetische Energie der Elektronen die Anode erhitzt. Das Anodenblech wird heiß, wenn die Elektronen auf das Anoblech prallen. Aus diesem und noch ein paar anderen Gründen müssen Elektronen eine Masse besitzen. Mit dieser schmerzlichen Erfahrung der verbrannten Fingerkuppen lässt sich das Problem lösen.

Elektronen haben also eine Masse. Wenn an diesem Leiter mit (nahezu) 0 Ohm eine Spannung von 12 Volt abfällt, dann muss nach dem Ohmschen Gesetz, ein (nahezu) unendlich hoher Strom fließen. In meinem Beispiel habe ich beschrieben, dass der Leiter unendlich hohe Stromdichten aushält, was eine Vorraussetzung für unendlich hohen Strom ist. Ein Elektron hat aber eine Masse. Es müssten also in der Batterie unendlich viele Elektronen vorhanden sein (Strom = Ladung / Zeit. Die Zeit können wir laut Quantenphysik nicht unendlich klein machen. Verstehen tut das eigentlich niemand. Aber einige können es wenigstens mathematisch beschreiben). Die Batterie ist also unendlich schwer. Wegen der damit undendlich hoch verbundenen Versandkosten, ist ein ein Kauf in der Bucht unmöglich. Wir brauchen uns deshalb keine Gedanken machen, ob diese Batterie als Weihnachtsgeschenk in Frage kommt.

Und nun möchte ich noch "meinen vorweihnachtlichen Senf" dazugeben. Manchmal sind angeblich unlösbare Probleme überhaupt keine Probleme, weil es sie nicht geben kann. Wenn wir die Zeitverschwendung, die der selbst erfunden Probleme erkennen, sollten wir und nicht darüber ärgern, sondern es mit Humor nehmen (sich ärgern ist ja auch wieder eine Form von Zeitverschwendung). Nichts ist schöner als die wirklichen Probleme des Lebens zu lösen.

In diesem Sinne ein Frohes Weihnachsfest. Vertraut Eurer Autobatterie, der Schulphysik oder dem Pannendienst, aber nicht der Esoterik. Sie macht nur unnütze Probleme, die sie nicht lösen kann, damit wir noch mehr Esoterikbücher kaufen.

Zuletzt bearbeitet am 07.12.14 10:09

07.12.14 10:42
Frank

nicht registriert

07.12.14 10:42
Frank

nicht registriert

Re: Das Weihnachtsmärchen-Rätsel von der idealen Welt der Elektrotechnik

Um diesen Draht entsteht ein unendlich hohes Magnetfeld, bei der Energiedichte müßte das sogar ein eigenes Gravitationsfeld haben. Bei unendlicher Energie kann das dann ein schwarzes Loch erzeugen.

07.12.14 12:53
Volker 

WGF-Premiumnutzer

07.12.14 12:53
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Das Weihnachtsmärchen-Rätsel von der idealen Welt der Elektrotechnik

Hallo Frank,

leider gibt es Menschen, die meinen, diese Batterie sei durch ihre unendlich vielen Elektronen und damit durch ihre unendlich hohe Massedichte an sich schon ein Schwarzes Loch. Sie verleugnen damit aber die Existenz eines idealen Supraleiters. Diese Spaltung hat zu viel Unfrieden in der Welt gesorgt. Die Frage, ob es ideale Supraleiter gibt oder nicht, trifft jedoch nicht den Kern der Sache.

Ich bin Realist und beteilige mich an solchen Haarspaltereien natürlich auch nicht. Tatsache ist, das der Ursprung aller Schwarzen Löcher von solchen idealen Autobatterien ausgehen muss. Unsere Galaxie kreist um eine große Autobatterie in Form eines Schwarzen Loches. In Schwarzen Löchern liegt die Lösung all unser Energieprobleme. Deshalb habe ich mein ganzes Geld in Fonds mit Firmenanteilen investiert, die Schwarze Löcher als Energiequelle kommerziel nutzen wollen. Andere machen das auch schon so, deshalb muss es so sein und deshalb steigen die Kurse kräftig. Dazu brauchen wir von Schwarzen Löchern und Autobatterien nichts verstehen. Wer den Kräften der Marktwirtschaft bedingungslos vertraut, schafft wahren Wohlstand (fragt sich bloß für wen und wer dann die Zeche letztendlich zahlt?).

Zuletzt bearbeitet am 07.12.14 13:14

07.12.14 13:28
apollo 

Administrator

07.12.14 13:28
apollo 

Administrator

Re: Das Weihnachtsmärchen-Rätsel von der idealen Welt der Elektrotechnik

Volker:
Hallo Frank,....
In Schwarzen Löchern liegt die Lösung all unser Energieprobleme. Deshalb habe ich mein ganzes Geld in Fonds mit Firmenanteilen investiert, die Schwarze Löcher als Energiequelle kommerziel nutzen wollen. Andere machen das auch schon so, deshalb muss es so sein und deshalb steigen die Kurse kräftig. Dazu brauchen wir von Schwarzen Löchern und Autobatterien nichts verstehen. Wer den Kräften der Marktwirtschaft bedingungslos vertraut, schafft wahren Wohlstand (fragt sich bloß für wen und wer dann die Zeche letztendlich zahlt?).

Hallo Volker,
wenn ich hier immer nur "Bahnhof" lese, liegt das daran dass ich nicht Frank heiße, oder fehlt hier nur der richtige Smilie.

Netten Gruß,
Alfred

07.12.14 13:53
ingodergute 

Moderator

07.12.14 13:53
ingodergute 

Moderator

Re: Das Weihnachtsmärchen-Rätsel von der idealen Welt der Elektrotechnik

Hallo Volker,

vielen Dank für diesen Gedankenanstoß. Ich habe in Lehre und Studium gelernt, Analogien herzustellen. Die einmal gelernten mathematischen Regeln zur Berechnung von Problemen der Elektrotechnik lassen sich unter anderem prima zum Lösen von Problemen der Wärmelehre anwenden.
Nun fiel mir - als altem Ossi - eine Analogie zu Deinem Gedankenexperiment ein:
Die ideale Batterie sei der Kommunismus und der ideale Leiter seien die Menschen in diesem. In der DDR hatten wir den real existierenden Sozialismus, der nie zum idealen Kommunsimus werden konnte, weil es keine dem idealen elektrischen Leiter analogen Bürger gab. Die Menschen sind alles andere als ideal und so hat der real existierende Sozialismus alle Energie, die er in Deutschland als Folge zweier zweier verlorener Weltkriege hatte, verloren und ist als entladene Batterie in den Sammelbehälter der Geschichte eingegangen.

Ich hoffe, die Analogie wird nicht als politische Äußerung verstanden sondern als Ergänzung eines von Volker begonnen Märchens. Jede Ähnlichkeit mit real existierenden Menschen, Ländern und Gesellschaften wäre (auch bei Namensgleichheit) zufällig und ist definitiv nicht beabsichtigt...

Viele Grüße

Ingo.

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